SCHULDNERATLAS 2011 IM RUHRGEBIET. Eine Untersuchung der. Vorgestellt am 28. Februar 2012



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Transkript:

SCHULDNERATLAS 2011 IM RUHRGEBIET Vorgestellt am 28. Februar 2012 Eine Untersuchung der Creditreform consumer GmbH (CEG), microm Micromarketingsysteme und Consult GmbH und den Creditreform-Geschäftsstellen des Ruhrgebiets (Bochum, Dortmund, Duisburg, Essen, Gelsenkirchen, Mülheim, Witten) c/o Creditreform Bochum Glatzel & Böhme KG Wittener Str. 244 44803 Bochum Tel. 0234 / 9 333 121 Tel. 0201 / 8 72 26-21

INHALTSVERZEICHNIS SEITE 0 EINLEITUNG...3 1 SCHULDENSITUATION IN DEUTSCHLAND...5 1.1 DIE ENTWICKLUNG VON 2004 BIS 2011...6 1.2 ÜBERSCHULDUNG NACH BUNDESLÄNDERN...7 1.3 ÜBERSCHULDUNG NACH KREISEN UND KREISFREIEN STÄDTEN...8 1.4 ÜBERSCHULDUNG NACH GESCHLECHT UND ALTER...10 1.5 DER WEG IN DIE ÜBERSCHULDUNG...12 ABB. 1: SCHULDNERATLAS NACH KREISEN (DEUTSCHLAND)...15 2 SCHULDENSITUATION IM RUHRGEBIET...16 ABB. 2: SCHULDNERATLAS NACH PLZ FÜR DAS RUHRGEBIET...18 3 BLICK IN DIE ZUKUNFT...19 ANHANG TABELLE 13: SCHULDNERQUOTEN NACH POSTLEITZAHLEN...21 2

0 Einleitung Der regionale SchuldnerAtlas untersucht das vierte Jahr in Folge, wie sich die Überschuldung privater Verbraucher innerhalb des Ruhrgebiets kleinräumig verteilt und entwickelt und ermöglicht damit die Früherkennung von Schuldner-Brennpunkten. Ziel ist es, Überschuldung in der Region aufzudecken und darüber aufzuklären. Überschuldung liegt dann vor, wenn der Schuldner die Summe seiner fälligen Zahlungsverpflichtungen auch in absehbarer Zeit nicht begleichen kann und ihm zur Deckung seines Lebensunterhalts weder Vermögen noch Kreditmöglichkeiten zur Verfügung stehen. Oder kurz: Die zu leistenden monatlichen Gesamtausgaben sind höher als die Einnahmen. Mit Hilfe von Schuldnerquoten, das heißt dem Anteil der Personen mit so genannten Negativmerkmalen im Verhältnis zu allen Personen ab 18 Jahren, kann die Überschuldung in ihrer geographischen Verteilung u.a. bis hin auf die Ebene von Postleitzahlenbereichen dargestellt werden. Bei den Negativmerkmalen werden harte und weiche Merkmale unterschieden. Die harten Negativmerkmale setzen sich zusammen aus den aktuell vorliegenden juristischen Sachverhalten (Haftanordnung zur Abgabe der eidesstattlichen Versicherung, Abgabe der eidesstattlichen Versicherung und Privatpersoneninsolvenz) und unstrittigen Inkassofällen von Creditreform gegenüber Privatpersonen. Die weichen Negativmerkmale sind nachhaltige Zahlungsstörungen (mindestens 2, meistens aber mehrere vergebliche Mahnungen mehrerer Gläubiger). Diese Daten basieren auf negativen Zahlungserfahrungen der Poolteilnehmer der CEG Creditreform Consumer GmbH, einem Tochterunternehmen von Creditreform. Der SchuldnerAtlas bildet die Schuldnerquote in Form einer Ampelschaltung ab. Grün dargstellte Gebiete haben eine sehr niedrige Schuldnerquote, gelb kennzeichnet eine erhöhte Schuldnerquote und in roten Gebieten ist die Schuldnerdichte sehr hoch. Definition Überschuldung Unterscheidung von harten und weichen Negativmerkmalen Datenquelle 3

Dargestellt wird in dieser Analyse der Schuldneratlas des Ruhrgebiets, das folgende Kommunen umfasst: - Kreis Recklinghausen, - Bottrop, - Kreis Unna (Bergkamen, Fröndenberg Holzwickede, Kamen, Lünen, Unna) - Gelsenkirchen, - Oberhausen, - Herne, - Dortmund, - Duisburg, - Bochum, - Essen, - Mülheim an der Ruhr und - Ennepe-Ruhr-Kreis (Hattingen, Sprockhövel, Witten, Wetter) Die vorliegende Analyse zeigt in Kapitel 1 die Entwicklung der Schuldnerquoten für die Jahre 2004 bis 2011 in Deutschland, in den 16 Bundesländern und in den Kreisen und kreisfreien Städten. Eine Einordnung der Überschuldung nach Geschlecht und Alter mit einem Blick auf Überschuldungsursachen und durchschnittliche Schuldenhöhe runden diese Informationen ab. Kapitel 2 untersucht in Analogie zu den Vorjahren die Überschuldungssituation der Verbraucher im Ruhrgebiet. In Kapitel 3 werden Probleme bei und mögliche Maßnahmen zu der Überschuldungsreduzierung in Augenschein genommen. Kommunen des Ruhrgebiets Analyseinhalte 4

1 Schuldensituation in Deutschland Deutschland erlebte in den letzten zwölf Monaten im Gegensatz zu anderen europäischen und außereuropäischen Ländern einen Konjunkturboom, der in dieser Form selbst Optimisten überrascht hat. Dies gilt insbesondere, da die globale Wirtschaft weiterhin unter den Folgen der Finanzund Wirtschaftskrise zu leiden hat. Deutschland und seine Verbraucher sind bislang vor einem wirtschaftlichen Absturz bewahrt worden, auch wenn sich die Zeichen mehren, dass die Zeiten ökonomischer Höchstmarken vorbei sind. Aber auch hier gilt derzeit: Die Lage ist besser als die Stimmung. Noch nie seit der deutschen Einheit lag die Arbeitslosenquote so niedrig wie derzeit, noch nie wurden bei der Messung des gesamtdeutschen Geschäftsklimas derart positive Werte erreicht wie in diesem Jahr. Und: Noch nie wurden so viele Untergangsszenarien in Medien und Politik beschworen wie im Jahr 2011. Insgesamt kann für 2011 festgestellt werden, dass die vorsichtig-optimistische Prognose aus dem Vorjahr eingetreten ist. Die Überschuldung hat wieder abgenommen und liegt derzeit auf dem zweitniedrigsten Stand seit Beginn unserer Überschuldungsberichterstattung im Jahr 2004. Für 2012 erwartet das Herbstgutachten der Wirtschaftsweisen eine Arbeitslosenzahl, die trotz nachlassender Konjunktur nur noch knapp über 2,75 Millionen liegen soll. Da Arbeitslosigkeit weiterhin der Hauptauslöser für Überschuldungsprozesse ist, kann dies nur als gute Nachricht bewertet werden, auch wenn nach Angaben des Statistischen Bundesamtes in den letzten Jahren vor allem die Zahl so genannter Mini- und Teilzeitjobs ( atypische Beschäftigung ) weiter zugenommen hat. Ob diese dazu ausreichen werden, noch mehr deutsche Verbraucher aus einer Schuldenspirale zu holen, darf aber angesichts der sich weiter vollziehenden Überschuldungsverhärtung bei vielen Schuldnern bezweifelt werden. In einer Gesamtsicht bleibt die Überschuldungssituation der deutschen Verbraucher vor dem Hintergrund der globalen Entwicklungen vergleichsweise positiv. Dennoch muss weiterhin vor Euphorie und übertriebenem Optimismus für die künftige Überschuldungsentwicklung in Deutschland gewarnt werden, da insbesondere die Entwicklung der Überschuldung von jungen Leuten weiterhin besorgniserregend bleibt. 2011: Überschuldungssituation hat sich wieder leicht verbessert Vorsichtige Prognose des Vorjahres hat sich bestätigt Jugendüberschuldung bleibt besorgniserregend 5

1.1 Die Entwicklung von 2004 bis 2011 Nach überschlägigen Berechnungen können 2011 rund 3,12 Millionen Haushalte als überschuldet oder nachhaltig zahlungsgestört gelten (2010: 3,15 Mio. / 2009: 3,00 Mio. / 2004: 3,10 Mio.). Die Überschuldungssituation bleibt daher angespannt. Dies nicht zuletzt wegen der sich abzeichnenden Herausbildung einer offensichtlich konjunkturunabhängigen Sockelüberschuldung und auch wegen zahlreicher Risikofaktoren für die nationale und globale Konjunkturentwicklung. Mittlerweile weisen rund 3,7 Millionen Schuldner eine hohe Überschuldungsintensität auf (Anteil an Gesamt: 58 Prozent). Diese Gruppe weist viele, oft juristische Sachverhalte, in jedem Fall aber mehrere verknüpfte Negativmerkmale auf. Sie befinden sich in einer nachhaltigen und meist dauerhaften Überschuldungskrise und können nicht oder nur begrenzt von der positiven Entwicklung von Konjunktur und Beschäftigungsmarkt profitieren. Diese Gruppe bildet offensichtlich einen mehr oder minder veränderungsresistenten Schuldnersockel, der zwischen 2006 und 2011 um rund 300.000 Schuldner zugenommen hat. Auch muss trotz aktuell positiver Werte darauf hingewiesen werden, dass trotz positiver Arbeitsmarktentwicklung Überschuldungsprozesse eingeleitet oder verstärkt werden können. So zeigt sich, dass die Anzahl geringfügig oder prekär Beschäftigter weiter zunimmt. Teilzeitarbeit und verkürzte Arbeitszeiten sind hierbei nach wie vor eindeutig die Domäne der Frauen, was eine weitere Erklärung für die langfristig zunehmende Überschuldung von Frauen ist. Hinzu kommt, dass immer mehr Arbeitnehmer mit atypischen Beschäftigungsverhältnissen wegen ihres niedrigen Einkommens auf zusätzliche Hilfe vom Staat angewiesen sind, da der Lohn offensichtlich nicht zum Leben reicht. 6 Anteil atypisch beschäftigter Personen (befristet, Teilzeit oder geringfügig beschäftigt) ist von 5,81 Mio. in 1999 auf nunmehr 7,84 Mio. angestiegen!

1.2 Überschuldung nach Bundesländern Die Detailanalyse der 16 Bundesländer spiegelt die insgesamt positive Entwicklung der Überschuldungssituation in Deutschland 2011 wider. Bis auf das Bundesland Baden-Württemberg, in dem eine, wenn auch nur leichte, Zunahme der Überschuldung festzustellen ist, weisen alle Bundesländer eine Abnahme der Schuldnerquoten auf. 2011 bleiben zudem erstmals fünf Bundesländer (Bayern, Baden-Württemberg, Sachsen, Thüringen und Brandenburg) unterhalb der Schuldnerquote für ganz Deutschland. Im positiven Sinne führend sind weiterhin Bayern mit 6,88 Prozent (-0,18 Punkte) vor Baden- Württemberg mit 7,50 Prozent (+0,04) und Sachsen mit 8,26 Prozent (-0,11) auf Platz drei. Die Schlusslichter bilden wie in den Vorjahren Bremen (13,48 Prozent; -0,65 Punkte), Berlin (12,32 Prozent; -0,35) und Sachsen-Anhalt (11,49 Prozent; -0,09). Bremen und Berlin verbessern sich hierbei deutlich überdurchschnittlich. Nordrhein-Westfalen positioniert sich im Bundesländervergleich mit 10,81 Prozent im unteren Mittelfeld auf Platz 12. NRW auf Platz 12 Tab. 2: Ranking Schuldnerquoten und Schuldner in den Bundesländern 2009 bis 2011 7

1.3 Überschuldung nach Kreisen und kreisfreien Städten Die Analyse der Überschuldungssituation in Deutschland zeigt auf Basis der 412 Kreise und kreisfreien Städte ein nochmals deutlich differenziertes Bild der 2011 insgesamt wieder positiveren Überschuldungsentwicklung. Neben den Schuldnerquoten können hierbei wie in den Vorjahren zwei Indikatoren zur Bewertung der Entwicklungsrichtung von Überschuldungsprozessen dienen: die Spannweite zwischen der niedrigsten und der höchsten gemessenen Schuldnerquote (Spreizung) sowie die vergleichende Gegenüberstellung der geographischen Räume mit niedriger, mittlerer und hoher Überschuldung. Als Faustregel gilt hierbei: Je kleinräumiger die Untersuchungsperspektive, desto deutlicher wird die Spreizung zwischen den höchsten und den niedrigsten Schuldnerquoten. Zudem ist als Faustregel festzuhalten, dass die Schuldnerquoten in Kernstädten und Ballungsräumen weiterhin (meist deutlich) höhere Werte aufweisen als in ländlichen Regionen. So liegen die Werte in den Kernstädten meist um mehr als zwei Prozentpunkte über dem Durchschnitt, in den weniger verdichteten Gebieten und in den ländlichen Regionen generell mehr als einen Prozentpunkt unter dem Durchschnitt. Dies belegt 2011 wie auch in den letzten Jahren der Vergleich der Rankings der nach Schuldnerquote besten und schlechtesten zehn Kreise und Städte. Bis auf den Main-Tauber-Kreis konnten alle Bestplatzierten Städte und Kreise 2011 Rückgänge der Überschuldung verzeichnen. Bei den letztplatzierten zehn Städten weisen 2011 drei Städte leichte Verbesserungen, sieben Städte weitere Verschlechterungen bei der Schuldnerquote auf. Zudem hat sich die Überschuldung im Zeitraumvergleich 2004 / 2011 in den meisten schuldnerarmen Gebieten verringert, in den ehedem schuldnerstarken Gebieten fast durchgängig weiter erhöht. Zu Tab. 4: Gelsenkirchen positioniert sich an achtschlechtester Stelle von ganz Deutschland Tab. 3: Die zehn Kreise mit der niedrigsten Schuldnerquote 2004 bis 2011: Rang 1 bis 10*) 8

Tab. 4: Die zehn Städte mit der höchsten Schuldnerquote 2004 bis 2011: Rang 412 bis 403 Eine Detailanalyse aller Städte mit mehr als 400.000 Einwohnern über 18 Jahre zeigt, dass die Ruhrgebietsstädte Duisburg, Dortmund und Essen zu den 10 schuldnerstärksten Städten Deutschlands mit über 400.000 Einwohnern zählen. Letztlich zeigt sich, dass zwei wesentliche Überschuldungsauslöser Arbeitslosigkeit und Einkommensarmut (trotz sozialer Transferleistungen) in Ballungsräumen stärker mit Überschuldung korrespondieren als in ländlichen Regionen. Nachvollziehbar werden Konsumangebote und reize häufiger und intensiver in Städten und Großstädten angeboten als in eher ländlichen Regionen. Daher wird der von vielen Menschen subjektiv als notwendig empfundene Statuskonsum meist in Großstädten inszeniert. Dieser orientiert sich dabei oft nicht am individuell wirtschaftlich Möglichen. Tab. 5: Die zehn Städte mit über 400.000 Einwohnern über 18 Jahren mit den höchsten Schuldnerquoten 2011/2012*) 9

Generell gilt: Erst der detaillierte Blick auf kleine Raumeinheiten zeigt die überwiegend heterogene Überschuldungsstruktur von Räumen und ihre Entwicklungsrichtung. So finden sich in vielen Ballungsgebieten neben Gebieten mit hoher Schuldnerquote auch große Bereiche mit sehr geringer Schuldnerquote und umgekehrt. Dies wird die Detailanalyse des Ruhrgebiets in Kapitel 2 verdeutlichen. Daher können allgemeine Ergebnisaussagen wie Süd besser als Nord, West besser als Ost oder Land besser als Stadt für zielorientierte und realitätsnahe Handlungsstrategien nur undifferenziert bleiben. 1.4 Überschuldung nach Geschlecht und Alter Die aktuelle Analyse zur Überschuldungsentwicklung nach Geschlechtszugehörigkeit und Alter belegt zwei generelle Ergebnistrends. Überschuldung ist weiterhin Männersache und Überschuldung wird jünger. Tab. 6.: Schuldner-Verteilung nach Geschlecht 2004 bis 2011: Allerdings gilt ebenfalls, dass immer mehr Frauen als überschuldet einzustufen sind, auch wenn der prozentuale Anteil überschuldeter Frauen in diesem Jahr leicht rückläufig war. Ähnliches gilt für junge Menschen: Auch wenn die Entwicklungsdynamik der Überschuldung bei jungen Menschen in diesem Jahr etwas nachgelassen hat, zeigt sich im langjährigen Vergleich: Immer mehr junge Menschen geraten in die Schuldenfalle. Überschuldung wird jünger (siehe hierzu Tab. 7, nächste Seite). So verzeichnen die jungen Altersgruppen, insbesondere die Gruppe der 20- bis 29- jährigen Schuldner, nicht nur aktuell, sondern besonders im Zeitraumvergleich 2004 / 2011 deutliche Anstiege der Schuldnerquoten. Die Gruppe der 20- bis 29-jährigen Schuldner liegt in einem Negativ-Ranking nach Schuldnerquote damit bereits sehr nahe an den besonders über- 10

schuldungsaffinen Altersgruppen der 30- bis 49- Jährigen. Besonders besorgniserregend bleibt die deutlich zunehmende Schuldnerquote der jüngsten Personengruppe unter 20 Jahre. Die Zahl nahm im letzten Jahr um rund 46.000 Überschuldungsfälle zu. Im Vergleich 2004 / 2011 hat sich die Zahl von Schuldnern unter 20 Jahre um rund 190.000 Fälle auf insgesamt 243.000 Betroffene erhöht. Tab. 7.: Schuldnerquoten nach Altersgruppen 2004 bis 2011 Insgesamt zeigt sich in diesem Jahr, dass der aktuelle leichte Rückgang bei den überschuldeten Personen von Frauen getragen wird (-5,3% / - 150.000). Die Anzahl der überschuldeten Männer legt hingegen leicht zu (+1,2% / + 70.000). Die Gläubiger, bei denen die jungen (18 bis 24 Jahre) und die älteren Schuldner (ab 25 Jahre) Verbindlichkeiten haben, unterscheiden sich laut der Studie des BDIU. 11

Während junge Leute zu 87 Prozent primär bei Telekommunikationsunternehmen in der Kreide stehen, sind die Hauptauslöser der Erwachsenen ab 25 Jahre die Banken und Kreditinstitute mit ebenfalls 87 Prozent. Versandhändler liegen laut der Studie bei den älteren Schuldnern auf Platz 2 (68 Prozent), bei den Schuldnern bis 24 Jahre immerhin auf Platz 3 (66 Prozent). Diese Gläubiger bieten häufig Zahlungsmodalitäten an, die zu Konsum animieren können, der der aktuellen finanziellen Lage nicht entspricht, z.b. mit Zahlungspausen von bis zu einem Jahr oder Ratenzahlungsangeboten mit bis zu 48 Monaten Laufzeit. Weitere typische Gläubiger überschuldeter Privatpersonen sind Vermieter, Onlinehändler und Internet-Serviceanbieter. 1.5 Der Weg in die Überschuldung Bei einer Entwicklungsanalyse der Hauptauslöser von Überschuldungsprozessen (nach iff-überschuldungsreport) für die Jahre 2006 bis 2010 können folgende Basisaussagen gemacht werden: Die drei Faktoren Arbeitslosigkeit (Anteil 2010: 28,3 Prozent), Scheidung / Trennung (14,9 Prozent) und Krankheit (13,8 Prozent) lösten in den Jahren 2006 bis 2010 50 bis 60 Prozent aller Überschuldungsfälle aus. Neben diesen wenig beeinflussbaren Faktoren sind falsche Verhaltensweisen wie Kauf auf Pump und eine unwirtschaftliche Haushaltsführung ebenfalls häufige Ursache von Überschuldung. Generell sind zwei Schuldnergruppen zu unterscheiden. Zum einen Personen, die schon seit längerer Zeit in der Schuldenspirale verharren und überwiegend hohe Überschuldungsintensität aufweisen, zum anderen die Schuldnerqruppe mit einer eher geringen Überschuldungsintensität, die zumeist am Beginn einer Schuldnerkarriere stehen. Der Anfang sind liegengebliebene Rechnungen, entweder vergessen oder aktuell nicht bezahlbar. Folgen dann Mahnungen, die ebenfalls nicht bezahlbar werden bzw. werden können, ist der erste Schritt in die Überschuldung vollzogen. Ändert die Person dann nicht ihr Konsumverhalten oder lebt schon am Existenzminimum und hat dennoch monatlich mehr Ausgaben als Einnahmen, so verschärft sich schnell die Situation. Eine Haftanordnung zur Abgabe der eidesstattlichen Versicherung ist dann der nächste Schritt. Gläubiger Arbeitslosigkeit ist Hauptrisikofaktor von Überschuldung Unterscheidung in zwei Schuldnergruppen Unbezahlte Rechnungen Unbezahlten Mahnungen Ausgabenüberschuss Harte Negativmerkmale 12

Einige verlieren mangels fehlender Ordnung auch einfach nur den Überblick über ihre Verbindlichkeiten. Nehmen diese Personen dann keine Hilfe, z.b. durch die Schuldnerberatungsstellen in Anspruch, werden sie unweigerlich weiter in den Schuldensumpf gezogen. Getreu nach dem Motto Ist der Ruf erst ruiniert, lebt s sich gänzlich ungeniert, verlieren nicht wenige Schuldner die Scham und haben schon beim Kauf nicht die Absicht ihre Schuld zu bezahlen bzw. leben von da an vorsätzlich auf Pump. Die aktuelle Herbstumfrage des Bundesverbandes Deutscher Inkasso-Unternehmen e.v. (BDUI) belegt, dass ein Großteil der Schuldner (56 Prozent) seine Rechnungen vorsätzlich nicht bezahlt. Verlust des Überblicks Schuldnerberatungsstellen helfen Menschen, die schon tief im Schuldensumpf und entschuldungswillig sind, haben die Möglichkeit, der Entschuldung über die private Insolvenz. Zu wenige Informationen, Scheu vor Bekanntgabe der Insolvenz und Angst vor den Anforderungen stehen dem jedoch häufig entgegen. So wird die Privatinsolvenz als Möglichkeit von vielen Menschen nicht genutzt. So liegt die Zahl der Verbraucherinsolvenzen in 2011 bei 103.200 Fällen. Bei derzeit 6,41 Mio. Überschuldeten ist dies eine sehr geringe Anzahl. Insgesamt haben seit 1999 erst knapp 815.000 Personen den Gang zum Gericht eingeschlagen. 13

Tab. 8.: Hauptauslöser von Überschuldung im Zeitverlauf 2006 bis 2010 *) 14

Abb. 1: Schuldneratlas nach Kreisen in 2011 15

2 Schuldensituation im Ruhrgebiet Die Überschuldungssituation von Verbrauchern im Ruhrgebiet hat sich im Jahr 2011 ebenso wie in Deutschland als Folge der deutlich positiven Konjunktur- und Arbeitsmarktentwicklung wieder leicht verbessert. Im Ruhrgebiet sind in 2011 ca. 422.250 Privatpersonen überschuldet. Dies entspricht einer Schuldnerquote von 12,39 Prozent und einem Rückgang der Anzahl der Überschuldeten um rund 5.050 Personen. Die Arbeitslosigkeit, die als ein Hauptauslöser für Überschuldung gilt, ist im Vergleich zum Vorjahr rückläufig. Die Anzahl der Arbeitlosen lag im September 2011 bei ca. 225.000, im Jahr 2010 waren es noch rund 234.400. Entsprechend der rückläufigen Arbeitslosenzahl ist nun auch die Schuldnerquote gesunken. Der Zusammenhang zwischen Arbeitslosenzahl und Anzahl der Überschuldeten wird jedoch in Zukunft an Substanz verlieren, da die gesunkenen Arbeitslosenzahlen vielfach auch auf prekäre Beschäftigungsverhältnisse zurückzuführen sind die hieraus resultierenden Einkünfte eignen sich in der Regel nicht, um sich aus einer Überschuldungssituation zu befreien. Tab. 9: Schuldnerquoten im Ruhrgebiet Ort 2006 2007 2008 2009 2010 2011 Ennepe-Ruhr-Kreis 10,84 11,23 10,85 9,81 10,29 10,24 Mülheim a.d. Ruhr 11,47 12,40 11,43 10,15 10,52 10,40 Kreis Unna 11,20 11,54 11,12 9,86 10,44 10,67 Bottrop 11,79 12,42 11,89 10,36 10,99 10,78 Bochum 11,58 11,97 11,76 10,65 11,23 11,05 Krs. Recklinghausen 12,40 12,67 12,16 10,94 11,48 11,26 Essen 13,55 13,89 13,37 11,99 12,62 12,08 Oberhausen 14,87 15,18 14,35 12,19 12,90 12,79 Dortmund 14,03 14,39 13,67 12,63 13,39 13,47 Herne 14,72 15,34 14,99 13,38 14,19 14,22 Duisburg 16,29 16,79 16,29 13,97 14,67 14,59 Gelsenkirchen 16,24 16,87 16,71 14,52 15,41 15,43 Ruhrgebiet 13,43 13,85 13,35 11,87 12,52 12,39 Angaben in Prozent Ein Blick auf die einzelnen Kommunen des Ruhrgebiets (Tabelle 9) zeigt, dass sich die Schuldnerquote in 8 von 12 Kommunen ebenfalls - wie auch im gesamten Ruhrgebiet verringert hat. Im Kreis Unna, in Dortmund und Herne und in Gelsenkirchen ist die Schuldnerquote dagegen leicht gestiegen. Am geringsten ist die Überschuldung im Ennepe- Ruhr-Kreis mit 10,24 %, am höchsten in Gelsenkirchen mit 15,43 Prozent. Die 422.250 überschuldeten Privatpersonen des Ruhrgebiets verteilen sich folgendermaßen auf die betrachteten Kommunen: Ennepe-Ruhr-Kreis 17.890 Kreis Unna 25.510 Mülheim an der Ruhr 14.710 Bochum 35.430 Bottrop 10.530 Krs. Recklinghausen 59.010 Essen 58.630 Dortmund 65.550 Oberhausen 22.780 Herne 19.730 Duisburg 59.410 Gelsenkirchen 33.070 16

Bezogen auf die Postleitzahlenbereiche kristallisiert sich insbesondere Essen mit 10 Bereichen unter den besten 20 Postleitzahlen des Ruhrgebiets positiv heraus. Aus Bochum entfallen 3 PLZs auf die besten 20, aus Mülheim an der Ruhr und Dortmund 2 PLZs, aus Duisburg, Haltern am See und Hattingen jeweils 1 PLZ. Im dunkelgrünen Bereich und damit unter 6 Prozent befinden sich aus Essen die PLZ-Bereiche 45134, 45259, 45149, 45289, 45133 und 45239. Einzig in Bochum mit der Postleitzahl 44797 findet sich ebenfalls noch ein dunkelgrüner Fleck auf der Landkarte. Zu den 20 schlechtesten PLZ-Bereichen im Ruhrgebiet gehören 8 Duisburger Postleitzahlen, 5 Essener, 3 Gelsenkirchener, 3 Dortmunder und 1 Oberhausener Postleitzahl. Der mit Abstand schlechteste PLZ-Bereich im Ruhrgebiet ist wie im Vorjahr die 44145 in Dortmund. In der Dortmunder Nordstadt wird die 30-Prozent-Marke mit 29,44 Prozent fast erreicht. Die Spreizung, das heißt der Abstand zwischen höchster und niedrigster Schuldnerquote in einer Kommune, beträgt im Ruhrgebiet 24,60 Prozent und ist damit im Vergleich zum Vorjahr um mehr als 1,5 Prozentpunkte angestiegen die Schere zwischen arm und reich klafft zusehends auseinander. Auch in Dortmund liegt die Spreizung bei über 20 Prozent und ist im Vergleich zu 2010 ebenfalls um etwa 1,5 Prozentpunkte angestiegen. Am niedrigsten ist die Spreizung in Bottrop mit 5,12 Prozent. Tab 10: Gewinner-PLZ des Ruhrgebiets PLZ Ort 2011 45134 Essen 4,84 45259 Essen 4,90 45149 Essen 5,01 45289 Essen 5,26 44797 Bochum 5,32 45133 Essen 5,36 45239 Essen 5,45 44229 Dortmund 6,19 47199 Duisburg 6,20 45131 Essen 6,75 45136 Essen 6,76 44799 Bochum 6,81 45219 Essen 6,86 44267 Dortmund 6,90 45470 Mülheim an der Ruhr 6,90 45721 Haltern am See 6,92 44869 Bochum 6,93 45529 Hattingen 6,95 45481 Mülheim an der Ruhr 7,05 45130 Essen Angaben in Prozent 7,10 Tab 11: Verlierer-PLZ des Ruhrgebiets PLZ Ort 2011 44145 Dortmund 29,44 44147 Dortmund 26,29 47053 Duisburg 24,71 45127 Essen 24,68 47119 Duisburg 22,54 47166 Duisburg 21,48 45881 Gelsenkirchen 21,16 45879 Gelsenkirchen 21,04 45143 Essen 20,56 45139 Essen 19,98 47169 Duisburg 19,86 45326 Essen 19,75 47137 Duisburg 19,38 47139 Duisburg 19,21 45327 Essen 18,95 46045 Oberhausen 18,68 44263 Dortmund 18,15 45888 Gelsenkirchen 17,91 47059 Duisburg 17,78 47229 Duisburg Angaben in Prozent 17,64 Tab. 12: Spreizungen im Ruhrgebiet PLZ Ort 2011 Stadtteil Spreizung 45134 Ruhrgebiet 4,84 Essen Stadtwald 24,60 44145 Ruhrgebiet 29,44 Dortmund Nordstadt 44229 Dortmund 6,19 Kirchhörde 23,25 44145 Dortmund 29,44 Nordstadt 45134 Essen 4,84 Stadtwald 19,84 45127 Essen 24,68 Westviertel/Stadtkern 47199 Duisburg 6,20 Baerl 18,51 47053 Duisburg 24,71 Hochfeld 44797 Bochum 5,32 Stiepel 12,30 44787 Bochum 17,62 Mitte 45894 Gelsenkirchen 9,58 Buer 11,58 45881 Gelsenkirchen 21,16 Schalke/Schalke-Nord 46147 Oberhausen 7,15 Schmachtendorf/Holten 11,53 46045 Oberhausen 18,68 Altoberhausen/Mitte 45470 Mülheim an der Ruhr 6,90 Holthausen/Raadt/Menden/Ickten 10,04 45476 Mülheim an der Ruhr 16,94 Styrum 45721 Kreis Recklinghausen 6,92 Haltern am See 8,77 45663 Kreis Recklinghausen 15,69 Recklinghausen-König-Ludwig/Röllinghausen 44625 Herne 11,46 Wanne/Holsterhausen 5,31 44623 Herne 16,77 Mitte 46242/244 Bottrop 7,61 Fuhlenbrock/VonderOrt/Ebel/Kirchhellen/Grafenwald 5,12 46238 Bottrop 12,73 Batenbrock/Welheim Angaben in Prozent 17

Abbildung 2: Schuldneratlas nach Postleitzahlen für das Ruhrgebiet 18

3 Blick in die Zukunft Der SchuldnerAtlas für die Region 2011 zeigt, dass die Überschuldung nach dem einheitlichen Anstieg im Vorjahr sehr unterschiedlich ist jedoch bei 8 von 12 Kommunen wieder rückläufig ist. Dies ist positiv zu bewerten, da ein Blick in die europäische Nachbarschaft und insbesondere in die USA zeigt, wie dramatisch das Problem privater, aber auch staatlicher Überschuldung mittlerweile geworden ist. Dennoch bleiben Wermutstropfen. So muss trotz einer abnehmenden Zahl überschuldeter Personen von einer strukturellen Überschuldung gesprochen werden, da sie erkennbar in einer nachhaltigen und meist dauerhaften Überschuldung stecken. Diese Gruppe bildet offensichtlich einen mehr oder minder veränderungsresistenten und konjunkturunabhängigen Schuldnersockel, der zwischen 2006 und 2011 deutschlandweit um rund 300.000 auf 3,7 Millionen Schuldner zugenommen hat. Das bedeutet auch, dass ein dauerhafter und nachhaltiger Rückgang der Überschuldung in Deutschland, auch jenseits der weiterhin virulenten globalen Finanz- und Wirtschaftskrise, eher unwahrscheinlich ist. Für die nahe Zukunft ist daher nicht, selbst unter Annahme einer störungsfreien ökonomischen Fortentwicklung, mit einem drastischen Rückgang der Schuldnerquoten in Deutschland zu rechnen. Es kann für die kommenden Monate trotz aller Unsicherheit und angesichts der zumindest mittelfristig vergleichsweise positiven Konjunkturaussichten davon ausgegangen werden, dass die Schuldnerquoten stagnieren oder (nochmals) leicht zurückgehen werden. Das Problemfeld Überschuldung erfordert jenseits der aktuellen Entwicklungen weiterhin vielfältige Anstrengungen, um ihm langfristig seine zunehmende Brisanz zu nehmen. Dies nicht zuletzt, da Überschuldung in Deutschland weiter immer jünger wird. Der SchuldnerAtlas fungiert in diesem Sinne als sozioökonomischer Seismograph, der gesellschaftspolitisch bedeutsame Fehlentwicklungen zeitnah belegen kann. Die regelmäßig gemessenen Schuldnerquoten können neben der Analyse weiterer Daten, beispielsweise zu Arbeitslosigkeit und Sozialtransfers, zur Identifikation von (mikro-) ökonomischen Problemzonen und sozialen Brennpunkten eingesetzt werden. 19

Die aus der Gesamtanalyse ableitbaren Maßnahmen für die gesellschaftlichen Akteure sind auf verschiedenen Handlungsebenen anzusiedeln. Hierzu gehören: ein weiterer Abbau der Arbeitslosigkeit, höhere und gezielte Bildungsinvestitionen zur Förderung von Finanzkompetenz der gesamten Bevölkerung, aber insbesondere von jungen und jüngsten Verbrauchern, stärkere politische Sensibilisierung für sozialmedizinische Belange überschuldeter Personen, Stärkung und Ausbau der Insolvenz- und Schuldnerberatung (einschließlich sozialmedizinischer Beratungs- und Informationsangebote zur Gesundheitskompetenz), die Förderung einer verantwortungsbewussten Kreditvergabe und eine qualifizierte Informationsoffensive zur Überschuldungsproblematik, eine stärkere Einbindung der Schuldnerforschung in die Armuts- und Bildungsdebatte. 20

Tabelle 13: Schuldnerquoten nach Postleitzahlen PLZ Hauptort Quote 2004 Quote 2005 Quote 2006 Quote 2007 Quote 2008 Quote 2009 Quote 2010 Quote 2011 Diff. 11-10 Diff. 11-04 44135 Dortmund 15,59 16,60 16,34 16,39 15,16 14,24 14,43 14,21-0,23-1,39 44137 Dortmund 13,23 13,90 13,94 13,97 13,08 12,30 12,68 12,23-0,46-1,00 44139 Dortmund 8,99 9,57 9,01 9,47 9,03 8,25 8,70 8,23-0,47-0,76 44141 Dortmund 8,28 8,75 8,43 8,67 8,57 8,37 8,70 8,66-0,04 0,38 44143 Dortmund 12,13 13,26 12,52 12,84 12,30 11,06 11,57 11,31-0,25-0,82 44145 Dortmund 25,76 27,42 28,95 29,44 27,89 26,95 28,04 29,44 1,41 3,69 44147 Dortmund 23,27 24,88 28,60 28,52 25,93 24,21 25,07 26,29 1,23 3,02 44149 Dortmund 11,31 12,18 13,28 13,97 12,74 11,70 12,27 11,91-0,36 0,60 44225 Dortmund 8,69 9,06 9,14 9,61 9,20 8,62 9,26 9,34 0,07 0,65 44227 Dortmund 6,83 7,52 8,47 8,85 8,59 7,91 8,02 7,82-0,20 0,99 44229 Dortmund 6,27 6,57 7,64 7,82 7,52 6,91 6,56 6,19-0,37-0,08 44263 Dortmund 17,26 19,11 18,67 19,21 18,56 17,14 18,14 18,15 0,02 0,89 44265 Dortmund 6,87 7,50 8,53 8,67 8,14 7,53 8,14 8,00-0,14 1,13 44267 Dortmund 5,78 6,35 7,74 8,15 7,73 6,87 7,14 6,90-0,24 1,11 44269 Dortmund 9,31 10,64 10,46 11,12 10,98 10,12 10,66 10,37-0,29 1,06 44287 Dortmund 8,01 8,93 9,67 10,23 9,83 8,76 9,29 9,13-0,16 1,12 44289 Dortmund 7,83 8,74 9,67 10,37 9,77 8,80 9,29 9,14-0,15 1,31 44309 Dortmund 8,69 9,02 8,93 9,20 8,96 8,36 9,20 9,25 0,05 0,56 44319 Dortmund 11,80 12,39 13,21 13,38 12,19 10,98 11,83 12,08 0,25 0,27 44328 Dortmund 13,80 14,57 14,69 14,79 13,63 12,25 13,80 13,29-0,51-0,50 44329 Dortmund 11,97 12,72 12,12 12,60 11,99 11,06 12,23 12,25 0,01 0,28 44339 Dortmund 14,10 14,97 14,93 15,31 15,03 14,03 14,79 14,94 0,15 0,85 44357 Dortmund 14,30 14,91 14,66 15,06 14,01 12,97 14,11 14,76 0,64 0,45 44359 Dortmund 13,54 14,75 14,45 14,73 14,95 13,98 14,80 14,97 0,16 1,43 44369 Dortmund 12,60 13,57 13,05 13,24 13,17 12,03 13,01 13,65 0,65 1,05 44379 Dortmund 15,52 16,69 17,04 17,86 16,93 15,67 16,89 17,49 0,60 1,97 44388 Dortmund 15,85 16,82 17,98 18,39 16,63 14,70 15,97 16,39 0,43 0,54 44532 Lünen 11,14 12,39 12,89 13,89 13,56 12,26 12,87 13,09 0,22 1,95 44534 Lünen 10,42 11,05 11,62 12,36 12,07 10,73 11,44 11,51 0,07 1,09 44536 Lünen 11,61 12,63 13,60 14,17 13,31 12,30 13,49 13,85 0,36 2,24 44575 Castrop-Rauxel 11,46 12,20 12,13 12,51 12,50 11,93 12,81 12,47-0,33 1,02 44577 Castrop-Rauxel 12,72 13,24 13,70 13,63 13,23 12,53 13,37 12,83-0,55 0,10 44579 Castrop-Rauxel 14,11 15,16 14,90 15,36 15,04 14,00 14,83 14,57-0,26 0,47 44581 Castrop-Rauxel 10,06 11,11 11,42 11,38 10,76 10,17 10,70 10,45-0,24 0,39 44623 Herne 14,56 15,93 17,10 17,83 17,13 15,49 16,55 16,77 0,22 2,21 44625 Herne 9,92 10,77 11,35 11,94 11,73 10,40 11,39 11,46 0,07 1,54 44627 Herne 10,86 11,72 12,33 12,37 12,24 11,01 11,59 11,63 0,04 0,77 44628 Herne 11,85 13,17 14,68 15,49 15,42 13,84 14,57 14,60 0,03 2,76 44629 Herne 14,71 16,34 17,55 18,31 17,60 15,56 16,27 16,23-0,04 1,52 44649 Herne 14,51 16,31 16,25 17,30 16,76 14,81 15,68 16,16 0,48 1,65 44651 Herne 11,87 12,53 13,46 13,72 13,63 11,92 12,77 12,35-0,42 0,48 44652 Herne 12,81 14,29 14,93 15,92 15,47 13,94 14,21 14,15-0,06 1,34 44653 Herne 15,31 16,13 16,74 17,30 16,89 15,43 16,39 15,95-0,44 0,64 44787 Bochum 14,86 16,72 18,92 19,55 19,04 17,98 18,64 17,62-1,02 2,76 44789 Bochum 7,96 8,56 8,78 9,16 9,03 8,48 8,82 8,47-0,36 0,51 44791 Bochum 10,14 11,08 10,88 10,83 10,85 9,72 9,92 9,56-0,35-0,58 44793 Bochum 13,85 15,59 15,76 16,69 16,39 14,83 15,57 15,31-0,26 1,46 44795 Bochum 6,97 7,78 8,47 8,62 8,56 7,82 8,20 8,22 0,02 1,25 44797 Bochum 4,93 5,30 6,38 6,80 6,30 5,49 5,54 5,32-0,22 0,39 Angaben in Prozent 21

Forts. Tabelle 13: Schuldnerquoten nach Postleitzahlen PLZ Hauptort Quote 2004 Quote 2005 Quote 2006 Quote 2007 Quote 2008 Quote 2009 Quote 2010 Quote 2011 Diff. 11-10 Diff. 11-04 44799 Bochum 5,61 6,41 7,24 7,42 7,52 6,57 6,91 6,81-0,10 1,20 44801 Bochum 7,99 8,97 11,14 11,57 11,71 10,33 10,58 9,78-0,81 1,79 44803 Bochum 7,97 8,53 8,82 9,26 9,01 8,17 8,63 8,64 0,01 0,67 44805 Bochum 10,16 10,81 11,31 12,02 11,29 10,24 10,75 10,43-0,32 0,26 44807 Bochum 9,69 10,72 10,99 11,34 11,18 10,23 11,04 11,05 0,01 1,36 44809 Bochum 14,96 16,45 16,81 17,11 16,93 15,35 16,60 16,66 0,05 1,70 44866 Bochum 15,53 16,58 16,42 17,17 17,24 15,54 16,51 16,50-0,01 0,97 44867 Bochum 11,35 12,50 12,07 12,18 11,78 10,55 11,41 11,46 0,05 0,11 44869 Bochum 6,61 7,01 7,17 7,35 7,40 6,65 7,09 6,93-0,16 0,32 44879 Bochum 8,75 9,43 10,03 10,29 9,71 8,71 9,08 8,84-0,24 0,09 44892 Bochum 10,24 11,04 11,37 11,58 11,53 10,44 10,94 11,02 0,08 0,78 44894 Bochum 12,00 12,99 13,91 14,28 13,95 12,86 13,90 13,76-0,14 1,76 45127 Essen 22,45 24,89 30,26 30,61 29,44 26,25 26,72 24,68-2,03 2,23 45128 Essen 11,55 12,52 13,16 13,53 13,45 11,87 12,28 11,39-0,89-0,16 45130 Essen 9,27 9,83 9,62 9,31 8,93 8,04 8,13 7,10-1,03-2,16 45131 Essen 7,85 8,19 8,30 8,32 8,02 7,09 7,31 6,75-0,56-1,10 45133 Essen 5,51 5,85 6,71 6,57 6,48 6,17 6,04 5,36-0,68-0,15 45134 Essen 5,82 5,95 6,58 6,54 6,29 5,40 5,59 4,84-0,76-0,98 45136 Essen 6,67 7,21 7,69 7,91 7,36 6,56 6,88 6,76-0,12 0,09 45138 Essen 11,71 12,45 12,50 12,68 12,08 11,05 11,49 11,49 0,00-0,22 45139 Essen 19,51 20,30 20,84 21,87 21,14 19,60 20,79 19,98-0,81 0,47 45141 Essen 14,64 15,50 16,84 17,64 17,59 16,07 16,89 16,65-0,24 2,01 45143 Essen 21,47 22,27 22,55 23,42 22,55 19,80 20,85 20,56-0,29-0,90 45144 Essen 14,38 15,22 14,51 15,23 14,92 13,44 14,22 13,86-0,35-0,52 45145 Essen 15,29 16,44 16,28 16,80 16,10 14,71 15,66 15,48-0,19 0,19 45147 Essen 10,28 10,85 10,99 11,76 11,34 10,30 10,84 10,30-0,54 0,02 45149 Essen 4,85 5,24 5,73 5,65 5,41 4,90 5,24 5,01-0,23 0,15 45219 Essen 6,90 7,31 8,03 8,11 7,67 7,17 7,26 6,86-0,39-0,04 45239 Essen 5,66 6,01 6,29 6,22 6,38 5,78 5,91 5,45-0,46-0,21 45257 Essen 7,52 8,43 8,75 8,71 8,94 8,12 8,55 7,57-0,98 0,05 45259 Essen 4,62 4,87 5,58 5,72 5,28 4,65 4,98 4,90-0,09 0,27 45276 Essen 12,28 12,99 13,43 13,71 13,13 11,63 12,15 11,48-0,67-0,80 45277 Essen 8,41 8,53 9,13 8,90 8,44 7,71 8,27 7,74-0,53-0,67 45279 Essen 11,52 11,92 12,57 12,73 12,28 10,96 11,48 10,98-0,50-0,54 45289 Essen 5,66 6,00 6,42 6,29 5,94 5,48 6,02 5,26-0,75-0,39 45307 Essen 16,43 16,85 17,45 17,69 17,24 15,95 16,77 16,00-0,77-0,43 45309 Essen 14,27 14,53 15,39 15,44 14,21 12,82 13,68 13,31-0,37-0,96 45326 Essen 20,73 21,61 22,08 22,99 22,30 19,34 20,35 19,75-0,60-0,98 45327 Essen 18,27 19,17 20,28 20,90 20,09 18,20 19,16 18,95-0,21 0,68 45329 Essen 16,71 17,65 19,19 19,90 18,85 16,74 17,60 17,16-0,44 0,45 45355 Essen 13,48 14,09 14,73 15,37 14,64 13,09 14,26 13,62-0,64 0,14 45356 Essen 17,12 17,97 18,24 18,72 18,05 16,20 17,08 16,20-0,88-0,92 45357 Essen 11,86 12,37 13,26 13,35 12,79 11,44 12,32 11,22-1,10-0,64 45359 Essen 9,30 9,87 10,26 10,51 9,74 8,55 9,41 8,83-0,59-0,47 45468 Mülheim an der Ruhr 13,85 15,18 15,85 16,96 16,11 14,52 15,52 15,35-0,17 1,50 45470 Mülheim an der Ruhr 6,41 7,13 7,79 8,48 7,63 6,72 6,87 6,90 0,04 0,49 45472 Mülheim an der Ruhr 7,96 8,66 9,13 9,56 8,51 7,66 7,96 7,87-0,10-0,09 45473 Mülheim an der Ruhr 11,68 12,66 12,23 13,33 12,45 11,22 11,52 11,73 0,21 0,06 45475 Mülheim an der Ruhr 10,31 11,60 11,15 12,15 11,21 9,63 10,07 9,68-0,38-0,62 Angaben in Prozent 22

Forts. Tabelle 13: Schuldnerquoten nach Postleitzahlen PLZ Hauptort Quote 2004 Quote 2005 Quote 2006 Quote 2007 Quote 2008 Quote 2009 Quote 2010 Quote 2011 Diff. 11-10 Diff. 11-04 45476 Mülheim an der Ruhr 16,37 17,69 18,25 19,63 19,06 16,35 17,19 16,94-0,25 0,57 45478 Mülheim an der Ruhr 8,39 9,18 10,61 11,65 10,00 8,90 9,12 8,89-0,23 0,51 45479 Mülheim an der Ruhr 10,00 10,92 11,09 12,10 10,68 9,59 10,24 10,12-0,13 0,12 45481 Mülheim an der Ruhr 6,64 7,16 7,66 8,41 7,99 7,36 7,12 7,05-0,07 0,41 45525 Hattingen 9,98 10,64 10,84 11,29 11,08 10,10 10,61 10,62 0,01 0,64 45527 Hattingen 8,15 8,81 8,85 8,68 8,25 7,45 7,98 7,89-0,09-0,26 45529 Hattingen 6,53 6,63 6,99 7,25 6,90 6,41 6,79 6,95 0,16 0,43 45549 Sprockhövel 7,43 8,17 8,38 8,59 8,19 7,30 7,58 7,57-0,01 0,14 45657 Recklinghausen 10,48 11,56 12,08 12,19 11,70 10,78 11,14 10,87-0,27 0,39 45659 Recklinghausen 9,91 10,72 11,12 11,34 10,62 9,93 10,47 10,00-0,47 0,09 45661 Recklinghausen 14,44 15,49 16,35 16,64 16,07 14,59 15,37 15,49 0,12 1,05 45663 Recklinghausen 14,95 15,90 16,85 16,74 16,15 15,30 16,00 15,69-0,30 0,75 45665 Recklinghausen 10,28 11,01 11,17 11,43 11,13 10,05 10,42 10,22-0,19-0,06 45699 Herten 11,29 12,17 12,63 13,25 12,86 11,96 12,69 12,71 0,02 1,41 45701 Herten 9,50 10,12 10,55 10,81 10,45 9,44 9,84 9,62-0,22 0,12 45711 Datteln 11,54 12,43 12,87 12,76 12,42 11,49 12,03 11,89-0,14 0,35 45721 Haltern am See 7,09 7,42 7,79 8,12 7,76 6,91 6,97 6,92-0,05-0,17 45731 Waltrop 8,82 9,47 10,00 10,27 9,77 8,54 8,77 8,82 0,05 0,00 45739 Oer-Erkenschwick 11,87 12,68 12,53 12,83 11,79 10,57 11,07 10,74-0,34-1,14 45768 Marl 10,36 11,13 11,84 12,04 11,42 10,28 11,03 10,78-0,26 0,42 45770 Marl 13,17 14,30 15,05 15,54 14,80 13,00 13,83 13,63-0,20 0,46 45772 Marl 12,26 12,86 13,24 13,45 13,05 11,42 11,75 11,50-0,26-0,76 45879 Gelsenkirchen 19,30 21,29 23,03 23,90 22,87 19,16 20,22 21,04 0,82 1,74 45881 Gelsenkirchen 18,72 20,56 21,97 22,90 22,71 19,68 21,12 21,16 0,04 2,44 45883 Gelsenkirchen 13,59 14,19 14,08 14,15 14,29 12,93 13,22 12,93-0,29-0,66 45884 Gelsenkirchen 15,35 16,86 18,08 18,93 19,02 16,18 17,14 17,39 0,25 2,03 45886 Gelsenkirchen 15,72 17,23 18,10 17,98 18,24 15,33 16,01 16,09 0,07 0,36 45888 Gelsenkirchen 15,20 16,62 17,30 18,29 18,36 15,49 17,16 17,91 0,75 2,71 45889 Gelsenkirchen 14,79 15,36 16,03 16,81 16,84 14,27 15,27 15,07-0,20 0,28 45891 Gelsenkirchen 11,67 12,81 14,33 15,18 14,62 12,81 13,63 13,60-0,04 1,93 45892 Gelsenkirchen 11,13 12,09 12,56 13,19 12,44 11,21 12,08 11,74-0,34 0,61 45894 Gelsenkirchen 8,54 9,54 10,34 11,04 10,39 9,43 9,88 9,58-0,30 1,03 45896 Gelsenkirchen 12,74 13,66 14,57 15,13 15,56 13,79 14,12 13,91-0,21 1,17 45897 Gelsenkirchen 13,03 13,84 15,31 15,59 14,89 13,09 13,73 13,40-0,32 0,37 45899 Gelsenkirchen 14,18 15,23 15,46 16,17 16,51 14,74 15,93 15,96 0,03 1,78 45964 Gladbeck 11,37 12,19 13,34 14,40 14,06 12,11 12,79 12,64-0,15 1,27 45966 Gladbeck 10,30 11,34 11,22 11,64 11,07 9,05 9,61 9,02-0,59-1,28 45968 Gladbeck 11,54 12,33 13,98 14,64 14,08 11,73 12,50 12,28-0,21 0,74 46045 Oberhausen 17,01 18,87 21,14 21,64 20,54 17,26 18,64 18,68 0,04 1,67 46047 Oberhausen 15,36 16,26 16,23 16,89 16,01 13,67 14,51 14,26-0,24-1,09 46049 Oberhausen 13,61 14,90 16,22 16,73 15,80 13,52 14,38 14,45 0,07 0,84 46117 Oberhausen 16,14 17,29 17,84 18,14 17,42 15,01 15,47 15,22-0,25-0,92 46119 Oberhausen 11,30 11,93 12,26 12,76 11,83 9,57 10,41 10,18-0,23-1,12 46145 Oberhausen 10,09 11,21 11,78 11,76 10,97 9,61 9,86 9,73-0,14-0,37 46147 Oberhausen 8,42 8,92 8,91 8,84 8,30 7,03 7,38 7,15-0,23-1,27 46149 Oberhausen 10,94 11,54 12,70 12,79 12,01 10,14 10,92 10,98 0,06 0,05 46236 Bottrop 11,56 12,46 13,82 14,69 13,77 11,82 12,87 12,90 0,03 1,34 46238 Bottrop 12,03 12,78 13,04 13,72 13,61 11,87 12,90 12,73-0,17 0,70 46240 Bottrop 12,10 13,00 13,29 14,16 13,48 11,75 12,40 12,08-0,33-0,02 Angaben in Prozent 23

Forts. Tabelle 13: Schuldnerquoten nach Postleitzahlen PLZ Hauptort Quote 2004 Quote 2005 Quote 2006 Quote 2007 Quote 2008 Quote 2009 Quote 2010 Quote 2011 Diff. 11-10 Diff. 11-04 46242 Bottrop 7,93 8,48 9,08 9,31 8,52 7,31 7,77 7,61-0,16-0,32 46244 Bottrop 7,25 7,82 8,65 9,05 8,95 8,19 8,05 7,61-0,44 0,36 46282 Dorsten 9,83 10,57 10,91 11,15 10,38 9,52 9,89 9,85-0,03 0,02 46284 Dorsten 13,08 13,70 13,42 13,87 13,31 11,73 12,13 12,02-0,10-1,06 46286 Dorsten 11,21 12,13 12,61 11,98 11,57 9,98 10,47 10,15-0,32-1,07 47051 Duisburg 16,13 17,70 18,29 17,75 17,11 15,41 16,09 15,55-0,53-0,58 47053 Duisburg 21,93 23,96 26,83 28,21 27,13 24,02 25,14 24,71-0,43 2,78 47055 Duisburg 13,21 14,25 13,97 14,82 14,77 13,22 14,34 14,69 0,35 1,47 47057 Duisburg 10,70 11,67 12,01 12,49 12,51 11,03 11,81 11,41-0,40 0,71 47058 Duisburg 8,75 9,67 9,48 9,69 9,78 8,81 9,01 8,82-0,19 0,07 47059 Duisburg 19,94 22,00 22,07 22,16 21,21 18,24 18,92 17,78-1,14-2,16 47119 Duisburg 22,45 24,31 26,43 27,12 26,16 22,92 22,72 22,54-0,18 0,09 47137 Duisburg 18,84 20,46 21,05 21,71 20,88 18,15 19,19 19,38 0,19 0,54 47138 Duisburg 18,99 20,14 19,38 19,68 18,78 16,79 17,28 16,32-0,96-2,68 47139 Duisburg 20,19 21,93 21,60 22,50 21,57 17,66 18,99 19,21 0,21-0,98 47166 Duisburg 19,97 21,80 23,77 25,36 24,65 20,33 21,17 21,48 0,31 1,52 47167 Duisburg 14,92 15,93 15,76 15,87 15,76 13,14 14,05 13,86-0,19-1,06 47169 Duisburg 20,07 21,19 23,14 23,79 23,09 19,09 19,70 19,86 0,16-0,21 47178 Duisburg 10,97 11,62 11,70 12,29 12,17 9,89 10,88 10,63-0,25-0,34 47179 Duisburg 11,67 12,95 12,26 12,77 12,80 10,63 11,36 11,55 0,19-0,12 47198 Duisburg 15,02 16,00 17,33 17,55 16,55 14,08 14,31 14,06-0,25-0,96 47199 Duisburg 6,25 7,09 8,06 7,90 7,40 6,99 6,55 6,20-0,34-0,05 47226 Duisburg 14,83 16,36 16,45 17,03 16,24 13,69 15,11 15,99 0,89 1,16 47228 Duisburg 10,99 12,30 12,81 12,85 11,82 9,65 10,30 10,00-0,30-0,99 47229 Duisburg 15,48 17,13 17,73 18,28 18,67 16,45 17,34 17,64 0,30 2,16 47239 Duisburg 7,94 8,59 8,85 9,00 8,50 7,41 7,57 7,33-0,25-0,61 47249 Duisburg 8,93 9,93 9,99 10,12 9,77 8,57 9,02 9,03 0,01 0,10 47259 Duisburg 8,24 8,93 9,19 9,90 9,91 8,65 8,80 8,74-0,07 0,50 47269 Duisburg 7,40 7,74 7,60 7,80 7,57 6,78 7,32 7,10-0,22-0,30 47279 Duisburg 6,81 7,74 7,47 8,18 8,13 7,28 7,80 8,00 0,20 1,18 58300 Wetter 8,43 9,13 9,63 9,92 9,74 8,62 8,85 8,92 0,07 0,48 58452 Witten 12,21 13,45 13,59 14,39 13,70 12,35 13,12 13,00-0,12 0,78 58453 Witten 11,57 12,20 13,37 13,77 12,99 11,86 12,72 12,81 0,09 1,24 58454 Witten 8,37 9,11 10,60 10,42 9,67 8,78 9,36 9,18-0,18 0,80 58455 Witten 10,35 11,06 11,09 11,69 11,65 10,35 10,87 11,07 0,19 0,72 58456 Witten 8,44 8,53 8,26 8,52 8,64 7,83 8,12 8,28 0,16-0,16 58730 Fröndenberg/Ruhr 10,11 10,73 11,12 11,36 10,82 9,53 10,09 9,93-0,16-0,18 59174 Kamen 10,24 11,04 11,87 12,25 12,11 10,68 11,06 11,34 0,28 1,10 59192 Bergkamen 11,90 12,75 13,13 13,32 12,64 10,68 11,34 11,62 0,29-0,27 59423 Unna 9,81 10,71 10,97 11,24 11,07 9,75 10,34 10,56 0,21 0,75 59425 Unna 9,61 10,69 10,64 11,17 10,66 9,01 9,52 9,82 0,30 0,21 59427 Unna 7,82 8,57 8,75 8,76 8,66 7,92 8,22 8,45 0,23 0,63 59439 Holzwickede 8,53 9,14 9,49 9,66 9,61 8,60 9,03 8,76-0,27 0,23 Angaben in Prozent 24