L E SEPROBE. Strategien des Betrieblichen Gesundheitsmanagements

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Kapitel 2 Gesundheit im Unternehmen entwickeln 2.1 Organisationsentwicklung 2.2 Projektmanagement 2.2.1 Umsetzung 2.2.2 Ressourcenmanagement 2.2.3 Der PDCA-Zyklus 2.3 Kommunikation 2.3.1 Betriebliche Kommunikation 2.3.2 Betrieblicher Gesundheitsbericht 2.3.3 Interne und externe Netzwerke 2.4 BGM-Berechnung 2.4.1 Wirtschaftlichkeitsberechnung 2.4.2 Wirksamkeit und Nutzen von BGM 2.4.3 Effektivitäts- und Effizienzberechnungen im BGM 2.4.4 Die Balance Scorecard 2.5 Nachhaltigkeit sicherstellen Seite 22 von 104

Lernorientierung: Nach Bearbeitung dieses Kapitels werden Sie: Lehrskript wissen, was Organisationsentwicklung bedeutet und wozu sie im BGM nutzbar ist; ein Konzept für die Planung, Steuerung, Kontrolle und den Abschluss eines Projekts entwerfen; die Notwendigkeit, Kooperationen einzugehen, begründen sowie Ressourcen kennen; den PDCA-Zyklus in allen BGM-Maßnahmen anwenden; die Bedeutung von Kommunikation im BGM verstehen und nutzen; die wichtigsten Netzwerke im BGM kennen; BGM-Berechnungen nachvollziehen und anwenden; die Wirksamkeit und den Nutzen von BGM darstellen sowie die Nachhaltigkeit sichern. Seite 23 von 104

2.1 Organisationsentwicklung In der Organisationsentwicklung (OE) werden neben den rein technischen und organisatorischen Strukturen und Abläufen auch Beziehungen der Hierarchien geklärt. Eine OE ist durch fünf Merkmale gekennzeichnet: Sie ist breit angelegt, dauerhaft und mittel- bis langfristig konzipiert Sie orientiert sich an Erkenntnissen und Methoden Sie ist prozessorientiert Sie bedarf der Moderation Sie ist partizipativ OE findet vorzugsweise in größeren Unternehmen, Verwaltungen und sozialen Einrichtungen statt. Die OE nutzt die in sozialen Gemeinschaften/Organisationen stattfindenden Interaktionen und berücksichtigt Wünsche, Hoffnungen und Interessen der Mitarbeiter. Die Gründe, die zu Veränderungen in einer Organisation führen, können unterschiedlichster Art sein. Allgemein können sie aber auf folgende Kernpunkte fokussiert werden: Arbeitsabläufe und deren Schnittstellen optimieren Teaminterne Machtstrukturen neu ausrichten Arbeit (Identifikation und Selbstverwirklichung) humanisieren Flexibilität, Innovations- und Veränderungsbereitschaft erhöhen Der praktische Vorteil der OE liegt darin, dass über die Arbeitsaufgaben, die Gestaltung der Arbeit und die Beschreibung von Entscheidungsstrukturen entsprechende Anreize geschaffen werden können, die Mitarbeiter motivieren, ihre Fähigkeiten, Fertigkeiten und Kompetenzen weiterzuentwickeln. Bei der Organisationsentwicklung wird auch immer wieder überprüft, ob soziale Konflikte entstanden sind und ob die erwartete Qualität und Quantität der erbrachten Arbeitsleitung gegeben ist (vgl. Wikipedia). Eine gesundheitsfördernde Organisationsentwicklung kann folgendes Vorgehen beinhalten: Gesundheitsfördernde Organisationsentwicklungsprozesse zu planen, durchzuführen und zu evaluieren Gesundheitsförderungsprogramme/-maßnahmen zu entwickeln und zu managen Weiterbildungsangebote zur Gesundheitsförderung zu entwerfen und durchzuführen Das soziale und gesundheitsbezogene Verhaltens jedes Einzelnen und auf der Organisationsebene zu fördern Seite 24 von 104

Lehrskript Gesundheitspolitische und gesellschaftliche Entwicklungen abzuleiten und zu managen Einen guten Überblick über die Zusammenhänge der Organisationsentwicklung gibt die folgende Abbildung 2 wieder: Abbildung 2 Organisationsentwicklung (Quelle: www.wirtschaftslexikon.gabler.de) Wichtige Schnittstellen sind dabei die Humanisierung der Arbeit, die Organisationsstruktur, die Innovationpotenziale und die Möglichkeiten, Mitarbeiter- und Sachaufgabenorientierung im Management zu kombinieren. Übung Organisationsentwicklung Gab es in Ihrem Unternehmen Maßnahmen der Organisationsentwicklung? Falls ja, nennen Sie bitte ein Beispiel. Veröffentlichen Sie Ihr Dokument im Forum der Lerngruppe dieses Lehrgangs und diskutieren Sie diese mit Ihren Lehrgangskollegen. Seite 25 von 104

2.2 Projektmanagement Unter einem Projekt versteht man streng genommen nur einen einmaligen Geschäftsprozess, der im Vorfeld von der Geschäftsleitung zu genehmigen und dessen Projektlaufzeit auf einen bestimmten Zeitraum begrenzt ist. Die Entscheidung für ein bestimmtes Projekt erfolgt aufgrund eines eigens dafür erstellten Business Cases, also eines bestimmten (Geschäfts-) Szenarios, das vor einer Entscheidung zu allererst auf die Sinnhaftigkeit einer möglichen Investition und Rentabilität geprüft wird. Beispiel Die Steuergruppe und die Fachkraft BGM setzen die gesundheitsförderlichen Maßnahmen gemeinsam um, die vom Gesundheitszirkel beschlossen wurden. Der Kunde ist in diesem Fall die Geschäftsleitung des Unternehmens, die das Go für das Gesundheitsmanagement gegeben und vorher das Projekt auf Sinnhaftigkeit (Investition) und Rentabilität geprüft hat. 2.2.1 Umsetzung Ein Projektmanagement hat folgende Dimensionen: Aufbau- und Ablauforganisation Projektdauer und Termine (Meilensteine) Kosten und Budget Inhalte/Ziele Umfang und Qualität des Projekts Ergebnisse (Nutzen) Ein Projektablauf besteht generell aus den folgenden vier Phasen: Phase 1: der Projektauftrag Phase 2: die Projektplanung Phase 3: die Projektdurchführung und -steuerung Phase 4: die Projektabnahme Phase 1: der Projektauftrag Je klarer und eindeutiger ein Projektauftrag formuliert ist (zum Beispiel: Zieldefinition für das BGM), desto klarer und eindeutiger ist auch die Projektplanung. Im Projektauftrag sollten deshalb Ziele, Randbedingungen, Maßnahmen, Interventionen, die Überprüfung (Evaluation) der getroffenen Maßnahmen sowie das Gesamtbudget beschrieben werden. Alle Investitionen in das Projekt BGM sollte der zuständige Projektverantwortliche (zum Beispiel Fachkraft BGM) begründen und verantworten Seite 26 von 104

können. Alle Maßnahmen, die aufgrund der Ist-Analyse getroffen wurden, müssen deshalb nachvollziehbar sein. Phase 2: die Projektplanung Eine Projektplanung umfasst alle Aspekte, die für eine zielgerichtete und erfolgreiche Abwicklung des Projektes erforderlich sind. Der Projektplan besteht aus einer Summe von Teilaufgaben und Arbeitspaketen, die von einzelnen Projektmitgliedern bearbeitet werden. Phase 3: die Projektdurchführung und -steuerung In der Phase der Projektdurchführung und Projektsteuerung erfolgt ein konstanter Abgleich zwischen Zielplanung und dem jeweiligen aktuellen Stand des Projektverlaufs. Alle Projektmitglieder müssen zu jedem Zeitpunkt über alle Projektinformationen verfügen, die ihre Arbeitspakete betreffen, um alle Projektbeteiligen und insbesondere die Projektleitung darüber informieren zu können. Phase 4: die Projektabnahme Der Projektabschluss eines Projekts wird dokumentiert und publik gemacht und das Projekt ist damit beendet. Für das Projekt BGM gilt das natürlich nicht, denn Gesundheitsmanagement ist ein kontinuierlicher Optimierungsprozess und kein einmaliges Projekt. Beispiel für Alltagsprojekte: Umzug in eine neue Wohnung Vorbereitung und Halten eines Vortrags Im Folgenden wird das formale Vorgehen bei der Durchführung eines Projektmanagement dargestellt: Beispiel Teilen Sie ihr Projekt in verschiedene Phasen ein und unterscheiden Sie dabei folgende Aspekte: Dauer Budget Funktionalität und Qualität Pläne Ressourcen Vorgänge Produkt (Meilensteine am Ende einer Phase) Seite 27 von 104

Review mit Entscheidung (und eventuell mit Planänderungen) Weiter: Nächste Phase wird gestartet (bzw. Projektende) Weiter mit Ziel- oder Planänderung: Neue Phase wird nach Änderung der Ziele oder Pläne gestartet Zurück: Gerade bearbeitete Phase (oder sogar eine frühere Phase) wird wiederholt Projektabbruch (da sinnvolle Ziele nicht mehr erreicht werden können) Bei einer Review können auch Projektziele (Kosten, Zeit, Funktionalität, Qualität) geändert werden. Dies sollte jedoch stets schriftlich und mit Zustimmung aller Projektbeteiligten erfolgen (Änderungsmanagement). Dieses Vorgehen garantiert, dass die Phasen zur Zufriedenheit aller abgeschlossen oder das Projekt wegen unüberwindbaren Problemen, Unwirtschaftlichkeit oder ähnlichem vollkommen gestoppt wird. Eine gute Zusammenfassung darüber, was Projektmanagement an Funktionen und Aufgaben beinhalten kann, beleuchtet folgende Abbildung 3. Abbildung 3 Projektmanagement (PM) (Quelle: www.projektmagazin.de) Seite 28 von 104

Projektmanagement ist damit stets eine Querschnittsaufgabe und umfasst verschiedenste Themengebiete. Wie bereits erwähnt, ist die Ziel(e)definition eine der wichtigsten Schritte innerhalb einer Projektinitiierung. Erst dadurch ist eine realistische Planung aller Maßnahmen und Ressourcen möglich. Bei der Durchführung eines Projektes ist die Risikoanalyse für ein anstehendes Projekt zwar zwingend notwendig, bei Beachtung der in den obigen Kapiteln genannten Voraussetzungen (beispielsweise die grundsätzliche Entscheidung der Geschäftsleitung für die Einführung des BGM, Partizipation der Mitarbeiter, die Transparenz der Entscheidungen und eine umfassenden Information und Kommunikation) sind diese Risiken beherrschbar und gegebenenfalls dennoch auftretende kleinere Probleme und Hindernisse deshalb zu händeln. Bei jedem Projektmanagement können unterschiedliche Projektplanungsmethoden zum Einsatz kommen. Die wichtigsten Methoden sind: Strukturplanung (Aufgaben, Kosten, Risiken strukturieren und überschaubar machen) Netzplantechnik (Abläufe wie Terminpläne, Ressourcenauslastung planen) Aufwandsabschätzung (Dauer und Arbeitsaufwand abschätzen) Meilensteintrendanalyse (aktualisierte mit ursprünglichen Terminen vergleichen) Earned Value Analyse (Kosten, Termine und Ergebnisse überwachen) Die Projektarbeit des verantwortlichen Projektmanagers kann dabei durch den Einsatz einer geeigneten Projektmanagementsoftware sinnvoll unterstützt werden. Projektmanagement für die Einführung des BGM bedeutet also für Sie: Projektgruppe bilden Präzise Diagnose erstellen Prioritäten setzen und auswerten Maßnahmen planen und implementieren Projekt abschließen und evaluieren Seite 29 von 104

Übung Projektmanagement Projektauftrag: Etablierung des BGM in Ihrem Unternehmen Der Projektauftrag (Ziele): Beschreiben Sie Ihre Strategie an mindestens drei Stichpunkten Was genau wollen Sie mit dem Projekt erreichen? (Projektergebnisse) Was genau ist zu tun? (Aufgaben) Die Situationsanalyse: Was ist der Auslöser für das Projekt? Wie lässt sich die aktuelle Unternehmenssituation beschreiben? (Stärken, Chancen, Schwächen, Risiken) Welcher Optimierungsbedarf besteht? Die Projektabgrenzung: Welche Ziele sollen nicht verfolgt werden? Formulieren Sie Ihr exaktes Projektziel. Ermitteln Sie die hierfür erforderlichen Ressourcen. Veröffentlichen Sie Ihre Ergebnisse im Forum der Lerngruppe dieses Lehrgangs und diskutieren Sie diese mit Ihren Lehrgangskollegen. 2.2.2 Ressourcenmanagement Um die Durchführung Ihres Projektes BGM sicherzustellen, sollten folgende Ressourcen für das Projektmanagement Beachtung finden: Benötigte Informationen/Informationsquellen Hardware/Software Infrastruktur Schulungen Rechte/Lizenzen Subunternehmer Raum Verbrauchsmaterial Für ein Projekt werden nicht immer all diese Ressourcen in ihrer Gesamtheit benötigt. Die oben genannte Liste gibt jedoch einen guten Überblick über sinnvolle Themenbereiche für ein erfolgreiches Projektmanagement. Im Allgemeinen wird Ressourcenmanagement als Teil des gesamten Projektmanagements begriffen. Seite 30 von 104

Die verfügbaren Ressourcen werden dabei möglichst effizient eingesetzt. Das setzt voraus, dass alle Personen und ihre Rollen im Projekt vorher schriftlich festgehalten wurden. Man bedient sich dabei der Stakeholderanalyse und konstruiert ein geeignetes Organigramm. Im Gegensatz zum klassischen Organigramm, welches ein öffentliches Dokument darstellt, wird die Stakeholderanalyse meist vertraulich behandelt. Im Ressourcenmanagement sind die Berichtswege mit allen Beteiligten abzustimmen und festzuhalten. Dem Projektmanager fällt dabei eine wichtige Rolle zu. Er muss die erforderlichen Ressourcen für das geplante Projekt aussuchen und zusammenstellen. Eine Antwort darauf, welche grundsätzlichen Ressourcen in einem Unternehmen überhaupt zur Verfügung stehen, zeigt die nachfolgende Tabelle 3: Handelbare Ressourcen Nicht handelbare Ressourcen Materielle Ressourcen Maschinen Mitarbeiter Standortsoftware Selbst Gebautes (z. B. speziell entwickelte Maschine für die Produktion) Selbst Programmiertes (z. B. spezielle Software) Tabelle 3 Einteilung von Ressourcen in einem Unternehmen (Quelle: www.strategy-train.eu) Immaterielle Ressourcen Lizenzen Individuelles Expertenwissen Unternehmenskultur Persönl. Beziehungen zu Stakeholdern Unternehmensspezifisches Training Implizites Wissen Die persönlichen Ressourcen der Mitarbeiter, wie zum Beispiel Persönlichkeit, Kompetenzen und Wertvorstellungen, sind von weitreichender Bedeutung für das Erreichen von Unternehmenszielen. Ebenso sind die externen (externalen) Ressourcen wie Unternehmens- und Gesundheitskultur, eine gesunde Führung, soziale Unterstützung sowie das Vorhandensein von BGF und ein funktionierendes BGM äußerst wichtig. Bei der Ressourcenplanung müssen Sie also alle erforderlichen Ressourcen planen, die für die Durchführung eines Projektes erforderlich sind. Langfristig sind dabei auch alle Veränderungen zu berücksichtigen, die durch dieses Projekt bewirkt werden sollen. Dies verhindert spätere hohe Kosten bei der Umsetzung der gefundenen Lösungen. Eine gute Ressourcenplanung bildet auf exakter monatlicher Basis Seite 31 von 104

sämtliche Kosten und Investitionen des Projektes ab. In der Ressourcenplanung können im Allgemeinen folgende Arten von Ressourcen unterschieden werden: Anlagen und Sachressourcen Investitionen Personalressourcen Für die Ressourcenplanung kann zur besseren Übersicht, Planung und Steuerung sämtlicher Ressourcen eine spezielle Ressourcenplanungssoftware eingesetzt werden. Übung Ressourcenmanagement Welche Ressourcen sind aus Ihrer Sicht besonders wichtig für ein Projekt? Begründen Sie bitte Ihre Aussage. Veröffentlichen Sie Ihr Dokument im Forum der Lerngruppe dieses Lehrgangs und diskutieren Sie diese mit Ihren Lehrgangskollegen. 2.2.3 Der PDCA-Zyklus Laut DIN SPEC muss die Organisation ein Gesundheitsmanagement aufbauen, dokumentieren, verwirklichen und dessen Wirksamkeit ständig verbessern. Im Mittelpunkt des Vorgehens steht orientiert am Plan-Do-Check-Act-Zyklus ein Regelkreis. Dieser Regelkreis wird auch Deming-Zyklus oder PDCA-Zyklus genannt. Es handelt sich um eine systematische Methode in vier Schritten, um Aktivitäten umzusetzen. Der PDCA-Zyklus basiert auf dem Projektmanagement und wird bei allen BGM-Maßnahmen praktiziert: Man plant eine Aktivität, setzt sie um, prüft ihren Erfolg und justiert dann evtl. nach. Dabei handelt es sich um einen ewigen Kreislauf. Typischerweise wird dieser Zyklus auch bei der BGF gerne angewendet. In der folgenden Abbildung vom TÜV Süd sehen Sie die jeweiligen Unterpunkte der durchzuführenden Schritte: Seite 32 von 104

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