Verbundsysteme - ein Dschungel für Klienten Vernetzte Versorgungsstruktur im Suchthilfeverbund Jugendberatung und Jugendhilfe e.v. (JJ) 1. Der Verein JJ 2. Netzwerke 3. Betreuung von Klientinnen und Klienten im Suchthilfenetz 4. Weiterentwicklungsprozesse
Verein Der Verein Jugendberatung und Jugendhilfe e. V. ist 1975 aus dem Haus der katholischen Volksarbeit in Frankfurt hervorgegangen. Ziel des Vereins ist es, hilfebedürftigen, behinderten, gefährdeten oder psychisch kranken Menschen fachkundige Beratung, Behandlung und Lebenshilfe anzubieten. Der Verein unterhält ca. 30 Einrichtungen und beschäftigt 550 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Seite 2
Zielsetzung des Suchthilfeverbundes Ausgehend von seiner Zielsetzung hat sich im Laufe der letzten 30 Jahre die Suchthilfe als wesentlicher Arbeitsschwerpunkt von JJ herausgebildet, wobei insbesondere Dienstleistungen und Angebote in den nachfolgenden Bereichen vorgehalten werden: Prävention Projekte Jugendhilfe Ambulante Suchthilfe Stationäre Suchthilfe Betreutes Wohnen Schulabschlüsse Diese Angebote sind untereinander zu einem differenzierten sozialen Dienstleistungsverbund vernetzt. Koordinierte Kooperation soll eine optimale Planung und Steuerung der personenzentrierten Hilfeleistungen ermöglichen. Seite 3
Netzwerk auf der Ebene der Organisation Organigramm des Vereins Leitungsrunde monatliche Treffen der Einrichtungsleiterinnen und Einrichtungsleiter Teambesprechungen regelmäßige wöchentliche Besprechungen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der einzelnen Einrichtungen Arbeitsgruppen JJ u. a. zu den Themen ambulante Betreuung, medizinische Rehabilitation, betreutes Wohnen und Nachsorge, Prävention, Schuldnerberatung, ausländische Drogenabhängige Organisation des Qualitätsmanagements Durchführung der Matrixzertifizierung Kenngrößen z.b. Leitbild, Gesamtkonzepte, Chronik, Erklärung Qualitätsmanagement Seite 4
Aktueller Stand von Netzwerkarbeit Kooperation zwischen verschiedenen Indikationsbereichen innerhalb der Suchthilfe Kooperation zwischen ambulanten und stationären Einrichtungen in der Suchthilfe modulare Kombinationsbehandlung Kooperation innerhalb eines Trägerverbundes oder in trägerübergreifenden Verbünden Seite 5
Kooperation auf Angebotsebene Das Netzwerk von JJ verfolgt das Ziel, die Vielfalt der Angebote des Jugendund Suchthilfeverbundes zu integrieren. Kooperation zwischen verschiedenen Indikationsbereichen innerhalb des Verbundes ambulante und stationäre Behandlung der Kokainabhängigkeit und der Cannabisabhängigkeit Durchführung der ambulanten Rehabilitation als Verbund wohnortnah Betreuung chronisch mehrfach Abhängiger (CMA-Verbund) Sozialpädagogische Familienhilfe ( 31 SGB VIII) und Behandlung in Suchtberatungsstellen, z.b. Rückführung von Kindern in die Familie bei Substitution der Eltern Stationäre Behandlung Jugendlicher in der Therapeutischen Einrichtung Eppenhain und Jugendwohngruppe Haus Bleistein ( 34 SGB VIII i. V. mit 41 SGB VIII / 35a SGB VIII) Seite 6
Aktueller Stand von Netzwerkarbeit Kooperation zwischen Indikationsbereichen in der sektorenübergreifenden Suchthilfe Sektoren sind verschiedene Versorgungsbereiche Suchthilfe als Daseinvorsorge die medizinische oder psychiatrische Versorgung. Sektorenübergreifende Suchthilfe bezeichnet Hilfeangebote, wie die Entgiftung, die Suchtprävention und die Suchtselbsthilfe oder Maßnahmen zur beruflichen Eingliederung, die nicht im System der Suchthilfe selber organisiert sind, aber zum Gesamtrehabilitationsprozess gehören. Hierunter sind auch Verträge der integrierten Versorgung nach 140a ff SGB V zu fassen. Seite 7
Kooperation auf Angebotsebene Kooperation zwischen Indikationsbereichen in der sektorenübergreifenden Suchthilfe Es gibt verbindliche schriftliche Kooperationsvereinbarungen zur Durchführung spezifischer Projekte wie z. B. HALT, FRED, CaBS trägerübergreifende regionale Verbünde mit dem Ziel, Hilfeleistungen für psychisch Kranke, seelisch Behinderte, Suchtkranke und von Erkrankung oder Behinderung bedrohte Menschen bereitzustellen, zu entwickeln und miteinander abzustimmen Ambulante Reha Klinik-Bamberger Hof JJ Substitutionsbehandlung in Wiesbaden Regionale Präventionsräte Kooperationsvereinbarung mit Job-Center Seite 8
Aktueller Stand von Netzwerkarbeit Kooperation zwischen der Suchthilfe und weiteren Hilfebereichen Zusammenarbeit und Vernetzung zwischen den Diensten und Einrichtungen der Suchthilfe und Anbietern von Leistungen aus anderen Hilfefeldern Jugendhilfe Wohnungslosenhilfe Schuldnerberatung Bewährungshilfe Schulen Betriebe Seite 9
Zur Vernetzung der Therapeutische Einrichtung für junge Abhängige Eppenhain Vermittlerverteilung Therapeutische Einrichtung Eppenhain Vermittlerverteilung Sonstige Jugendhilfe Ext./JVA 2 2 2 2 2 5 Einrichtungen Patienten/-innen ÜE 2 4 Klinik 8 20 Beratung 24 36 Seite 10
Zur Vernetzung der Therapeutische Einrichtung für junge Abhängige Eppenhain Kosten- und Leistungsträgerverteilung Therapeutische Einrichtung Eppenhain Kosten- bzw. Leistungsträgerverteilung DRV Bund 2 Patienten/-innen AGSU 6 DRV Länder 14 and. KrK 17 BKK 24 AOK 32 Seite 11
Kooperation auf Angebotsebene Kooperation zwischen der Suchthilfe und weiteren Hilfebereichen Kooperationsvereinbarungen mit Betrieben zur Suchtberatung und mit Schulen zur Schulsozialarbeit Ambulante und Stationäre Jugendhilfe - Schulung der Mitarbeiter/innen der Jugendhilfe in Fragen zur Sucht - Vorübergehende Aufnahme von Klienten/innen zur Suchtbehandlung (Entgiftung/ medizinische Rehabilitation) Seite 12
Das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile (Aristoteles) Datengrundlage Von 5.200 Klienten/innen wurden 821 Personen in mindestens 2 Einrichtungen behandelt. Seite 13
Inanspruchnahme des Verbundes bei JJ ZJS Land BW Land JBS Ffm WWH Stationäre Reha BZH JBS Ffm ESB BW Ffm Seite 14
Ansatzpunkte für die Weiterentwicklung zur koordinierten Kooperation Transparenz der Angebote für Klientel und Anbieter herstellen angebots- bzw. einrichtungsbezogene Gliederung, Darstellung, Wahrnehmung (z. B. Informationsfluss, Veranstaltungen, Vermittlung, Mitarbeiter) Summe von Angeboten bzw. Einrichtungen = Verbund? heterogenes Bild der Schnittstellen sowohl intern als auch extern Vielzahl einzelner Kontrakte, Vermittlungen bzw. gemeinsamer Betreuungen Seite 15
Ansatzpunkte für die Weiterentwicklung zur koordinierten Kooperation Verläufe (Schwerpunkte): ambulant - stationär - Nachsorge/ambulant - Betreutes Wohnen - ambulant Neugliederung der Hilfen: von der Kette zum Verbund zum Betreuungs- bzw. Behandlungspfad Organisation des Case-Managements Verbesserung des Übergabemanagement an den verschiedenen Schnittstellen Hemmnisse: Vielzahl von Leistungs- und Kostenträgern: Wie lässt sich die Leistungs- und Kostenstruktur systematisieren und vereinfachen? Ziel: ein Leistungsträger für unterschiedliche Leistungsarten! Fehlende Synchronisation zwischen Leistungs- und Finanzierungsstruktur der Hilfen, z. B. Betreutes Wohnen, psychosoziale Betreuung bei Substitution Seite 16
Ende Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! Seite 17