Weiterbildung hat in niedersächsischen Unternehmen einen konstant hohen Stellenwert

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Transkript:

Weiterbildung NIHK-Umfrage: Weiterbildung hat in niedersächsischen Unternehmen einen konstant hohen Stellenwert Ohne Weiterbildung geht es nicht. Sie nimmt in niedersächsischen Unternehmen nach wie vor einen sehr hohen Stellenwert ein. In der aktuellen Weiterbildungsumfrage des Niedersächsischen Industrie- und Handelskammertages (NIHK) erklärt der Großteil der über 403 befragten Unternehmen, die Weiterbildungsaktivitäten mindestens auf einem gleichbleibenden Niveau zu halten (62 Prozent) oder sogar auszudehnen (35 Prozent). Die Weiterbildung ist demnach für die Betriebe eine elementares Instrument, um den Bedarf an Qualifikationen zu decken und das auf einem konstant hohen Niveau verglichen mit den Umfragen der Jahre 2011 und 2013, auch wenn sich die Rahmenbedingungen durch technischen und gesellschaftlichen Wandel geändert haben. Aus NIHK-Sicht sind die Unternehmen damit auf einem guten Weg: In 15 Jahren stehen der niedersächsischen Wirtschaft rund 460.000 Erwerbspersonen weniger zur Verfügung als jetzt und bereits heute nehmen rund 64 Prozent der befragten Unternehmen einen branchenspezifischen Fachkräftemangel wahr. Das macht permanente Weiterbildung unverzichtbar. Umso wichtiger, dass die Weiterbildungsbereitschaft von Unternehmen und Mitarbeitern durch praxisnahe und unbürokratische Förderprogramme von Bund und Land unterstützt wird. Zudem muss die berufliche Bildung als gleichwertig mit akademischer Bildung anerkannt werden. Lesen Sie mehr zum Thema und zu den Handlungsempfehlungen des Niedersächsischen Industrie- und Handelskammertages (NIHK) auf den folgenden Seiten im aktuellen Fokus Niedersachsen. Seite 1 FOKUS NIEDERSACHSEN Weiterbildung

Anders als in der Vergangenheit wird offensichtlich nicht mehr nur in den Phasen des wirtschaftlichen Abschwungs viel Weiterbildung betrieben (Ergebnisse der Online- Umfrage zur Aus- und Weiterbildung 2015, Hrsg. DIHK, August 2015). Die Weiterbildung ist ein permanentes Thema für die Betriebe erst recht vor dem Hintergrund des demografischen Wandels. Spüren Sie in Ihrem Unternehmen einen eintretenden Fachkräftemangel? gar nicht 4% eher nein 31% eher ja 51% sehr 13% 0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% Rund zwei Drittel der befragten Unternehmen spüren den Fachkräftemangel bereits, 13 Prozent von ihnen sogar sehr. Sie bereiten sich daher schon heute, unter anderem durch gezielte Personalentwicklung in Form von Maßnahmen in der Weiterbildung, darauf vor. Als besonderes Handlungsfeld kristallisierte sich der Bereich der Mitarbeiterführung heraus. Hier sehen die Unternehmen einen deutlichen Schwerpunkt mit zunehmendem Bedarf in den nächsten zwei Jahren. Weitere inhaltliche Schwerpunkte bilden regelmäßig das Controlling/ Rechnungswesen, Personalmanagement, Unternehmensführung sowie der Assistenzbereich. Seite 2 FOKUS NIEDERSACHSEN Weiterbildung

Welche zeitlichen Modelle für Weiterbildung bevorzugen Sie für Ihre Mitarbeiter? Sonstige 2% Abendkurse 17% Webinare/E-learning 16% Blended learning 3% Wochenende 17% Tagesseminare innerhalb der Woche 45% 0% 5% 10% 15% 20% 25% 30% 35% 40% 45% 50% Ganz deutlich erfreut sich das Tagesseminar innerhalb der Woche größter Beliebtheit bei den Unternehmern, wenn es um die Frage geht, welches zeitliche Modell für Weiterbildung der Mitarbeiter bevorzugt wird. Dieses Modell wird von 45 Prozent der Befragten favorisiert. Mit etwas Abstand werden Abend- oder Wochenendkurse (jeweils 17 Prozent) oder das E-Learning (16 Prozent) als weitere zeitliche Modelle für Weiterbildung gewählt. Seite 3 FOKUS NIEDERSACHSEN Weiterbildung

Welche Art der Fortbildung bevorzugen Sie für Ihre Mitarbeiter? Sonstige 1% Weiterbildung am Arbeitsplatz 6% Workshops 10% Firmeninterne Schulungen 19% Seminare 20% Fachvorträge 2% Lehrgänge mit Prüfung (z.b. Meister, Fachwirte, Fachkaufleute) 11% Fachbezogene Kurzlehrgänge ohne Prüfung (z.b. Zertifikatslehrgänge) 32% 0% 5% 10% 15% 20% 25% 30% 35% Die gezielte Weiterbildung in fachbezogenen Kurzlehrgängen ist mit 32 Prozent die erste Wahl bei der Art der Fortbildung. Mit einigem Abstand werden Seminare (20 Prozent) und firmeninterne Schulungen (19 Prozent) von den Unternehmen angegeben. Seite 4 FOKUS NIEDERSACHSEN Weiterbildung

Was ist zu tun? Hohe Bereitschaft zur Weiterbildung unterstützen und ausbauen Die hohe Bereitschaft der Unternehmen und deren Mitarbeiter zur Weiterbildung sollte weiterhin durch flankierende Förderprogramme unterstützt werden. Das Land Niedersachsen sowie der Bund sollten die Förderprogramme noch attraktiver gestalten um die berufliche Bildung insgesamt zu stärken. Dabei kommt es darauf an, die Förderprogramme möglichst praxisnah und unbürokratisch zu gestalten. Beispielsweise sollten die Förderprogramme auch zeitlich kürzere Formate erfassen und vor allem den Bedürfnissen des Marktes entsprechen. Durchlässigkeit erhöhen und Kompetenzen anrechnen Berufliche Bildung ist nicht gleichartig mit akademischer Bildung, aber gleichwertig. Dementsprechend sollte dies auf allen berufsqualifizierenden Zeugnissen durch die Zuordnung des erworbenen Abschlusses im Deutschen Qualifikationsrahmen (DQR) dokumentiert werden. Leider ist das noch nicht in allen Bereichen der Fall ( z. B. Gepr. Technischer Betriebswirt, Gepr. Betriebswirt oder auch Gepr. Aus- und Weiterbildungspädagoge), weil die Zuordnungen noch durchgeführt werden. Besonders attraktiv für Absolventen der geregelten Aufstiegsfortbildung ist beispielsweise, dass diese mit den Abschlüssen Meister und Fachwirt auf Stufe 6 DQR und damit auf Bachelor-Ebene angesiedelt sind. Mit dem IT-Professional (IHK) wird sogar Stufe 7 (Master-Niveau) erreicht. Transparenz schaffen mit cci Eine langjährige Forderung der Wirtschaft ist die Einführung der Bezeichnung Bachelor professional (cci) als Übersetzung bestimmter Weiterbildungsabschlüsse, da die Bezeichnungen Meister, Fachmeister, Industriemeister, Fachkaufmann und Fachwirt im Ausland weitgehend unbekannt sind. Die Übersetzungshilfe (cci bedeutet Chamber of Commerce and Industry ) würde die internationale Vergleichbarkeit der Aufstiegsfortbildungen deutlich verbessern und den Absolventen im Ausland größere Chancen einräumen. Allerdings ist die Nutzung von cci in Niedersachsen bislang untersagt, während andere Bundesländer die Bezeichnung akzeptieren - ein Standortnachteil, der behoben werden sollte. Den Weiterbildungsmarkt möglichst frei von staatlichen Eingriffen halten Der Markt für Weiterbildungsangebote sollte möglichst frei von staatlichen Eingriffen bleiben. Öffentlich-rechtliche Angebote sollten nachrangig und kostendeckend sein. Nur so bleiben marktwirtschaftliche Rahmenbedingungen erhalten. Ansprechpartner für den Fokus Niedersachsen NIHK-Sprecher für Schul- und Hochschulpolitik Timo Weise, Tel. 04921 8901-40, E-Mail: timo.weise@emden.ihk.de NIHK Hinüberstr. 16-18, 30175 Hannover Tel. 0511 33708-75 E-Mail: n-ihk@n-ihk.de Der NIHK vertritt rund 270.000 Unternehmen in Niedersachsen. Mitglieder sind die die IHK Lüneburg-Wolfsburg, die Oldenburgische IHK, die IHK Osnabrück Emsland Grafschaft Bentheim, die IHK für Ostfriesland und Papenburg sowie die IHK Stade für den Elbe-Weser-Raum. Der Fokus Niedersachsen erscheint in regelmäßigen Abständen zu aktuellen Themen aus Wirtschaft und Politik und steht unter www.n-ihk.de/publikationen auch zum Download zur Verfügung. Seite 5 FOKUS NIEDERSACHSEN Weiterbildung