Das TR-W hat ausschließlich technischen Bezug, Vergaberegelungen sind nicht enthalten.



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Transkript:

Verzeichnis Technisches Regelwerk - Wasserstraßen (TR-W) einschließlich Wasserstraßenspezifische Liste Technischer Baubestimmungen (WLTB) Vorbemerkungen Stand 31.07.2015 0. Allgemeines Das Verzeichnis "Technisches Regelwerk - Wasserstraßen" (TR-W) soll den Dienststellen der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes (WSV) einen Überblick über die im Verkehrswasserbau und den damit zusammenhängenden Anwendungsbereichen maßgebenden Technischen Regeln geben. Es ist wie folgt gegliedert: 1. Wasserstraßenspezifische Liste Technischer Baubestimmungen (WLTB) 2. Technische Regeln für Bauprodukte und Bauarten - Bauregellisten A und B sowie Liste C 3. Standardleistungskatalog (STLK) / Standardleistungsbuch für das Bauwesen (STLB-Bau) 4. Zusätzliche Technische Vertragsbedingungen - Wasserbau (ZTV- W) 5. Technische Lieferbedingungen / Technische Prüfvorschriften (TL/TP) 6. Verzeichnisse von Zulassungen und geprüften Stoffen 7. Richtlinien und Merkblätter 8. Eurocodes 9. Sonstige Regelungen Die im TR-W aufgelisteten Technischen Regeln sind im Rahmen der für den jeweiligen Anwendungsbereich zu beachtenden gesetzlichen und verwaltungsmäßigen Bestimmungen anzuwenden. Das TR-W hat ausschließlich technischen Bezug, Vergaberegelungen sind nicht enthalten. Weitere grundsätzliche Regelungen für den Verkehrswasserbau sind in den nachfolgenden Verwaltungsvorschriften (VV-WSV) enthalten: VV-WSV 1102 Objektkatalog VV-WSV 1103 Abkürzungen und Identnummernsysteme für Organisationseinheiten, technische Objekte und Bundeswasserstraßen

Seite 2 von 10 VV-WSV 2101 Bauwerksinspektion VV-WSV 2107 Entwurfsaufstellung VV-WSV 2110 Verantwortung bei Durchführung baulicher Maßnahmen VV-WSV 2116 Baubestandswerk VV-WSV 2301 Damminspektion Die im Verkehrsblatt veröffentlichten Allgemeinen Rundschreiben (ARS) für den Straßen- und Brückenbau sind von der WSV, falls im Einzelfall nichts Gegenteiliges geregelt wird, unmittelbar zu beachten. In diesem Zusammenhang wird darauf hingewiesen, dass einige Zusätzliche Technische Vertragsbedingungen aus dem Bereich des Straßen- und Brückenbaus zusätzlich Teile mit Richtliniencharakter beinhalten, die nicht geeignet sind, vollinhaltlich in Bauverträge aufgenommen zu werden. Die technischen Regelwerke für die WSV (insbesondere Richtlinien und Merkblätter des BMVI bzw. der BAW) sind im TR-W im Volltext enthalten, Regelwerke Dritter sind über internen Zugang für die WSV- Mitarbeiter ebenfalls, soweit bei der Verkehrswasserbaulichen Zentralbibliothek der BAW (VZB) digital vorhanden sind, als Volltextdokument verfügbar. Die Abteilung Straßenbau, Straßenverkehr des Bundesministeriums für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (BMVI) stellt einen Großteil der Regelwerke des Straßen- und Brückenbaus über die Webseite der Bundesanstalt für Straßenwesen (www.bast.de) zur Verfügung. Entsprechende Links sind im TR-W enthalten. Das TR-W wird ausschließlich digital im VZB-Portal der BAW vorgehalten und fortgeschrieben. Erlasse und Regelwerke werden parallel zum Postversand direkt aktuell auf der Webseite eingestellt. Über die folgende Adresse kann ein Newsletter abonniert werden, der auf die einzelnen Neuerungen hinweist: http://vzb.baw.de/tr-w/newsletter. 1. Wasserstraßenspezifische Liste Technischer Baubestimmungen (WLTB) 1.1 Allgemeines Nach Artikel 89 des Grundgesetzes ist der Bund Eigentümer der früheren Reichswasserstraßen. Er verwaltet sie durch eigene Behörden (Wasser-

Seite 3 von 10 und Schifffahrtsverwaltung des Bundes - WSV). Die Zuständigkeit des Bundes für die Verwaltung der Bundeswasserstraßen und für die Regelung des Schiffsverkehrs ist im Einzelnen durch Bundesgesetze geregelt. So hat die WSV nach 48 Bundeswasserstraßengesetz die Eigenverantwortung für die Übereinstimmung aller Anlagen und Einrichtungen mit den Anforderungen an die Sicherheit und Ordnung. In der Musterbauordnung (MBO), als Grundlage der Baugesetzgebung der Länder, ist in 3 (1) als bauordnungsrechtliche Generalklausel die materielle Grundnorm des Bauaufsichtsrechts wie folgt festgelegt: Bauliche Anlagen sowie andere Anlagen und Einrichtungen. sind so anzuordnen, zu errichten, zu ändern und instand zu halten, dass die öffentliche Sicherheit oder Ordnung, insbesondere Leben, Gesundheit oder die natürlichen Lebensgrundlagen, nicht gefährdet werden. Für die Aufgabenerledigung ist bei allen Bauverwaltungen der Länder gleichermaßen ein mehrstufiger Behördenaufbau festgelegt. Dabei kommt der obersten Bauaufsichtsbehörde (i.d.r. das für das Bauwesen zuständige Landesministerium) insbesondere die Aufgabe zu, durch öffentliche Bekanntmachung technische Regelungen als Technische Baubestimmungen festzulegen und einzuführen. Dazu haben sich alle Länder auf eine einheitliche Liste der Technischen Baubestimmungen (Musterliste) verständigt. Die Bauordnungen der Länder gelten jedoch entsprechend dem Grundgesetz und den darauf basierenden Bundesgesetzen für die jeweiligen Verkehrsinfrastrukturbereiche nicht für Anlagen des öffentlichen Verkehrs. Für die Bundeswasserstraßen ist die Eigenverantwortung in Art. 89 Grundgesetz und folgend in 48 WaStrG festgelegt. Die Eigenverantwortung für Planung, Genehmigung und Durchführung ihrer Bau-, Betriebs- und Unterhaltungsaufgaben begründet auch die Organisation des Bauordnungswesens für die Wasser- und Schifffahrtsverwaltung als bundesunmittelbare Fach- bzw. Bauverwaltung. Sie kommt ihrer Verantwortung für die Wahrnehmung dieser Aufgaben in einem dreistufigen Verwaltungsaufbau in Anlehnung an die MBO nach. Das BMVI ist damit auch oberste Bauaufsichtsbehörde der WSV. Analog dem Vorgehen der Länder werden die von der WSV zu beachtenden spezifischen technischen Regeln, die zur Erfüllung der Anforderungen des Bauordnungsrechtes unerlässlich sind, vom BMVI bauaufsichtlich eingeführt und in Abhängigkeit von ihrer Außenwirkung auch im Verkehrsblatt bekannt gemacht. Die bauaufsichtliche Einführung bedeutet Verbindlichkeit nach innen, d. h. Anwendungsverpflichtung für die Verwaltung. Jedoch sind auch vom BMVI nicht bauaufsichtlich

Seite 4 von 10 eingeführte technische Regeln, wie z.b. weitere DIN-Normen ergänzend zur WLTB, von den WSV-Dienststellen im Rahmen ihrer Verpflichtung, die allgemein anerkannten Regeln der Technik zu berücksichtigen, im jeweils erforderlichen Umfang bei baulichen Maßnahmen verbindlich zu machen. Die Wasserstraßenspezifische Liste Technischer Baubestimmungen (WLTB) enthält technische Regeln, die bei der Auslegung des 48 WaStrG hinsichtlich der Anforderungen der Sicherheit und Ordnung heranzuziehen und zu beachten sind. Aufgrund der im Vergleich zu den Bauaufsichtsbehörden der Länder für die WSV gegebenen Besonderheit, neben der bauaufsichtlichen Verantwortung auch die Funktion des Bauherren wahrzunehmen, enthält die WLTB zusätzlich auch die hierfür eingeführten spezifischen Vorgaben zur Qualitätssicherung. Das Erfordernis der Berücksichtigung allgemein anerkannter Regeln der Technik bleibt davon unberührt. Aus Gründen einer einheitlichen Anwendung im Bereich der WSV basiert die WLTB nur auf der Musterliste der Technischen Baubestimmungen. Sie stimmt in der Grundstruktur (Technische Regeln zu Lastannahmen und Grundlagen der Tragwerksplanung, zur Bemessung und Ausführung, zum Brandschutz, zum Wärme- und Schallschutz, zum Bautenschutz, zum Gesundheitsschutz und als Planungsgrundlage) mit der Musterliste überein. Sie wurde ergänzt um den Abschnitt Technische Regeln und Planungsgrundlagen für Bundeswasserstraßen und deren Anlagen. Im Bereich der Länder können - etwa aufgrund von gegenüber der Musterbauordnung abweichenden Schutzzielen der Landesbauordnung - auch zusätzliche technische Regeln oder regionalspezifische Ergänzungen bauaufsichtlich eingeführt sein. Im Einzelfall - wie z.b. bei der Ermittlung von regionalen Schneelast- oder Windzonen nach DIN EN 1991-1- 3/NA bzw. DIN EN 1991-1-4/NA sind diese von der WSV ebenfalls zu berücksichtigen. 1.2 WLTB Teil I Zu den im Teil I zusammengestellten Technischen Baubestimmungen gehören die aufgeführten DIN-Normen oder Regeln selbst und fallweise die sie ergänzenden Anlagen und Erlasse bzw. Anhänge. Eine Anlage bzw. ein Erlass oder ein Anhang ist dann notwendig, wenn aus bauaufsichtlichen Gründen der Verweis auf die Regel der Technik allein nicht ausreicht. Anlagen, die sich auf die Verwendung von Produkten beziehen, die in harmonisierten technischen Spezifikationen geregelt sind, werden mit einem angehängten "E" gekennzeichnet.

Seite 5 von 10 Technische Regeln der Musterliste der Technischen Baubestimmungen der Länder, die für den Bereich der WSV von nachrangiger Bedeutung sind, sind hier lediglich nachrichtlich aufgeführt und ggf. im Einzelfall zu beachten. Falls erforderlich enthält die WLTB in den Abschnitten 1 bis 7 zu einzelnen Technischen Baubestimmungen zusätzliche wasserstraßenspezifische Änderungen/Ergänzungen. Die jeweiligen Erlasse bzw. Anhänge sind hinter der betreffenden Regelung eingefügt. Ausschließlich wasserstraßenspezifische Regelwerke und Erlasse sind im Abschnitt 8 gesondert zusammengestellt. Soweit technische Regeln geändert oder ergänzt werden, gehören auch die Änderungen und Ergänzungen zum Inhalt der Technischen Baubestimmungen. Gleiches gilt für Erlasse bzw. Anhänge, die den betreffenden technischen Regeln zugeordnet sind. 1.3 WLTB Teil II Im Teil II der WTLB, dem so genanntem "produktbezogenen" Teil, werden Anwendungsregeln für Bauprodukte und Bausätze nach harmonisierten Normen und Europäischen Bewertungsdokumenten für Europäische Technische Bewertungen nach der Bauproduktenverordnung sowie nach europäischen technischen Zulassungen (ETA) nach der Bauproduktenrichtlinie bis 30.06.2013 geltenden aufgenommen, die nicht einem Abschnitt von Teil I zugeordnet werden können. Dieser Teil wurde der Vollständigkeit halber unmittelbar aus der Musterliste der Technischen Baubestimmungen übernommen. 1.4 WLTB Teil III Dieser Teil der Liste der Technischen Baubestimmungen enthält Anwendungsregelungen für Bauprodukte und Bausätze, die in den Geltungsbereich von Verordnungen nach 17 Abs. 4 und 21 Abs. 2 MBO fallen. Zurzeit ist dies nur die Verordnung zur Feststellung der wasserrechtlichen Eignung von Bauprodukten und Bauarten durch Nachweise nach der Musterbauordnung (WasBauPVO). Bei der Festlegung von Anwendungsregeln für diese Bauprodukte und Bausätze werden deshalb sowohl die wasserrechtlichen als auch die bauaufsichtlichen Anforderungen berücksichtigt. Für die WSV sind diese Regeln nur nachrichtlich aufgeführt.

Seite 6 von 10 2. Technische Regeln für Bauprodukte und Bauarten - Bauregellisten A und B sowie Liste C - Die Landesbauordnungen unterscheiden zwischen geregelten, nicht geregelten und sonstigen Bauprodukten. Geregelte Bauprodukte entsprechen den in der Bauregelliste A Teil 1 bekannt gemachten technischen Regeln oder weichen von ihnen nicht wesentlich ab. Nicht geregelte Bauprodukte sind Bauprodukte, die wesentlich von den in der Bauregelliste A Teil 1 bekannt gemachten technischen Regeln abweichen oder für die es keine Technischen Baubestimmungen oder allgemein anerkannten Regeln der Technik gibt. Die Verwendbarkeit ergibt sich: für geregelte Bauprodukte aus der Übereinstimmung mit den bekannt gemachten technischen Regeln für nicht geregelte Bauprodukte aus der Übereinstimmung mit - der allgemeinen bauaufsichtlichen Zulassung oder - dem allgemeinen bauaufsichtlichen Prüfzeugnis oder - der Zustimmung im Einzelfall. Geregelte und nicht geregelte Bauprodukte dürfen verwendet werden, wenn ihre Verwendbarkeit in dem für sie geforderten Übereinstimmungsnachweis bestätigt ist und sie deshalb das Übereinstimmungszeichen (Ü-Zeichen) tragen. Die Landesbauordnungen schreiben vor, dass die von den obersten Bauaufsichtsbehörden der Länder durch öffentliche Bekanntmachung eingeführten technischen Regeln zu beachten sind. Für Bauprodukte und Bauarten hat das Deutsche Institut für Bautechnik (DIBt) die Aufgabe, die entsprechenden technischen Regeln in den Bauregellisten A und B sowie Liste C aufzustellen und im Einvernehmen mit den obersten Bauaufsichtsbehörden der Länder bekannt zu machen. Bauregelliste A Teil 1, Teil 2 und Teil 3 Bauregelliste A Teil 1 In der Bauregelliste A Teil 1 werden Bauprodukte, für die es technische Regeln gibt (geregelte Bauprodukte), die Regeln selbst, die erforderlichen Übereinstimmungsnachweise und die bei Abweichung von den technischen Regeln erforderlichen Verwendbarkeitsnachweise bekannt gemacht. Bauregelliste A Teil 2 Die Bauregelliste A Teil 2 gilt für nicht geregelte Bauprodukte, die entweder nicht der Erfüllung erheblicher Anforderungen an die Sicherheit

Seite 7 von 10 baulicher Anlagen dienen und für die es keine allgemein anerkannten Regeln der Technik gibt oder die nach allgemein anerkannten Prüfverfahren beurteilt werden. Bauregelliste A Teil 3 Die Bauregelliste A Teil 3 gilt entsprechend für nicht geregelte Bauarten. Bauregelliste B Teil 1 und Teil 2 In die Bauregelliste B werden Bauprodukte aufgenommen, die nach Vorschriften der Mitgliedstaaten der EU - einschließlich deutscher Vorschriften - und der Vertragsstaaten des Abkommens über den Europäischen Wirtschaftsraum zur Umsetzung von Richtlinien der EU in Verkehr gebracht und gehandelt werden dürfen und die die CE-Kennzeichnung tragen. Bauregelliste B Teil 1 Die Bauregelliste B Teil 1 ist Bauprodukten vorbehalten, die aufgrund des Bauproduktengesetzes in Verkehr gebracht werden, für die es technische Spezifikationen und in Abhängigkeit vom Verwendungszweck Klassen und Leistungsstufen gibt. Darüber hinaus sind Anwendungsnormen und Anwendungsregelungen für Bauprodukte und Bausätze nach technischen Spezifikationen (hen, ETAG und ETA). nach der Bauproduktenverordnung in der Liste der Technischen Baubestimmungen enthalten. Bauregelliste B Teil 2 In die Bauregelliste B Teil 2 werden Bauprodukte aufgenommen, die aufgrund der Vorschriften zur Umsetzung von Richtlinien der Europäischen Gemeinschaften in Verkehr gebracht werden, die CE- Kennzeichnung tragen und Grundanforderungen nach Artikel 3 Absatz 1 der Bauproduktenverordnung nicht berücksichtigen. Zusätzliche Verwendbarkeitsnachweise sind deshalb erforderlich. Liste C In die Liste C werden nicht geregelte Bauprodukte aufgenommen, für die es weder technische Baubestimmungen noch Regeln der Technik gibt, und die für die Erfüllung baurechtlicher Anforderungen nur eine untergeordnete Rolle spielen. 3. Standardleistungskatalog (STLK)/ Standardleistungsbuch für das Bauwesen (STLB-Bau) Der Standardleistungskatalog (STLK) ist eine Sammlung standardisierter, datenverarbeitungsgerechter Leistungstexte, mit denen Leistungsverzeichnisse für Bauleistungen im Wasser-, Straßen-, Brücken- und

Seite 8 von 10 sonstigen Tiefbau aufgestellt werden. Er wird vom BMVBS (STLK Wasserbau) bzw. der Forschungsgesellschaft für Straßen- und Verkehrswesen (STLK Straßen- und Brückenbau) herausgegeben. Das Standardleistungsbuch für das Bauwesen (STLB-Bau) - Dynamische Baudaten - ist ein Werkzeug zur Bildung auswertbarer Bauleistungstexte für den Hochbau. Hierbei unterstützt ein Textgenerator den Anwender bei der Zusammenstellung VOB-gerechter und fachlich stimmiger Teilleistungstexte. Es wird vom Gemeinsamen Ausschuss für Elektronik im Bauwesen (GAEB) erarbeitet und vom DIN herausgegeben. Im Geschäftsbereich der WSV werden der STLK und das STLB-Bau für die Nutzung mit AVA-Programmen allen Dienststellen durch das Dienstleistungszentrum für Informationstechnik (DLZ-IT) zur Verfügung gestellt. Für Dritte wird der STLK-W über das Online Shopsystem amazon.de zum Verkauf angeboten. Im TR-W steht eine Druckfassung (PDF) der einzelnen Leistungsbereiche zum Download zur Verfügung. 4. Zusätzliche Technische Vertragsbedingungen - Wasserbau (ZTV-W) Zusätzliche Technische Vertragsbedingungen (ZTV) sind gemäß 10 Nr. 3 VOB/A als Ergänzung zu den Allgemeinen Technischen Vertragsbedingungen (ATV) zu verwenden und werden im Sinne 1 Nr. 2d VOB/B Bestandteil des Bauvertrages. Die Zusätzlichen Technischen Vertragsbedingungen - Wasserbau (ZTV-W) werden vom BMVI herausgegeben und sind bei allen einschlägigen Bauarbeiten anzuwenden. 5. Technische Lieferbedingungen / Technische Prüfvorschriften (TL/TP) Technische Lieferbedingungen sind die entsprechend VOL aufgestellten Regelwerke für Lieferleistungen mit Anforderungen an Baustoffe, Baustoffgemische oder sonstige Stoffe. Für den Bereich des Wasserbaus existieren derzeit Technische Lieferbedingungen für Wasserbausteine sowie für Geotextilien und geotextilverwandte Produkte, die weiterführende Angaben zu den entsprechenden europäischen harmonisierten Liefernormen beinhalten. Technische Prüfvorschriften beinhalten Regelungen über Prüfverfahren für Stoffe, Stoffgemische, Bauteile oder ausgeführte Leistungen. Sie werden primär als Unterlage für Verträge über Prüfleistungen verwendet.

Seite 9 von 10 6. Verzeichnisse von Zulassungen und geprüften Stoffen In den Verzeichnissen von Zulassungen und geprüften Stoffen sind die geprüften Stoffe und Bauverfahren aufgeführt, deren Anwendung in der WSV durch Erlass geregelt wurde (z.b. Liste der geprüften Stoffe und Stoffsysteme für Betoninstandsetzung nach ZTV-W LB 219, Liste der zugelassenen Stoffe für Beschichtungssysteme für den Korrosionsschutz im Stahlwasserbau, siehe Website der BAW). Weiterhin erteilt das DIBt als deutsche Zulassungsstelle allgemeine bauaufsichtliche Zulassungen (abz) für Bauprodukte und Bauarten sowie europäische technische Bewertungen (European Technical Assessment ETA) auf Basis von Europäischen Bewertungsdokumenten (European Assessment Document - EAD). Allgemeine bauaufsichtliche Zulassungen werden für solche Bauprodukte und Bauarten im Anwendungsbereich der Landesbauordnungen erteilt, für die es allgemein anerkannte Regeln der Technik, insbesondere DIN Normen, nicht gibt oder die von diesen wesentlich abweichen. Sie sind zuverlässige Verwendbarkeitsnachweise von Bauprodukten bzw. Anwendbarkeitsnachweise von Bauarten im Hinblick auf bautechnische Anforderungen an Bauwerke. Europäische technische. Bewertungen werden für Bauprodukte im Anwendungsbereich der Bauproduktenverordnung erstellt, für die keine harmonisierte Normen vorliegen. Auf den Webseiten des DIBt kann nach Zulassungen recherchiert werden. 7. Richtlinien und Merkblätter Richtlinien und Merkblätter des BMVI bzw. der BAW sind i. d. R. verwaltungsinterne technische Regeln. Sie sind bei der Planung von Maßnahmen zu beachten und bei der Aufstellung der Leistungsbeschreibung sowie bei der Überwachung und Abnahme der Bauarbeiten anzuwenden. Daneben werden von unterschiedlichen Fachausschüssen ebenfalls eine Vielzahl von technischen Regeln herausgegeben. Im TR-W sind nur maßgebende Richtlinien und Merkblätter aufgeführt, die für den Bereich Wasserstraßen von fachlicher Bedeutung sind. Richtlinien und Merkblätter, die zur Erfüllung der Grundsatzanforderungen an Sicherheit und Ordnung unerlässlich sind (z.b. Merkblatt Standsicherheit von Dämmen an Bundeswasserstraßen (MSD), werden per Erlass für die WSV bauaufsichtlich eingeführt. Damit erfolgt neben der

Seite 10 von 10 Aufführung in Abschnitt 7 - Richtlinien und Merkblätter - des TR-W eine parallele Aufnahme in den Teil I der WLTB. Einige Merkblätter der Bundesanstalt für Wasserbau können bauvertraglich vereinbart werden. Sofern diese im Bauvertrag in Bezug genommen werden, sind die mit einem Randstrich gekennzeichneten Absätze Bestandteil des Bauvertrages. Für die Regelwerke des Straßen- und Brückenbaus wird auf die Webseiten der Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt) bzw. der Forschungsgesellschaft für Straßen- und Verkehrswesen (FGSV) und des FGSV- Verlages (http://www.bast.de, http://www.fgsv-verlag.de) verwiesen. 8. Eurocodes Die als Eurocodes bezeichneten europäischen Normen EN 1990 bis EN 1999 wurden im Auftrag der Europäischen Kommission von der europäischen Normungsorganisation (CEN) erarbeitet und als DIN EN in das deutsche Normenwerk übernommen. In ihnen werden im Rahmen der Vollendung des gemeinsamen europäischen Marktes für den Baubereich die Grundsätze und Anwendungsregeln für die Nachweise der Erfüllung der wesentlichen Anforderungen an bauliche Anlagen und Bauprodukte sowie die relevanten Grenzzustände auf Basis der Methode der Teilsicherheitsbeiwerte beschrieben. Die Eurocodes regeln den Entwurf, die Berechnung und die Bemessung im Bauwesen Europas. Sie sind - ergänzt durch Nationale Anhänge (NA) für den Bereich der Länder mit Stichtag 01.07.2012 sowie im Bereich der WSV mit Stichtag 15.09.2012 bauaufsichtlich eingeführt. Die nationalen Anhänge enthalten die jeweils national festzulegenden Parameter (NDP - Nationally Determined Parameter), das sind vor allem die Teilsicherheitsbeiwerte zur Berücksichtigung nationaler Unterschiede in Bezug auf Sicherheitsanforderungen, Bauarten und klimatische Gegebenheiten. Darüber hinaus enthalten die NA Verweise auf zusätzlich zu beachtende nationale Normen und andere Regelungen. Die NA stellen daher auch die Verbindung der Eurocodes mit dem nationalen Normensystem dar. 9. Sonstige Regelungen Unter dem Abschnitt sonstige Regelungen werden ausgewählte technische Grundsatzerlasse aufgeführt, die keinen direkten Bezug zu Bauaufgaben haben, sondern überwiegend verwaltungsinterne Abläufe regeln bzw. die Qualitätssicherung der Aufgabenerledigung zum Ziel haben.