Wald & Holz Kleiner CO 2 -Footprint, große Klimaschutzwirkung.



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Transkript:

Wald & Holz Kleiner CO 2 -Footprint, große Klimaschutzwirkung.

Wälder binden riesige Mengen C0 2. Bäume fangen CO 2 ein, behalten den Kohlenstoff (C) und liefern Sauerstoff (O 2 ) wieder an die Umgebung ab.

Bewirtschaftete Wälder binden noch viel mehr C0 2. Bäume werden entnommen und genutzt, bevor sie verrotten und dabei CO 2 abgeben. Neue Bäume wachsen nach und entziehen wieder CO 2. Die gewonnenen Holzprodukte verhindern CO 2, das durch den Einsatz anderer Stoffe entstehen würde.

Forst & Holz sind Wirtschaftsmotoren mit C0 2 -Ersparnis. Im Gegensatz zu anderen Werkstoffen und Wirtschaftszweigen wirkt sich die Bringung und Verarbeitung von Holz positiv auf den CO 2 -Haushalt und das Klima aus.

1 Kubikmeter Holz entlastet die Atmosphäre um 1 Tonne C0 2. Holzprodukte verlängern den Kohlenstoffspeicher aus dem Wald. Der eingelagerte Kohlenstoff bleibt über die gesamte Lebensdauer der Produkte weiterhin unschädlich unter Verschluss. Verbautes Holz hält CO 2 tonnenweise und jahrzehntelang fest.

Holz ersetzt C0 2 -intensive Materialien. Holz als Werk- und Baustoff vermeidet die CO 2 -Ausstöße aus der Herstellung anderer Materialien. Eine energetische Verwertung am Ende der stofflichen Nutzung ersetzt zusätzlich noch fossile Energieträger.

Häuser aus Holz binden CO 2 wie ein zweiter Wald. Holzbauten sind wie unsere Wälder gewaltige Kohlenstoffspeicher. Bauen mit Holz anstatt mit Ziegel oder Beton reduziert die CO 2 -Emissionen um mehr als die Hälfte. Je mehr Holz verbaut ist, desto mehr Platz entsteht für Nachwuchs im Wald.

Der CO 2 -Footprint öffnet die Augen: Kein Wald bindet so viel CO 2 wie ein bewirtschafteter Wald.

Der Wald ist Klimaschutzfaktor Nummer Eins. Bäume sind natürliche Klimaschützer. Sie entziehen der Luft beim Wachstum das Treibhausgas CO 2 und wandeln es mit Hilfe des Sonnenlichts in Kohlenstoff und Sauerstoff um. Der Kohlenstoff wird im Holz gespeichert, der Sauerstoff wieder an die Umgebung abgegeben (Photosynthese). In den Wäldern sind 35-mal unsere CO 2 -Emissionen eines Jahres gebunden. 48 Prozent der Fläche Österreichs sind Wald. In unseren Wäldern stehen rund 3,4 Milliarden Bäume. Im Holz der Bäume und im Waldboden sind insgesamt 800 Millionen Tonnen Kohlenstoff gespeichert. Das entspricht rund 3 Milliarden Tonnen gebundenem CO 2. Der Wald ist unser größter Kohlenstoffspeicher und wächst stetig. Pro Sekunde entsteht ein Kubik meter Holz, in dem 1 Tonne CO 2 gebunden ist. Der Wald hält CO 2 in Schach. Langfristig gesehen ist ein naturbelassener Wald CO 2 -neutral. Auch Bäume wachsen nicht endlos, sondern sterben irgendwann ab und verrotten. Dabei wird der im Holz gespeicherte Kohlenstoff wieder freigesetzt. Gleichzeitig wachsen durch natürliche Verjüngung neue Bäume heran, die wieder CO 2 einfangen. Es stellt sich ein biologisches Gleichgewicht mit einem mehr oder weniger gleichbleibenden Kohlenstoffspeicher ein. Der sich selbst überlassene Wald entzieht der Atmosphäre dann aber kaum mehr zusätzliches CO 2. Durch Pflege und Nutzung des Waldes hingegen wird aus dem grünen Schatz ein noch größerer Klimaschützer. Je mehr Wald, desto weniger CO 2, desto kleiner unser CO 2 -Footprint. Über einen Zeitraum von 300 Jahren betrachtet hat ein nicht bewirtschafteter Wald so gut wie keine Auswirkungen auf die CO 2 -Menge in der Atmosphäre. Mit einer Einsparung von 0,5 Tonnen CO 2 pro Hektar weist er praktisch keine CO 2 -Senkenleistung auf. Das geht aus Untersuchungen auf Basis von 300 Hektar Wald mit idealer Altersklassenverteilung hervor. Hingegen zeigt sich, dass in einem bewirtschafteten Wald durch die Realisierung von Substitutionseffekten aus energetischer Nutzung rund die 10fache Menge CO 2 eingespart werden kann. Die CO 2 -Senkenleistung liegt bei 5,34 Tonnen CO 2 pro Hektar und wäre noch vielfach höher bei stoffl icher Nutzung des Holzes.

Bewirtschaftung steigert den Klimaschutz effekt des Waldes um ein Vielfaches. Österreichs Wälder sind das Produkt jahrhundertelanger Pflege und Nutzung durch den Menschen. Eines der strengsten Forstgesetze weltweit gibt seit 160 Jahren die Rahmenbedingungen für eine nachhaltige Bewirtschaftung vor. Oberstes Prinzip ist, dass nicht mehr geerntet wird als nachwächst. Daher nimmt der Holzvorrat in unseren Wäldern auch stetig zu jährlich um rund 4 Millionen Vorratsfestmeter. Forstliche Bewirtschaftung renoviert den Wald. Im Gegensatz zu einem nicht bewirtschafteten Wald werden alte Bäume entfernt, bevor sie beginnen zu verrotten und CO 2 abzugeben. Das schafft Raum und Licht für neue Bäume, die unter diesen Bedingungen schneller wachsen und wieder aktiv CO 2 entziehen. Neuer Kohlenstoffspeicher entsteht, während sich der bisherige Speicher im entnommenen und genutzten Holz fortsetzt. Zugleich werden mit dem verwendeten Holz andere Stoffe, die zusätzliches CO 2 verursachen würden, ersetzt. Das ergibt in Summe ein vielfach höheres Potential des bewirtschafteten Waldes zur CO 2 -Reduktion. Holz als Werk- und Baustoff erzielt den besten CO 2 -Effekt. Wird Holz energetisch genutzt, löst sich der Kohlenstoffspeicher auf und es wird wieder jene Menge CO 2 frei, die zuvor im Holz gebunden wurde. Die tatsächliche Entlastung des CO 2 -Haushalts entsteht hier durch die Substitution fossiler Energieträger wie Kohle, Öl oder Gas. Stoffliche Nutzung führt zu einer deutlich höheren CO 2 -Reduktion: Der Kohlenstoffspeicher bleibt über die gesamte Verwendungsdauer von Holzprodukten erhalten. Andere, in ihrer Herstellung CO 2 -intensive Materialien werden ersetzt. Am Ende kann noch eine energetische Verwertung erfolgen, bei der weitere Substitutionseffekte erzielt werden. Je mehr bewirtschafteter Wald, desto noch weniger CO 2, desto noch kleiner unser CO 2 -Footprint. Für die Schweiz wurden die Auswirkungen einer auf die Erhaltung der Schutzfunktion reduzierten Waldpflege mit denen einer auf maximalen Zuwachs und Holzverwendung ausgerichteten Waldbewirtschaftung verglichen. In einem Betrachtungszeitraum bis zum Jahr 2100 zeigt sich, dass durch größtmögliche Holzabschöpfung aus dem Wald und bevorzugten Einsatz des Holzes als Baumaterial der beste Effekt für die nationale CO 2 -Bilanz erzielt werden kann. Das Szenario einer reduzierten Wald pflege hingegen führt ab 2075 dazu, dass der Wald zu einer CO 2 -Quelle wird.

Das Geschäft mit Holz ist ein nachhaltiger Wirtschaftszweig, der CO 2 spart. Holz hält CO 2 fest. Und ein ganzer Wirtschaftszweig sorgt dafür, dass uns der klimafreundliche, regional verfügbare Rohstoff nachhaltig für verschiedenste Verwendungen zur Verfügung steht. Forstbetriebe pflanzen Bäume an, pflegen den Wald und ernten das Holz. Verarbeitende Unternehmen stellen Produkte aus Holz her: von Platten und Bauteilen über Bodenbeläge und Möbel bis zu Skiern. Sparsam in Energie und Transport. Anders als vergleichbare Werkstoffe hat die Bringung und Verarbeitung von Holz eine positive CO 2 -Bilanz. Im Gegensatz zu Minen, Hochöfen oder Brennwerken ist der Energiebedarf vernachlässigbar gering. Ein Großteil der benötigten Energie wird zudem aus Holznebenprodukten gewonnen, wodurch fossile Brennstoffe vermieden werden. Auch die Transportwege sind kurz. Holz wird von den Sägewerken und verarbeitenden Unternehmen in der Regel aus einem Umkreis von höchstens 300 Kilometern bezogen. Ab 150 Kilometern erfolgen Transporte nicht mehr per LKW, sondern umweltfreundlich per Bahn oder Schiff. Forst & Holz erwirtschaften eine CO 2 -Einsparung. Durch die Prozesse in der Forst- und Holzwirtschaft wird nur ein geringer Teil des im Holz gebundenen CO 2 freigesetzt. Unterm Strich stellt die Branche ihre Produkte mit einer CO 2 -Ersparnis zur Verfügung. Gleichzeitig sichert sie regionale Wertschöpfung und Beschäftigung. Forst & Holz bieten rund 300.000 Menschen ein Einkommen. Mit einem Produktionswert von 12 Milliarden Euro werden 4 Prozent des öster reichischen Bruttoinlandsprodukts erwirtschaftet. Je mehr Holzwirtschaft, desto mehr Wohlstand und Beschäftigung, desto weniger CO 2, desto kleiner unser CO 2 -Footprint. Eine Außer-Nutzung-Stellung von 10 Prozent der bewirtschafteten Waldfläche in Österreich hätte einen Verlust von 19.000 Arbeitsplätzen zur Folge vorausgesetzt das weniger zur Verfügung stehende Nutzholz würde durch Importe kompensiert werden. Würden aber z. B. in Deutschland ebenfalls Wirtschaftsflächen stillgelegt werden, gingen 95.000 heimische Arbeitsplätze verloren.

Der CO 2 -Footprint sorgt für Erstaunen: 1 m 3 verbautes Holz bindet 1 Tonne CO 2.

Holz als Werk- und Baustoff verringert doppelt CO 2. Der Prozess der Photosynthese durch die Bäume im Wald bewirkt, dass in 1 Kubikmeter Holz Kohlenstoff aus 1 Tonne CO 2 gebunden wird. Dieses CO 2 bleibt der Atmosphäre solange erspart, bis Holz verrottet oder verbrannt wird. Erst dann trifft sich der Kohlenstoff wieder mit dem Sauerstoff und es entsteht CO 2. Kaskadische Nutzung entzieht der Atmosphäre dauerhaft CO 2. Das Konzept der Kaskadennutzung sieht vor, dass Holz in mehreren Schritten stofflich also als Werk- oder Baustoff eingesetzt wird. Erst wenn keine stoffliche Verwendung mehr in Frage kommt, wird das Holz zur Energieproduktion freige geben. Das führt dazu, dass der aus dem Wald in die Holzerzeugnisse hinein verlängerte Kohlenstoffspeicher möglichst lange erhalten bleibt. Verbautes Holz erspart der Atmosphäre jahrzehntelang CO 2. Hat in einem Gebäude verbautes Holz dort ausgedient, steht es noch für andere Nutzungen zur Verfügung, z. B. wenn aus einem alten Dachstuhl Möbel entstehen. Nicht nur ökologisch im Sinne des Klimaschutzes ist es die beste Strategie, Holz möglichst lange im Verwendungskreislauf zu halten. Auch ökonomisch bringt das Vorteile, weil mit jedem Verarbeitungsschritt eine höhere Wertschöpfung erzielt wird. Holz wächst nach. Jeder genutzte Stamm aus dem Wald schafft Platz für neue Bäume. Während Produkte aus Holz CO 2 gefangen halten, wächst im Wald die in den Produkten verbrauchte Menge Holz wieder nach und entzieht der Umgebungsluft aktiv CO 2. Holz als Werk- und Baustoff wirkt also doppelt positiv auf die CO 2 -Bilanz. Je mehr Holz als Werk- und Baustoff, desto weniger CO 2, desto kleiner unser CO 2 -Footprint. C-auberformel: 250 kg C/m 3 Holz x 3,67 kg CO 2 = 917 kg CO 2 Holz besteht zu 50 Prozent aus Kohlenstoff (C). 1 Kubikmeter Holz wiegt im Mittel 500 Kilogramm, enthält also 250 Kilogramm C. Wenn C in CO 2 umgewandelt wird (oxidiert), entstehen aus 1 Kilogramm C ca. 3,67 Kilogramm CO 2. 250 Kilogramm C ergeben 917 Kilogramm CO 2, also ca. 1 Tonne CO 2 pro Kubikmeter Holz.

Bauen mit Holz ist aktiver Klimaschutz. Um dem Stoffkreislauf möglichst lange möglichst viel CO 2 zu entziehen, macht es Sinn, möglichst viel Holz in möglichst langlebige Produkte zu verpacken. Bauen mit Holz heißt hier das Mittel der Wahl. Durch Holzbauten entsteht in unseren Städten und Dörfern ein zweiter Wald aus Häusern. Holz ersetzt andere Baustoffe und verhindert CO 2 -Entstehung. Häuser aus Holz sind nicht nur gewaltige, aus dem Wald verlagerte Kohlenstoffspeicher. Sie tragen zusätzlich dazu bei, dass an anderer Stelle weniger CO 2 entsteht. Holz ersetzt herkömmliche Baustoffe wie Ziegel oder Beton, deren Herstellung CO 2 -intensiv ist, und vermeidet die dabei entstehenden Emissionen. 1 Quadratmeter Außenwandaufbau in Massivholz beispielsweise erspart unterm Strich (CO 2 -Bindung im Holz minus CO 2 -Emissionen in der Herstellungsphase) ungefähr jene Menge CO 2, die ein vergleichbarer Wandaufbau aus Beton im Gegenzug verursachen würde. Zu diesem Effekt, der sich aus stofflicher Substitution ergibt, gesellt sich schlussendlich noch einer aus energetischer Substitution dazu. Das Baumaterial Holz muss nicht aufwändig entsorgt werden, sondern kann zuletzt als Energieträger zum Einsatz kommen und ersetzt dabei fossile Brennstoffe wie Kohle, Öl oder Gas. Gebäude aus Holz sind Baumaßnahmen mit Gewinn für den Klimaschutz. Aus Lebenszyklusanalysen, die die Treibhausgasemissionen eines Gebäudes von Errichtung über Instandhaltung bis zu Rückbau und Entsorgung betrachten und dabei Substitutionseffekte berücksichtigen, ergibt sich, dass pro Kilogramm einge setztem Holz 1,76 Kilogramm CO 2 eingespart werden können. Je mehr Häuser aus Holz, desto weniger CO 2, desto kleiner unser CO 2 -Footprint. CO 2 -Bilanz von 1 Quadratmeter Außenwandaufbau: Massivholz - 88 kg CO 2 Holzrahmen - 45 kg CO 2 Ziegel + 57 kg CO 2 Beton + 82 kg CO 2 Die Berechnungen beziehen sich auf übliche Wandaufbauten mit identen Wärmedämmeigenschaften und berücksichtigen CO 2 -Emissionen in der Herstellung sowie den Kohlenstoffspeichergehalt im Material.

Häuser aus Holz verkleinern den CO 2 -Footprint um mehr als die Hälfte. Ökobilanzen sind ein etabliertes Werkzeug, um die gesamthaften CO 2 -Wirkungen eines Gebäudes zu ermitteln. Dabei werden die CO 2 -Ausstöße, die bei der Herstellung und durch Transporte entstehen, ebenso berücksichtigt wie jene, die auf das Konto von Nutzung und Betrieb sowie Entsorgung der Bauteile am Ende der Lebensdauer gehen. In Summe ergibt sich der konkrete CO 2 -Footprint eines Gebäudes. Klimaentlastungen von über 50 Prozent durch Holzbau. Holzbauten haben im Vergleich zu Bauten aus herkömmlichen, nicht nachwachs enden Baumaterialien einen um mehr als die Hälfte kleineren CO 2 -Footprint und das obwohl Faktoren wie Substitutionseffekte und Nachwuchspotential noch gar nicht berücksichtigt sind. Ebenso wird in diesen Bilanzen nicht die CO 2 -Bindung im Material ausgedrückt, weil am Ende von einer thermischen Verwertung und damit einer Auflösung des Kohlenstoffspeichers ausgegangen wird. Österreich hat genug Wald und Holzvorrat, um alles in Holz zu bauen. Wir haben Holz in Hülle und Fülle und weil laufend mehr Holz nachwächst als geerntet wird, bleibt das auch so. Weniger als ein Drittel des jährlichen Zuwachses würde ausreichen, um alle Hochbauten eines Jahres in Österreich in Holz zu errichten. Bauen mit Holz hat nicht nur einen erstaunlichen CO 2 -Footprint, sondern punktet auch sonst in voller Länge. Holz macht mittlerweile in wegweisenden öffentlichen Bauten ebenso gute Figur wie in mehrgeschossigen Wohnbauten. Neben Klimaschutz bringt es heimische Wertschöpfung und Beschäftigung, Wohnqualität und ästhetische Vielfalt. Daher spricht alles dafür, einen zweiten Wald aus Häusern zu pflanzen und Holzhäuser wie Bäume in den Himmel wachsen zu lassen. Der CO 2 -Footprint öffnet die Augen: Holz ist genial. Ökobilanzierungen von drei realisierten Bauten aus Österreich (Passivwohnhaus Samer Mösl, Gemeinde zentrum Ludesch, Fachhochschule Campus Kuchl) mit primärer Tragstruktur aus Holz und nachwachsenden Rohstoffen in vielen Bauteilen zeigen im Vergleich zu simulierten Zwillingsbauten mit gleicher Kubatur, aber hauptsächlich aus Bauprodukten mit mineralischen, metallischen oder synthetischen Roh stoffen über einen Betrachtungszeitraum von 50 Jahren Klimaentlastungen von 58 bis 71 Prozent.

Der CO 2 -Footprint führt Klimaspuren vor Augen. Der CO 2 -Footprint ist ein Maß für die Klimawirkungen von menschlichen Aktivitäten. Er beschreibt die Summe des verursachten CO 2 und kann für Individuen, Länder, Branchen, Unternehmen oder Produkte berechnet werden. Dabei werden die vollständigen Lebenszyklen von Rohstoffgewinnung über Herstellung und Transporte bis zu Gebrauch und Entsorgung erfasst. CO 2 -Vermeidungen werden gutgeschrieben und wirken sich günstig auf den Footprint aus. Waldbewirtschaftung und Holzverwendung gehen mit positivem Beispiel voran: Der Wald bindet CO 2, Waldbewirtschaftung macht den Rohstoff Holz verfügbar, Holzprodukte verlängern die CO 2 -Bindung und schaffen Platz für neues Wachstum im Wald. Gleichzeitig ersetzen sie andere CO 2 -emittierende Materialien. Jeder Schritt, der CO 2 einspart, erwirkt einen kleineren CO 2 -Footprint und ist positiv für Mensch und Klima. 2013 proholz Austria Arbeitsgemeinschaft der öster reichischen Forst- und Holzwirtschaft Uraniastraße 4, 1011 Wien, T +43 (0)1 712 04 74, proholz.at, holzistgenial.at Obmann: Dieter Kainz Geschäftsführer: Georg Binder Projektleitung, Redaktion und Text: Karin Giselbrecht Konzept & Gestaltung: Gassner Redolfi KG Druck: Eberl Print. Gedruckt auf pefc zertifiziertem Papier. Dieses Produkt stammt aus nachhaltig bewirtschafteten Wäldern und kontrollierten Quellen. pefc.at Quellen: Österreichs Wald Bundesforschungszentrum für Wald, 2012 CO 2 -Effekte der Schweizer Wald- und Holzwirtschaft Bundesamt für Umwelt (BAFU), 2007 Simulation der Verfügbarkeit von österreichischen Waldressourcen Wood K plus, BOKU Wien, Peter Schwarzbauer et. al., 2012 Bauen mit Holz im Ökovergleich proholz Edition 12, 2013 Umweltwirkungen der Herstellung verschiedener Wandaufbauten Berechnungen, Holz forschung Austria, Franz Dolezal, Christina Spitzbart Kohlenstoff bilanz der Waldwirtschaft Berechnungen, BOKU Wien, Hubert Hasenauer