Presseinformation. Verkehrsunfallstatistik 2017 der Polizeidirektion Limburg-Weilburg. Verkehrsunfälle/Unfallentwicklung. Mehr Verkehrsunfälle

Ähnliche Dokumente
Presseinformation. Verkehrsunfallstatistik 2016 der Polizeidirektion Limburg-Weilburg. Verkehrsunfälle/Unfallentwicklung. Mehr Verkehrsunfälle

Verkehrsunfallstatistik. der Polizeidirektion Limburg-Weilburg. für das Jahr 2014

Verkehrsunfallstatistik 2015

Medieninformation. Weniger Verkehrstote in Sachsen im vergangenen Jahr. 032 / 2017 Sächsisches Staatsministerium des Innern.

Polizeidirektion Wiesbaden

Verkehrsunfälle gesamt

VERKEHRSUNFALL-STATISTIK 2010

VERKEHRS- UNFALLSTATISTIK 2016

PRESSESTELLE DES SENATS

Polizeidirektion Wiesbaden

Verkehrsunfallentwicklung Verkehrsunfallentwicklung. in der. Kreispolizeibehörde. Märkischer Kreis

Pressemitteilung. Tiefststand bei Verkehrsunfällen mit schwerwiegenden Folgen. Polizeipräsident Robert Kruse zieht positive Bilanz

Verkehrsunfallentwicklung Verkehrsunfallentwicklung. in der. Kreispolizeibehörde. Märkischer Kreis

PRESSEMITTEILUNG 03. April 2014

Verkehrsstatistik. des Polizeipräsidiums Karlsruhe

Polizeipräsidium Mittelhessen Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

Verkehrslagebild für den Bereich der Stadt Darmstadt

1. VERKEHRSUNFALLENTWICKLUNG

Oberfränkische Verkehrsunfallstatistik 2016

Verkehrsunfälle gesamt

Polizeiliche Verkehrsunfallstatistik für den Landkreis Schaumburg 2017

VERKEHRSUNFALLENTWICKLUNG 2016

Verkehrsunfallstatistik 2016

Vorläufige Verkehrsunfallbilanz 2014

Polizeipräsidium Mittelhessen Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

rechtsstaatlich bürgerorientiert professionell Verkehrsunfallstatistik 2014 Pressemeldung

Verkehrsunfallstatistik 2016

Vorläufige Verkehrsunfallbilanz 2012

Verkehrsunfallbilanz 2017 der Polizeidirektion Neuwied

PRESSEMITTEILUNG

Verkehrsunfälle gesamt

Verkehrsstatistik des Polizeipräsidiums Karlsruhe 2015

V e r k e h r s u n f a l l - s t a t i s t i k

Vorläufige Verkehrsunfallbilanz 2012

Vorläufige Verkehrsunfallbilanz 2016

Polizeipräsidium Koblenz legt Verkehrsunfallbilanz 2015 vor

bürgerorientiert professionell rechtsstaatlich

VERKEHRS- UNFALLSTATISTIK 2015

Unfallstatistik für Niedersachsen 2015: Leichter Anstieg der Verkehrstoten

bürgerorientiert professionell rechtsstaatlich M\ib\_ijle]XccjkXk`jk`b für EIN )'(- polizei.nrw.de

LAGEBILD VERKEHR 2017

Vorläufige Verkehrsunfallbilanz 2017

Polizeiliche Verkehrsunfallbilanz Sachsen-Anhalt 2016

POLIZEIPRÄSIDIUM MITTELFRANKEN ABTEILUNG EINSATZ - ABSCHNITT MITTE

bürgerorientiert professionell rechtsstaatlich M\ib\_ijle]XccjkXk`jk`b für EIN )'(, polizei.nrw.de

Vorläufige Verkehrsunfallbilanz für das Jahr 2015

Kreispolizeibehörde Märkischer Kreis Jahresbericht Verkehr Polizeiwache Lüdenscheid Stadt Lüdenscheid. Anlage 5

Sachsen-Anhalts Minister für Inneres und Sport, Holger Stahlknecht, hat die Verkehrsunfallbilanz für das Jahr 2016 vorgestellt.

POLIZEIPRÄSIDIUM MITTELFRANKEN ABTEILUNG EINSATZ SG E4

Sicherheit im Straßenverkehr Unfalllage 2010

PRESSEMITTEILUNG vom

Unfallbilanz Polizeiinspektion Prüm 2015

bürgerorientiert professionell rechtsstaatlich 1 Verkehrsunfallentwicklung 2015

Weniger Verkehrstote auf mittelhessischen Autobahnen Anstieg der Unfallzahlen

Verkehrsunfallstatistik

Verkehrsunfallstatistik Thüringer Ministerium für Inneres und Kommunales

Kreispolizeibehörde Märkischer Kreis Jahresbericht Verkehr Polizeiwache Werdohl Stadt Werdohl & Stadt Neuenrade. Anlage 9

Kreispolizeibehörde Märkischer Kreis Jahresbericht Verkehr Polizeiwache Menden Stadt Menden & Stadt Balve. Anlage 7

Verkehrsunfallentwicklung. in der. Kreispolizeibehörde. Märkischer Kreis. Anlage 1. Polizeiwache Altena Stadt Altena & Gemeinde Nachrodt-Wiblingwerde

Vorläufige polizeiliche Verkehrsunfallstatistik Sachsen-Anhalt

Verkehrsunfallbilanz 2016

bürgerorientiert professionell rechtsstaatlich Verkehrsunfallentwicklung 2016 Polizeipräsidium Köln Direktion Verkehr

Verkehrsunfallstatistik Der Landrat als Kreispolizeibehörde Kleve

Vorstellung der Verkehrsunfallstatistik NRW 2011 und der Fortschreibung der Fachstrategie Verkehrsunfallbekämpfung

bürgerorientiert professionell rechtsstaatlich Kreispolizeibehörde Märkischer Kreis Jahresbericht Verkehr 2015

Unfallstatistik des Polizeipräsidiums Schwaben Süd/West

Verkehrslagebild 2014

Pressemitteilung

Polizeidirektion Offenbach EUSka. Unfalllagebericht. Landkreis Offenbach. Radfahrunfälle im Jahr 2014

PRESSEMITTEILUNG

bürgerorientiert professionell rechtsstaatlich Kreispolizeibehörde Märkischer Kreis Jahresbericht Verkehr 2016

Verkehrsstatistik des Polizeipräsidiums Karlsruhe 2014

Verkehrsbericht Foto: Lutz Fehrer. Pressepapier

Vorläufige polizeiliche Verkehrsunfallstatistik Sachsen-Anhalt

bürgerorientiert professionell rechtsstaatlich

Pressemitteilung. Verkehrsunfallbilanz 2013 des Polizeipräsidiums Ludwigsburg POLIZEIPRÄSIDIUM LUDWIGSBURG PRESSESTELLE

Statistisches Bundesamt

Kreispolizeibehörde Borken

Statistisches Bundesamt

Unfallbilanz Polizeiinspektion Prüm 2016

Inhaltsverzeichnis... Seite

P R E S S E M A P P E

Kreispolizeibehörde Märkischer Kreis Jahresbericht Verkehr Polizeiwache Altena Stadt Altena & Gemeinde Nachrodt-Wiblingwerde.

Verkehrsunfallentwicklung im Kreis Paderborn 2014

Baden-Württemberg MINISTERIUM FÜR INNERES, DIGITALISIERUNG UND MIGRATION PRESSESTELLE

LAGEBILD VERKEHR 2014 POLIZEIINSPEKTION FRANKENTHAL/PFALZ

Verkehrsunfallsituation in Thüringen im Jahr 2014

Inhaltsverzeichnis... Seite

Verkehrssicherheitsbericht

15- bis 17-Jährige im Straßenverkehr: Mehr Mobilität, höheres Unfallrisiko. Unfallstatistik 2010

Freie Hansestadt Bremen

Verkehrsbericht 2016 Polizeidirektion Werra-Meißner

Kreispolizeibehörde Märkischer Kreis Jahresbericht Verkehr Polizeiwache Altena Stadt Altena & Gemeinde Nachrodt-Wiblingwerde.

Positiver Trend bei der Verkehrsunfallstatistik setzte sich auch 2008 fort. Innenminister Caffier: Straßen im Land werden immer sicherer!

Verkehrsunfallentwicklung. in der. Kreispolizeibehörde. Märkischer Kreis. Anlage 7. Polizeiwache Menden Stadt Menden & Stadt Balve

Polizeipräsidium Schwaben Süd/West

Jahresbericht zur Verkehrssicherheitslage 2015 in der Stadt Salzgitter und der Samtgemeinde Baddeckenstedt

Verkehrsunfallentwicklung. in der. Kreispolizeibehörde Steinfurt

Verkehrssicherheits- Bericht 2008

Transkript:

Polizeipräsidium Westhessen Polizeidirektion Limburg-Weilburg Limburg, 06.06.2018 Presseinformation Verkehrsunfallstatistik 2017 der Polizeidirektion Limburg-Weilburg Verkehrsunfälle/Unfallentwicklung Mehr Verkehrsunfälle Weniger Verletzte bei Unfällen Ein Motorradfahrer bei Unfall tödlich verletzt Hohe Anzahl der folgenlosen Fahrten unter dem Einfluss von Drogen Hoher Anteil von Wildunfällen bei Gesamtunfallzahl Hohe Aufklärungsquote bei Verkehrsunfallfluchten Insgesamt 101.717 gemessene Fahrzeuge an Kontrollstellen, dabei 4.473 Geschwindigkeitsüberschreitungen festgestellt

Inhalt 1. Allgemeine Entwicklung... 3 2. Verletzte Personen... 3 3. Unfallursachen... 4 4. Motorradunfälle... 6 5. Wildunfälle... 6 6. Unerlaubtes Entfernen von der Unfallstelle... 7 7. Risikogruppen... 8 7.1. Kinder:... 8 7.2. Jugendliche:... 8 7.2.1. Begleitetes Fahren mit 17:... 8 7.3. Junge Fahrer:... 8 7.4. Altersgruppe 65 74:... 8 7.5. Altersgruppe 75+:... 8 8. Verkehrsbeteiligungen... 8 8.1. Fußgänger... 8 8.2. Fahrradfahrer... 8 8.3. PKW... 8 8.4. LKW... 8 8.5. Kraftomnibusse... 9 9. Ausblick... 9 2

1. Allgemeine Entwicklung Im Jahr 2017 stieg die Zahl der polizeilich aufgenommen Verkehrsunfälle im Zuständigkeitsbereich der Polizeidirektion Limburg-Weilburg um 27 auf 3.449 Unfälle (+ 0,7%) an, nachdem im Vorjahr bereits ein Anstieg der Unfallzahlen um 5,5 % zu verzeichnen war. Den 1.572 Verkehrsunfällen außerhalb geschlossener Ortschaften, (2016 = 1.511 Verkehrsunfälle) stehen 1.877 Verkehrsunfälle innerhalb geschlossener Ortschaften gegenüber (2016 = 1.911). Bei den Unfällen außerhalb geschlossener Ortschaften konnte ein Anstieg um 4 % festgestellt werden. Innerhalb geschlossener Ortschaften ist ein Rückgang um 1,8 % festzustellen. Der durch das Unfallgeschehen entstandene Sachschaden stieg um 7,9 % auf einen Wert von 10.488.671 Euro (2016 = 9.721.425 Euro). 2. Verletzte Personen Die Zahl der Verkehrsunfälle mit Verletzten sank von 614 Unfällen im Jahr 2016 auf nunmehr 541 Verkehrsunfälle im Jahr 2017 und erreichte somit wieder das Niveau aus 2015. Bei diesen Verkehrsunfällen wurden 722 Menschen verletzt, darunter bedauerlicherweise sieben tödlich (2016 = 8 tödlich verletzte Personen). Die Zahl der schwerverletzten Unfallbeteiligten betrug 138 (2016 = 135) und die der leichtverletzten Personen 577 (2016 = 659). 900 800 700 Verletzte bei Verkehrsunfällen 2013-2017 802 769 778 738 722 600 500 400 Verletzte davon Tote 300 200 100 0 14 13 7 8 7 2013 2014 2015 2016 2017 2.1. Verletzte Kinder Erfreulicherweise wurde auch im Jahr 2017 kein Kind tödlich, jedoch wie in 2016 fünf Kinder schwerverletzt. Die Zahl von 40 leichtverletzten Kindern war leider deutlich höher als in 2016 (32 leichtverletzte Kinder). Unter den 32 leichtverletzten wurden zwei Kinder bei Schulwegunfällen verletzt. Schwerere Verletzungen im Zusammenhang mit Schulwegunfällen wurden der Polizei glücklicherweise nicht bekannt. 3

900 800 700 600 500 Verletzte Personen nach Gruppen 2016-2017 802 722 659 627 577 537 400 300 2016 200 100 0 8 7 8 7 0 0 138 135 130 133 5 5 32 40 2017 3. Unfallursachen 3.1. Unfallursache Alkohol/Drogen Die Zahl der Verkehrsunfälle unter Alkoholeinfluss ging im Jahr 2017 leicht zurück. Es wurden mit 98 Unfällen sechs Alkoholunfälle weniger registriert als im Vorjahr. Bei den polizeilich registrierten Verkehrsunfällen unter Alkoholeinfluss wurden glücklicherweise keine Personen getötet. Allerdings wurden dreizehn Personen bei Unfällen dieser Art schwer- und 26 Personen leichtverletzt. Bei Polizeikontrollen konnten die Beamten insgesamt 77 Personen feststellen, welche unter dem Einfluss von Alkohol mit einem Fahrzeug unterwegs waren. Fahrzeugführer, welche während der Fahrt unter dem Einfluss von Alkohol und Drogen (sogenannter Mischdelikte) waren, wurden insgesamt 15 im Jahre 2017 von der Polizei festgestellt. In neun Fällen wurde durch den Fahrzeugführer ein Verkehrsunfall verursacht, bei denen insgesamt zwei Personen schwer und zwei Personen leicht verletzt wurden. Bei 6 Verkehrsunfällen standen 2017 die Fahrzeugführer unter Drogeneinfluss (- 9). Auch in 2017 wurden in diesem Deliktsfeld ausgiebige Kontrollen durchgeführt. Die Anzahl der hierbei festgestellten Fahrten unter Drogeneinfluss sank auf 66 (2016 = 81). Dies bedeutet eine Minderung um 18,5 Prozent dieser Straftaten. 4

Alkohol Jahr 2014 2015 2016 2017 Unfälle 115 94 104 98 Festgestellte folgenlose Fahrten 92 80 70 77 Drogen Jahr 2014 2015 2016 2017 Unfälle 11 5 15 6 Festgestellte folgenlose Fahrten 71 54 81 66 Misch-Delikte (Alkohol und Drogen) Jahr 2014 2015 2016 2016 Unfälle 5 6 6 9 Festgestellte folgenlose Fahrten 21 10 8 6 3.2. Unfallursache Geschwindigkeit Die Statistik zeigt, dass zu hohe oder unangepasste Geschwindigkeit auch im Jahr 2017 eine wesentliche Rolle als Unfallursache spielt (208 Unfälle). Der Anteil der Hauptunfallursache Geschwindigkeit am gesamten Unfallaufkommen lag 2017 mit 6,0 % vergleichsweise niedrig. Bei den schwer- und tödlich verletzten Personen ist sie hingegen mit ca. 16% zu beziffern. Dies zeigt, dass der Anteil dieser Unfallursache mit der Schwere der Folgen deutlich zunimmt. Mit der Aktion (B)RENNPUNKT Geschwindigkeit hat die hessische Polizei seit dem Jahr 2014 Maßnahmen zur Bekämpfung der Hauptunfallursache Geschwindigkeit bei Verkehrsunfällen mit schweren Folgen zusammengeführt. In deren Rahmen werden und wurden unter anderem im verstärkten Maße Kontrollen wie z.b. Blitzermarathon oder zum Schuljahresbeginn die Aktion Blitz für Kids durchgeführt. Die Aktion geht in ihrem Wesensgehalt in dem strategischen Gesamtpaket zur Verkehrssicherheitsarbeit 2016 2018 auf. Der langjährige Trend in der Bekämpfung dieser Unfallursache ist positiv. Die Polizei wird auch weiterhin große Anstrengungen unternehmen, gegen zu schnelles Fahren vorzugehen, um eine Trendumkehr zu verhindern Wie in den Jahren zuvor wird dieser Unfallursache durch flächendeckende, kreisweite Geschwindigkeitskontrollen entgegengewirkt. So wurden auch 2017 durch den Regionalen Verkehrsdienst der Polizeidirektion Limburg-Weilburg 271 Geschwindigkeitskontrollen durchgeführt. Bei insgesamt 101.717 gemessenen Fahrzeugen hatten 4.473 Fahrzeugführer die zulässige Höchstgeschwindigkeit überschritten. Davon wurde bei 781 Fahrzeugführern ein Ordnungswidrigkeitsverfahren eingeleitet, was laut Bußgeldkatalog neben dem Bußgeld auch Punkte in Flensburg und bei einer Überschreitung von mehr als 30 km/h innerhalb geschlossener Ortschaften, auch in 34 Fällen ein bis zu dreimonatiges Fahrverbot nach sich zog. 5

4. Motorradunfälle Im Jahr 2017 wurden mit 128 Motorradunfällen vier Unfälle weniger registriert als in 2016, wobei ein Motorradfahrer tödlich verletzt wurde. Auch wenn im Jahr 2016 kein Motorradfahrer tödlich verunglückte kann hier im langjährigen Mittel von einem erfreulichen Rückgang im Vergleich zum Jahr 2015, in welchem noch vier Kraftradfahrer tödlich verletzt wurden, gesprochen werden. Demgegenüber mussten 36 Menschen mit schweren Verletzungen (2016 = 30) und 65 leichtverletzte Motorradfahrer (2016 = 76) nach Unfällen behandelt werden. Bei insgesamt zehn Unfällen mit Zweirädern stellten die Beamten fest, dass der Fahrer zum Unfallzeitpunkt unter dem Einfluss berauschender Mittel stand. 160 Motorradunfälle 2015-2017 140 134 132 128 Unfälle gesamt 120 tödliche Verletzte Schwerverletzte 100 Leichtverletzte 80 80 73 76 65 60 40 30 36 20 0 4 0 1 2015 2016 2017 5. Wildunfälle Der bisher historische Höchststand mit 814 Wildunfällen im Jahr 2016 wurde 2017 mit 888 aufgenommen Verkehrsunfällen dieser Art abermals übertroffen. Damit machen Wildunfälle mehr als ein Viertel 25,7 % aller angezeigten Unfälle im Kreisgebiet aus und haben somit einen erheblichen Einfluss auf die Verkehrssicherheit. Neben den verursachten Sachschäden wurden bei Zusammenstößen mit Wildtieren im Jahre 2017 zudem eine Person schwer und sieben Personen leicht verletzt. Bei diesen Zahlen handelt es sich ausschließlich um die Zahl der polizeilich registrierten Verkehrsunfälle in Zusammenhang mit Wild. 6

Unabhängig von der polizeilichen Aufnahme können Wildunfälle auch ausschließlich mit dem zuständigen Jagdpächter bzw. Jagdausübungsberechtigten abgewickelt werden, ohne dass die Polizei hinzugezogen werden muss. Basierend auf den Untersuchungen hinsichtlich der Wildunfallschwerpunkte werden auch weiterhin, gemeinsam mit den Straßenverkehrsbehörden, den Straßenbaulastträgern und der unteren Jagdbehörde bzw. dem Forstamt gezielte Maßnahmen intensiviert, um die Wildunfallzahlen zu reduzieren. Aber auch in diesem muss die Gelegenheit ergriffen werden, die Verkehrsteilnehmer zu erinnern, dass in waldreichen Gegenden, wie im hiesigen Landkreis, ständig mit Wildwechsel rechnen und ihre Fahrweise daran anpassen ist. Auf jeden Fall sollte dem Gefahrzeichen Wildwechsel, dort wo es steht, erhöhte Beachtung geschenkt werden. Es ist ratsam die Geschwindigkeit an solchen Stellen deutlich zu reduzieren und bremsbereit zu sein, damit bei etwaigem Wildwechsel noch angemessen reagiert werden kann. Zudem verlangt dieses Verkehrszeichen von dem Kraftfahrer ein sorgfältiges Beobachten des Fahrbahnrandes. 6. Unerlaubtes Entfernen von der Unfallstelle Unverändert hoch ist schon seit Jahren die Zahl im Bereich der registrierten Verkehrsunfälle mit unerlaubtem Entfernen von der Unfallstelle. 2017 wurden 930 (-48) dieser sogenannten Unfallfluchten verzeichnet. Dies macht 26,9 % aller polizeilich aufgenommenen Verkehrsunfälle bei der Polizeidirektion Limburg-Weilburg aus. Erfreulicherweise konnten durch die intensiven Ermittlungen der Polizeistationen in Limburg und Weilburg 442 (-2) dieser Straftaten geklärt werden. Dies bedeutet erneut eine Aufklärungsquote von 47,5 % und die Aufklärung von fast jeder zweiten Unfallflucht im Kreisgebiet. Hessenweit liegt die Polizeidirektion Limburg-Weilburg damit über dem hessischen Durchschnitt von 41,45 %. In der Summe wurden bei insgesamt 51 polizeilich registrierten Verkehrsunfallfluchten Menschen verletzt, dies sind 7 weniger als im Jahr zuvor. 1200 1000 800 Unerlaubtes Entfernen von der Unfallstelle 2015-2017 947 978 930 Unfälle davon geklärt Aufklärungsquote 600 400 428 444 442 200 0 45,2% 45,4% 47,5% 2015 2016 2017 7

7. Risikogruppen 7.1. Kinder: Die schwächsten Verkehrsteilnehmer, nämlich die Kinder, waren an 25 Verkehrsunfällen beteiligt. 11-mal waren sie Fußgänger und 14-mal Insassen in Fahrzeugen. 45 Jungen und Mädchen im Alter von 0 bis 13 Jahren wurden verletzt, davon 5 schwer. 7.2. Jugendliche: In der Altersgruppe 14 bis 17 Jahren sind bei 43 Unfällen 24 Jugendliche verletzt worden. Der überwiegende Teil erlitt leichte Verletzungen, 6 wurden schwer verletzt. 7.2.1. Begleitetes Fahren mit 17: Jungen Autofahrern, die bereits mit 17 Jahren begleitet mit einem PKW fahren durften, waren 4 Mal in Unfälle verwickelt. Auch in diesem Jahr entstanden hier glücklicherweise nur Sachschäden. 7.3. Junge Fahrer: 759 Unfälle mit jungen Fahrern, in der Altersgruppe 18 bis 24 Jahren, sind 2017 registriert worden. Dabei wurde eine Person tödlich, 99 Personen leicht und 23 schwer verletzt. 7.4. Altersgruppe 65 74: Die Gruppe der Senioren, zwischen 65 und 74 Jahren, ist mit 320 Unfällen beteiligt, dabei wurden zwar keine Person tödlich, jedoch neun Menschen schwer und 21 leicht verletzt. 7.5. Altersgruppe 75+: Die Generation 75+ ist mit 249 Unfallbeteiligungen registriert. Hier wurden dann auch zwei Personen tödlich, 12 Personen wurden schwer und 18 leicht verletzt. 8. Verkehrsbeteiligungen 8.1. Fußgänger Im vergangenen Jahr waren 66 Fußgänger an Verkehrsunfällen beteiligt, dabei sind 48 Personen zu Schaden gekommen. 31 wurden leichtverletzt und 17 Personen schwer. 8.2. Fahrradfahrer Bei 48 Verkehrsunfällen sind 39 Personen verletzt worden, 7 schwerverletzt, 31 leicht und eine Person wurde tödlich verletzt. 8.3. PKW Bei 3.116 Verkehrsunfällen sind 5 Personen getötet worden, 74 erlitten schwere Verletzungen und 441 wurden leicht verletzt. 8.4. LKW LKW waren 2017 an 401 Verkehrsunfällen beteiligt. Vier Insassen wurde schwer verletzt, 9 wurden leicht verletzt. 8

8.5. Kraftomnibusse Bei den 48 Unfällen mit Bussen gab es keine verletzten Personen. 9. Ausblick Auch 2018 werden durch die Polizeidirektion Limburg-Weilburg, im Verbund mit weiteren Verantwortungsträgern für die Verkehrssicherheit, geeignete Maßnahmen ergriffen, um eine nachhaltige Senkung, insbesondere der bei Verkehrsunfällen getöteten oder verletzten Menschen, zu erreichen. Zur Bekämpfung der Unfallursache Geschwindigkeit werden unter anderem landesweite Aktionen wie das strategischen Gesamtpaket zur Verkehrssicherheitsarbeit 2016 2018 durchgeführt, zu denen auch Aktionen wie der Blitzermarathon oder Blitz for Kids zählen. Zudem werden in Jahr 2018 auch wieder lokale polizeiliche Maßnahmen ergriffen, um für mehr Sicherheit und weniger Verkehrsunfällen auf den Straßen im Landkreis zu sorgen. So werden unter anderem im Laufe des Jahres erneut verstärkt schwerpunktmäßige Geschwindigkeitskontrollen durchgeführt, welche auch von anderen Polizeidirektionen des Polizeipräsidiums Westhessen unterstützt werden. Weiterhin werden die Schwerpunktthemen Wildunfälle sowie Drogen und Alkohol einen hohen Stellenwert haben. Ein weiterer Schwerpunkt der polizeilichen Prävention wird zudem im Bereich der Ablenkung am Steuer, insbesondere durch die Nutzung von Mobiltelefonen liegen. Es ist hier davon auszugehen, dass ein großer Anteil der Verkehrsunfälle in direkter Verbindung mit diesem Fehlverhalten steht. Auch in diesem Jahr wird wieder der gewerbliche Personenverkehr (insbesondere Kontrollen der Reise- Linien- und Schulbusse) sowie der gewerbliche Güterverkehr, mit den Schwerpunkten Ladungssicherung, technische Mängel, Einhaltung der Lenk- und Ruhezeiten und der vorgeschriebenen Geschwindigkeiten, Ziel von Kontrollen sein, welche zur Steigerung der Verkehrssicherheit beitragen sollen. Hier werden insbesondere die überregionalen Bundesstraßen im Fokus der Kontrolltätigkeiten stehen. Nicht zuletzt wird von polizeilicher Seite auch wieder verstärkt auf das Anlegen des Sicherheitsgurtes geachtet und bei Fehlverhalten dieses sanktioniert. Eine deutliche Senkung der schweren Folgen bei Verkehrsunfällen kann eindeutig durch die Nutzung der passiven Sicherheitseinrichtungen wie Sicherheitsgurte, Airbag usw. in den modernen Fahrzeugen zugeordnet werden. Umso erstaunlicher ist der noch immer hohe Anteil der Verkehrsteilnehmer, die bei Kontrollen anzutreffen sind und diese Ihnen zur Verfügung stehenden Sicherheitseinrichtungen bewusst nicht nutzen. 9