URÄG 2008. Auswirkungen auf die Abschlussprüfung und Berichterstattung der Unternehmen. 14. und 22.10.2008



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URÄG 2008 Auswirkungen auf die Abschlussprüfung und Berichterstattung der Unternehmen 14. und 22.10.2008

Inhalte Rechnungslegung Abschlussprüfung Inkrafttreten 2

Anhebung der Schwellenwerte bei den Größenklassen ( 221 UGB) Wesentliche Anhebung (zt > 30 %) Ziel: Verwaltungskosten senken Volle Nutzung der Möglichkeiten der EG-RL Einzelabschluss Kleine Kapitalgesellschaft Mittelgroße Kapitalgesellschaft Zusammengefasste Abschlüsse Konsolidierte Abschlüsse Anhebung der Größenklassen Bilanzsumme Umsatzerlöse Bilanzsumme Umsatzerlöse Bilanzsumme Umsatzerlöse Bilanzsumme Umsatzerlöse Bisherige Grenzen Mio. 3,65 14,6 29,2 17,52 35,04 14,6 29,2 Keine Änderung bei Anzahl der Arbeitnehmer (50 bzw. 250) 7,3 Grenzen URAG 2008 Mio. 4,84 9,68 19,25 38,5 21,0 42,0 17,5 35,0 Betrifft: rd 40 große AG und 330 große GmbH (nunmehr mittelgroß) rd 60 mittelgroße AG und 1.100 mittelgroße GmbH (nunmehr kleine Kapitalgesellschaften) Auswirkung ua: - keine verpflichtende Abschlussprüfung für kleine GmbH - keine Veröffentlichung in der Wr. Zeitung für mittelgroße AG - Weniger Anhangangaben Achtung: rückwirkende Anwendung für alle Abschlüsse mit Beginn nach dem 31.12.2007 3

Neuerungen für mittelgroße und große GmbHs sowie alle AGs Änderungen im Anhang außerbilanzielle Geschäfte Haftungen 199 UGB ivm 237 Z 3 Haftungsverhältnisse unter der Bilanz, wenn keine Passivierung nötig ist Verbindlichkeiten aus Wechseln Garantien Verbindlichkeiten aus sonstigen Haftungsverhältnissen Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten 237 Z 8 UGB Sonstige nicht in der Bilanz ausgewiesene Verbindlichkeiten, sofern dies für die Beurteilung der Finanzlage wesentlich ist Verpflichtungen gegenüber verbundenen Unternehmen Verpflichtungen aus der Nutzung von in der Bilanz nicht ausgewiesenen Sachanlagen Außerbilanzielle Geschäfte 237 Z 8a UGB nf Art, Zweck und finanzielle Auswirkungen der nicht in der Bilanz und nicht gem Z 8 nicht gem 199 UGB anzugebenden Geschäfte Neu 4

Neuerungen für mittelgroße und große GmbHs sowie alle AGs Änderungen im Anhang Angaben zu außerbilanziellen Geschäften im Anhang 237 Z 8a UGB: Art, Zweck und finanzielle Auswirkungen der nicht in der Bilanz ausgewiesenen und auch nicht gem Z 8 (sonstige finanzielle Verpflichtungen) oder 199 UGB (Haftungsverhältnisse) anzugebenden Geschäfte sofern die Risiken und Vorteile, die aus solchen Geschäften entstehen,, wesentlich sind und die Offenlegung für die Beurteilung der Finanzlage notwendig ist. Befreiung dieser Angabepflicht nur für kleine GmbHs (aus 242 Abs 2) Erleichterung ( 242 Abs 1): Beschränkung auf Art und Zweck der Geschäfte für kleine und mittelgroße AGs für mittelgroße GmbHs 5

Neuerungen für mittelgroße und große GmbHs sowie alle AGs Änderungen im Anhang Angaben zu außerbilanziellen Geschäften im Anhang - Beispiele Außerbilanzielle Geschäfte sind beispielsweise Risiko- oder Gewinnteilungsvereinbarungen Verpflichtungen aus Verträgen wie zb Forderungsverkäufe/Factoring (Wertpapier)-Pensionsgeschäfte Konsignationslagervereinbarungen Verträge mit bedingter Zahlungsverpflichtung (Take-or-pay-Verträge) die Auslagerung von Tätigkeiten etc. Die Beziehungen zu Zweckgesellschaften (SPEs) 6

Neuerungen für große GmbHs sowie alle AGs Änderungen im Anhang nahestehende Unternehmen und Personen Angaben zu nahestehenden Unternehmen/Personen im Anhang Begriffsdefinition isd IAS 24.9 sowohl herrschendes (maßgeblicher Einfluss, gemeinsame Führung) als auch beherrschtes Unternehmen sind gegenseitig nahe stehend Personen in Schlüsselpositionen Familienangehörige Inhalte der Angaben Wertumfang Art der Beziehung weitere Angaben, die für die Beurteilung der Finanzlage der Gesellschaft notwendig sind Einzelgeschäfte können zusammengefasst werden, wenn für die Beurteilung der Finanzlage keine getrennten Abgaben nötig sind. Einschränkung der Angabepflicht nur bei Wesentlichkeit der Geschäfte und wenn sie nicht zu marktüblichen Bedingungen abgeschlossen wurden 7

Neuerungen für große GmbHs sowie alle AGs Änderungen im Anhang nahestehende Unternehmen und Personen Angaben zu nahestehenden Unternehmen/Personen im Anhang Ausnahmen Ausgenommen sind Geschäfte zwischen verbundenen Unternehmen, wenn es innerhalb des Konzerns auf keiner Zwischenebene Minderheitsaktionäre gibt. Erleichterungen Kleine und mittelgroße GmbH: keine Angabepflicht Kleine und mittelgroße AGs: nur Angaben zu Geschäften zwischen der berichtenden Gesellschaft und ihren Hauptgesellschaftern zwischen der Gesellschaft und den Mitgliedern des Vorstands/Aufsichtsrats 8

Neuerungen für mittelgroße und große Kapitalgesellschaften Aufwendungen für den Abschlussprüfer Änderungen im Anhang Angabe der auf das Geschäftsjahr entfallenden Aufwendungen, aufgeschlüsselt nach Aufwendungen für die Prüfung des Jahres-/es für andere Bestätigungsleistungen für Steuerberatungsleistungen und für sonstige Leistungen Aufwendungen: Periodengerechte Zurechnung (Leistungs-, nicht zahlungsbezogen) nur dem Abschlussprüfer zufließende Leistungen, keine internen (oder sonstigen) Aufwendungen für die Erstellung der Finanzberichterstattung Nur für den Abschlussprüfer nicht für Netzwerkmitglieder Diese Angaben können unterbleiben: wenn das Unternehmen in einen einbezogen ist und darin eine derartige Information enthalten ist bei [kleinen GmbHs] und kleinen Aktiengesellschaften ( 242 Abs 1 UGB) Zweck: Sicherstellung der Unabhängigkeit des Wirtschaftsprüfers 9

Neuerungen für alle kapitalmarktorientierten Gesellschaften Änderungen im Lagebericht Beschreibung des IKS Im Lagebericht sind die wichtigsten Merkmale des rechnungslegungsbezogenen Internen Kontroll- und Risikomanagementsystems darzustellen Möglicher Aufbau: Aufbau- und Ablauforganisation des Rechnungswesens Buchhaltungsund Bilanzierungsrichtlinien Managementinformationssystem: Berichterstattung an den Aufsichtsrat bzw die Aktionäre AFRAC Stellungnahme derzeit in Arbeit! Hinsichtlich wesentlicher Rechnungslegungsrisiken eingerichtete Kontrollen: - Prüfung der Kontrollen - Maßnahmen bei Kontrollfehlern 10

Neuerungen für alle börsenotierte und andere kapitalmarktorientierten AGs in einem MTF Handelssystem Corporate Governance-Bericht Verpflichtung zur Aufstellung eines Corporate Governance-Berichtes Nennung eines in Österreich oder am jeweiligen Börseplatz allgemein anerkannten Corporate Governance Kodex Angabe, wo dieser öffentlich zugänglich ist Erklärung, in welchen Punkten und aus welchen Gründen vom Corporate Governance Code abgewichen wird Ggf Begründung, warum keinem CGK entsprochen wird Angaben über die Zusammensetzung und Arbeitsweise des Vorstands und des Aufsichtsrats (Ausschüsse) 11

Neuerungen für alle Kapitalgesellschaften Unterzeichnung durch sämtliche gesetzlichen Vertreter Jahresabschluss () samt Anhang Lagebericht Ggf Corporate-Governance-Bericht Der Jahresabschluss, der Lagebericht und der Corporate Governance-Bericht sind von sämtlichen gesetzlichen Vertretern zu unterzeichnen soll die Gesamtverantwortung aller gesetzlichen Vertreter hervorheben. aber materiell keine Änderung 12

Inhalte 1. Rechnungslegung 2. Abschlussprüfung 3. Inkrafttreten 13

Neuerungen für alle Kapitalgesellschaften Anhangangabe von Aufwendungen für Abschlussprüfer befreit: kleine GmbH u kleine AG Anbahnung und Abschluss des Prüfungsvertrages mit Abschlussprüfer durch Aufsichtsrat/Prüfungsausschuss ISA Berichterstattung durch Abschlussprüfer an Aufsichtsrat Bestellung des Abschlussprüfers auf Basis eines angemessenen Honorars Befangenheit und Ausgeschlossenheit des Abschlussprüfers bzw seines Netzwerkes 14

Neuerungen für alle Kapitalgesellschaften: Anzuwendende Prüfungsstandards Anzuwendende Prüfungsstandards sind künftig die International Standards of Auditing (ISA) ( 269a UGB) Voraussetzung: Neu Übernahme durch die Europäische Kommission derzeit noch nicht erfolgt nicht vor Ende 2009 erwartet International Standards on Auditing herausgegeben vom IAASB (International Auditing and Assurance Standards Board) der International Federation of Accountants (IFAC) Der ÖCG-Kodex verlangt bereits jetzt die Prüfung nach ISA 15

Neuerungen für alle Kapitalgesellschaften: Verantwortlichkeit des prüfers ( 269 Abs 2 UGB) Der Abschlussprüfer des es trägt die volle Verantwortung für den Bestätigungsvermerk zum betrifft die Prüfung der einbezogenen Gesellschaften bisher reichte die Prüfung (nach den österreichischen Grundsätzen) der in den einbezogenen Tochtergesellschaft durch einen anderen Abschlussprüfer aus. Hintergrund: Vermeiden einer Abschiebung der Verantwortung (Beispiel: Parmalat) Auswirkung: - Prüfung wesentlicher Tochtergesellschaften durch den prüfer selbst oder - Genaue Prüfungsanweisungen an den Prüfer der Tochtergesellschaft und - Work Paper Review beim durchführenden Prüfer (Überwachung der Tätigkeit) - eventuelle verstärkte risikoorientierte Strukturierung der Prüfung der Tochtergesellschaften ( Scoping ) 16

Neuerungen für alle Kapitalgesellschaften: Auswahl des Abschlussprüfers (1/2) 1. Vor Wahlvorschlag, Nachweis/Information des AR über Qualitätssicherungssystem Entgelt des vergangenen Jahres 1) Befangenheit und Schutzmaßnahmen Ausgeschlossenheit 2. Vorbereitung des Vorschlages für die Auswahl des Abschlussprüfers durch Prüfungsausschuss ( 92 Abs 4c Z 7 AktG) Neu 1) Beziehungen geschäftlicher, finanzieller oder persönlicher Art Vorher Prüfung der Unabhängigkeit ( 92 Abs 4a Z 4 AktG) 3. Vorschlag durch Aufsichtsrat 4. Wahl durch Hauptversammlung/Generalversammlung 17

Neuerungen für alle Kapitalgesellschaften: Auswahl des Abschlussprüfers (2/2) 5. Vertragsabschluss durch Aufsichtsrat (bzw. in Ermangelung durch gesetzliche Vertreter) Vertrag = Werkvertrag ( Prüfungsvertrag ) Entgelt des Abschlussprüfers soll in einem angemessenen Verhältnis zu Aufgaben und Umfang der Prüfung stehen darf an keinerlei Voraussetzungen/Bedingungen geknüpft werden darf nicht davon abhängen, ob Prüfer zusätzliche Leistungen für die geprüfte Gesellschaft erbringt Neu 6. Laufende Überwachung der Unabhängigkeit des Abschlussprüfers durch den Prüfungsausschuss 92 Abs 4a AktG 18

Neuerungen für alle Kapitalgesellschaften: Ausgeschlossenheit/Befangenheit des Abschlussprüfers Sanktionen bei Ausgeschlossenheit und Befangenheit Honorarentfall bei Kenntnis oder leicht fahrlässiger Unkenntnis der Ausgeschlossenheit bei Kenntnis oder grob fahrlässiger Unkenntnis der Befangenheit Wegfall der Haftungsbeschränkung nur bei Kenntnis oder grob fahrlässiger Unkenntnis der Ausgeschlossenheit oder Befangenheit Keine Nichtigkeit eventueller HV-Beschlüsse, etc Gültigkeit des Jahresabschlusses wird nicht berührt 19

Abschlussprüfung - Unabhängigkeit Besorgnis der Befangenheit - 271 Abs. 1 UGB Ein Wirtschaftsprüfer darf die Abschlussprüfung nicht durchführen, wenn Gründe, insbesondere Beziehungen geschäftlicher, finanzieller oder persönlicher Art, vorliegen, nach denen die Besorgnis der Befangenheit besteht. Generalklausel ( 271 Abs. 1 UGB) = Befangenheit Umfasst sind Independence in fact und in appearance Mögliche Gründe: Eigeninteresse, finanzielle Verbindungen, Beteiligungen usw. Schutzmaßnahmen sind möglich (und können die Befangenheit heilen ) Ausgeschlossenheit - 271 Abs. 2 und 271a UGB Einzelne Tatbestände (zb 271 Abs. 2, 271a UGB) Beteiligung, AR, keine A-QSG-Bescheinigung, Buchführung, interne Revision, Managementaufgaben, Bewertungsleistungen, > 30 % der Gesamteinnahmen, ua bei XL-Gesellschaften auch qualifizierte Steuerberatung ( über das Aufzeigen. ) und interne Rotation nach 5 Jahren Keine Schutzmaßnahmen möglich 20

Abschlussprüfung - Unabhängigkeit Schutzmaßnahmen Konzept der Risks and Safeguards nach Empfehlung der Europäischen Kommission Nur möglich bei Vorliegen einer Befangenheit. Nicht bei Ausschlussgründen und im Fall des 271 Abs. 4 erster Fall Trotz Vorliegen von Befangenheit kann die Prüfung durchgeführt werden, wenn durch Schutzmaßnahmen die Unabhängigkeit sicher gestellt ist! Beispiele für Schutzmaßnahmen: Vorweg: sicherstellen, dass keine Konflikte entstehen (interne Abfrageverpflichtung) Organisatorische Trennung der Einheiten (zb Prüfungseinheiten und Beratungseinheiten häufig eigene Gesellschaften) Getrennte Teams (Prüfung und Beratung, Chinese Walls ) Konsultation mit dem Aufsichtrat/Prüfungsausschuss 21

Abschlussprüfung - Unabhängigkeit Befangenheit und Ausgeschlossenheit der WP-Gesellschaft 1. 271 Abs 4 erster Fall UGB: WP-Gesellschaft ist befangen, wenn Unterzeichner des Bestätigungsvermerks oder Prüfungsleiter nach 271 Abs 1 UGB befangen ist gilt daher nur für diesen Personenkreis Keine Schutzmaßnahmen möglich, weil diese Personen immer Einfluss auf die Prüfung haben 2. 271 Abs 4 zweiter Fall UGB: Eine WP-Gesellschaft ist ausgeschlossen, wenn Gesellschaft selbst, ein gesetzlicher Vertreter, Gesellschafter, verbundenes Unternehmen oder eine von ihr bei der Prüfung beschäftigte Person nach 271 Abs 2 Z 1, 2, 4, 5, 6, 7 UGB ausgeschlossen ist oder ein Gesellschafter an einer ausgeschlossenen Gesellschaft beteiligt ist oder jemand, der zumindest mittelbar an der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft beteiligt ist, auch an einer ausgeschlossenen Gesellschaft mit mehr als fünf von Hundert zumindest mittelbar beteiligt ist oder die Bescheinigung nach 15 A-QSG fehlt ua keine Schutzmaßnahmen möglich (weil Ausschließungsgrund) 22

Neuerungen für alle Kapitalgesellschaften: Abschlussprüfung und Netzwerk Ausdehnung der Befangenheit und Ausgeschlossenheit auf Mitglieder des Netzwerks Ein Netzwerk liegt vor, wenn Personen bei ihrer Berufsausübung zur Verfolgung gemeinsamer wirtschaftlicher Interessen für eine gewisse Dauer zusammenwirken. Befangenheit des Abschlussprüfers wenn eine Netzwerkgesellschaft befangen ist, oder gem. 271 (2) Z. 1,2,5,6 oder 271a (1) Z. 3 ausgeschlossen ist im Falle von Schutzmaßnahmen ist eine Prüfung zulässig Ausgeschlossenheit des Abschlussprüfers wenn eine Netzwerkgesellschaft gem 271 (2) Z 4 oder 271a (1) Z 2 ausgeschlossen ist Keine Schutzmaßnahmen möglich Sinngemäße Anwendung auf prüfer 23

Neuerungen für kapitalmarktorientierte Gesellschaften und XL-große Cooling-off-Periode für Abschlussprüfer Verbot der Einnahme einer Organfunktion oder leitenden Stellung innerhalb von zwei Jahren nach Zeichnung des Bestätigungsvermerks Gilt für Gesellschaften nach 271a Abs. 1 UGB Kapitalmarktorientierte Gesellschaften XL-Gesellschaften (Fünffach große Gesellschaften) Personenkreis: Abschlussprüfer, prüfer, Abschlussprüfer eines bedeutenden verbundenen Unternehmens und der den jeweiligen Bestätigungsvermerk unterzeichnende Wirtschaftsprüfer 24

Neuerungen für alle Kapitalgesellschaften Berichterstattung des Abschlussprüfers Redepflicht gem 273 Abs 2 UGB Bestandsgefährdung oder wesentliche Beeinträchtigung der wirtschaftlichen Entwicklung (nunmehr auch des Konzerns) schwerwiegende Verstöße der gesetzlichen Vertreter oder von Arbeitnehmern gegen Gesetz, Gesellschaftsvertrag oder Satzung keine generelle Meldungspflicht an Strafverfolgungsbehörden bei wesentlichen Schwächen im rechnungslegungsbezogenen IKS Redepflicht gem 273 Abs 3 UGB Erfüllen der URG-Kennzahlen im Jahresabschluss 25

Neuerungen für alle Kapitalgesellschaften Berichterstattung des Abschlussprüfers Redepflicht gem 273 Abs 2 und Abs 3 UGB ist unverzüglich auszuüben (zb: sobald ein Entwurf des Abschlusses vorliegt und gemäß diesem Entwurf die URG-Kennzahlen erfüllt sind (vgl FG KFS PE 18)) Ausübung im WP-Bericht wird daher in der Regel zu spät sein (FG KFS PE 18) Ausübung schriftlich (eingeschriebener Brief) und mit Unterschrift ( 273 Abs 5 UGB) An alle Geschäftsführer/Vorstände und alle Mitglieder des Aufsichtsrates ( 275 Abs 5 UGB) Sofern kein AR bestellt ist, muss eine Information an alle Gesellschafter erfolgen, dass Redepflicht ausgeübt wurde (FG KFS PE 8) 26

Berichterstattung durch den Abschlussprüfer bei wesentlichen Schwächen im IKS Wesentliche Schwächen im Gesetz und EB fehlt eine Definition; Diskussion darüber nicht abgeschlossen. Material Weakness ist im Prüfungsstandard des PCAOB definiert als eine Schwäche, oder eine Kombination von Schwächen in der internen Kontrolle über die Finanzberichterstattung, die dazu führen kann, dass wesentliche falsche Angaben im Jahres-/Zwischenabschluss nicht verhindert oder aufgedeckt werden. Andere Konzepte: Significant Deficieny oder Reportable Weakness Es muss sich ue jedenfalls um eine inhaltlich schwerwiegende Schwäche handeln, die zu wesentlichen Fehlern im Jahresabschluss geführt hätte, oder wesentliche Kontrollmängel darstellen Eine weitergehende Berichterstattung (zb über sämtliche bei der Abschlussprüfung gewonnene Erkenntnisse und Beanstandungen) wurde nicht umgesetzt (war aber im Begutachtungsentwurf enthalten). In der Praxis erfolgt eine solche Berichterstattung bereits jetzt im Management Letter. 27

Neuerungen für alle Kapitalgesellschaften Berichterstattung des Abschlussprüfers Prüfbericht über die Abschlussprüfung Wie bisher, zusätzlich: Feststellung, ob der Corporate Governance Bericht aufgestellt worden ist : ob die für die Übernahme in den maßgeblichen Vorschriften beachtet worden sind Bestätigungsvermerk: Aussage, ob im Lagebericht die Angaben nach 243a UGB zutreffen 28

Neuerungen für alle Kapitalgesellschaften Berichterstattung des Abschlussprüfers Berichterstattung an den Prüfungsausschuss Beiziehung des Abschlussprüfers zu den Sitzungen des Prüfungsausschusses, die sich mit der Vorbereitung der Feststellung des Abschlusses und dessen Prüfung beschäftigen Abschlussprüfer hat eine Bericht über die Abschlussprüfung zu geben lt EB: Von der Berichtspflicht sind insbesondere wesentliche Schwachen bei der internen Kontrolle des Rechnungslegungsprozesses umfasst. lt EB: Damit wird auch ein Rederecht des Abschlussprüfers im Prüfungsausschuss verankert. mündlich oder schriftlich 29

Prüfungsausschuss (1) Der Aufsichtsrat muss einen Prüfungsausschuss einrichten Betroffene Unternehmen Ausnahmen Regelungen Kapitalgesellschaften, die Aktien oder andere Wertpapiere an einem geregelten Markt ausgegeben haben XL-Gesellschaften (Kapitalgesellschaften und Genossenschaften) Eine Umsatz- oder Bilanzsummengrenze einer großen Gesellschaft wird 5fach überschritten Versicherungen mit Prämien > 750 Mio EUR Banken mit Bilanzsumme > 1000 Mio EUR GmbHs müssen zusätzlich aufsichtsratspflichtig sein 100%ige Tochterunternehmen (unmittelbar oder mittelbar), wenn das Mutterunternehmen einen (gleichwertigen) Prüfungsausschuss bestellt Mindestens 2 Sitzungen im Geschäftsjahr sind abzuhalten (BWG und VAG: 3 Sitzungen) Abschlussprüfer ist bei der Bilanzsitzungen zuzuziehen und hat über die Abschlussprüfung zu berichten Dem Ausschuss muss ein (unabhängiger) Finanzexperte angehören 30 30

Prüfungsausschuss (2) 92 Abs 4 a AktG / 30g Abs 4a GmbHG / 51 Abs 3a SE-Gesetz / 24 c Abs 6 GenG Aufgaben Überwachung des Rechnungslegungsprozesses Überwachung der Wirksamkeit des internen Kontrollsystems, ggf des internen Revisionssystems, und des Risikomanagementsystems Überwachung der Abschlussprüfung und der prüfung Überwachung der Unabhängigkeit des Abschlussprüfers (prüfers) Prüfung des Jahres- und es, Lageberichte, Corporate- Governance Bericht, Gewinnverteilungsvorschlages und Berichterstattung darüber an den Gesamt-AR Vorbereitung der Vorschlages des Gesamt-AR für die Auswahl des Abschlussprüfers 31

Inhalte 1. Rechnungslegung 2. Abschlussprüfung 3. Inkrafttreten 32

Inkrafttreten Inkrafttreten grundsätzlich mit 1.6.2008 Geschäftsjahre, die ab 1.1.2009 oder später beginnen: Alle rechnungslegungs- und prüfungsbezogenen Änderungen - Bei Unternehmen mit Bilanzstichtag 31.12. sind die neuen Bestimmungen daher erstmalig im Abschluss und Lagebericht zum 31.12.2009 anzuwenden. Änderungen im Zusammenhang mit Prüfungsausschuss - Aber erst im Jahr nachdem die Gesellschaft die Größenmerkmale zweimal hintereinander überschritten hat Geschäftsjahre, die ab dem 1.1.2008 beginnen: Größenkriterien zur Abgrenzung von kleinen, mittelgroßen und großen Gesellschaften und zur pflicht - Beobachtungszeiträume gehen zurück auf Zeiträume, die vor dem 1.1.2008 liegen 33