Click&Buy von FIRSTGATE AK epayment 01.12.2005 - Köln



Ähnliche Dokumente
ClickandBuy E-Payment EZM Workshop Universität Karlsruhe. 5. Februar 2007

Fachkonferenz Zahlungsverkehr der Zukunft

E-Commerce, Bezahlsysteme und Finanzaufsicht. eco-verband, Köln 24. September 2012

Niko Härting: Online-Payment. CeBIT HANNOVER 2006 FORUM MITTELSTAND DEUTSCHER ANWALTVEREIN DAVIT

Marktplätze und Vermittlungsplattformen ZAG-konform abwickeln

Erfahrungen mit epayment für den öffentlichen Sektor

Wichtige Themen für die Strategie der Fachverlage (n = 58; Mehrfachnennungen)

Der rechtliche Rahmen von Zahlungen mittels PayPal

8. Trierer Symposium Digitales Geld,

Der Schutz von Patientendaten

DAS NEUE GESETZ ÜBER FACTORING ( Amtsblatt der RS, Nr.62/2013)

Gesetzliche Aufbewahrungspflicht für s

Gewinnausschüttung der Sparkasse

Infoblatt Lehrer Organisation der Finanzierung und der Buchführung

Jahresabschluss der Rechtsformen II

ecommerce als Projekt im Mittelstand: Tut Beratung Not? Bereiche, Formen, Auswahl!

Allgemeine Rechtsgrundsätze zur Vor-GmbH

Jahresabschluss für das Geschäftsjahr Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers. Tom Tailor GmbH. Hamburg

E-Payment und mobiler Zahlungsverkehr. Marion Stein, Achim Wehrmann Deutsche Telekom AG #medialawcamp - Berlin 2015

HIER GEHT ES UM IHR GUTES GELD ZINSRECHNUNG IM UNTERNEHMEN

Leichte Sprache Informationen zum Europäischen Sozialfonds (ESF) Was ist der Europäische Sozialfonds?

UBS Global Asset Management (Deutschland) GmbH

Die Gesellschaftsformen

Aktuelle rechtliche Entwicklungen im Online- Glücksspiel

Ihre Informationen zum neuen Energieausweis.

Leitfaden zu NetXP Verein

S T R A T E C NewGen GmbH Birkenfeld. Jahresabschluss. zum

Änderungen beim Einlagensicherungsfonds

OESTERREICHISCHE NATIONALBANK EUROSYSTEM. HANDBUCH DER OeNB ZU GELD UND GELDPOLITIK. Kapitel 1: Geld DIDAKTIK

Familienrecht Vorlesung 6. Familienrecht

Fremdwährungsanteil bei Tilgungsträgerkrediten bei 86 % eine Analyse der Fremdwährungskreditstatistik 1

Social Media Einsatz in saarländischen Unternehmen. Ergebnisse einer Umfrage im Mai 2014

Ab 2012 wird das Rentenalter schrittweise von 65 auf 67 Jahre steigen. Die Deutsche Rentenversicherung erklärt, was Ruheständler erwartet.

Z E N T R A L E R K R E D I T A U S S C H U S S

Was ist Geld? Betrachtung des Weltfinanzsystems. Dr. Dirk Solte 25. Mai 2009 FAW/n, Lehrstuhl für Informatik.

KAUFPROZESS UND STORNIERUNG V1.2 Stand 12/2012

e- und m-payment in Österreich

EINE PLATTFORM

P+P Pöllath + Partners Rechtsanwälte Steuerberater. Berlin Frankfurt München

CCH Immobilien GmbH & Co. KG, Hamburg (vormals: Kronen tausend907 GmbH & Co. Vorrats KG, Berlin)

Kyros A AG München. Jahresabschluss 30. September 2012

Wie funktioniert eine Bank?

RECHTSINFORMATIK SYMPOSION 2007 SALZBURG, ÖSTERREICH

Xesar. Die vielfältige Sicherheitslösung

1.2 Gefördert werden kann pro Träger und Standort maximal der Aufbau von zwei Diensten aus unterschiedlichen Tätigkeitsfeldern gemäß Ziffer I. 1.

Rundum-G. Die Anforderungen durch ständig steigende

Information für Kunden und Geschäftspartner der V.Ö.T. Travel GmbH

Haftungsverbund hat sich bewährt

t r u s t p a y e i n z e l a b s c h l u s s international 3 1. d e z e m b e r a g

SQ IT-Services GmbH, Schöneck. Jahresabschluss für das Geschäftsjahr vom 01. Januar 2012 bis zum 31. Dezember 2012

FRAGE 39. Gründe, aus denen die Rechte von Patentinhabern beschränkt werden können

Reglement der Darlehenskasse der Baugenossenschaft wohnen & mehr

Das Wirtschaftsmagazin der Industrie- und Handelskammer Bonn/Rhein-Sieg

DATEV-Factoring: Liquidität sichern Thema der Präsentation

Zur Wahrung der Widerrufsfrist reicht es aus, dass Sie die Mitteilung über die Ausübung des Widerrufsrechts vor Ablauf der Widerrufsfrist absenden.

GUARDEAN CM Trend Monitor Die Ergebnisse im Überblick

Real Estate Investment Banking DEUTSCHER M&A MARKT IN DER EURO-KRISE. Bochum, 3. Oktober 2012

Tag des Datenschutzes

Finanzierungen für Wohnungseigentümergemeinschaften. Andre Eckardt, Teamleiter Wohnen Verwalter

Gemeinde Harsum Datum der Sitzung Organ Der Bürgermeister FVSA Az VA vom Rat

Sichere Zahlung Stand

Leitfaden zu WISO Mein Geld 2013 Professional

Mandanteninformation Die neue amtliche Muster-Widerrufsbelehrung Art Abs. 3 Satz 1 Anlage 1 EGBGB

Widerrufsrecht im ecommerce

Leitfaden zu Sparkasse Android

Gebühren- und Provisionsverzeichnis vom

Wem aber gehört die deutsche Zentralbank mit dem Namen Bundesbank?

Grundlagen der Volkswirtschaftslehre Übungsblatt 12

Sie haben das Recht, binnen vierzehn Tagen ohne Angabe von Gründen diesen Vertrag zu widerrufen.

Das neue Fernabsatzrecht

Allgemeine Geschäftsbedingungen. Onlineshop. Datenblatt. Stand 2015

Leitfaden zu Moneyplex 12

Mikrokredite erhalten

Personalentwicklung. Umfrage zur Personalentwicklung. Februar Cisar - consulting and solutions GmbH. In Zusammenarbeit mit

Montessori Verein Kösching e.v.

Finanzierung für den Mittelstand. Leitbild. der Abbildung schankz

Geschäftsbericht Hannover Rück Beteiligung Verwaltungs-GmbH Hannover

Schritt für Schritt zu meiner.saarland-domain

Gesetzliche Änderungen im Zahlungsverkehr. IBAN und BIC die neue Kontonummer und Bankleitzahl. Informationen für Privatkunden

Netzwerk Integration durch Qualifizierung (IQ) IQ. I 2011

Leitfaden zu Jameica Hibiscus

Haushaltssatzung. der Gemeinde Bornheim. für das Haushaltsjahr vom 20. Mai 2009

Leitfaden zu S-Banking für Ihr ipad

IAB Brand Buzz by BuzzValue Segment: Banken

Bewegungsbilanz. Beständedifferenzbilanz

Die Novellierung des Telekommunikationsgesetzes im. Lichte des Internet-Zeitalters

Vermögensanlagen-Informationsblatt gemäß 13 Vermögensanlagengesetz

Europaweit überweisen. Mit SEPA.

312a Allgemeine Pflichten und Grundsätze bei Verbraucherverträgen; Grenzen der Vereinbarung von Entgelten

Elektronische Rechnungen. Endlich einfach?

Gewerbeförderung 2011 der Marktgemeinde Sattledt

Verarbeitung von ZV-Dateien im Internetbanking. Inhalt. 1. Datei einlesen Datei anzeigen, ändern, löschen Auftrag ausführen...

Finanzplanung Beispiel

FIRSTGATE click&buy, Firmenportrait Gegründet: 2000 Sitz: Köln "Daß FIRSTGATE nach kurzem Bestehen

Raiffeisen - Partner der steirischen Landwirte Zukunft gemeinsam erfolgreich gestalten

Online bezahlen mit e-rechnung

Kurse online buchen so funktioniert s:

Belege. Die Verwaltung stockt, wenn die Unterlagen nicht regelmäßig eingehen. Inhaltsverzeichnis

Transkript:

Click&Buy von FIRSTGATE AK epayment 01.12.2005 - Köln

Vita Philipp Barthold, Dipl.-Kfm.(FH) Werdegang: Studium der Betriebswirtschaft in Münster und Köln Projektmanagement Internet Zahlungsverkehr Allcash GmbH Seit Mitte 2002: Leiter Controlling & Risiko Management der Firstgate AG

Agenda Entwicklung Click&Buy Anforderungen an Zahlungssysteme im Paid Content Umfeld Funktionsweise des Micropayment Click&Buy Produktstrategien der Firstgate AG von 2000 bis heute Regulierung von Click&Buy Inkasso / Factoring E-Geld, Payment Institution Zusammenfassung

Klassischer Internet Zahlungsverkehr One Payment Service Provider to Many Internet Shop A Internet Shop B Geldfluss Warenfluss Käufer

Paid Content Ende der 90iger Jahre: hochwertige Informationen werden kostenlos zur Verfügung gestellt Verlagshäuser hofften auf eine Finanzierung aus Onlinewerbung Idee: Verkauf einzelner Informationen gegen geringes Entgeld Anbieterhürde: Kostenfaktoren des klassischen Modells ungeeignet Nutzerhürde: keine Angabe persönlicher Daten pro Kauf / Anbieter (mentale Transaktionskosten)

Idee: Click&Buy Many to TCP/IP TCP/IP Many Käufer

2000: Produktstrategische Ansätze Markteinführung Henne Ei Problem Suche nach dem Key Account Marktentwicklung / Bewusstsein für Paid-Content ( Kostenloskultur ) Entwicklungsfokus auf Anbietern digitaler Güter (Customer Driven) wichtige Produktfeatures: - Session-Management - Abrechnungsmöglichkeiten (Pay-per-click, Pay per minute, Abomodule) - Click&Buy Callcenter

2002: Produktstrategische Ansätze Marktetablierung Markteinführung erfolgreich überstanden Beginnende Internationalisierung (Lastschrift für Niederlande etc.) wichtigste Produktfeatures: - Erweiterung der Zahlungsmöglichkeiten - Risiko- & Forderungsmanagement - Reporting & Auswertungen für Anbieter - Aggregation von Kleinstbeträgen

2002-2004: Lizenzgeschäft Internationalisierung Lizensierung des Click&Buy Systems an die British Telecom für UK, Swisscom für die Schweiz und Telmex für Mexiko Entwicklung der Roaming Funktionalität Entwicklung der Mehrwährungsfähigkeit Fokus auf Marke Click&Buy

2004: Gründung der Alliance Systemvernetzung durch die Gründung der Click&Buy Alliance Zentraler Vertragsabschluß für internationale Anbieter möglich Eigener Rollout in weiteren europäischen Ländern und den USA: Aufbau operativer Standorte in New York, Madrid und Paris sowie Bildung von Vertriebskooperationen in den Niederlanden und in Österreich.

2005: Bestandsaufnahme Produkt / Markt Wichtiges Produktfeature: 5 Mio. registrierte Nutzer Nutzen der eigenen digitalen Erfahrung aus 20 Mio. Kaufvorgängen: - Fraudmanagement - Marketingmaßnahmen (Cross / Up Selling) Europäischer Marktführer in der Abrechnung digitaler Güter - Ausbau der internationalen Click&Buy Alliance - Weitere Stärkung der eigenen Position in Europa

Vita Timo Seidel, LL.M., Rechtsanwalt Seit Mitte 2003: Prokurist, Justitiar und Leiter Forderungsmanagement der FIRSTGATE AG Ausbildung: Studium der Rechtswissenschaften in Bonn, Lausanne und Sydney, Referendariat in Berlin

Regulierung von Click&Buy Regulatorische Möglichkeiten zum Zeitpunkt der Gründung im Jahr 1999: Bank oder Finanzdienstleister versus unechtes Factoring oder Inkasso

Kaufvertrag Inkasso / Billing Nutzungsvertrag Kooperationsvertrag

Regulierung von Inkasso / Billing Systemen Inkasso: Grundsätzlich erlaubnispflichtig nach Art. 1 1 Abs. 1 Ziffer 5 des Rechtsberatungsgesetzes. Erlaubnis zum Einzug fremder Forderungen erteilt und beaufsichtigt der zuständige Präsident des Amtsgerichts. Factoring (unechtes): die erlaubnisfreie Alternative Problematisch: a) rechtlich unsichere Abgrenzung zum Kreditgeschäft. b) neuer RDG-Entwurf sieht auch bzgl. unechtem Factoring eine Erlaubnispflicht vor.

Vorteile der Inkassolösung Rechtliche Sicherheit für den Nutzer durch Regulierung. Regulierung ist aber deutlich weniger streng als im Bankenrecht: z.b. keine Vorschriften bzgl. Kapital oder Geldwäsche.

Alternative: E-Geld 2000: Richtlinie erlassen 2003: Erste Vergabe einer E-Geld-Lizenz an Moneybookers durch die FSA in London Bis heute insgesamt sechs Lizenzen: Vier im UK und jeweils eine in den Niederlanden und in Deutschland.

Wie funktioniert E-Geld Kaufvertrag E-Geld Institut Einzahlung E-Geld Konto Käufer E-Geld Konto Verkäufer Auszahlung

E-Geld-Definition Monetärerer Wert in Form einer Forderung gegen eine ausgebende Stelle, der 1) auf einem Datenträger gespeichert wird, 2) gegen Entgegennahme eines Geldbetrages ausgegeben wird, 3) dessen Wert nicht geringer ist als der ausgegebene monetäre Wert, 4) und von anderen Unternehmen als der ausgebenden Stelle als Zahlungsmittel akzeptiert werden.

Voraussetzungen zur E-Geld-Erlaubnis Anfangskapital und laufendes Eigenkapital: Das vorgeschriebene Anfangskapital und das laufende Mindesteigenkapital beträgt EUR 1 Mio. Kapitalanlagebeschränkungen: E-Geld-Institute sind verpflichtet, Gelder mindestens in Höhe des Betrags ihrer Verbindlichkeiten auf Grund des noch nicht in Anspruch genommen elektronischen Geldes in höchst liquide Aktiva anzulegen, für die ein Risikogewicht von 0 Prozent gilt.

Level Playing Field Nationale Gesetze, die Praxis nationaler Aufsichtsbehörden und die unterschiedliche Interpretation der E-Geld-Richtlinie führen zu Wettbewerbsverzerrungen. Ein Beispiel nationales Geldwäscherecht: In Deutschland unter der Regulierung durch die BaFin: E-Geld-Institut ist Institut im Sinne des 1 Abs. 4 GwG Nach 2 Abs.1 GwG ist somit grundsätzlich eine sog. face2face-identifizierung der Nutzer notwendig. Im UK unter der Regulierung durch die FSA: Schrittweise, mit steigenden Transaktionsvolumen und Kontoguthaben steigen die Voraussetzungen an die Identifizierung. Die geforderten Maßnahmen zur Identifizierung sind deutlich milder, die Grenzen bzgl. Guthaben und Transaktionsvolumen weiter gesetzt.

Level Playing Field Folge: Die meisten E-Geld-Institute haben sich im UK angesiedelt. Deutschland hat einen entscheidenden Standortnachteil. Forderung: Angleichung der Regulierungspraxis durch Gesetzgebung auf Ebene der EU. Entweder durch Änderung der E-Geld-Richtlinie im Rahmen des derzeitigen Review oder durch explizite Ausnahmen im Rahmen der EU-Geldwäsche- Regelungen.

Blick in die Zukunft: Payment Institution New Legal Framework (NLF) Ziel: Vereinheitlichung des Zahlungsverkehrs innerhalb der EU Schaffung eines neuen Instituts Payment Institution Wird alle Postpaid / Inkassosysteme erfassen

Vergleich der Alternativen im Bankenrecht Bank Einlage Kedit Tätigkeit Stark Reguliert E-Geld-Institut Gespeicherte Guthaben Ersatz für Bargeld Kein Kredit Keine Zinsen auf Guthaben Payment Institution Reiner Transfer von Zahlungen Keine Verwaltung von Guthaben Schwach reguliert

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! FIRSTGATE AG Im MediaPark 5 D-50670 Köln phone +49 (0)221 45 45 762 fax +49 (0)221 45 45 765 philipp.barthold@firstgate.de phone +49 (0)221 45 45 734 fax +49 (0)221 45 45 765 timo.seidel@firstgate.de