Für urbanes Grün und öffentliche Freiräume sorgen

Ähnliche Dokumente
Herzlich Willkommen zum Workshop Siedlungsräume II Klimaschutzplan NRW. 06. November 2013

Frankfurter Landschaften

Öffentlicher Raum, Baukultur und Verkehr

Urbanes Grün in der integrierten Stadtentwicklung

Referat Nachhaltige Stadtentwicklung

Gemeinden im Klimawandel: Kommunale Betroffenheiten und Anpassungsbedarf Esther Chrischilles Kompetenzfeld Umwelt, Energie und Ressourcen

Landnutzungswandel in ländlichen Räumen

Klimagerechte Stadtentwicklung: Was heißt das Wie funktioniert das? Frank Schlegelmilch BPW baumgart+partner

Neue Wildnis als Bühne für Kunst, Kultur, Kommunikation und Umweltbildung

Neue Wege für Frankfurt: Der GrünGürtel

Kpvgitkgtvgu!Uvcfvgpvykemnwpiumqp grv!htcpmhwtv!co!ockp!3141 WOYGNV-!UVCFVMNKOC!WPF!IGUWPFJGKV CG?D&0VITa[M

Der Landschaft einen Sinn - den Sinnen eine Landschaft

Kommunale Strategien zur Anpassung an den Klimawandel am Beispiel Frankfurt am Main

Neue Ästhetik und Strategien

Klimaschutz im Sinne der Nachhaltigkeit

LEITBILD DER EINWOHNERGEMEINDE SIGRISWIL

Deklaration Biologische Vielfalt in Kommunen. Veröffentlicht am Internationalen Tag der Biodiversität am 22. Mai 2010

Schwäbisch Gmünd 2020

Praxisbeispiele aus Rheinland-Pfalz

Mount. Design und Kommunikation für soziales Wachstum, Hintergrundbild: Michaela Stalter TITEL HAMBURGER GRÜNDACHSTRATEGIE

Die Region Dresden auf dem Weg zum integrierten Klimaanpassungsprogramm - Schlussfolgerungen aus dem Regionalforum

Projekt KLAS Starkregenvorsorge als Beitrag zur Klimaanpassung in Bremen

Flächenentwicklung in Nordrhein-Westfalen Berichtsjahr 2015

Ergebnisse aus der Projektarbeit InKoKa

Biologische Vielfalt im städtischen Ballungsraum Frankfurt am Main

Urbane grüne Infrastruktur Grundlage für attraktive und zukunftsfähige Städte

INTEGRIERTES KOMMUNALES ENTWICKLUNGSKONZEPT (IKEK) OBER-RAMSTADT

Fortschreibung der Rahmenplanung Augustenfeld Nord

Die Grüne Stadt Leitbild für Stadtentwicklung mit Lebensqualität

Wächst der Freiraum mit? Trilogie Limmattal 3. November 2016, Zentrumsschopf Spreitenbach Barbara Holzer, Fachbereichsleiterin Freiraumplanung

Gebäudezertifizierung nach DGNB

Lörrach gestalten. Gemeinsam.

Mitteilung zur Kenntnisnahme

Freiräume in Quartier und Gemeinde ein wertvolles Gut

30-Hektar-Ziel. - Aktuelle Tendenzen, Herausforderungen und Informationsbedarf - von

Aktionsplan Strategie Biodiversität Schweiz

Bürgerbeteiligung in der nachhaltigen Stadtentwicklung

Partizipation in der sozialen Stadt(teil)entwicklung

INSEK Dessau-Roßlau. Stadt Dessau-Roßlau Amt für Stadtentwicklung, Stadtplanung und Denkmalpflege Stand

Stadtentwicklungskonzept ROSENHEIM 2025 STADT IN ZUKUNFT. Expertenhearing Wirtschaft und Arbeit 5. März 2012 Rathaus Rosenheim

Mehr Lebensqualität, attraktivere Sozialräume, besseres Klima

UnternehmensNatur Hamburg

Rubrik. Vorstellung von Thüringer Klimaagentur 1

Wiederentdecken des öffentlichen Raumes und urbane Trends

Stadt Weiden Machbarkeitsstudie Turnerbundgelände. Bestandsanalyse. Dokumentation 1. Bürgerbeteiligung DRAGOMIR STADTPLANUNG GMBH 1

Integrierte Grünordnungsplanung Beispiel Am Südpark aus München

Integrierte Umsetzung von Klimaanpassungsmaßnahmen-

B 301, B 388 Freising Ausbau bei Hallbergmoos. Informationsveranstaltung in Hallbergmoos am

Zwickaus Weg zur Klimaanpassung

Green City e.v. Begrünungsbüro

Klimawandel verstärkt Hitzebelastung der Bevölkerung in NRW bis zur Mitte des Jahrhunderts wären 9 Millionen Bürgerinnen und Bürger betroffen

Was ist Gesundheitskompetenz, und wie kann sie gefördert werden?

Flächenmanagement im Grünen Ring Leipzig

Entwicklung und Umsetzung des nationalen Indikators Versorgung mit Grünflächen zur Bewertung der ÖSL Erholung in der Stadt

Klimawandel in Rheinland-Pfalz Besondere Herausforderungen für Städte

Naturschutz, Tourismus und Großschutzgebiete

Stand der Flächenneuinanspruchnahme und Management brachliegender Flächen. 4. Forum Wirtschaftsförderer Landkreis Leipzig

Kommunalkongress Neue Anforderungen an kommunales Bauen am in Hamm

BUND Dresden & Klimawandel. Friends of the Earth Germany

Die Region geht mit gutem Beispiel voran

Dipl. Ing. Julia Köller TU Berlin, Fachgebiet UVP, insbes. LBP. Entwicklung eines Methodenrahmens zur Umweltbewertung im Land Berlin

Bundeshauptstadt der Biodiversität. Silke Wissel Deutsche Umwelthilfe e.v.

Standortumfrage Region Offenbach am Main. Seligenstadt.

Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz Berlin Abteilung I

Herzlich Willkommen. Bürgerbeteiligung und Raummanagement Ortsteilgespräche in der Marktgemeinde Stainz

Was man liebt, betoniert man nicht.

Smart City Wien. Instrumente der Radverkehrsförderung

Bremen eine grüne Stadt.

Vom Stadtentwicklungskonzept zur Quartiersentwicklung

Änderungen bei der Umweltverträglichkeitsprüfung. Dr. Christian Giesecke, LL.M. Rechtsanwalt und Fachanwalt für Verwaltungsrecht

Nachhaltigkeitsstrategie der Biosphäre die Halligen

Bewertung von Ökosystemdienstleistungen

03a / Nachhaltigkeit in der Landwirtschaft. Einführung: Die heutige Landwirtschaft und ihre Herausforderungen im Hinblick auf Nachhaltigkeit

NUA-Fachtagung Flächenrecycling Oktober Dr. Heinz Neite Fachbereich Bodenschutz/ Altlasten

Berlins Biologische Vielfalt und die Berliner Wirtschaft

Kritische Infrastrukturen und ihre Verwundbarkeiten

Agglomerationspärke im Aargau

Wo stehen wir aktuell?

Digitales Landbedeckungsmodell für Deutschland (DLM-DE) - Aktualisierung

Innovations Quartier Friedberger Landstraße / Südlich Wasserpark. Stand:

Biologische Vielfalt und Bildung für nachhaltige Entwicklung

Zerstörung unserer Heimat durch Verbauung

Adalbert Niemeyer-Lüllwitz Kleine Flächen Große Wirkung Der Wert naturnaher Geländegestaltung NUA-Tagung , Duisburg

FM und Klimaschutz im Stadtquartier am Beispiel der Stadt Frankfurt a.m.

Deutscher Wetterdienst

Das eine tun, das andere nicht lassen Urbane Dichte und Klimaanpassung eine Gemeinschaftsaufgabe

Landesplanung für die Hauptstadtregion Berlin-Brandenburg

Kommunale Ansätze auf dem Weg zu 100% erneuerbare Energien. Philipp Schönberger

Biodiversität Schweiz

Herausforderung Nachhaltigkeitsstrategie Bestandsaufnahme in den Kommunen

Umweltprüfung im Braunkohlenplanverfahren Umsiedlung. Morschenich

Naturschutzstrategie Baden-Württemberg

Dachbegrünung in Dortmund. Walter Nickisch Fachbereichsleiter Stadtplanungs- und Bauordnungsamt

GEORÄUMLICHE ANALYSE ZUR VERSIEGELUNGSENTWICKLUNG

Niedersächsisches Ministerium für f r Soziales, Frauen, Familie und Gesundheit

Klimawandel und Wetterextreme wie sich Kommunen wappnen können

Immobilien Jour Fix. Großflächige Baugebiete. Einführung

Anlage zur 1. Änderungssatzung ALKIS-Nutzungsartenkatalog

Integrierte Stadtentwicklung. Beate Profé Abteilungsleiterin Abteilung I, Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt

Urbanes Grün und öffentliche Freiräume in der zukunftsfähigen Stadt: Einführung und Maßnahmenvorschläge

Transkript:

Für Mensch und Umwelt Für urbanes Grün und öffentliche Freiräume sorgen ein Ausschnitt kommunaler Praxis aus Frankfurt am Main Peter Dommermuth Leiter des Umweltamtes der Stadt Frankfurt am Main Berlin, 30.03.2017

Gliederung 1. Einleitung 2. Frankfurt in Zahlen 3. Frankfurter GrünGürtel 4. Integriertes Stadtentwicklungskonzept 5. Klimaanpassung und Biodiversität 6. Fazit und Ausblick Berlin, 30.03.2017 2

1. Einleitung Voraussetzungen hierfür: Persönlichkeiten Netzwerk/Kooperationen Kommunikation Ressourcen gute Argumente die Überzeugung, das Richtige zu tun Berlin, 30.03.2017 3

Frankfurt eine wachsende Stadt Berlin, 30.03.2017 4

2. Frankfurt in Zahlen 248 km² Gesamtfläche 727.000 EinwohnerInnen (30.06.2016) + 70.000 in 5 Jahren hohe Konkurrenz zu vorhandenen Flächen, insb. für Wohnen Verkehrsinfrastruktur Sozial- und Bildungseinrichtungen Industrie- und Gewerbeflächen Freizeit- und Erholungsflächen Berlin, 30.03.2017 5

Frankfurt eine grüne Stadt Berlin, 30.03.2017 6

Flächennutzung in Frankfurt (2015) Parks und Grünanlagen 6 % Verkehr 21 % Wald 15 % Landwirtschaft 24 % Sport 2 % Wasser 2 % Sonstige 1 % Gebäude- und Freiflächen 29 % Berlin, 30.03.2017 7

Funktionen der Grün- und Freiflächen; insb. Lebensraum für Flora und Fauna (Artenvielfalt) Grundlage für gutes Stadtklima Begegnungsraum für Menschen Bewegungs- und Erholungsraum Berlin, 30.03.2017 8

3. Frankfurter GrünGürtel Berlin, 30.03.2017 9

Frankfurter GrünGürtel Kernelement für urbanes Grün und öffentlichen Freiraum in Frankfurt aktuelle Gesamtfläche ca. 8.000 ha davon ca. 1.000 ha u.a. durch Verkehrsinfrastruktur, Einrichtungen für Sport und Freizeit u.a. versiegelt in 25 Jahren ca. 5 ha Verlust; aber ca. 30 ha Hinzugewinn GrünGürtel = Identifikationsmarke für Frankfurt; intern wie extern sicht- und spürbares Merkmal für Lebensqualität Berlin, 30.03.2017 10

Historie aus der GrünGürtel-Verfassung 1991: Im Bewusstsein ihrer Verantwortung für die nachkommenden Generationen erklärt die Stadtverordnetenversammlung (StVV) der Stadt Frankfurt am Main hiermit ihren Entschluss, rings um die Kernstadt freie Flächen als GrünGürtel Frankfurt langfristig zu sichern und zu entwickeln jeder Eingriff muss 1:1 durch Beschluss StVV ausgeglichen werden Berlin, 30.03.2017 11

Ämterübergreifende PG seit 1997 (Stadtplanungsamt, Grünflächenamt, Umweltamt Leitung)) eigenes Label Alleinstellungsmerkmale GG-Tier, komische Kunst, prämierte Wanderwege Berlin, 30.03.2017 12

Aktuell Koalitionsvereinbarung zw. CDU, SPD, DIE GRÜNEN bestätigt Eingriff in GG als Tabu GG in Frankfurter Stadtgesellschaft fest etabliert & verwurzelt; z.b. 25 Jahr-Feier 2016 Eigene Ausstellung GG U-Bahn Beeinträchtigungen werden kritisch in Öffentlichkeit beobachtet & gemeldet Umwelt- und Naturbildung hat zentralen Platz mit ca. 260.000 TN an FOBI-Veranstaltungen seit 2005 für Groß und Klein (EU-prämiert) Berlin, 30.03.2017 13

Zukunft PG GG entwickelt laufend Maßnahmen und Konzepte, um den GG qualitativ und quantitativ weiterzuentwickeln GG ist in Frankfurt bei Politik & Gesellschaft für urbanes Grün und öffentlichen Freiraum gesetzt Leuchtturmprojekte; z.b. Fechenheimer Mainbogen Arten- und Biotopschutzkonzept Berlin, 30.03.2017 14

Fechenheimer Mainbogen Projektdauer bis 2025 Kosten ca. 15 Mio Förderung Land Hessen ca. 2,3 Mio Beteiligte: Stadt, RP und Land Umsetzung WRRL Entwicklung Auenlandschaft 80 ha / 1.000 Parzellen Flurbereinigungsverfahren 7-9 Jahre Berlin, 30.03.2017 15

Arten- und Biotopschutzkonzept derzeit EU-weite Ausschreibung Projektdauer 2017-2019 Berlin, 30.03.2017 16

4. Integriertes Stadtentwicklungskonzept Stadt(verwaltungs)weiter Prozess Beginn Mitte 2014 Projektleitung: Stadtplanungsamt viele Beteiligte (u.a. Ämter/ Betriebe, allg./ Fach-Öffentlichkeit) Vsl. Ende in 2017 Kernelement Identifizierung von möglichen Wohnungsbaupotentialen unter Berücksichtigung der unterschiedlichen sonstigen raumrelevanten Bedarfe (z.b. Grün-/ Freiflächen, Verkehrsinfrastruktur, Sportflächen, Sozialund Bildungseinrichtungen, Gewerbeflächen ) Projektlogo Stadtentwicklungskonzept, Unverzagt. Visuelle Kommunikation Berlin, 30.03.2017 17

Integriertes Stadtentwicklungskonzept Nach Ist-Aufnahme, Ist-Analyse, inhaltlicher Aufbereitung von 11 Themenfeldern (u.a. Umwelt, Stadtklima und Gesundheit), unterschiedlicher Einbindung der Fach- und allgemeinen Öffentlichkeit nun Identifizierung von Flächenpotenzialen für den Wohnungsbau im Innen- und Außenbereich und Bewertung dieser Flächen unter Berücksichtigung diverser Aspekte, insb. Umwelt (Wasser, Luft, Boden, Klima, Artenschutz, Grünversorgung), Verkehr / Verkehrsanbindung städtebauliche und landschaftsplanerische Einbindung Berlin, 30.03.2017 18

Integriertes Stadtentwicklungskonzept Ziel Eine möglichst gemeinsam von der Verwaltung getragene Entscheidungsgrundlage für die Politik zur Realisierung von Wohnungsbaubedarfen unter Berücksichtigung der wesentlichen Aspekte (u.a. der Umwelt) für Lebensqualität. Berlin, 30.03.2017 19

5. Klimaanpassung und Biodiversität Über den GG hinaus unterstützen aktuell zwei Themen die Anstrengungen für urbanes Grün und öffentliche Freiräume in besonderem Maße: 1. Der Klimawandel und die dazu notwendige Anpassungsstrategie und maßnahmen 2. Die Biodiversität und die notwendigen Strategien und Maßnahmen für deren Erhalt Berlin, 30.03.2017 20

Klimaplanatlas 2016 Berlin, 30.03.2017 21

Klimaanpassung Umsetzung der Klimaanpassungsstrategie der Stadt Frankfurt auf mehreren Ebenen, u.a. Förderung von Entsiegelung und Begrünungen (Dach, Hinterhof, Fassade) Entsiegelung / Begrünung von öffentlichen Plätzen Budget: 10 Mio. / je 2 Mio 2017 bis 2021 Berlin, 30.03.2017 22

Biodiversität Stadtbiotopkartierung seit ca. 30 Jahren Konferenz zur Biodiversität am 20.02.17 Arten- und Biotopschutzkonzept 2019 Berlin, 30.03.2017 23

6. Fazit und Ausblick Warum sorgt Frankfurt für urbanes Grün und öffentliche Freiflächen? Weil beides für die Lebensqualität der dort lebenden und arbeitenden Menschen und der BesucherInnen von grundlegender Bedeutung sind. Berlin, 30.03.2017 24

Wie geschieht dies? durch Konzeptionen und Maßnahmen von Politik & Verwaltung, die von der Mehrheit der Bevölkerung getragen werden Quantitative und qualitative Weiterentwicklung GG Berücksichtigung der umwelt- und naturschutzrelevanten Aspekte bei Konzeption der künftigen Stadtentwicklung durch Bereitstellung notwendiger Ressourcen (Personal, Finanzen, Zeit) Berlin, 30.03.2017 25

Durch kontinuierliche Information von Politik, Verwaltung und Gesellschaft zur Bedeutung von notwendigem urbanen Grün und öffentlichen Freiflächen für Stadtklima Biodiversität Erholung / Freizeit / Gesundheit soziale Kontakte als Imagefaktor für die Attraktivität einer Stadt also für Lebensqualität! Berlin, 30.03.2017 26

Peter Dommermuth Leiter des Umweltamtes der Stadt Frankfurt am Main Galvanistraße 28 60486 Frankfurt am Main Telefon: +49 (0)69 212 39101 peter.dommermuth@stadt-frankfurt.de www.umweltamt.stadt-frankfurt.de www.frankfurt-greencity.de