Der Verbrauch von Tragetaschen in Deutschland Mengen, Struktur, Trends

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Transkript:

Der Verbrauch von Tragetaschen in Deutschland Mengen, Struktur, Trends Vortrag auf der Kurt Schüler GVM Gesellschaft für Verpackungsmarktforschung mbh Februar 2014 Mainz, den 16.12.2009 Titel der Präsentation

Übersicht A. Konzept der Studie 1. Gegenstand, Definitionen, Zielsetzung 2. Vorgehensweise B. Ausgewählte Ergebnisse 1. Marktgröße, Marktstruktur 2. Entwicklung, Trends 3. Wiedergebrauch 4. Abfallwirtschaftliche Aspekte C. Fazit 2

Gegenstand und Zielsetzung der Untersuchung Gegenstand der Studie ist die Ermittlung des Verbrauchs sowohl von Tragetaschen als auch von Hemdchenbeuteln für Bedienungsware in Deutschland. Für Kunststofftragetaschen und Hemdchenbeutel für Bedienungsware wird zusätzlich ermittelt, welcher Anteil der in Verkehr gebrachten Menge in Deutschland hergestellt wurde, welcher Anteil davon exportiert und welcher importiert wurde. Darüberhinaus wird eine Sammel- und Verwertungsquote für Kunststofftragetaschen ermittelt. Das ist ausschließlich auf der Basis von Sortieranalysen möglich. Die Untersuchung wurde in Zusammenarbeit mit der Industrievereinigung Kunststoffverpackungen (IK), dem Handelsverband Deutschland (HDE) und der Beteiligungs- und Kunststoffverwertungsgesellschaft (BKV) konzipiert. 3

Abgrenzung des Untersuchungsgegenstandes Die Studie legt folgende Definition von Tragetaschen zugrunde: Tragetaschen sind alle Beutel, die im Allgemeinen die Funktion haben, Gegenstände aus dem Handelsbetrieb zum Ort des Verbrauchs zu transportieren. Tragetaschen haben einen Tragegriff, der sowohl eine Schlaufe als auch eine Ausstanzung oder Ähnliches sein kann. Tragetaschen werden an der Kasse an den Endverbraucher abgegeben. Darüber hinaus ist der Untersuchungsgegenstand der vorliegenden Studie folgendermaßen abgegrenzt: Tragetaschen, die vom Handel gegen ein Entgelt abgegeben werden, werden ebenso berücksichtigt wie Tragetaschen, die kostenlos abgegeben werden. Beutel, die nicht an der Kassenzone abgegeben werden, zählen zu den Hemdchenbeuteln für Bedienungsware und nicht zu den Tragetaschen. Nicht berücksichtigt werden hochwertige Taschen, die für den vielmaligen Wiedergebrauch konzipiert sind. Diese sind nicht Gegenstand der Untersuchung. Im Fokus stehen die Kunststofftragetaschen, wobei Tragetaschen aus Biopolymeren nicht gesondert ausgewiesen werden. 4

Abgrenzung des Untersuchungsgegenstandes Verpackungsmittel aus Kunststoff Tragebeutel, Tragetaschen Permanenttragetasche 6,1 Mrd. Tragetaschen 3,1 Mrd. Hemdchenbeutel für Bedienungsware 2,9 Mrd. 3,2 Mrd. Schlaufen und DKT Tragetaschen Kleinformatige Tragetaschen Nicht Gegenstand der Studie zum Wiedergebrauch geeignet nicht zum Wiedergebrauch geeignet 5

Vorgehensweise in der Übersicht 1. Auswertung der GVM-Datenbanken Marktmenge und Packmittelmuster 2. Recherche, Aufbereitung und Auswertung von Datenmaterial über die Vertriebsstrukturen in Deutschland 3. Schriftliche und telefonische Befragung von Handelsunternehmen 4. Analyse von Tragetaschenmustern 5. Store-Checks über gängige Tragetaschenformate und -typen im Einzelhandel 6. Befragung von Filialleitern und von Verkaufspersonal 7. Bewertung und Aufbereitung der Ergebnisse 6

Übersicht A. Konzept der Studie 1. Gegenstand, Definitionen, Zielsetzung 2. Vorgehensweise B. Ausgewählte Ergebnisse 1. Marktgröße, Marktstruktur 2. Entwicklung, Trends 3. Wiedergebrauch 4. Abfallwirtschaftliche Aspekte C. Fazit 7

Ergebnisse Marktmenge - Tragetaschen Im deutschen Handel wurden im Jahr 2012 6,1 Mrd. Kunststofftragetaschen ausgegeben, davon können knapp 52 % in der Regel nicht wiederverwendet werden. Darunter fallen insbesondere kleinformatige Tragetaschen (Drogerie etc.). wiederverwendbar 2,9 Mrd. Stück je EW 36 70.179 t insgesamt 6,1 Mrd. Stück je EW 76 86.139 t nicht wiederverwendbar 3,2 Mrd. 15.961 t Stück je EW 40 Kunststofftragetaschen Einwohnerzahl Deutschland 2012 nach StaBu: 80.412.762 Angaben gerundet 8

Ergebnisse Marktmenge - Hemdchenbeutel für Bedienungsware insgesamt 3,1 Mrd. 8.675 t Stück je EW 39 Hemdchenbeutel für Bedienungsware Im deutschen Handel wurden im Jahr 2012 3,1 Mrd. Hemdchenbeutel für Bedienungsware ausgegeben, die in aller Regel nicht wiederverwendet werden können. Die Hemdchenbeutel werden vor allem für Lebensmittel verwendet und kommen daher in Non-Food-Vertriebsschienen kaum vor. Einwohnerzahl Deutschland 2012 nach StaBu: 80.412.762 Angaben gerundet 9

Ergebnisse Marktmenge 2,9 Mrd. wiederverwendbar St/EW 36 Tragetaschen Stück je EW 6,1 Mrd 76 86.139 t 70.179 t 3,2 Mrd. nicht wiederverwendbar St/EW 40 15.961 t Hemdchenbeutel für Bedienungsware Stück je EW 3,1 Mrd. 39 8.675 t 3,1 Mrd. nicht wiederverwendbar 8.675 t St/EW 39 Einwohnerzahl Deutschland 2012 nach StaBu: 80.412.762 Angaben gerundet 10

Der deutsche Markt im europäischen Vergleich Quelle für EU-27: EU-Commission Staff Working Document Impact Assessment Accompanying the document Proposal for a directive of the european parliament and of the council amending Directive 94/62/EC on packaging and packaging waste to reduce the consumption of lightweight plastic carrier bags (05. Nov. 2013) 11

Entwicklung des Verbrauchs von Kunststofftragetaschen 12

Gründe für die rückläufige Entwicklung von Tragetaschen Der Verbrauch von Kunststofftragetaschen in Deutschland war in den vergangenen beiden Jahrzehnten rückläufig. Die Hauptgründe sind: Zunehmender Anteil von Discountern an der in Verkehr gebrachten Warenmenge Zunehmender Anteil des Versandhandels am Warenvertrieb Optimierung alternativer Ladungsträger: Permanenttragetaschen, Klappkästen etc. Optimierung von Sammel- und Transportverpackungen für den Vorratskauf (z.b. Multipacks, offene Halbkartons) Zunehmende Bedeutung von Papiertragetaschen im Non-Food-Handel Umgestaltung der Kassenzonen, des Eingangsbereichs und der Parkflächen im Einzelhandel, was die Convenience des Warentransports ohne Taschen verbesserte Zunahme der Einkäufe mit einem Fahrzeug als Folge der zunehmende Motorisierung der Bevölkerung ( Zweitwagen ) als Folge der Konzentration von Handelsbetrieben bzw. Einkaufszentren in Gewerbebereichen außerhalb von Wohngebieten (Entkopplung von der Lebensbereiche Wohnen und Einkaufen ) 13

Faktoren, die auf einen steigenden Verbrauch hinwirken Zugleich gab es Entwicklungen, die auf einen steigenden Verbrauch von Kunststofftragetaschen hinwirken, aber die zuvor beschriebenen Entwicklungen nicht kompensieren konnten. Zum Beispiel: Sinkender Anteil der kastengestützten Distribution von Mehrweg-Getränkeverpackungen Abnehmende Bedeutung von Vorratskäufen, die unterproportional in Tragetaschen nach Hause transportiert werden Die Anzahl der Artikel pro Einkauf geht zurück, was tendenziell auf einen steigenden Verbrauch von Tragetaschen hinwirkt Die zunehmende Bedeutung von Convenience-orientierten Einkaufsstätten (Tankstellen, Kioske, u.v.a.) und der To-Go-Gastronomie wirkt auf einen steigenden Verbrauch von Knotenbeuteln hin 14

Übersicht A. Konzept der Studie 1. Gegenstand, Definitionen, Zielsetzung 2. Vorgehensweise B. Ausgewählte Ergebnisse 1. Marktgröße, Marktstruktur 2. Entwicklung, Trends 3. Wiedergebrauch 4. Abfallwirtschaftliche Aspekte C. Fazit 15

Wiedergebrauch von Tragetaschen Die TNS Emnid Medien- und Sozialforschung GmbH veröffentlichte im Dezember 2012 eine Befragung zum Thema Tragetaschen Das Ergebnis zeigt deutlich: Die große Mehrheit nutzt Tragetaschen mehrfach Quelle: TNS Emnid und IPV Industrieverband Papier- und Folienverpackungen Befragung zum Thema Einkaufstüten, Dez 2012 Hinweis: Einkaufstüte wird hier als Synonym für Tragetasche verwendet. Hemdchenbeutel sind per se nur zum Einmalgebrauch geeignet. 16

Wiedergebrauch von Tragetaschen 85 % der Befragten, die Tragetaschen mehrfach benutzen, sagten aus, dass sie diese im Schnitt mehr als 3 mal verwenden, mehr als die Hälfte davon sogar häufiger als 5 mal 17

Wie transportiert der Endverbraucher? Basis: 52 Mio. t FMCG Quelle: Emnid Studie, s.u. und Schätzungen der GVM. 18

Abfallwirtschaftliche Relevanz Siedlungsabfälle 50.237 kt Verpackungen insgesamt 16.820 kt Kunststoffverpackungen 3.001 kt Die abfallwirtschaftliche Relevanz von Kunststofftragetaschen ist begrenzt Flexible Kst. Verpackungen 1.172 kt Der Anteil von Tragetaschen am Aufkommen von Siedlungsabfällen beträgt 0,17 Prozent. Tragetaschen 86 kt Die Hemdchenbeutel haben einen Anteil von 0,02 Prozent. Hemdchenbeutel f. Bed. 9 kt Quellen: Destatis Abfallbilanz 2011; GVM 19

Verwertungswege Tragetaschen zum Wiedergebrauch kt % Quelle Marktmenge 70,2 100,0 GVM Erfassung durch duale Systeme 20,7 29,5 HTP Werkstoffliche Verwertung über duale Systeme 9,4 13,5 HTP Energetische Verwertung über duale Systeme 11,3 16,1 HTP Sonstige Verwertung (v.a. energetisch in MVAs) 49,2 70,1 GVM Am Ende ihres Lebensweges werden Tragetaschen häufig als Abfallbeutel eingesetzt: Die letzte Verwendung ist regelmäßig die eines Restmüllbeutels. Dies führt zwangsläufig zur Reduktion der Recyclingquote und Erhöhung der energetischen Verwertung. Tragetaschen werden auch zusammen mit bepfandeten Getränkeverpackungen zum Handel zurückgebracht und fallen dort zur Entsorgung an. Nicht zuletzt werden Tragetaschen auch zusammen mit Alt-Schuhen, Alt-Textilien, Alt-Elektrogeräten etc. im Sammelcontainer oder auf dem Wertstoffhof entsorgt. 20

Zur Eignung des 50μ-Kriteriums Typische Hemdchenbeutel für Obst und Gemüse 9 μm Min. 20 μm Kleinformatige Tragetasche Apotheke, Buchhandel, Kaffeeshops Typische DKT Tragetasche des LEH zum Wiedergebrauch geeignet 40 μm 50 μm Typische DKT Tragetasche des LEH zum Wiedergebrauch geeignet 70 μm Typische Tragetasche Bekleidungshandel, Baumarkt, Elektrofachhandel 130 μm Max. 21

Fazit Die große Aufmerksamkeit, die die EU-Ressourcenpolitik und die deutschen Medien den Tragetaschen widmen, ist v.a. dem Problemdruck durch Littering und Marine Littering in anderen europäischen Staaten geschuldet. Ursachen sind vor allem das Verbraucherverhalten und unzureichende abfallwirtschaftliche Strukturen. Tragetaschen haben einen Anteil von 3 % am Verbrauch von Kunststoffverpackungen (8 % am Verbrauch von flexiblen Kunststoffverpackungen). Dieser Vergleich zeigt, dass die Abfallrelevanz von Tragetaschen in Deutschland begrenzt ist. In Deutschland wird mit Tragetaschen von Seiten des Handels wie von Seiten des Endverbrauchers überwiegend verantwortlich umgegangen. Tragetaschen werden maßvoll eingesetzt und sehr häufig mehrfach verwendet. Der deutsche Pro-Kopf-Verbrauch von Tragetaschen ist erheblich niedriger als der europäische Durchschnitt. Das deutsche System der Erfassung und Verwertung von Verpackungen sorgt dafür, dass Kunststofftragetaschen auch nach Ihrer Nutzung einer geordneten werkstofflichen und energetischen Verwertung zugeführt werden. 22

Fazit Ein lenkender Eingriff zu Ungunsten von Kunststofffragetaschen mit einer Folienstärke < 50μ könnte durchaus auch unerwünschte Vermeidungsreaktionen mit sich bringen: z.b. das Ausweichen auf Tragetaschen mit höherer Wandstärke oder die Zunahme vorverpackter Ware. Der deutsche Lebensmitteleinzelhandel hat bereits vor ca. 40 Jahren mit der Selbstverpflichtung, Tragetaschen nicht kostenlos an den Endverbraucher abzugeben (sog. Tütengroschen ), ein wirksames Zeichen der Produktverantwortung gesetzt. Die Tatsache, dass Tragetaschen vom Lebensmitteleinzelhandel nur gegen Entgelt abgegeben werden, hat es mit sich gebracht, dass ihnen vom Endverbraucher ein höherer Wert zugemessen wird. Der Einsatz als Abfallbeutel am Ende der Gebrauchsphase ist auch Konsequenz dieses Wertempfindens. 23

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