Zweisprachiger Unterricht an Berufsfachschulen im Kanton Zürich (bili)



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Transkript:

Zweisprachiger Unterricht an Berufsfachschulen im Kanton Zürich (bili) Zwischenbericht, Oktober 2012 1. Ausgangslage Zweisprachiger oder bilingualer Fachunterricht wird an den Berufsfachschulen im Kanton Zürich seit 1999 angeboten. In der Pilotphase von 1999 bis 2003 des bilingualen Unterrichts (bili), an der elf Berufsfach- und Berufsmaturitätsschulen im Kanton Zürich teilnahmen, wurden die Grundprinzipien des zweisprachigen Unterrichts erarbeitet und erprobt. Sie fanden ihren Niederschlag in zwei Buchpublikationen, herausgegeben vom Mittelschul- und Berufsbildungsamt im hep-verlag 2004 bzw. 2007: Die Lehre zur Sprache bringen 2004, Two for One 2007. Im Rahmen eines Umsetzungsprojekts wurde 2006 bis 2011 der zweisprachige Unterricht an den beteiligten Schulen gefestigt und ausgebaut. Die Aus- und Weiterbildung der Lehrpersonen wurde definiert und die Rahmenbedingungen für bili-unterricht an den Schulen festgelegt. Ausserdem wurden zweisprachige Lehrabschlussprüfungen erfolgreich durchgeführt. Im Schuljahr 2010/11 wurden im Kanton Zürich insgesamt 1 172 Lernende in 71 Klassen von 35 Lehrpersonen bilingual unterrichtet. Eine externe Evaluation der Universität Freiburg (2010) zeigte auf, dass bili-unterricht sowohl bei den Lernenden als auch bei den Lehrpersonen als Bereicherung des bestehenden Schulangebots angesehen wird und im Vergleich zu den einsprachig unterrichteten Klassen mindestens gleich gute Fachkenntnisse vermittelt. Aufgrund der positiven Erfahrungen sprach sich der Bildungsrat im Frühjahr 2011 für die generelle Einführung des zweisprachigen Unterrichts an allen Berufsfachschulen aus, vor allem bei anspruchsvollen drei- und vierjährigen beruflichen Grundbildungen mit eidgenössischem Fähigkeitszeugnis EFZ und in Berufsmaturitätsklassen. Angeregt wurde zudem die Einführung eines bili-angebots Deutsch/Französisch. Im August 2011 bewilligte der Regierungsrat des Kantons Zürich die finanziellen Mittel für die Aufbauphase des zweisprachigen Unterrichts (2011 bis 2015).

2. Bili in der Kombination Englisch/ Deutsch Die Verbreitung von bili in der Kombination Deutsch/Englisch widerspiegelt den zunehmenden Stellenwert der Fremdsprachen in der Berufsbildung. Diese Erkenntnis, zusammen mit den unterstützenden Massnahmen des Mittelschul- und Berufsbildungsamts, führten dazu, dass innerhalb eines Schuljahres (September 2011 bis September 2012) 29 Lehrpersonen aus acht verschiedenen Berufsfachschulen in den bili-unterricht eingestiegen sind. Die meisten davon absolvieren die Zusatzausbildung in Methodik und Didaktik des zweisprachigen Unterrichts an der Pädagogischen Hochschule Zürich PHZH, die restlichen werden von einer erfahrenen bili- Lehrperson als Mentor begleitet. Im Folgenden werden die Neuerungen im bili-bereich an den einzelnen Schulen zusammengefasst: KV Zürich Business School Im Schuljahr 2011/12 stieg die KV Zürich Business School (KVZ) in den bili-unterricht ein und bildete im Rahmen eines internen Kurses der Pädagogischen Hochschule Nordwestschweiz 14 Lehrpersonen in Didaktik des zweisprachigen Unterrichts aus. Zehn davon setzten ihre Ausbildung an der Pädagogischen Hochschule Zürich fort, die sie mit dem Abschluss Certificate of Advanced Studies (CAS) beenden. Vier dieser Lehrpersonen unterrichten seit Schuljahr 2011/12 eine Berufsmaturitätsklasse (BM1) Klasse immersiv, das heisst auf Englisch in allen Fächern ausser den sprachlichen. Im Schuljahr 2012/13 ist eine neue immersive BM-Klasse zustande gekommen, die von den gleichen Lehrpersonen unterrichtet wird. Die Schule hat ein Konzept für den kontinuierlichen Ausbau des bili-unterrichts ausgearbeitet. 2013/14 sollten neben zwei BM1-Klassen auch zwei EFZ-Klassen bilingual unterrichtet werden. Zwei Jahre später wird der Einstieg auf Stufe BM2 vollzogen. Ziel ist es, in einigen Jahren den bili-unterricht auf allen Stufen der Schule anzubieten. Auf diese Weise werden alle vierzehn bili- Lehrpersonen zum Einsatz kommen. Berufsmaturitätsschule Zürich Die Berufsmaturitätsschule Zürich war bisher mit einer Lehrperson im ersten Schuljahr am bili- Unterricht beteiligt (Fach Information, Kommunikation, Administration IKA). Neu unterrichten drei weitere Lehrpersonen in zwei BM2-Klassen die Fächer Sozialwissenschaft und Naturwissenschaft bilingual. 2/6

Berufsbildungsschule Winterthur, Abteilung Berufsmaturität An der Abteilung Berufsmaturität der Berufsbildungsschule Winterthur unterrichten seit Jahren zwei Lehrpersonen bilingual (Naturwissenschaften und Physik). Eine weitere Lehrperson (Geschichte) bildete sich am Institut für Gymnasial- und Berufspädagogik IGB zur Immersionslehrperson weiter und unterrichtet seit 2011/12 bilingual. Eine vierte Lehrperson hat im September 2012 die CAS-Ausbildung an der PHZH begonnen. Wirtschaftsschule Wetzikon, Berufsmaturität Seit Jahren werden alle BM1-Klassen an der Wirtschaftsschule Wetzikon im Fach Biologie zweisprachig unterrichtet. Übrige Berufsfachschulen, EFZ-Ausbildungen Im Schuljahr 2012/13 sind weitere Lehrpersonen an verschieden Berufsfachschulen in den bili- Unterricht eingestiegen. Es sind drei Lehrpersonen der Technischen Berufsschule Zürich (TBZ), zwei der Allgemeinen Berufsschule Zürich (ABZ), zwei der Baugewerblichen Berufsschule Zürich (BBZ) und je eine der Gewerblichen Berufsschule Wetzikon (GBW), der Berufsschule Bülach (BSB) und der Berufsbildungsschule Winterthur (BBW) in den Fächern Allgemeinbildung, Berufskunde, Informatik und Sport. Bili-Fachgruppenleitung An fünf Berufsfachschulen mit grösseren bili-teams (BBW, TBZ, KVZ, ABZ, GBW) wurde die Funktion einer bili-fachgruppenleitung geschaffen. Die Hauptaufgaben sind in einem Pflichtenheft festgehalten und regeln die externe und interne Koordinations- und Konzeptarbeit sowie die Verbreitung des bili-unterrichts an diesen Schulen. Bili-Qualifikationsverfahren Vermehrt werden auch zweisprachige Qualifikationsverfahren (Abschlussprüfungen) in verschiedenen Fächern erprobt. Das zweisprachige Qualifikationsverfahren des Fachs Allgemeinbildung wurde im Sommer 2012 von drei Lehrpersonen der TBZ erfolgreich durchgeführt: Zwanzig Lernende wurden mit dem bili-profil «bili advanced» ausgezeichnet. Weitere fünf Lernende der ABZ, sowie zwei Lernende der BSB haben ebenfalls das zweisprachige QV im Fach Allgemeinbildung erfolgreich durchlaufen. An der Minerva haben zwanzig Lernende die zweisprachige Wirtschaftsprüfung bestanden. Für nächstes Jahr (2013) sind bereits drei Klassen der TBZ, eine der KVZ, eine der ABZ und eine der BSB für das bili-qv angemeldet. 3/6

Das Mittelschul- und Berufsbildungsamt plant, die Richtlinien zur Durchführung von zweisprachigen Qualifikationsverfahren auf Schuljahr 2013/14 in Kraft zu setzen. Bili-Informationsmaterial Im Januar 2012 hat die Fachstelle Fremdsprachen des Mittelschul- und Berufsbildungsamts eine neue, überarbeitete Version der bili-broschüre Fit for Life herausgegeben. Darin enthalten sind neu auch die Referenzprofile und die gesetzlichen Bestimmungen zum zweisprachigen Unterricht. Ausserdem sind die Bedingungen für das Erteilen vom bili-unterricht sowie für die finanzielle Unterstützung durch den Kanton aufgeführt. Die Broschüre ist an alle Berufsinformationszentren (biz) und Berufsfachschulen des Kantons verschickt worden. Sie kann von interessierten Betrieben, Lehrpersonen oder Jugendlichen bei der Fachstelle Fremdsprachen des Mittelschul- und Berufsbildungsamts bezogen oder von Website www.mba.zh.ch heruntergeladen werden. In Zusammenarbeit mit dem Amt für Jugend und Berufsberatung wurde das Broschüre Fremdsprachenunterricht an Berufsfachschulen herausgegeben. Darin aufgeführt sind auch alle Berufe und Fächer, die zweisprachig unterrichtet werden. Ein Newsletter der Fachstelle Fremdsprachen auf der Webseite www.mba.zh.chinformiert regelmässig zum Thema Zweisprachiger Unterricht. Bili-Forum Auf Wunsch von vielen Lehrpersonen wurde die externe «Plattform 2. Sprache» (www.2sprachen.ch) mit einem Forum für bili-lehrpersonen ergänzt. Dort können diese sowohl nützliche Informationen und Links zum zweisprachigen Unterricht finden wie auch eigene Materialien, Informationen oder Fragen austauschen. Ausbildung und Weiterbildung Neun bili-lehrpersonen werden 2012/13 den modularen Zertifikatslehrgang für Methodik und Didaktik des zweisprachigen Unterrichts an der PHZH absolvieren. Drei werden von bili- Mentoren an der eigenen Schule in den bili-unterricht eingeführt und begleitet. Die restlichen neueingestiegenen Lehrpersonen haben schon ihre Zusatzausbildung absolviert. Das Mittelschul- und Berufsbildungsamt unterstützt die sprachliche Weiterbildung der bili- Lehrpersonen fachlich und finanziell. Sechs bili-lehrpersonen aus dem Kanton absolvieren im Jahr 2012 einen Sprachaufenthalt. Am 22. Juni 2012 fand im Beckenhof, Zürich, das erste Erfahrungsaustauschtreffen in Zusammenarbeit mit der Pädagogischen Hochschule Zürich PHZH statt. 22 Zürcher und einige ausserkantonale Lehrpersonen nahmen daran teil. Auch künftig werden die Erfahrungsaus- 4/6

tauschtreffen als Teils des Zertifikatslehrgangs Zweisprachiger Unterricht angeboten. Das nächste Treffen findet am 8. März 2013 an der PHZH statt. 3. Bili in der Kombination Deutsch/Französisch Das Mittelschul- und Berufsbildungsamt setzt sich dafür ein, den bili-unterricht um die Kombination Deutsch/Französisch zu erweitern. Zurzeit wird nur eine Klasse an der Detailhandelsschule Zürich im Fach Allgemeinbildung teilweise auf Französisch unterrichtet. Diese Klasse besteht aus Lernenden, die ihre Ausbildung bei der Schweizerischen Post absolvieren und auf Wunsch dieses Arbeitgebers ihre Französisch-Kenntnisse aufbessern. An der Konferenz der Rektorinnen und Rektoren der Berufsfachschulen vom 20. Juni 2012 wurden alle Anwesenden über die Möglichkeit, den bilingualen Unterricht in der Kombination Deutsch/Französisch anzubieten, informiert. Schulen mit Berufen, welche für den bili- Französischunterricht geeignet wären, werden nochmals direkt kontaktiert. 5/6

4. Fazit Der bili-unterricht in der Kombination Deutsch/Englisch hat sich an den teilnehmenden Schulen im Kanton Zürich etabliert. Auf nationaler Ebene wird im Zusammenhang mit der Ausarbeitung der Stossrichtung der Förderung von Mobilität in der Berufsbildung dem bilingualen Unterricht einen wichtigen Stellenwert zugeschrieben (Thema nationale Lehrstellenkonferenz 2011). Trotz des grossen Zuwachses an neuen bili-lehrpersonen im ersten Jahr der Aufbauphase, sind aktive Bemühungen für das Engagement von weiteren Schulen bzw. Lehrpersonen zentral und notwendig, denn die Bedeutung von bili ist häufig noch nicht genügend erkannt. Berufsfachschulen, die noch keinen bili-unterricht anbieten, sehen sich vor einer grossen Aufbauarbeit. Der Mehrwert dieses Unterrichts wird zwar oftmals erkannt, es mangelt aber an zeitlichen Ressourcen und Knowhow für die Einführung von bili. Unterstützung und Beratung sind daher für diese Schulen bedeutend. Die Bemühungen für Bili in der Kombination Deutsch/Französisch werden weiter hochgehalten. Möglichkeiten, um die Verbreitung und den Mehrwert des zweisprachigen Unterrichts zu steigern, wären die breite Einführung des bili-unterrichts Deutsch/Englisch in allen Berufsmaturitätsklassen und an allen KV-Schulen des Kantons. Schulen, die anspruchsvolle drei- und vierjährige EFZ-Berufe ausbilden, sollten den bili Unterricht ebenfalls breiter anbieten können. Grössere Unternehmen und Arbeitgeber wünschen verbesserte Fremdsprachenkenntnisse der Berufsschullernenden. Des Weiteren könnten Schulen ihren bili-klassen im Rahmen der Austauschprogramme der ch-stiftung einen Auslandaufenthalt anbieten. Dafür müssten Lehrpersonen mit dieser Aufbauarbeit beauftragt und entlastet werden. 6/6