Klimaschutz aktionen. Formen, Tipps & Hinweise

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Klimaschutz aktionen Formen, Tipps & Hinweise

Liebe Teilnehmerinnen und Teilnehmer an Aktion Klima!, Inhaltsverzeichnis Vorwort 1 Fachunterricht 2 Fächerübergreifender Unterricht 4 Projekttag/Projektwoche 6 Klimaschutzaktionen Heftmitte Arbeitsgemeinschaft 8 Langzeitprojekte 10 Klimaschutz in Schulen und Bildungseinrichtungen, so ist der Titel des Aktionsprogramms des Bundesumweltministeriums im Rahmen der Nationalen Klimaschutzinitiative der Bundesregierung. Aktion Klima! ist Teil dieses Aktionsprogramms. Wie wird Klimaschutz in Schulen und Bildungseinrichtungen jedoch tatsächlich umgesetzt? Was sind gängige Formen für Klimaschutzaktionen und welche Vor- und Nachteile bringen diese mit sich? Diesen Fragen und vielem mehr sind wir gemeinsam mit Teilnehmerinnen und Teilnehmern von Aktion Klima! nachgegangen. Die Ergebnisse haben wir hier für Sie zusammengefasst. Im Folgenden erläutern wir verschiedene Typen von Klimaschutzaktionen, zeigen die guten und erfolgreichen Momente, machen auf erwartbare Hindernisse aufmerksam und weisen auf Unterstützungsmöglichkeiten sowie potentielle Aktionsteilnehmer hin. Profitieren Sie bei der Projektplanung Ihrer nächsten Aktion von den verschiedenen Erfahrungen der Lehrerinnen und Lehrer. Wir hoffen, dass Sie Hilfe und Anregungen für spannende Projekte aus dieser Broschüre gewinnen können und wünschen Ihnen viel Freude und Erfolg bei der Umsetzung Ihrer Klimaschutzaktion. Mit freundlichen Grüßen Ihr Klima-Team des BildungsCent e.v.

Gute Momente & wichtige Dinge Klimaschutz ist ein Querschnittsthema, das Anknüpfungspunkte in nahezu allen Fachbereichen bietet. Hier einige Beispiele: In den Naturwissenschaften können Sie Messungen und Experimente durchführen. Fachunterricht Im Kunstunterricht können Sie Plakate gestalten. In den Gesellschaftsfächern können Sie klimapolitische Fragen zur Sprache bringen. In Mathematik können Sie den Energieverbrauch berechnen. In Geographie können Sie die Folgen des Klimawandels aufzeigen. In Religion und Ethik können Sie die Verantwortung gegenüber der Umwelt zur Sprache bringen. In der Musikstunde können Sie einen Klimasong einüben. In den Sprachfächern können Sie einen Blick auf andere Länder werfen. Setzen Sie nicht nur auf reine Wissensvermittlung sondern auf praktisches Arbeiten. Konkrete Anwendungen wie Temperaturmessungen können von den Schülerinnen und Schülern auch zu Hause in ihrer Freizeit fortgesetzt werden. Eine Zielsetzung sollte die Integration des Themas Klimaschutz in den regulären Schulalltag sein. Pflegen Sie daher einen regelmäßigen Austausch zum Thema mit Kollegen, beispielsweise im Rahmen einer Fachkonferenz. Zu erwartende Hindernisse & Möglichkeiten der Unterstützung Aufgrund mangelnder finanzieller Ressourcen können wichtige Materialien und technische Geräte oft nicht neu angeschafft werden. Prüfen Sie Alternativen wie Leihgaben. Denn häufig ist Material andernorts bereits vorhanden. Fragen Sie gezielt bei Kolleginnen und Kollegen in anderen Fachbereichen und benachbarten Schulen nach. Sprechen Sie ortsansässige Unternehmen an. Die Kontaktaufnahme kann direkt oder über einen Vermittler erfolgen, beispielsweise durch die Schulleitung oder den Elternbeirat. Nutzen Sie die Materialien der KlimaKiste. Häufig wechselnde Vorgaben im Fachbereich führen zu Frustration. Klimaschutz sollte daher in Rahmenrichtlinien festgeschrieben werden. Verankern Sie wichtige Inhalte in Ihrem Schulprofil. Das begrenzte Zeitbudget verhindert häufig Aktivitäten wie Presse- und Öffentlichkeitsarbeit. Nutzen Sie den Leitfaden Kommunikation. Hier finden Sie wertvolle Tipps: http://klima.bildungscent.de/download-materialien/ Beispiele aus Aktion Klima! Naturwissenschaftliche Projekte schärfen das Verständnis für grundlegende Zusammenhänge Messung des Stromverbrauchs, Einsetzen von Zeitschaltuhren Lichtmessung mit dem Luxmeter Umrüstung auf Energiesparlampen Einsetzen von Bewegungsmeldern Luftfeuchtigkeitsmessung, Temperaturmessung etc. Beteiligte am Fachunterricht Intern Lehrkräfte (Organisation, Durchführung) Schülerinnen und Schüler (Umsetzung) 2 3

Fächerübergreifender Unterricht Zu erwartende Hindernisse & Möglichkeiten der Unterstützung Gute Momente & wichtige Dinge Achten Sie auf die Handlungsorientierung Ihrer Aktivitäten. Die Vermittlung praktischer Beispiele mit der Aussicht auf ein erfolgreiches Handeln wirkt motivierender als trockener Wissenserwerb. Vielfalt ist ein Erfolgsgarant von fächerübergreifendem Unterricht. Folgende Herangehensweisen können Sie kombinieren: Bringen Sie verschiedene (fachliche) Sichtweisen und Methoden mit ein. Nahezu jeder Fachbereich bietet Anknüpfungspunkte. Binden Sie verschiedene Jahrgangsstufen ein. Ältere Schülerinnen und Schüler können jüngere beispielsweise als Klimamentoren anleiten, z. B. hinsichtlich Heizen und Lüften im Klassenzimmer. Laden Sie externe Expertinnen und Experten in Ihre Schule ein. Das dient dem Wissensaufbau, ist öffentlichkeitswirksam und gibt dem Thema zusätzlich Gewicht. Organisieren Sie Exkursionen, beispielsweise zum lokalen Energieund Umweltzentrum, Wasserwerk, Klärwerk, Windpark, Niedrigenergiehaus oder zu einer Solar- oder Windparkanlage. Binden Sie die Hausmeisterin oder den Hausmeister mit ein. Diese können die Technik im Schulhaus am besten erklären. Gewinnen Sie die Eltern als Mitstreiter, beispielweise indem Sie Ihr Vorhaben auf Elternabenden präsentieren. Eltern sorgen für eine Fortführung des Gelernten im privaten Raum. Wenig strukturelle Freiheiten und die Nicht-Verankerung von fächerübergreifendem Unterricht im Lehrplan bedingen eine Konkurrenz zwischen den Fächern, da jedes Fach seinen Stundenplan berücksichtigen muss. Setzen Sie daher in Absprache mit der Schulleitung eine Steuerungsgruppe ein, die das Thema curricular entwickelt. Identifizieren Sie Anknüpfungspunkte und Spielräume in den Lehrplänen der beteiligten Fächer. Vermeiden Sie gleichzeitig Stoffwiederholungen. Der Kommunikationsaufwand beim fächerübergreifenden Unterricht ist erfahrungsgemäß hoch: Das Kollegium muss mit ins Boot geholt werden, es gibt viel Abstimmungsbedarf. Benennen Sie daher eine Projektleiterin oder einen Projektleiter, die oder der das Vorhaben koordiniert und zentraler Ansprechpartner ist. Fächerübergreifender Unterricht ist als Format häufig noch wenig etabliert. Sowohl Lehrkräfte als auch Schülerschaft nehmen diese Art des Unterrichts eher als Ausnahme wahr. Planen Sie daher schulinterne Fortbildungen mit ein. Beispiele aus Aktion Klima! Fächerübergreifende Energie-Rallye mit mehreren Stationen (Messungen, Experimente, Wissensbausteine) Klassenübergreifendes Klimafrühstück mit Produkten aus Hofläden der Region Wahl von Klimapaten in jeder Klasse, die auf richtiges Lüften und Beleuchten achten Temperaturmessung in allen Klassen im Vergleich Beteiligte am fächerübergreifenden Unterricht Intern Schulleitung (Organisation, Genehmigung) Lehrkräfte (Organisation, Durchführung) Schülerinnen und Schüler (Umsetzung, Verbreitung an Eltern) Hausmeisterin oder Hausmeister (Zugang zu Räumen und technischen Geräten) Extern Expertinnen und Experten (Wissen und Praxisbezug) Eltern (Aufbereitung und Verbreitung der Ergebnisse) 4 5

Projekttag / Projektwoche Gute Momente & wichtige Dinge Knüpfen Sie die Aktionen an den (fächerübergreifenden) Unterricht, um eine längerfristige Verankerung im Schulalltag zu gewährleisten. Beispielsweise können im Klassenverband Plakatwände vorab erarbeitet werden. Binden Sie die Schülerinnen und Schüler bei der Themenwahl und bei der Nachbearbeitung mit ein, damit sie es als ihr Projekt verstehen. Dadurch sind sie motiviert und berichten auch außerhalb der Schule von der Aktion, zum Beispiel Eltern und Geschwistern. Initial können Sie Schülerinnen und Schüler mit einem Energierundgang durchs Gebäude für Energiefragen sensibilisieren. Das schafft Aha-Erlebnisse, die Sie im (fächerübergreifenden) Unterricht aufgreifen können. Zur Suche nach externen Partnern und Expertinnen und Experten kann eine Projektgruppe mit Schülerinnen und Schülern gegründet werden. Viele Firmen sind offener, wenn sie direkt von den Jugendlichen angesprochen werden. Erarbeitete Dinge zum Mit-nach-Hause-nehmen und anerkennende Urkunden sind greifbare Ergebnisse, auf die die Schülerinnen und Schüler stolz sind und über die sie gerne sprechen. Stimmen Sie sich frühzeitig mit der Hausmeisterin oder dem Hausmeister ab, denn sie sind die organisatorische Schnittstelle für alle Aktivitäten auf dem Schulgelände, beispielsweise beim Zugang zur Technik. Bei einem Energierundgang treten sie als Expertin oder Experte für die Schülerinnen und Schüler in Erscheinung. Plakat zum Herausnehmen 6

Klimaschutzaktionen Klimaschutzaktionen in Schulen und Bildungseinrichtungen Projektformen, Tipps, Erläuterungen und wichtige Akteure Aktion Klima! kann überall stattfinden. Ob in der AG, bei einem Projekttag oder im Fachunterricht. Um Klimaschutzaktionen jedoch langfristig an Ihrer Schule oder Bildungseinrichtung zu etablieren, empfehlen wir Ihnen die Einsatzgebiete zu vernetzen. Beispielsweise kann die AG sich bei einem Projekttag präsentieren oder das Langzeitprojekt initiiert eine Projektwoche. Wo finden Klimaschutzaktionen statt? und vieles mehr Fachunterricht Fächerübergreifender Projektwoche / Projekttag Arbeitsgemeinschaft Langzeitprojekt Unterricht Was sind Klimaschutzaktionen an Schulen? Messen: Wo wird Energie verschwendet? Heizen Strom Mobilität Wasser Konsum Ressourcen Erkennen: Wie kann das Klima geschont werden? Wo gibt es Einsparmöglichkeiten? Wie kann das Eingesparte sichtbar gemacht werden? Was können wir tun? Handeln: Konkret werden und verändern Sensibilisieren ein Bewusstsein für den Klimaschutz schaffen Andere motivieren und involvieren Projekte umsetzen Klimaschutz langfristig etablieren Aktionen: Was ist noch möglich? Sie haben sicher eine Menge toller Ideen Kommunikation: innerhalb der Schule außerhalb der Schule Netzwerkveranstaltungen Klimafrühstück Öffentlichkeitswirksame Aktivitäten Klimaausstellung Energiedetektive Website Mülltrennung Theaterstück Kommunizieren Workshops Experimentieren Vortragsreihe Ziele Mit Photovoltaikanlage arbeiten Filmprojekt Grünes Klassenzimmer Klimatag CO 2 -sparender Schulweg Schulgemeinschaft informieren Kooperationen Wer ist an Klimaschutzaktionen beteiligt? Schulintern Schulleitung Genehmigung, Etablierung im Schulalltag Lehrkräfte Organisation, Initiierung, Vermittlung, Vorbild Schülerinnen und Schüler Ideen, Umsetzung, Verbreitung an Eltern und andere Schulen Vernetzen Sie sich und unterstützen Sie sich gegenseitig! Hausmeisterin oder Hausmeister Zugang zur Technik, Ideen Schulextern Kommunen Genehmigungen, Modellprojektierungen Fachleute Angebot Wissen und Praxisbezug Betriebe und Unternehmen Projektmanagement, Finanzierung Eltern Aufbereitung und Verbreitung der Ergebnisse, Finanzierung Aktion Klima! ist Teil des Aktionsprogramms Klimaschutz in Schulen und Bildungseinrichtungen im Rahmen der Nationalen Klimaschutzinitiative der Bundesregierung und wird gefördert durch das Bundesumweltministerium. gefördert durch: http://klima.bildungscent.de http://www.klimaschutzschulen.de

Zu erwartende Hindernisse & Möglichkeiten der Unterstützung Plakat zum Herausnehmen Den zeitlichen Aufwand für die Vor- und Nachbereitung können Sie durch Einbeziehung der Schülerinnen und Schüler und Nutzung direkter Anknüpfungspunkte an den Unterricht minimieren. Den finanziellen Aufwand können Sie mit Hilfe von Partnern einschränken. Viele Materialien oder Geräte müssen Sie nicht zwingend neu anschaffen. Sprechen Sie bei fehlender technischer Ausstattung ortsansässige Unternehmen an, ob sie Ihnen Geräte leihen bzw. ältere Geräte überlassen könnten. Kontaktieren Sie andere Fachbereiche und Schulen. Häufig sind Lehrmaterialien schon vorhanden. Beispiele aus Aktion Klima! Einrichtung einer Klimawerkstatt zum selbständigen Beobachten, Forschen und Dokumentieren Ausbildung der Schülerinnen und Schüler zu Energiedetektiven (Strom- und Papierverbrauch, Licht- und Lüftungsverhalten) Organisation einer Ausstellung, Plakat-Aktionen in und außerhalb der Schule Filmprojekt, in dem beispielsweise Jugendliche Energiesparmaßnahmen vorstellen Durchführung von Energiemessungen beim Energy-Day Durchführung einer Klimaexpedition (Schulausflug) Schulfest zum Projektabschluss Planspiele zu ökologischen Zusammenhängen oder zur Klimapolitik Beteiligte an einer Projektwoche/einem Projekttag Intern Schulleitung (Genehmigung) Lehrkräfte (Organisation, Durchführung) Schülerinnen und Schüler (Idee, Umsetzung, Verbreitung) Hausmeisterin oder Hausmeister (organisatorische Schnittstelle) Extern Expertinnen und Experten (Wissen und Praxisbezug) Eltern (Verbreitung der Ergebnisse) Unternehmen (Material und Finanzierung) 7

Arbeitsgemeinschaft Zu erwartende Hindernisse & Möglichkeiten der Unterstützung Gute Momente & wichtige Dinge AG-Arbeit ist für die Schülerinnen und Schüler freiwillig, das heißt, sie bringen bereits eine hohe Eigenmotivation mit. Steigern Sie diese, indem Sie auf Wünsche und Themenideen der Jugendlichen eingehen. Nehmen Sie Gelegenheiten zur Präsentation innerhalb der Schule wahr, beispielsweise bei der Lehrerkonferenz, beim Schulfest oder einfach am Schwarzen Brett. Damit sensibilisieren Sie das Kollegium für die Thematik, holen sich Rückendeckung von der Schulleitung und wecken das Interesse der Schülerinnen und Schüler. Nehmen Sie auch Präsentationsanlässe außerhalb der Schule wahr. Denn Integration und Vernetzung verstärkt die Wirkung von Maßnahmen zum Klimaschutz. Stellen Sie Ihre Arbeitsgemeinschaft beim Elternabend vor oder präsentieren Sie es gegenüber Fördervereinen. Viele Eltern sind bereit, Maßnahmen zum Klimaschutz zu unterstützen. Die Kinder und Jugendlichen können das Gelernte zu Hause dann eher anwenden. Halten Sie gezielt nach ähnlichen Projekten im unmittelbaren Umfeld Ausschau. Dadurch lernen Sie mögliche Kooperationspartner und Unterstützer kennen. Scheuen Sie sich nicht, die Presse anzusprechen. Bereits die Gründung einer AG kann ein Kommunikationsanlass sein. Nutzen Sie den Leitfaden Kommunikation: http://klima.bildungscent.de/download-materialien/ Im Schulalltag bleibt oft keine oder wenig Zeit für Arbeitsgemeinschaften. Das gilt sowohl auf Seiten der Schülerinnen und Schüler als auch der Lehrkräfte. Prüfen Sie daher Anknüpfungspunkte zu anderen, bereits bestehenden schulischen Aktivitäten. Denken Sie beispielsweise an eine gemeinsame Inszenierung zum Klimaschutz mit der Theater-AG. Denkbar sind Klimaschutzprojekte auch in Verbindung mit Förderprogrammen, beispielsweise durch die thematische Integration in ein europäisches Austauschprogramm. Beispiele aus Aktion Klima! Theaterinszenierung, beispielsweise als Puppentheater oder als Klima-Musical Konzeption einer Vortragsreihe zum Klimaschutz; Schülerinnen und Schüler laden selbst (externe) Expertinnen und Experten ein. Workshops von Jugendlichen für Jugendliche zum Einsparen von Energie Installation von Bewegungsmeldern in der Schule Betreuung einer Wetterstation mit regelmäßigen Messungen Schülerunternehmen, das beispielsweise umweltfreundliche Schulmaterialien verkauft ( Umweltladen ) oder Energieberatungen durchführt. Hilfe bei der Mülltrennung, beispielsweise durch Unterstützung der Hausmeisterin oder des Hausmeisters Beteiligte an einer Arbeitsgemeinschaft Intern Schulleitung (Genehmigung) Lehrkräfte (Organisation, Durchführung) Schülerinnen und Schüler (Ideen, Umsetzung) Extern Eltern (Aufbereitung und Verbreitung der Ergebnisse) Betriebe (Praxisbezug) 8 9

Langzeitprojekte Zu erwartende Hindernisse & Möglichkeiten der Unterstützung Gute Momente & wichtige Dinge Ihre langfristigen Zielsetzungen sollten Sie im Schulprofil verankern. Davon ausgehend können Sie realistische Teilschritte und konkrete Konzepte formulieren. Abstrakte Vorhaben werden dadurch greifbar. Nutzen Sie Aktion Klima! als Initialzündung für ein längerfristiges Engagement. Initiieren Sie zur Planung Ihrer weiteren Vorhaben nach Rücksprache mit der Schulleitung einen Strategie-Workshop. Beziehen Sie Ihr Kollegium in die Planungen mit ein. Zur Akzeptanz von Klimaschutz ist es von Vorteil, mit einer Stimme zu sprechen. Denken Sie im Schulalltag an Ihre Vorbildfunktion, wenn es um energiebewusstes Handeln geht. Schaffen Sie Rituale und standardisierte Abläufe, die die Schülerinnen und Schüler motivieren und Klimaschutz langfristig in den Schulalltag integrieren, z. B. Stoßlüften in jeder Pause. Lassen Sie jede Klasse zu Schuljahresbeginn eine Energiepatin oder einen Energie paten wählen, die oder der beispielsweise Beleuchtung, Heizung und/ oder Lüftung im Auge hat. Integrieren Sie unterschiedliche Jahrgangsstufen. Ältere Schülerinnen und Schüler können jüngere ausbilden. Schaffen Sie zusätzliche Anreize für die Schülerinnen und Schüler wie einen Jahresausflug für Energiementoren und die Honorierung freiwilliger Leistungen im Zeugnis. Häufig haben Klimaprojekte mit mangelnder schulinterner Akzeptanz zu kämpfen. Die Folge ist eine uneinheitliche Handlungsstrategie im Kollegium, die der Sensibilisierung für Klimaschutzfragen im Wege steht. Planen Sie schulinterne Fortbildungen mit ein, um zunächst das Kollegium für Klimaschutzfragen zu sensibilisieren. Machen Sie Klimaschutz zum Thema auf Fach- und Schulkonferenzen. Entwickeln Sie gemeinsame Standpunkte und Verhaltensweisen. Gerade bei langfristigen Vorhaben bleibt die gefühlte Aktion aus. So gibt es beispielsweise bei Energieeinsparungen keinen Nutzen, der für die Schülerschaft und die Lehrkräfte unmittelbar erfahrbar ist. Machen Sie daher Erfolge bei jeder sich bietenden Gelegenheit transparent. Beispiele aus Aktion Klima! Energiepaten oder Energiemanager in jeder Klasse Jährlicher Klassenwettbewerb, der energiebewusstes Handeln honoriert Einrichtung einer Photovoltaik-Anlage auf dem Schuldach, vorbereitet und begleitet durch Schüler-Experimente Anzeigetafel, die die Stromeinspeisung visualisiert (siehe auch www.ufu.de/solarsupport) Grafische Aufbereitung des Energieverbrauchs der Schule und Ermittlung der aktuellen CO 2 -Bilanz Langfristig ausgerichtete Schulhofbegrünung, die in mehreren Teilschritten durchgeführt wird Schülerinnen und Schüler bauen im Rahmen einer Langzeithausaufgabe Solarmobile Beteiligte an Langzeitprojekten Intern Schulleitung (Initiierung, Organisation, Genehmigung) Lehrkräfte (Vorbild, Organisation, Durchführung) Schülerinnen und Schüler (Umsetzung) Hausmeisterin oder Hausmeister (Organisation, Umsetzung) Extern Kommunen (Finanzierung, Genehmigung) Betriebe (Finanzierung, Durchführung) Eltern (Unterstützung) 10 11

Notizen Impressum Herausgeber und Gesamterstellung: BildungsCent e.v. Am Borsigturm 100 13507 Berlin www.bildungscent.de http://klima.bildungscent.de Gestaltung: Christiane John, outermedia, Illustrationen: outermedia Druck: GAV Berlin ggmbh gedruckt auf Recycling-Papier Fotos: S. 2: Hellweg Berufskolleg Unna; S. 4: Radko-Stöckl-Schule; S. 6: Ahorn Grundschule Bergfelde; S. 8: Hildegardis-Schule Hagen; S. 10/11: Gerda Leopold; S. 14: Eichendorff-Schule Kronshagen Auflage: 2.500 Berlin 2012 Diese Broschüre ist Teil des "KlimaHandbuchs" herausgegeben vom BildungsCent e.v.

Kommunikation Leitfaden Netzwerktreffen Leitfaden KlimaRallye Klimaschutzprojekte aus Schülersicht Klimaschutzaktionen Formen, Tipps & Hinweise gefördert von: durchgeführt von: zu finden auf: DIE BMU KLIMASCHUTZ- INITIATIVE http://klima.bildungscent.de