Verkehrsunfallzahlen aus dem Landkreis Gießen für das Jahr 2016:

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Transkript:

Polizeipräsidium Mittelhessen Presse- und Öffentlichkeitsarbeit 04. April 2017 Verkehrsunfallzahlen aus dem Landkreis Gießen für das Jahr 2016: Gesamtzahl der Unfälle leicht angestiegen Starker Rückgang bei den Unfalltoten Etwa 15,3 Millionen Euro Sachschaden Mehr Unfallfluchten / Sehr hohe Aufklärungsquote Landkreis Gießen Mit 5.495 Verkehrsunfällen im Landkreis Gießen wurde im Jahr 2016 ein leichter Anstieg (+ 82) im Vergleich zum Vorjahr registriert. Dies ist der höchste Wert der letzten elf Jahre. Auch die Zahl der Verkehrsunfälle mit verletzten Personen stieg ebenfalls minimal auf 896 (+2), die Zahl der dabei verletzten Personen stieg auf 1.291 Personen (+8 Personen). Sehr erfreulich ist, dass es im vergangenen Jahr nur einen Verkehrstoten im Landkreis gab. Im Jahr zuvor waren es noch 21 Personen, die bei Unfällen ums Leben kamen. Als Hauptunfallursachen spielten im Landkreis Gießen Wenden und Rückwärtsfahren, ungenügender Sicherheitsabstand und nichtbeachten der Vorfahrt eine entscheidende Rolle. Auf den Plätzen folgen Unfälle durch nicht angepasste Geschwindigkeit.

2 Gesamtunfallzahlen im Landkreis Gießen seit 2006: Verletzte (Schwer- und Leichtverletzte) Personen im Landkreis Gießen seit 2006: Getötete Personen im Landkreis Gießen seit 2006:

3 Im Bereich des Landkreises Gießen befinden sich gemäß Angaben des Hessischen Statistischen Landesamtes Wiesbaden 747 Kilometer Straßen, die im Hinblick auf das Verkehrsunfallgeschehen beleuchtet werden. Darin enthalten sind 108 km Bundesstraßen, 377 km Landesstraßen und 188 km Kreisstraßen. Die fehlenden 74 Kilometer sind Bundesautobahnen, die hier nicht betrachtet werden. In den statistischen Meldungen des Kraftfahrbundesamtes werden für das Jahr 2016 die nachfolgenden, im Landkreis Gießen zugelassenen Fahrzeuge gemeldet: PKW: 144.135 LKW: 8.466 Krafträder: 12.832 Kraftomnibusse: 466 sonstige zulassungspflichtige Fahrzeuge: 851. Unfallflucht: Sehr hohe Aufklärungsquote Im Jahr 2016 ereigneten sich 1540 Verkehrsunfallfluchten im Landkreis Gießen. Dies entspricht einem Anstieg um 39 Unfälle. Gegenüber 2015 kam es zu einer Zunahme von 39 Unfällen, bei denen ein Beteiligter geflüchtet ist. Die Aufklärungsquote liegt bei sehr guten 43 Prozent, in denen der flüchtige Unfallfahrer ermittelt wurde. Der Gesamtsachschaden aller Unfälle im Landkreis Gießen wird im Jahr 2016 auf 15,3 Millionen Euro geschätzt. Neben den zahlreichen Kontrolltätigkeiten lobt der Leiter der Polizeidirektion Gießen, Polizeidirektor Siegfried Schulz, in diesem Zusammenhang die gewissenhafte und gute Arbeit der Beamtinnen und Beamten bei der polizeilichen Verkehrsunfallaufnahme.

4 Unfälle mit jungen Fahrern (18-24 Jahre) unter Einfluss von Alkohol weiterhin auf niedrigem Stand Auffällig sind immer wieder die jungen Fahrer / Fahranfänger im Alter von 18 24 Jahren. Es ereigneten sich 1340 Verkehrsunfälle mit Beteiligung einer Fahrerin- bzw. Fahrers aus dieser Altersstruktur, bei 886 Unfällen waren die Fahrer Verursacher des Unfalls. Besonders erfreulich ist in diesem Zusammenhang die Tatsache, dass die Zahl der Unfälle, bei denen junge Fahrerinnen und Fahrer im Alter von 18 bis 24 Jahren mit Alkohol am Steuer verunfallten, weiterhin auf einem niedrigen Stand bleibt. Lediglich bei 20 Unfällen war in dieser Altersklasse Alkohol im Spiel. Dies wertet die Polizei als ein deutliches Signal dafür, das Präventionsprogramm verkehrssicher-inmittelhessen sowie die Aktion BOB weiter fortzuführen. Auch im Jahr 2017 werden gezielte Kontrollmaßnahmen im Hinblick auf Alkohol- und Drogenkonsum durchgeführt werden. Die Fortführung der engen Zusammenarbeit aller Polizeidienststellen erhöht dabei die Effektivität und Nachhaltigkeit der durchgeführten Maßnahmen. Auffällige Unfallbereiche im Landkreis Gießen bleiben die Bundesstraßen 276 und 457 Auch die Bundesstraße 276 beschäftigte die Polizei im Jahr 2016, insbesondere mit Motorradunfällen. Auf der bei Bikern beliebten Strecke ereigneten sich 15 Verkehrsunfälle mit 18 verletzten Personen aus dem Bereich der motorisierten Zweiräder. Zeitpunkt der Unfälle ist überwiegend die Zeit von Freitag bis Sonntag. Die Bundesstraße 457 ist nach wie vor ein unfallträchtiger Bereich im Landkreis Gießen. Vom Stadtgebiet Gießen bis zur Kreisgrenze des Landkreises Gießen beträgt die Länge der Bundesstraße 25, 5 Kilometer. In diesem Bereich kam es im Jahr 2016 zu 177 Unfällen (davon 60 Wildunfälle). Hierbei waren 19 Schwerverletzte und 71 leicht verletzte Personen zu verzeichnen. Als Hauptursache sind Unfälle im Längsverkehr (51) vor Fahrunfällen (19). Als weitere Unfalltypen folgen Abbiegeunfälle (19) und Unfälle beim Einbiegen/Kreuzen (17). Dieser Bereich wird weiterhin im Focus der Polizei stehen, Enforcement (Verkehrsüberwachung) und Engeneering (sichere Gestaltung des Verkehrsraumes) werden weitergeschrieben, um eine Unfallreduzierung auf der B 457 zu gewährleisten

5 Problemfeld Ablenkung, insbesondere durch Mobiltelefon Wer hat es nicht schon selbst erlebt, immer wieder sind Fahrzeugführerinnen und Fahrzeugführer im Straßenverkehr zu beobachten, die ihr Handy während der Fahrt benutzen. Das Telefonieren während der Fahrt stellt ein hohes Sicherheitsrisiko dar. Die geistige Abgelenktheit während eines Telefonats ist vergleichbar mit der Fahrt unter Alkoholeinwirkung. Neben dem Gespräch im Fernsprechnetz gehören zum Verbot sämtliche Bedienungsfunktionen wie: das Anwählen die Versendung von Kurznachrichten oder das Abrufen von Daten im Internet etc., soweit dies unter Aufnahme oder Halten des Hörers erfolgt. Untersagt ist damit auch, das Handy oder den Hörer des Autotelefons zwischen Kopf und Schulter einzuklemmen, weil dazu das Gerät erst aufgenommen werden muss. Ein solcher Verstoß wird seit dem 01.05.2014 mit einem Bußgeld in Höhe von 60,- Euro und mit dem Eintrag eines Punktes in der Verkehrssünderkartei in Flensburg geahndet. Problemfeld schwächere Verkehrsteilnehmer, hier Fahrradfahrer Im Landkreis Gießen ereigneten sich im vergangenen Jahr 199 Unfälle mit Beteiligung von Fahrradfahrern. Davon waren in 77 Fällen die Radfahrer als Verursacher des Unfalls auffällig geworden. Es wurden in 169 Fällen Personen verletzt, darunter 29 schwer Verletzte. Ein Schwerpunkt ist hierbei der Stadtbereich von Gießen (130 der 199 Gesamtunfälle ereigneten sich hier), wo sich tagtäglich viele Fahrradfahrer im Innenstadtverkehr bewegen. Die Polizei rät zur gegenseitigen Vorsicht und Rücksichtnahme aller Verkehrsteilnehmer untereinander, Beachtung der geltenden Regeln der Straßenverkehrsordnung auch durch die Fahrradfahrer, defensiver Fahrweise und zu ständigem Blickkontakt untereinander um Gefahrensituationen zu erkennen bzw. zu vermeiden. Dies sollte insbesondere in Kreuzungs- und Einmündungsbereichen beachtet werden. Radfahrer haben weder Knautschzone noch einen Airbag!

6 Die Verkehrsstatistik 2016 zeigt, dass neben der Prävention auch die Repression weiterhin notwendig ist. So werden die Beamtinnen und Beamten der Polizei in Mittelhessen auch in diesem Jahr zur weiteren Reduzierung der Unfallursachen die Geschwindigkeitsüberwachung, Abstandskontrollen, Handy- Gurt- sowie Alkoholund Drogenkontrollen in ihre Maßnahmen einbeziehen. Der im Jahr 2015 durchgeführte 24- Stunden- Blitzmarathon fand auch 2016 eine Wiederholung. Das Polizeipräsidium Mittelhessen wird sich auch 2017 am Speedmarathon beteiligen. Öffentlichkeitswirksame Aktionen werden sich gezielt an die Gruppe der jungen Fahrerinnen und Fahrer, an die Gruppe der älteren Verkehrsteilnehmer und an die Fahrradfahrer, also an die Gruppe der sogenannten schwächeren Verkehrsteilnehmer richten.