DIE REGIERUNG VON UNTERFRANKEN

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DIE REGIERUNG VON UNTERFRANKEN TEILT MIT - Es gilt das gesprochene Wort Grußwort des Herrn Regierungspräsidenten Dr. Paul Beinhofer anlässlich der Ehrung verdienter Prüfer und Ausbilder bei der IHK Würzburg-Schweinfurt am 24. Mai 2017 in Schweinfurt Anrede Ich bin heute sehr gerne zu Ihnen nach Schweinfurt gekommen, um an dieser feierlichen Ehrung teilzunehmen. Neben der Ehrung verdienter Prüferinnen und Prüfer durch die IHK Würzburg- Schweinfurt für ihre 20jährige ehrenamtliche Tätigkeit im Prüfungsausschuss mit der IHK-Ehrennadel in Gold werden heute auch drei Ausbilder mit Urkunden des Bayerischen Staatsministeriums für Wirtschaft und Medien, Energie und Technologie geehrt. Diese haben sich durch ihre herausragenden Leistungen bei der Heranbildung junger Fach- und Führungskräfte besonders verdient gemacht, und es ist mir eine ganz besondere Freude, dass ich ihnen heute im Namen von Frau Staatsministerin Ilse Aigner diese Ehrenurkunden überreichen darf. Auch einer Ausbilderin sollte diese Ehrung heute zuteil werden. Diese kann jedoch aus terminlichen Gründen heute nicht teilnehmen und wird die Ehrenurkunde auf anderem Weg erhalten. Für die unterfränkische wie für die gesamte deutsche Wirtschaft ist die Verfügbarkeit von qualifizierten Fachkräften ein entscheidender Standortfaktor. Die Betriebe sind heute mehr denn je auf gut ausgebildete Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter angewiesen, um

- 2 - angesichts des schnell voranschreitenden technischen und gesellschaftlichen Wandels, der immer kürzeren Innovationszyklen und des sich weiter verstärkenden internationalen Wettbewerbs auf Dauer bestehen zu können. Gerade bei mittelständischen Betrieben sind gute Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter das Rückgrat des Unternehmens und prägen dessen wirtschaftlichen Erfolg entscheidend mit. Gut ausgebildete Fachkräfte sind Garanten für Wachstum und gesellschaftlichen Wohlstand. Wie wichtig auch für den Einzelnen eine gute und praxisorientierte Ausbildung ist, drückt sich in einer gelungenen Erwerbsbiografie sowie der Unabhängigkeit von sozialen Transferleistungen aus, sei es im Rahmen eines Beschäftigungsverhältnisses oder durch eine selbständige Erwerbstätigkeit. Schon Aristoteles wusste: Was man lernen muss, um es zu tun, das lernt man, indem man es tut. Diese Annahme bildet die Grundidee unseres dualen Ausbildungssystems, welches seit langem als Erfolgsmodell gilt und auch in jüngerer Zeit wieder verstärkt internationale Beachtung hervorruft. Mittlerweile ist das internationale Interesse am deutschen Berufsbildungswesen so groß, dass sich ausländische Staaten von der Bundesrepublik im Rahmen bilateraler Abkommen beraten lassen. Die niedrige Jugendarbeitslosigkeit in der Bundesrepublik Deutschland wird ja zu Recht unter anderem auf unsere duale Berufsausbildung zurückgeführt. Mit dem dualen Ausbildungssystem haben wir auch heute noch eine gute Ausgangsbasis, um eine qualitativ hohe und praxisnahe Ausbildung zu gewährleisten. Die wirtschaftliche Lage ist in Deutschland seit Jahren anhaltend gut, die Arbeitslosigkeit auf einem niedrigen Wert, in Unterfranken aktuell sogar bei nur 3,0 %. Aufgrund des anhaltenden demographischen Wandels mit seiner sinkenden Zahl von Schulabgängern und der anhaltenden massiven Nachfrage nach Studienplätzen wird die duale Berufsausbildung jedoch zunehmend vor größere Herausforderungen gestellt. Nicht für alle Ausbildungsberufe existieren noch genügend Bewerber und Betriebe finden nicht immer die Fachkräfte, die sie dringend benötigen. In Bayern wird nach den derzeitigen Prognosen neben Oberfranken vor allem Unterfranken besonders stark vom

- 3 - Bevölkerungsrückgang betroffen sein, wobei sich auch die Altersstruktur verändern wird. Vor diesem Hintergrund muss es ein zentrales Ziel des dualen Berufsausbildungssystems sein, zu verhindern, dass junge Menschen an den marktgegebenen Anforderungen vorbeiqualifiziert werden, und tatsächlich alle verfügbaren personellen Ressourcen ausgeschöpft werden. Nur so kann letztlich auch sichergestellt werden, dass der jungen Generation weiterhin tragfähige und nachhaltige Zukunftschancen durch attraktive, am künftigen Bedarf orientierte Ausbildungen eröffnet werden. Um diese Ziele zu erreichen, ist unser betriebliches Bildungssystem angewiesen auf motivierte und engagierte Menschen in den Betrieben, die zusätzlich zu ihren Grundaufgaben die Vermittlung von Wissen und Fertigkeiten an Auszubildende übernehmen. Von großer Bedeutung ist weiter die aktive Mitwirkung erfahrener Praktiker aus den Betrieben an der Gestaltung von Ausbildungsordnungen und Prüfungsinhalten sowie der Abnahme von Prüfungen. Nur so kann sichergestellt werden, dass die Ausgebildeten nach ihrer Prüfung in den Betrieben auch sofort und möglichst umfassend einsatzfähig sind. Vielfach wird im Bereich der Bildung von der dann nötigen Infrastruktur gesprochen. Im dualen Ausbildungswesen gehören neben den Berufsschulen vor allem die Ausbildungsbetriebe dazu. Die Ausbilder vor Ort sind damit ein wichtiger Teil dieser Infrastruktur! Drei Ausbildern, die sich dieser Aufgabe besonders engagiert gestellt haben, darf ich heute als Anerkennung für ihre herausragenden Leistungen die Urkunden des Bayerischen Wirtschaftsministeriums überreichen. Meine sehr geehrten Herren, Sie haben sich in dankenswerter Weise um die Ausbildung junger Menschen verdient gemacht! Sie alle bilden seit vielen Jahren, teilweise seit mehreren Jahrzehnten, erfolgreich eine Vielzahl junger Kolleginnen und Kollegen aus. Damit haben Sie eine verantwortungsvol-

- 4 - le Tätigkeit übernommen, die viel persönlichen Einsatz erfordert. Wer ausbildet, muss nicht nur fachlich qualifiziert und mit zahlreichen Schlüsselqualifikationen ausgestattet sein, sondern muss als Lernbegleiter auch pädagogische und didaktische Fähigkeiten besitzen und sich auf die individuelle Lernfähigkeit der Auszubildenden einstellen. Er muss die Auszubildenden überzeugen und motivieren können und das Erreichen des Ausbildungszieles in einem angemessenen Lernklima positiv beeinflussen können. Dazu gehört beispielsweise auch, mit Ängsten und Sorgen der Auszubildenden richtig umzugehen und zu gewährleisten, dass die Auszubildenden nicht das Interesse an dem gewählten Ausbildungsberuf verlieren. Ausbilden bedeutet gleichzeitig zu fördern und zu fordern. All dies verlangt ein enormes Fingerspitzengefühl und eine ganze Menge an Geduld. Ebenso gehört es zur Ausbildertätigkeit, sich auf die umfangreichen wirtschaftlichen und sozialen Veränderungen einzustellen. Die Anforderungen an die Auszubildenden sind hoch, und es ist für viele eine Herausforderung, den Spagat zwischen Schule und Betrieb erfolgreich zu meistern. Hierbei sind die Auszubildenden auf die Unterstützung ihrer Ausbilder angewiesen. Oftmals müssen betriebliche Interessen zurückgestellt werden, damit die Auszubildenden auch schulisch am Ball bleiben können. Darüber hinaus erfährt nicht jeder Auszubildende eine ausbildungsbegleitende Unterstützung durch sein soziales Umfeld, was wiederum höhere Anforderungen an die Betreuung durch die Ausbilderinnen und Ausbilder stellen kann. Dem Ausbilder obliegt nach dem Berufsbildungsgesetz auch die charakterliche Förderung der Auszubildenden, denn die Berufsausbildung leistet einen entscheidenden Beitrag zu einer umfassenden Persönlichkeitsbildung, insbesondere junger Menschen. Wer ausbildet, muss also auch in menschlicher Hinsicht Vorbild sein. Gerade soziale Kompetenzen können nicht aus Lehrbüchern und auch nur selten durch Kurse und Übungen erlernt werden, sondern müssen jungen Menschen in erster Linie vorgelebt werden. Setzt der Ausbilder hier ein positives Beispiel, können die Auszubildenden davon für ihr weiteres berufliches Leben ungemein profitieren. Schließlich sind soft skills, wie Zuverlässigkeit, Kommunikationsfähigkeit, Teamfähigkeit, Kritikfähigkeit und gewisse Umgangsformen, im Beruf meist nicht weniger wichtig als fachliche Kenntnisse.

- 5 - Sie, meine sehr geehrten Herren, haben in diesem Zusammenhang ein hohes Maß an menschlicher Reife und ein pädagogisches Gespür bewiesen. Im internationalen Wettbewerb wird der Wirtschaftsstandort Deutschland nur bestehen können, wenn der berufliche Nachwuchs auch in Zukunft in der Lage ist, an der Erstellung hochwertiger Produkte mitzuarbeiten. Der Grundstein hierfür wird in der Ausbildung gelegt. Mit Ihrer Tätigkeit haben Sie, meine sehr geehrten Herren Ausbilder, einen entscheidenden Beitrag zur Sicherung gleichbleibender qualitativer Standards geleistet, indem Sie Auszubildende auf Prüfungen vorbereitet haben, welche einem Gütesiegel für ein hohes Maß an Qualifikation nahekommen. Sie haben all diese Aufgaben vorbildlich erfüllt. Sie haben zahlreiche junge Menschen zu einem erfolgreichen Abschluss ihrer Berufsausbildung geführt. Damit haben Sie an der Lebensgestaltung junger Menschen entscheidend mitgewirkt und zu deren Selbstverwirklichung wesentlich beigetragen. Sie haben sich aber auch darüber hinaus für die Ausbildung generell engagiert, zum Beispiel über die ehrenamtliche Tätigkeit im Prüfungswesen bis hin zur Organisation überbetrieblicher Ausbildungsmaßnahmen. Damit haben Sie dazu beigetragen, Ausbildungs- und Prüfungsinhalte den Erfordernissen der Praxis entsprechend zu gestalten und den hohen Stand des dualen Ausbildungssystems aufrecht zu erhalten. All die genannten Leistungen, die Sie, meine Herren, im Interesse der Ausbildung erbracht haben, sind zeitaufwändig und erfordern ein hohes Maß an Engagement und Motivation. Dafür gebührt Ihnen Dank und Anerkennung, wie es in den Urkunden zum Ausdruck kommt, die ich Ihnen im Anschluss aushändigen darf. Meine Damen und Herren!

- 6 - Die Sicherung des Fachkräftenachwuchses und die Zurverfügungstellung von Ausbildungsplätzen ist in erster Linie Aufgabe der Wirtschaft selbst. Der Staat kann hier nur gewisse Rahmenbedingungen schaffen, gezielt fördern und den schulischen Teil des dualen Systems organisieren. Die Bayerische Staatsregierung unterstützt die Wirtschaft dabei durch vielfältige Programme: Allein aus dem Bereich des Arbeitsmarktfonds wurden im Jahre 2016 rund 600.000 Euro für Ausbildungsplatzakquisiteure in Unterfranken bewilligt. Staatliche Unterstützung bietet auch die erfolgreiche und weiterentwickelte Initiative Allianz für starke Berufsausbildung in Bayern, eine Kooperation der Bayerischen Staatsregierung mit der Wirtschaft und der Regionaldirektion Bayern der Bundesagentur für Arbeit. Hervorzuheben ist hier insbesondere der Bestandteil Fit for Work Chance Ausbildung, der mit Mitteln aus dem Europäischen Sozialfonds finanziert wird, um gezielt die Chancen von jungen Menschen zu verbessern, die aufgrund persönlicher, bildungsbedingter oder sozialer Umstände Schwierigkeiten haben, einen Ausbildungsplatz zu bekommen. Dies erfolgt über Zuschüsse zur Ausbildungsvergütung. Während die Finanzierung über den Europäischen Sozialfonds auch Migranten mit Aufenthaltsstatus erfasst, werden in Bayern mit der Initiative Fit for Work für Geflüchtete zusätzlich Landesmittel bereitgestellt, um diese Förderung auch für Asylbewerber mit guter Bleibeperspektive oder Geduldete sicherzustellen. Ein weiterer zu erwähnender Bestandteil der Allianz für starke Berufsausbildung in Bayern ist das Projekt Unterstützung von Studienabbrechern/-innen an den bayerischen Hochschulen erfolgreicher Übergang in die Berufsausbildung. Der Freistaat Bayern unterstützt die Wirtschaft bei der Ausbildung von jungen Menschen mit Migrationshintergrund außerdem durch Zuwendungen für die Einrichtung von Berufsintegrationsklassen. Dieses Beschulungskonzept wird seit dem laufenden Schuljahr vollständig durch Haushaltsmittel des Freistaates Bayern finanziert.

- 7 - Ich möchte in diesem Zusammenhang auch den vielen engagierten Lehrkräften an unseren beruflichen Schulen danken, die den sich immer schneller wandelnden Verhältnissen in Technologie und Gesellschaft gerecht werden müssen. Daneben ist und bleibt aber entscheidend, dass die Betriebe weiterhin ihre Verantwortung für den Berufsnachwuchs wahrnehmen. Daher steht zu hoffen, dass das vorbildliche und pflichtbewusste Beispiel derjenigen, die heute für ihre Verdienste um die Ausbildung geehrt werden, viele Nachahmer finden wird. Sie können mit Stolz auf das von Ihnen Geleistete zurückblicken. Ihnen, meine sehr geehrten Ausbilder, wünsche ich auch für die Zukunft viel Erfolg sowie Freude an Ihrer Tätigkeit. Ebenso herzlich gratuliere ich den Prüfungsausschussmitgliedern, die heute für ihre langjährigen und besonderen Verdienste mit der Ehrennadel in Gold ausgezeichnet werden.