Nationaler Kompetenz-basierter Lernzielkatalog Medizin & Zahnmedizin



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Transkript:

Nationaler Kompetenz-basierter Lernzielkatalog Medizin & Zahnmedizin Prof. Dr. Martin Fischer, MME und Prof. Dr. Reinhard Hickel NKLM/NKLZ-Lenkungsgruppe Medizinischer Fakultätentag (MFT) Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA) Klinikum der LMU München AWMF-Jubiläumsdelegiertenkonferenz 10.11.2012 Gefördert durch die Robert Bosch Stiftung

Wer nicht genau weiß, wohin er will, endet leicht dort, wohin er gar nicht wollte. R. Mager 3

LEHRZIELE? LERNZIELE? PRÜFUNGSZIELE? 4

5

Warum NKLM und NKLZ? Konsensprozess, um zu beschreiben, welche Kompetenzen von einer Ärztin oder einem Arzt zum Zeitpunkt der Approbation erwartet werden dürfen (Absolventenprofil) Kerncurriculum für die medizinische Ausbildung (Wissen, Fähigkeiten und Fertigkeiten und professionelle Haltungen) als Grundlage für die Diskussionen über Auswahl und Eingangsqualifikation Weiterbildungscurricula (Landesärztekammern, Fachgesellschaften und WB-Befugte) Kompetenzen anderer Berufe in der Gesundheitsversorgung

Definition Kompetenz (1) Kompetenzen sind die verfügbaren oder durch sie erlernbaren kognitiven Fähigkeiten und Fertigkeiten, um Probleme zu lösen, sowie die damit verbundenen motivationalen, volitionalen und sozialen Bereitschaften und Fähigkeiten, um die Problemlösungen in variablen Situationen erfolgreich und verantwortungsvoll nutzen zu können (nach Weinert 2002).

Definition Definition Kompetenz Kompetenz (2) (2) Für die medizinische Ausbildung sollen für ein Kerncurriculum die Kompetenzen aus der Berufswelt von Ärztinnen und Ärzten und aus den Anforderungen der Gesellschaft abgeleitet werden. Im NKLM und NKLZ sind zentrale Kompetenzen in Form von Arztrollen zusammengefasst, welche sich aus Teilkompetenzen und Lernzielen zum medizinischen Wissen, klinischen Fähigkeiten und Fertigkeiten und professionellen Haltungen zusammensetzen.

Referenzen Approbationsordnung für Ärzte (ÄAppO 2012) Richtlinie der Europäischen Union (2005/36/EG) (Muster-) Berufsordnung und (Muster-) Weiterbildungsordnung für Ärztinnen und Ärzte Gegenstandskataloge des Instituts für medizinische und pharmazeutische Prüfungsfragen (IMPP) für den ersten und zweiten Abschnitt der ärztlichen Prüfung Internationale Rahmenwerke und Lernzielkataloge aus den Niederlanden, Schweiz, Großbritannien, Schottland und Kanada CanMEDS 2005 Physician Competency Framework Verschiedene fach- und fakultätsbezogene Lernzielkataloge

Organigramm NKLM

Umsetzung Seit Frühjahr 2011: Einrichtung einer Geschäftsstelle für die GMA Projektgruppe NKLM, zur Koordination und Unterstützung des Arbeitsprozesses Förderung der Geschäftsstelle durch die Robert Bosch Stiftung bis März 2013 (Personal- und Sachmittel) Einrichtung einer Internetseite www.nklm.org Einrichtung einer Internet-Arbeitsplattform (Moodle) Etablierung einer IT-Arbeitsgruppe mit Unterstützung der Charité und des MFT

NKLM im Zusammenspiel Wahlfächer & Wahlinhalte des Studiums NKLM Kerncurriculum (Pflichtfächer & Pflichtinhalte des Studiums) fachärztliche Weiterbildung & berufsbegleitende Fortbildung spezifische Lernzielkataloge (fach-, themen- oder disziplinbezogen)

Gliederung NKLM

Dimensionen des Gelehrten ( Scholar ) Professionelles Handeln durch stetiges Weiterlernen aufrecht erhalten und verbessern - LEBENSLANG LERNENDER. Wissenschaftliche Informationen und ihre Quellen kritisch evaluieren und in geeigneter Weise auf eigenes Handeln anwenden - KRITISCHER ANWENDER. Als LEHRENDER für verschiedene Zielgruppen (z.b. Patienten, Studierende) fungieren. Beitrag leisten zur Entstehung, Verbreitung, Anwendung und Translation neuer Erkenntnisse und Praktiken INNOVATOR. Ernest Boyer Scholarship Reconsidered. Priorities of the Professoriate. Report of the Carnegie Foundation for the Advancement of Teaching, New York 1990.

NKLM Meilensteine und Kompetenzebenen Zeitliche Meilensteine für das Medizinstudium - Grundlagenkompetenz - Wissenschaftskompetenz/Promotionsreife - Klinische Basiskompetenz - PJ-Kompetenz - Weiterbildungskompetenz Kompetenzebenen 1. Faktenwissen (Was?) 2. Handlungs- und Begründungswissen (Wie und Warum?) 3. Handlungskompetenz a. Unter Aufsicht selber tun b. Selbständig tun können. Prüfungsmethoden!

Stand NKLZ Ziel ist die gleichzeitige Fertigstellung mit NKLM Leitung Projektgruppe: Fr. Prof. Hahn (Freiburg) und Hr. Prof. Wenz (Kiel) Aufbau analog zu NKLM: Gleiche Kompetenzlevel wie NKLM Arbeitspakete 14-16 anders als im NKLM 14 Klinische Informationsgewinnung, 15 Diagnose und Behandlungsplanung 16 Erkrankungsbezogene Therapie

Gliederung NKLZ

Ablauf 2012 Mai 2012: Präsentation des Standes NKLM und NKLZ auf dem ordentlichen Medizinischen Fakultätentag 2012 in Göttingen 22./23.10.2012: NKLM und NKLZ-Lenkungsgruppentreffen 31.10.2012 Treffen der NKLM-IT-Gruppe 7.11.2012 MFT Studiendekanetreffen 10.11.2012 AWMF-Delegiertenkonferenz: Abstimmung des NKLM-Konsensusprozess mit den Fachgesellschaften der AWMF (März 2013 ggf. erstes Rückmeldungstreffen)

Zeitplan 2013 28./29.01.2013 Lenkungsgruppentreffen MFT, Versand einer ersten vollständigen Fassung an die Fakultäten und Fachgesellschaften 10./11.5.2013 Ggf. AWMF-Workshop zum Abstimmungsprozess mit den Fachgesellschaften 30./31.5. 2013 Verabschiedung einer ersten Fassung von NKLZ und NKLM durch den ordentlichen Medizinischen Fakultätentag (omft) in Halle Danach Delphi-Umfrage und Finalisierung einer ersten offiziellen NKLM- und NKLZ-Fassung bis Ende 2013

Herausforderungen Nutzung von NKLM und NKLZ? Verteilung der Lernziele auf die Veranstaltungen im Curriculum? Anteil Wahlveranstaltungen? Mischung der Unterrichtsmethoden? Patientenauswahl und Versorgungssituationen (u.a. ambulant vs. stationär) neue Prüfungsmethoden (Arbeitsplatz-basiertes Prüfen) summativ und formativ Abstimmung mit den Fachgesellschaften Verknüpfung mit der ärztlichen Weiterbildung 20

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! www.nklm.org

Competence Eine englischsprachige Definition ärztlicher Kompetenz lautet: professional competence is the habitual and judicious use of communication, knowledge, technical skills, clinical reasoning, emotions, values and reflections in daily practice for the benefit of the individual and the community being served. (Epstein & Hundert, JAMA 2002)