Die Sicherung der unternehmerischen Innovationsfähigkeit vor dem Hintergrund globalisierter Märkte - Aktuelle Situation und zukünftige



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Transkript:

Die Sicherung der unternehmerischen Innovationsfähigkeit vor dem Hintergrund globalisierter Märkte - Aktuelle Situation und zukünftige Herausforderungen im IHK-Bezirk Karlsruhe Zusammenfassende Bewertung und Schlussfolgerungen aus den Ergebnissen einer beim Fraunhofer Institut für System- und Innovationsforschung (ISI) in Auftrag gegebenen Untersuchung im Jahr 2013

Innovation und Globalisierung sind Treiber der wirtschaftlichen Entwicklung. In diesem Spannungsfeld werden für die Unternehmen im IHK-Bezirk Karlsruhe nicht nur neue Produkte und Technologien, sondern zunehmend auch innovative Geschäftsmodelle und Organisationsstrukturen zu zentralen Faktoren für die eigene Wettbewerbsfähigkeit. Im Auftrag der IHK Karlsruhe hat das Fraunhofer Institut für System- und Innovationsforschung (ISI) die aktuelle Situation sowie zukünftige Herausforderungen für die Innovationsfähigkeit der Unternehmen im IHK-Bezirk Karlsruhe im Kontext der Globalisierung untersucht. Im Folgenden sind aus Sicht der IHK Karlsruhe wichtige Ergebnisse der Studie und daraus abgeleiteter Handlungsbedarf aufgeführt. 1. Standortbedingungen Ergebnisse der Studie 60 % der befragten Unternehmen führen ihre Innovationsaktivitäten derzeit hauptsächlich im IHK-Bezirk Karlsruhe durch. Ausschließlich im Ausland tun dies bislang nur rund 5 % (siehe S. 27 der ISI-Studie). Obwohl ein Großteil dieser Unternehmen bereits international unterwegs ist, innovieren sie also hauptsächlich in der Region. Das trifft vor allem auf kleine Unternehmen mit weniger als 50 Mitarbeitern zu (siehe S. 25 der ISI-Studie). Der IHK-Bezirk Karlsruhe hat als Innovationsstandort für die hiesigen Unternehmen große Bedeutung. Auch zukünftig planen die Unternehmen, ihre Innovationsaktivitäten primär in der Region durchzuführen. Allerdings rechnen sie mit einer leichten Abnahme der Bedeutung zugunsten anderer Regionen in Deutschland und im Ausland (siehe S. 27 der ISI-Studie). Handlungsbedarf Die Region Karlsruhe bietet bereits gute Rahmenbedingungen für Innovationen. Wie aus einer Untersuchung des Fraunhofer ISI aus dem Jahr 2011 hervorgeht, hat die Region unter anderem folgende Stärken: hoher Anteil wissensintensiver Wirtschaftszweige, breite öffentliche Infrastruktur für Forschung und Entwicklung (FuE), herausragende öffentliche FuE-Quote (Anteil öffentlicher Ausgaben für Forschung und Entwicklung am BIP), vielfältige Kooperationsaktivitäten zwischen Wirtschaft und Wissenschaft, technologieorientierte Cluster und Netzwerke, hohe Absolventenzahlen in MINT-Fächern. Für die weitere Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen ist es wichtig, dass die Rahmenbedingungen für Innovationen in der Region weiter verbessert werden. Hier ist insbesondere die Politik gefragt. Was die IHK tut Die IHK Karlsruhe setzt sich als Federführer Technologie der baden-württembergischen IHKs auf Landesebene und über den DIHK auf Bundes- und europäischer Ebene für die Verbesserung der Rahmenbedingungen für Innovationen ein. Zur Verbesserung der Standortbedingungen für Innovationen hat die IHK Karlsruhe bereits folgende Forderungen an die Landesregierung adressiert: steuerliche FuE-Förderung in Ergänzung zur bestehenden Projektförderung auf Bundesebene einfordern Ausbau der Innovationsgutscheine des Landes durch Förderung mit höheren Beträgen (z. B. 50.000 Euro), um die Förderlücke zum Zentralen Innovationsprogramm Mittelstand (ZIM) zu schließen (Förderung i. d. R. > 80.000 Euro) Zugang zu Krediten mit niedrigen Beträgen für KMU erleichtern und die Durchleitung von FuE- Darlehen staatlicher Förderbanken durch die Hausbanken verbessern sowie auf Innovationsfinanzierung von KMU zugeschnittene Kreditgarantieprogramme einrichten Die IHK Karlsruhe bietet ihren Unternehmen im Rahmen ihrer Innovationsberatung ein umfangreiches Informationsangebot über Förderprogramme für Forschung und Entwicklung an. Daneben finden im Bereich gewerbliche Schutzrechte (z. B. Patente) monatliche Erfindersprechtage statt. Beim Thema Patentrecherche kooperiert die IHK Karlsruhe mit der Landeseinrichtung Informationszentrum Patente in Stuttgart. 2. Hochschulen und Forschungseinrichtungen Ergebnisse der Studie - Mehr als 70 % der Unternehmen suchen zur Sicherung der eigenen Innovationsfähigkeit den Kontakt zu Hochschulen und Forschungseinrichtungen. Mehr als die Hälfte davon suchen den Kontakt auf regionaler Ebene (siehe S. 31 der ISI-Studie). Ein Viertel der Unternehmen Seite 1 von 4

stuft Kontakte zu Hochschulen und Forschungseinrichtungen als zukünftig noch wichtiger ein (siehe S. 32 der ISI-Studie), in der Mehrzahl kleine Unternehmen mit weniger als 50 Mitarbeitern (siehe S. 33 der ISI-Studie). Das zeigt die große Bedeutung der regionalen Forschungsinfrastruktur für die Innovationsfähigkeit der hiesigen Unternehmen. Der Bedeutungszuwachs der Wissenschaftsbindung für die Unternehmen wird auch an der Zunahme der Kooperationsbeziehungen zwischen regionalen Forschungseinrichtungen und der Industrie in den letzten zehn Jahren sichtbar. Allerdings dominieren auf Wissenschaftsseite weiterhin deutlich Kooperationen mit anderen Forschungseinrichtungen (siehe S. 78/79 der ISI-Studie). Die Anzahl an Kooperationen vor allem mit KMU aus der Region scheint weiter ausbaufähig. Handlungsbedarf Der Zugang zu Hochschulen und Forschungseinrichtungen muss vor allem für KMU weiter vereinfacht, die Transparenz über fachliche Ansprechpartner weiter verbessert werden. Die Politik muss hier entsprechende Maßnahmen ergreifen. Was die IHK tut Zur weiteren Verbesserung des Zugangs von KMU zu Hochschulen und Forschungseinrichtungen hat die IHK Karlsruhe als Federführer Technologie der badenwürttembergischen IHKs bereits folgende Forderungen an die Landesregierung adressiert: Stärkung der Technologietransferstellen der Universitäten und Hochschulen durch zusätzliche Transferbeauftragte mit KMU-Fokus. Weitere Förderung der Verbundforschung, vor allem mit Blick auf KMU, z. B. durch Shared- Professorship -Kooperationen oder Industry on campus -Projekte. Stärkung des Austauschs von FuE-Personal zwischen Hochschulen und Wirtschaft, z. B. durch Forschungsauszeiten wissenschaftlicher Mitarbeiter des akademischen Mittelbaus in Unternehmen sowie die Einrichtung transferorientierter Graduiertenkollegs. Die IHK Karlsruhe unterstützt darüber hinaus Unternehmen beim Zugang zu regionaler Forschung über die Innovationsallianz für die TechnologieRegion Karlsruhe. Gemeinsam mit sechs regionalen Forschungseinrichtungen werden den Unternehmen durch einen zentralen Erstansprechpartner im IHK Haus der Wirtschaft kostenfrei Fachexperten auf der Wissenschaftsseite vermittelt. 3. Innovationsmanagement Ergebnisse der Studie Mehr als drei Viertel der Unternehmen führen strukturierte Prozesse zur Ideengewinnung und bewertung durch (siehe S. 34 der ISI-Studie). Knapp ein Viertel sieht deren Bedeutung zukünftig noch ansteigen (siehe S. 35 der ISI-Studie). Die Organisation der internen Kommunikation, und damit das Wissensmanagement, spielt hier für die Unternehmen die zentrale Rolle (siehe S. 40 der ISI-Studie). Handlungsbedarf Für die Unternehmen muss ein ausreichendes Informations- und Weiterbildungsangebot bei den Themen Innovationsmanagement und Wissensmanagement in der Region zur Verfügung stehen. Was die IHK tut Die Innovationsallianz für die TechnologieRegion Karlsruhe soll um ein Weiterbildungsangebot für die Geschäftsleitung von Unternehmen zum Thema Innovationsmanagement ergänzt werden. Die IHK Karlsruhe bietet mit ihrer Innovationsberatung sowie mit Veranstaltungen (z. B. Wissenswerkstätten für Unternehmen im Rahmen des vom Bund geförderten Projekts Fit für den Wissenswettbewerb ) und Fachbeiträgen in den IHK-Medien (z. B. Schwerpunktthemen im IHK- Wirtschaftsmagazin) ein umfangreiches Informationsangebot an. 4. Netzwerke / Cluster Ergebnisse der Studie - Mehr als 70 % der befragten Unternehmen nehmen aktiv an Netzwerken, Clustern oder anderen Verbünden mit Innovationsbezug (z. B. informellen Gruppen) teil. Mehr als 40 % davon tun dies auf regionaler Ebene (siehe S. 31 der ISI-Studie). Ein Fünftel der Unternehmen hält dieses Engagement zukünftig für noch wichtiger, größere Unternehmen (> 50 Mitarbeiter) etwas mehr als kleinere Unternehmen mit weniger als 50 Mitarbeitern (siehe S. 32/33 der ISI-Studie). Seite 2 von 4

Handlungsbedarf Damit Unternehmen noch besseren Zugang zu regionalen Clustern und Netzwerken haben, müssen sich diese noch stärker bekannt machen und ihren Nutzen vor allem für kleine und mittlere Unternehmen (KMU) transparenter darstellen. Was die IHK tut - Die IHK Karlsruhe informiert mit Veranstaltungen und über ihre Medien (z. B. Wirtschaftsmagazin, Internetseite, Newsletter) ständig über Aktivitäten von Netzwerken, Clustern und Initiativen. IHK-Veranstaltungen werden oft in Kooperation mit Netzwerken und Clustern durchgeführt (z. B. Tag der IT-Sicherheit, Technologiesnacks Innovationsallianz, innbw-veranstaltungsreihe). Auch auf entsprechende Informationsangebote und Fördermaßnahmen des Landes (z. B. Cluster-Atlas, Cluster- Label) weist die IHK hin. Die von der IHK Karlsruhe gemeinsam mit den sechs technologieorientierten regionalen Forschungseinrichtungen ins Leben gerufene Innovationsallianz wirkt als Technologietransfernetzwerk. Mit dem Unternehmensbesuchsprogramm PROFILE bietet die IHK ihren Unternehmen eine Plattform zum informellen Erfahrungsaustausch über Technologiethemen. 5. Internationalisierung Ergebnisse der Studie Vier von fünf befragten Unternehmen sind international aktiv und somit von der Globalisierung betroffen (siehe S. 21 der ISI-Studie). Für knapp 60 % hat sich die Globalisierung bereits in den letzten zehn Jahren sehr stark oder stark auf die eigenen Innovationsaktivitäten ausgewirkt (siehe S. 43 der ISI-Studie). Globalisierung ist also für viele Unternehmen kein Neuland. Zukünftig gehen mehr als 70 % der Unternehmen von einem sehr starken oder starken Einfluss der Globalisierung aus (siehe S. 43 der ISI-Studie). Dieser ist insgesamt nicht negativ zu bewerten, da viele der Unternehmen als Innovationsführer selbst Treiber dieser Entwicklung sind (siehe S. 80 der ISI-Studie). Handlungsbedarf Die zukünftig noch zunehmenden Internationalisierungsaktivitäten der Unternehmen müssen weiter unterstützt werden. Insbesondere die Landesregierung muss bestehende Angebote beibehalten und mit Blick auf Innovationen weiter ausbauen. Zum Beispiel unterstützt aktuell die Landesagentur Baden-Württemberg International (bw-i) Unternehmen beim Marktzugang im Ausland mit folgenden Angeboten: Vermittlung von Kooperationspartnern und Investoren, Messebeteiligungen, Unternehmerreisen, Länderinformationen. Was die IHK tut Ob Firmengründung im Ausland, Einfuhrbestimmungen anderer Länder oder Exportförderung, die IHK Karlsruhe berät ihre Unternehmen zu vielen Fragen rund um das Auslandsgeschäft. Des Weiteren organisiert die IHK Karlsruhe regelmäßig Fach- und Länderseminare und informiert mit dem monatlich erscheinenden Außenwirtschaftsnewsletter über wichtige Änderungen im Zoll- und Außenwirtschaftsrecht sowie über aktuelle Marktchancen im Ausland. Darüber hinaus verschafft die IHK Karlsruhe ihren Unternehmen Zugang zur europaweiten Kooperationsbörse des Enterprise Europe Network (EEN). Weltweit stehen in über 80 Ländern an 120 Standorten mit den deutschen Auslandshandelskammern (AHKs) kompetente Ansprechpartner vor Ort zur Verfügung, die Unternehmen bei der Erschließung ausländischer Märkte, u.a. durch Geschäftspartnervermittlung, Marktrecherchen, Personal- und Messedienstleistungen, unterstützen. Auf der Basis von Kooperationsvereinbarungen, z. B. mit dem Elsaß sowie Regionen in den USA und Spanien, fördert die IHK Karlsruhe den Export des Erfolgsmodells der dualen Berufsausbildung. 6. Bildung Ergebnisse der Studie Der Innovationsprozess in den Unternehmen wird von den akademisch ausgebildeten Mitarbeitern dominiert (siehe S. 52 der ISI-Studie). Am Beginn (Ideenphase) und am Ende (Markteinführung) von Innovationsprozessen werden aber auch dual ausgebildete Mitarbeiter in erheblichem Umfang benötigt (siehe S. 52 der ISI-Studie). Hier sind vor allem praktische Erfahrungen für neue Ideen und deren Umsetzung gefragt. Die Verfügbarkeit von akademischen und dual ausgebildeten Fachkräften für Innovationen wird aktuell nur von rund 15 % beziehungsweise 25 % der befragten Unternehmen als gut bewertet. In Zukunft gehen die Unternehmen von einer weiteren Verknappung aus (siehe S. 54 der ISI-Studie). Seite 3 von 4

Fachliche Kompetenz ist und bleibt aus Sicht der Unternehmen die Schlüsselqualifikation Nummer eins für die mit Innovationen befassten Mitarbeiter. Mehr als 90 % sehen auch Eigeninitiative und unternehmerische Kompetenz, Innovations- und Leistungsorientierung sowie Kreativität als wichtig oder sehr wichtig an. Kommunikationsfähigkeit, die schnelle Reaktion auf neue Entwicklungen und Interdisziplinarität sind für mehr als drei Viertel der Unternehmen ebenfalls Schlüsselfähigkeiten (siehe S. 55 der ISI-Studie). Qualifizierung und Weiterbildung der eigenen Mitarbeiter sind die wichtigsten Maßnahmen der Unternehmen zur Sicherung der eigenen Innovationsfähigkeit (siehe Seite 34 der ISI-Studie). Die bewusste Nutzung der Heterogenität der Belegschaft für den Unternehmenserfolg ( Diversity ) ist bei knapp 50 % der befragten Unternehmen ein Ziel der Personalpolitik, bei größeren Unternehmen (> 50 Mitarbeiter) häufiger als bei kleinen Unternehmen mit weniger als 50 Mitarbeitern (siehe S. 60 der ISI- Studie). Das zeigt, dass vor allem viele kleinere Unternehmen die Chancen von Diversity -Management für die eigene Wettbewerbsfähigkeit noch nicht umfänglich nutzen. Handlungsbedarf Die Sicherung eines ausreichenden Fachkräfteangebots muss bei allen Akteuren aus Wirtschaft, Politik und Verbänden Priorität haben. Regionale Weiterbildungsangebote müssen mit Blick auf die von den Unternehmen benötigten Schlüsselqualifikationen optimiert werden. Kleinere Unternehmen müssen verstärkt auf das Thema Diversity -Management aufmerksam gemacht werden. Was die IHK tut Mit der Initiative Wirtschaft macht Schule bringt die IHK Karlsruhe im gesamten IHK-Bezirk Schulen und Unternehmen zusammen. So können die Betriebe frühzeitig Schülerinnen und Schülern unterschiedliche berufliche Karrierewege aufzeigen und die dafür nötigen Anforderungsprofile kommunizieren. Die Bildungsberater der IHK Karlsruhe beraten die Mitgliedsbetriebe vor Ort und in speziellen Seminaren über aktuelle Themen im Ausbildungsprozess, zu grenzüberschreitenden Ausbildungen ebenso wie zum Thema Fachkräftesicherung durch Weiterbildung und Qualifizierung. In vielen dualen Berufsbildern können bereits während der Ausbildung attraktive Zusatzqualifikationen erworben werden wie z. B. Internationales Marketing. Auszubildende nehmen immer häufiger das Angebot war, einen Teil ihrer Ausbildung im Ausland zu absolvieren um berufspraktische sowie interkulturelle Kompetenzen zusätzlich zu erwerben. Die Bildungszentrum Karlsruhe GmbH bietet als Tochterunternehmen der IHK Karlsruhe Weiterbildungen und Zertifikatslehrgänge auch im Bereich der von den Unternehmen benötigten Schlüsselqualifikationen an. 2014 wird es erstmalig einen Lehrgang Innovationsmanager (IHK) geben, der Nachwuchsführungskräfte von Unternehmen weiterbildet, um Innovationen systematisch zu planen und zu steuern. Die IHK Karlsruhe hält zudem mit Veranstaltungen und Fachbeiträgen in den IHK-Medien ebenfalls ein umfangreiches Informationsangebot für ihre Unternehmen bereit. Seite 4 von 4

Herausgeber: Industrie- und Handelskammer Karlsruhe Dipl.-Wirtschaftsing. Gert Adler Dr. Stefan Senitz IHK Karlsruhe Lammstraße 13-17 76133 Karlsruhe Tel.: 0721 174-164 Fax: 0721 174-144 E-Mail: stefan.senitz@karlsruhe.ihk.de www.karlsruhe.ihk.de November 2013 Seite 5 von 4