Forschungsprojekt Schweizerischer Nationalfonds SNF BÜRO FÜR ARBEITS- UND SOZIALPOLITISCHE STUDIEN KONSUMSTRASSE 20. CH-3007 BERN. TEL +41 (0)31 380 60 80. FAX +41 (0)31 398 33 63 INFO@BUERO.CH. WWW.BUERO.CH Arbeit und Krankheit Wege zurück in die Arbeitswelt Prospektive Kohortenstudie Schriftliche Befragung von gesundheitlich gefährdeten, erwerbstätigen Menschen zu drei Messzeitpunkten (2009, 2010, 2011) Arbeitsgemeinschaft AG & ZHAW Jürg Guggisberg, AG
Studiendesign: Prospektive Kohortenstudie Eingangskohorte 426 gesundheitlich gefährdete, erwerbstätige Menschen Personale Ressourcen und Belastungen hoch Erklärung Zielgrösse Grad der beruflichen Integration Zwischen Jan. und Juni 2009 Krankheitsbedingte Arbeitsabsenz 2 Mte. - Familiäreund soziale Ressourcen und Belastungen - Interventionen der Sozialversicherer 1 2 3 Jan. 2009 2010 2011 2012 3 schriftliche Befragungen in 8 Sprachen Deutsch, Französisch, Italienisch, Spanisch, Portugiesisch, Serbisch, Albanisch, Türkisch tief Seite 2
Studiendesign: Fragebogen 1 Fragen zur Gesundheit 2 Fragen zur Arbeit aktuelle berufliche Situation berufliche Situation vor AUF Versicherungs- und Kündigungsschutz Präsentismus 3 Interventionen/Unterstützung Ärztin/Arzt Arbeitgeber Krankentaggeldversicherung Invalidenversicherung professionell privat Koordination und Wirksamkeit 4 Familiäres Umfeld und sozialer Nahraum, personale Ressourcen (Ressourcen und Belastungen) 5 Soziodemografie Seite 3
Beschreibung der Stichprobe Welche Krankheiten haben dazu geführt, dass Sie über eine längere Zeit nicht arbeiten konnten (2009)? Muskel-Skelett-System Psychische Beeinträchtigung Herz-Kreislauf-Erkrankung Tumore / Krebs Neurologische und sensorische Verdauungssystem Atemwegerkrankung Krankheiten des Blutes Hormon- / Stoffwechselkrankheiten Hautkrankheiten Urogenitaltrakt Anderes 5% 3% 3% 2% 2% 2% 8% 6% 14% 14% 27% 46% Seite 4
Entwicklung allgemeiner Gesundheitszustand 2009 bis 2011 Wie ist Ihre Gesundheit im Allgemeinen? 2011 3 19 46 25 8 Ausgezeichnet Sehr gut 2010 4 17 45 26 9 Gut Weniger gut Schlecht 2009 3 8 39 35 15 0% 20% 40% 60% 80% 100% Seite 5
Entwicklung Arbeitsfähigkeit 2009 bis 2011 2011 Wie stark behindert Sie Ihre Krankheit bei der Arbeit? 27 30 24 18 Die Krankheit beeinträchtigt mich nicht mehr 2010 2009 13 27 25 28 32 27 29 18 Ich kann Arbeit wieder in gewohntem Umfang ausführen, habe aber noch Beschwerden. Ich kann Arbeit nicht wieder in gewohntem Umfang ausführen, nur mit reduziertem Pensum. Ich bin völlig arbeitsunfähig 0% 25% 50% 75% 100% Seite 6
Entwicklung Arbeits- und Erwerbssituation 2009 bis 2011 Arbeitsmarktstatus zu den Befragungszeitpunkten 2011 2010 2009 50 57 79 13 12 12 9 4 24 22 12 5 Gleiche Firma wie bei letzter Befragung Neue Firma od Selbständig Erwerbslos (auf Arbeitssuche) Nichterwerbsperson 0% 50% 100% Seite 7
Bei Stellenverlust oder Stellenwechsel (2010) Haben Siedie Stelle gekündigtoder hat Ihnen Ihr Arbeitgeber gekündigt? Ich habe selber gekündigt. Mein Arbeitgeber hat mir gekündigt. Wir haben das Arbeitsverhältnis in gegenseitigem Einverständnis aufgelöst. 26% 56% 18% 0% 20% 40% 60% 80% 100% Seite 8
Bei Stellenverlust oder Stellenwechsel (2010) Welche Rollehaben Ihrer Meinung nach Ihre gesundheitlichen Probleme bei der Kündigung gespielt? Hauptgrund wichtige Rolle untergeordnete Rolle überhaupt keine Rolle 64% 16% 7% 12% 0% 20% 40% 60% 80% 100% Seite 9
Erwerbsintegration 2010... nach Krankheit Muskel-Skelett-System Psychische Beeinträchtigung Gleiche Firma 37% 55% Neue Firma 12% 21% Erwerbslos Anderes 15% 14% 18% 29% Seite 10
... nach Rechtsform Arbeitgeber staatlicher Betrieb (Bund, Kanton, Gemeinde) öffentl. rechtlicher Betrieb privatwirtschaftl. Betrieb Erwerbsintegration 2010 Gleiche Firma 49% Neue Firma Erwerbslos Anderes 4% 12% 17% 14% 12% 19% 9% 16% 15% 65% 68% Seite 11
...nach Ausbildungsniveau keine Ausbildung der Sekundarstufe II Ausbildung der Sekundarstufe II Tertiärausbildung Erwerbsintegration (2010) 41% Gleiche Firma 6% Neue Firma 17% 15% 33% Erwerbslos 17% 17% 20% Anderes 12% 14% 54% 53% Seite 12
Rolle Arbeitgebende(2010) Gibt es oder gab es in Ihrem Betrieb eine Person, eine Stelleoder eine Abteilung, die sich speziell um Mitarbeitende kümmert, die wegen gesundheitlichen Problemen nicht voll arbeiten können (2009)? ja nein Gleiche Firma 49% 62% Neue Firma 14% 17% Erwerbslos Anderes 12% 13% 14% 20% Seite 13
Haben Sie im Verlauf Ihrer Arbeitsabwesenheit mit jemandem aus Ihrem Betrieb einen Wiedereingliederungsplanmit konkreten Massnahmen erstellt? ja nein Rolle Arbeitgebende(2010) Gleiche Firma 49% 72% Neue Firma Erwerbslos Anderes 8% 8% 12% 15% 17% 19% Seite 14
Invalidenversicherung: Früherfassung (2011) Meldequote FE: 58% 26% Selbstmeldung 32% über Taggeldversicherer 16% über Arbeitgeber 13% über Ärztin/Arzt Bei Fremdanmeldung 23% vorgängig nicht informiert, 24% nicht (ganz) einverstanden mit Meldung Meldung FE während Anstellungsverhältnis: 92% Meldezeitpunkt [ ]: 6 Monate nach Beginn AUF Anmeldung IV nach FE: 83% Stellenerhalt geglückt: 38% Frage nach Wirkung noch nicht geklärt Seite 15
Anmeldequote: 58%, davon 95% über Früherfassung Wichtigste Massnahmen: Invalidenversicherung: Anmeldung (2011) Wiedereingliederungsplan 44% Anpassung Arbeitsplatz 30% Coaching Berufsberatung 20% 20% Ausbildungskurs Arbeitsvermittlung Umschulung 16% 15% 16% Aufbautraining Belastbarkeitstrainig Arbeit zur Zeitüberbrückung Einarbeitungszuschüsse wirtschaftsnahe Intergration 11% 10% 9% 7% 7% 0% 5% 10% 15% 20% 25% 30% 35% 40% 45% 50% Seite 16
Invalidenversicherung: Rente (2011) Wahrscheinlichkeit, nach IV Anmeldung eine Rente zu beziehen Rentenbezugsquote Gesamt Rente 39% keine Rente 61% Viertel Rente 6% Halbe Rente 11% Dreiviertel Rent 3% volle Rente 19% Rente 23% keine Rente 77% Viertel Rente 4% Halbe Rente 6% Dreiviertel Rent 2% volle Rente 11% Seite 17
Integration Rund ein Viertel nicht mehr im Erwerbsprozess 11% volle Rente, 12% teilinvalid Erwerbspersonen: 16% auf Stellensuche Kurzfazit nach etwas mehr als 2 Jahre Beobachtung Rolle Arbeitgeber Unterstützung durch den Arbeitgeber scheint wirkungsvoll Verbleiberaten bei öffentlichen und öffentlich-rechtlichen Arbeitgeber sind höher Rolle Invalidenversicherung Knapp 60% mit Invalidenversicherung in Kontakt Kontakt meist über FE, durchschnittlich 6 Monate nach AUF Beurteilung Wirkung noch offen Rolle personale und soziale Ressourcen Abklärungen und Auswertungen noch nicht abgeschlossen Seite 18
BÜRO FÜR ARBEITS- UND SOZIALPOLITISCHE STUDIEN KONSUMSTRASSE 20. CH-3007 BERN. TEL +41 (0)31 380 60 80. FAX +41 (0)31 398 33 63 INFO@BUERO.CH. WWW.BUERO.CH ACHTUNG: Ergebnissesind provisorischer Natur. Schlussergebnisse sind auf Spätherbst 2012 zu erwarten Besten Dank für Ihre Aufmerksamkeit! Fragen? Auskunft Jürg Guggisberg, AG juerg.guggisberg@buerobass.ch