Tourismus und Nachhaltige Entwicklung: Synergien und Spannungsfelder

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1 Wann hat das mit der Nachhaltigkeit angefangen?

Transkript:

Département fédéral de l'environnement, des transports, de l'énergie et de la communication DETEC Office fédéral du développement territorial ARE Tourismus und Nachhaltige Entwicklung: Synergien und Spannungsfelder Bundesamt für Raumentwicklung ARE Stephan Scheidegger Stellvertretender Direktor 15. November 2013 1

Verankerung des Nachhaltigen Tourismus in der Bundespolitik Strategie Nachhaltige Entwicklung 2012-2015: Herausforderung 4: Wirtschaft, Produktion, Konsum Massnahme 4f: Nachhaltige Entwicklung in der Tourismuspolitik Wachstumsstrategie für den Tourismusstandort Schweiz 2010: Die Grundsätze der Nachhaltigen Entwicklung berücksichtigen 2

Spannungsfelder Tourismus und NE Zweitwohnungen Landschaft und natürliche Ressourcen Mobilität Energieverbrauch Klima Naturgefahren Sozialer Zusammenhalt (Demografie) Vercorin-Siegeroulaz (VS) (Quelle: Internet) Zürich Hauptbahnhof (Quelle: Internet) 3

Spannungsfeld Zweitwohnungen Bau und Auslastung Zweitwohnungen Erhaltung und Erneuerung bestehender Hotels Bau von strukturierten Beherbergungsbetrieben (Verfügbarkeit Areal, Standort, Erschliessung, Finanzierung) Boden- und Immobilienpreise für Ortsansässige Baukultur und deren Vielfalt Pressebild: Internet 4

Spannungsfeld Tourismus und Landschaft 1979/85 1992/97 2004/2009 Grosszentren 145 m 2 151 m 2 152 m 2 Nebenzentren der Grosszentren 253 m 2 264 m 2 263 m 2 Gürtel der Grosszentren 404 m 2 399 m 2 379 m 2 Mittelzentren 274 m 2 294 m 2 301 m 2 Gürtel der Mittelzentren 427 m 2 430 m 2 427 m 2 Kleinzentren 432 m 2 462 m 2 496 m 2 Periurbane ländliche Gemeinden 606 m 2 597 m 2 611 m 2 Agrargemeinden 764 m 2 773 m 2 813 m 2 Touristische Gemeinden 788 m 2 783 m 2 821 m 2 Gesamt 381 m 2 395 m 2 400 m 2 Quellen: BFS: Arealstatistik, ESPOP. ARE Tabelle 1: Siedlungsfläche pro Person nach ARE-Gemeindetypen (Werte nur für Teilgebiete der Schweiz, Zwischenresultate Arealstatistik 2004/09). 5

Spannungsfeld Tourismus und Landschaft Bedürfnisse nach touristischen Unterkünften vs. intakte Landschaft als Kapital des Tourismus Zersiedelung Baukultur und Ortskerne gefährdet Integration touristischer Infrastruktur in die Landschaft Vercorin (VS) (Quelle: Internet) Feriendorf Disentis (Quelle: Internet) 6

Spannungsfeld Tourismus und Mobilität Aus: Cipra Compact 01/2010: Verkehr im Klimawandel 7

Spannungsfeld Tourismus und Mobilität Mobilität entscheidend bezüglich Energieverbrauch hohe Spitzenlasten Verkehrslärm vs. Erholung Luftqualität vom Verkehr abhängig Kopplung Mobilität und Raumplanung 8

Spannungsfeld Tourismus und Energie Energieverbrauch touristischer Infrastruktur Klimaschutz Energieproduktion in Tourismusgebieten Touristisches Wachstum und Ressourcenverbrauch Swiss Holiday Park, Morschach 9

Synergien: Prozess Einbezug aller drei Nachhaltigkeitsdimensionen: Umwelt, Wirtschaft, Gesellschaft umfassende, auf Langfristigkeit ausgerichtete Planung frühzeitige Erkennung von Konfliktpotential durch Partizipation aller involvierter Partner Nachhaltigkeitsbeurteilung 10

Synergien: Tourismus und nachhaltige Raumentwicklung Integration in die Landschaft Anbindung an ÖV Nachhaltiges Bauen Wirtschaftliche Inputs Soziale Wirkungen Feriendorf Urnäsch AR 11

Synergien: Tourismus und nachhaltige Raumentwicklung Hochstehende Architektur Wegweisende Betriebskonzepte Hervorragende Lage Regionale Verankerung Belebung und Erneuerung der Ortskerne Rocksresort Laax 12

Fazit Wer sich an den Prinzipien der Nachhaltigen Entwicklung orientiert, kann die Herausforderungen des Strukturwandels im Tourismus langfristig besser bewältigen. Jugendherberge Scuol 13