Energieeffizientes Bauen und Gebäudeerneuerung - Kosten und Nutzen für Bewohner, Eigentümer und regionale Wirtschaft



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Transkript:

SOCASA-Eröffnungsveranstaltung Solothurn, 10. März 2005 Energieeffizientes Bauen und Gebäudeerneuerung - Kosten und Nutzen für Bewohner, Eigentümer und regionale Wirtschaft Martin Jakob, CEPE ETH Zürich Bildnachweis: EMPA Potential weit und breit - ungenutzt Mehrfamilienhaus- 100% 80% 60% 40% Einfamilienhaus-Fassaden keine Angabe / WD vor 1986 Keine Fassadenmassnahmen Instandsetzung Wärmedämmung 20% 0% Bis 1947 1961 1946 bis bis 1960 1975 Bis 1947 1961 1946 bis bis 1960 1975 Mehrfachnennungen möglich 1

Ungenutzte Chancen Liegt es an den Kosten? Neubau Fassadenwärmedämmung 12 cm: ca. 110 CHF/m 2 Fassadenwärmedämmung 16 cm: 114 120 CHF/m 2 Gebäudeerneuerung Fassadeninstandsetzung (Putzausbesserung, Malerarbeiten etc.): 30 40 CHF/m 2 Fassadenwärmedämmung 12 cm: 110 130 CHF/m 2 Liegt es an den Kosten? JA, wenn nur Betrachtung Investitionskosten, ABER --> JA, bei heutigem Energiepreis, ABER--> JA, nur energetische Nutzen, ABER --> --> ABER: Netto-Mehrkosten sind GERING 1 bis 2 Fr/Jahr pro m 2 Fassade = 4 bis 8 Fr/Monat für 100m 2 Wohnung = 15 bis 20 Fr/Monat für Einfamilienhaus 2

Klassische Wirtschaftlichkeitsrechnung Fallbeispiel 100m 2 MFH-Wohnung Energiepreis = 5 Rp/kWh Vor Erneuerung Nach Erneuerung Standard Weitergehend Energiebedarf (MJ/m 2 EBFa) 500 415 395-17% -21% Instandsetzungskosten (CHF/m 2 Fassade) 40 Fassaden-Wärmedämmung (CHF/m 2 Fass.) 110 130 Jahreskosten (Instandsetzung/Wärmedämmung) 220 418 494 Energiekosten (CHF/Jahr) 817 625 595 Total (CHF/Jahr) 1037 1043 1089 + 6 + 52 Gebäudeerneuerung Fassadenwärmedämmung Jahreskosten bei heutigen Energiepreisen ohne Wärmedämmung U-Wert 0.9 Wärmekosten 150 100 Wärmebedarf MJ/m 2 EBFa (Annahme Energiepreis 5.5 Rp/kWh) 10 cm 12 cm 16 cm 20 cm Fassadenwärmedämmung inkl. Montage, Anschlüsse, Arbeit etc. Instandsetzung (Putzausbesserung, Anstrich) U-Wert 0.3 50 Mietkosten 35 Fr pro Monat Realzins 3% 25 20 15 10 5 0 0 3

Energetischer Nutzen (1) Künftige Energiepreisrisiken Förderung Mia. t / Jahr Produktionsmaximum 2015 bis 2030 Steigende Nachfrage Quelle: P.Kehrer Das Erdöl im 21.Jahrhundert Mangel oder Überfluss? Vortrag im Erdölmuseum Wietze,10.März 2000.Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe,Hannover. Konzentration der Erdölförderung auf OPEC / Naher Osten 2000 2020 OPEC 43% 63% Naher Osten 29% 50% CO 2 -Gesetz: freiwillige Massnahmen + evtl. Lenkungsabgabe Klassische Wirtschaftlichkeitsrechnung Fallbeispiel 100m 2 MFH-Wohnung Energiepreis = 7 Rp/kWh Vor Erneuerung Nach Erneuerung Standard Weitergehend Energiebedarf (MJ/m 2 EBFa) 500 415 395-17% -21% Instandsetzungskosten (CHF/m 2 Fassade) 40 Fassaden-Wärmedämmung (CHF/m 2 Fass.) 110 130 Jahreskosten (Instandsetzung/Wärmedämmung) 220 418 494 Energiekosten (CHF/Jahr) 1144 944 898 Total (CHF/Jahr) 1364 1362 1392-2 + 29 4

Jahreskosten bei Fassadenwärmedämmungen bei Neubauten (EFH oder MFH) Wärmekosten (Energiepreise 7 Rp/kWh) Jährliche Kosten CHF pro m 2 Fassade 3.5 3.0 Wärmekosten (Energiepreis 5 Rp/kWh) 2.5 2.0 1.5 U-Wert Jahreskosten Wärmedämmung 1.0 0.5 W/m 2 K 0.0 0.35 0.30 0.25 0.20 0.15 0.10 0.05 0.00 10 cm 12 cm 16 cm 20 cm 30 cm Quelle: BFE (Hrsg) "Wärmeschutz bei Wohnbauten - Kosten und Nutzen" Jahreskosten bei Dachwärmedämmungen bei Neubauten Wärmekosten (Energiepreise 7 Rp/kWh) Wärmekosten (Energiepreis 5 Rp/kWh) Jährliche Kosten CHF pro m 2 Dach 4.0 3.5 3.0 Mögliche Zusatznutzen (z.b. 25 Fr/Monat für 100 m 2 Dachwohnung 2.5 2.0 1.5 0.35 U-Wert W/m 2 K 0.30 0.25 0.20 0.15 0.10 12 cm 14 cm 16cm 18 cm 24 cm 32 cm Jahreskosten Wärmedämmung alles inkl. 0.05 0.00 1.0 0.5 0.0 Quelle: BFE (Hrsg) "Wärmeschutz bei Wohnbauten - Kosten und Nutzen" 5

Elemente einer umfassenden Wirtschaftlichkeitsbetrachtung Privatwirtschaft Nachfrage u. Wohnbedürfnisse: Zukunftsorientierte Betrachtung Begleitende Nutzen inkl. ökonomische Bewertung Zinskosten vermehrt abhängig von Risikosituation (Basel II) Lange Lebensdauer beachten => Energiepreisrisiken Volkswirtschaft Energie-Effizienz als Basis für Klima- und Umweltschutz Energie-Effizienz eröffnet Chancen für Innovationen (auch Export) und Arbeitsplätze Förderung (zeitlich begrenzt) löst Lern- und Skaleneffekte aus => Sinkende Investitionskosten Risikominderung gegenüber Energiepreisschwankungen + Lärmschutz + Behaglichkeit + Luftqualität + Luftfeuchtigkeit + Nutzflächen + Architektur + Sicherheit Nichtenergetische indirekte Zusatznutzen Geringere Mietzinsreduktion (Aussenlärm) Höhere Oberflächentemperaturen: Innenwände (19 C statt 16 C) Fenster (17 C bis 18 C statt 12 C) Zugfreie Aufenthaltsbereiche / Räume Frische Luft, weniger Gerüche, geringere Indoorbelastung, Pollen Geringere Risiken für Bauschäden Dachraum, einspringende Balkone => zusätzlicher Wohnraum Wärmegedämmte (hinterlüftete) Fassaden Geschl. Fenster ->geringere Einbruchsgefahr Mehr Nutzfläche 6

Künftige Nachfrage und Wohnbedürfnisse Bereits heute bestehen in der Schweiz Defizite bzgl. Wohlbefinden: Ideelle Bedürfnisse Komfort Art der Wohnung Nebenräume Wohnungs-Ausbaustandard Geräte-Ausbaustandard Ergänzende Folie Keine Lärm- u. Verkehrsemissionen Gute Luftqualität (knapp 30%) Tiefe Miet- bzw. Hypothekarkosten (33% ) Tiefe Nebenkosten (44%) Energiesparende (50%), ökologische (39%), gesunde Bauweise (ca. 35%) Mehr Nebenräume Viel Platz Wohnungs-Ausbaustandard (sep. Bad/WC, Balkon, Terrasse) Grund- Bedürfnisse Wohnlage, Infrastruktur, Naherholung, Arbeitsweg, Nachbarschaft) Quelle: Dichter-Institut: Wohnen 2003, Zürich, April 2003 Helligkeit, Sicherheit, Hauswart Anzahl 800 700 600 500 400 300 200 100 0 Künftige Nachfrage und Wohnbedürfnisse Neubau Anzahl Gebäude Neubau m2 EBF MINERGIE: Steigender Zuwachs pro Jahr Erneuerung Anzahl Gebäude Erneuerung m2 EBF 1998 1999 2000 2001 2002 2003 m2 EBF 500'000 450'000 400'000 350'000 300'000 250'000 200'000 150'000 100'000 50'000 0 Quelle: Minergie-Agentur Bau, Grafik CEPE Komfortbedürfnis wird weiter zunehmen Wachsendes Einkommen Alter Laufend steigende Erwartungen 7

Foto Hinterlüftete Fassade Foto Dachraum Quelle BFE-Pilotprojekt Magnusstr 8

Bewertung der der Gesamtnutzen (1) Zahlungsbereitschaften (indirekte Befragungsmethode) Provisorische Ergebnisse Fenster Fassade Lüftungsanlage MFH Bestand 110-220 Fr./Mt. 1) 2) 33-128 Fr./Mt. 76-153 Fr./Mt. EFH Bestand 61 000-91 000 Fr. 1) 2) 30 000-45 000 Fr. 35 000-52 000 Fr MFH Neubau EFH Neubau Nicht signifikant von 0 verschieden 11-100 Fr./Mt. 76-153 Fr./Mt. Nicht signifikant von 0 verschieden Nicht signifikant von 0 verschieden 35 000-52 000 Fr 1) neues Fenster im Vergleich. 2) zu altem Fenster Wärmdämmung im Vergleich zu Anstrich Quelle: CEPE, M. Jakob (Stand 4.3.05) Bewertung der der Gesamtnutzen (2) Zahlungsbereitschaften (Analyse von realen Marktdaten, Region ZH) + Höhere Mieteinnahmen (MFH) + Höherer Verkaufspreis (EFH) + Wertentwicklung Simulationsrechnungen ZKB Provisorische Ergebnisse Neubau +7.5% für Minergie Gebäudebestand + 8% für wärmegedämmte Fassade Neubau + 9% (+/-5%) für Minergie-EFH (ZKB) + 10% (+/-5%) für Minergie-EFH (CEPE/ETH) Gebäudebestand +2% bis +3.5% für EFH mit energie-effizienten Fenstern Outperformance der Minergie-Gebäude nach 30 Jahren in 90% der Fälle Quellen: CEPE, M. Jakob (Stand 4.3.05), ZKB 2004 9

Gegenüberstellung Kosten und Nutzen Fallbeispiel 100 m2 MFH-Wohnung Kosten Nutzenbewertung Kapitalkosten Zahlungsbereitschaft Marktdaten CHF/Monat CHF/Monat CHF/Monat Gebäudebestand Fassaden-Wärmedämmung 16-37 30-130 50-180 Fensterersatz 40-60 110-220 Neubau Fassaden-Wärmedämmung 6-20 11-100 Wohnungslüftung 85-125 75-150 Minergie 90-180 60-250 Quelle: CEPE, M. Jakob (Stand 4.3.05) Beiträge der einzelnen Massnahmentypen zur Ereichung des CO2-Gesetzziels 35 Millionen Tonnen CO 2 30 25 20 Referenz-Szenario Wirtschaftsw achstum und Stand der Technik 1990 Reduktionsbeiträge: Energie-Effizienz Erneuerbare Energien Erdgas Nachhaltigkeit II total 15 Nachhaltigkeit-Szenario II 10 1990 1995 2000 2005 2010 10

Mio CHF/Jahr Nachhaltigkeit-Szenario II - Mehr- und Minderkosten Aus Sicht der Privaten und der Wirtschaft Aus Sicht der Gesamtwirtschaft (Zinssatz 8% bzw. 5%) (Zinsatz 2.5%) Energie-Effizienz Haushalte, Wohngebäude 239 106 Wirtschaft (Industrie und Dienstleistungen) 84 27 Verkehr 87 29 Brennstoff-Substitution 6-20 Total direkte Nettokosten 416 140 Vermiedene externe Kosten - durch Luftschadstoffe k.a. -200 - durch Klimawandel (Treibhausgase) k.a. -20 bis -200 Gesamttotal k.a. -80 bis -260 Beschäftigungswirkungen einer CO 2 -Abgabe sind laut vorliegender Studien bei Begrenzung der Abgabe bis zu etwa 60 CHF/t CO 2 als positiv einzuschätzen. Importierte Energie wird durch inländisch erzeugte Effizienzprodukte und Dienstleistungen ersetzt. Gewinnerbranchen: Nachhaltigkeit-Szenario II - Beschäftigungseffekte.. Abweichung in der Beschäftigung (in %) 1.75 1.50 1.25 1.00 0.75 0.50 0.25 0.00 0-0.25 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100 110-0.50-0.75-1.00 CHF 1990 / t CO 2 Baugewerbe (Renovation, Wärmedämmung, Fenster, Gebäudetechnik, Planung etc.) Energie-Effizienzprodukte und -dienstleistungen Felder et al. (1996) Meyer zu Himmern (1997) Bundesrat (1997) Kirchgässner et al. (1998) Bahn und Frei (2000) 11

U-Wert beim Fensterglas 7 6 5 4 3 2 1 Innovation fördern Vergangene technische Entwicklung... U-Wert in W/m 2 K Dämmstärke bei Fassaden 18 16 14 12 10 8 6 4 2 0 Dämmstärke cm Unternehmen HF 1 Unternehmen HF 3 Unternehmen HF 5 Unternehmen HF 4 Unternehmen HF 5 Unternehmen HF 6 Unternehmen HF 9 1970 1975 1980 1985 1990 1995 2000 0 1950 1960 1970 1980 1990...WEITERFÜHREN! Aktionsplan )1( Ergänzende Folie 1 2 3 4 5 6 Zielgruppengerechte Information über begleitende Nutzen Intensivierte Weiterbildung: Techniken, ökonomische Bewertung, Kommunikation Zusatznutzen, Offerten in jungen Märkten => Immo.verwaltungen, Architekten/Planer, Unternehmen Verschärfung der kantonalen Anforderungen [SIA 380/1] Deklarationspflicht; Erneuerungspflicht bei hohem EnergieV. Förderung von Labeln [Minergie] u.a. Niedrig-E-Konzepten Investitionsanreize im Steuerrecht [z.b. Erneuerungsfonds] 12

Ergänzende Folie Aktionsplan )2( 7 8 9 10 11 12 Anpassung Mietrecht: vollständige Überwälzung der Energie-Effizienzinvestitionen Zinsvergünstigungen für Minergie-Module [Erneuerungen] Risikogarantie für Energie-Contracting Durchsetzung von Best-Practice =>Markttransparenz Kosten- und Energieberechnungstools [SIA 3801]: Ergänzung mit besonders energie-effizienten [Bau-] Elementen und mit Kosten =>Optimiertes Planen Energie-Effizienz und Wärmeschutz als Bewertungselement bei Basel II Fazit Energetische Erneuerungs- und Neubau-Investitionen: Kosten werden häufig überschätzt Nutzen werden massiv unterschätzt Bewohner/-innen, Gebäudebesitzer, Gewerbe/KMU, Gesundheit, Klimaschutz > Handlungsbedarf bei Marktentwicklung Kommunikation, Motivation, Labels, Anreize, Rahmenbedingungen etc. 13

Literatur Publikation Wärmeschutz bei Wohnbauten Kosten und Nutzen, 24 S., Papier, pdf, www.minergie.ch, www.energie-schweiz.ch Buch Energieperspektiven und CO2-Reduktionspotenziale in der Schweiz bis 2010, 300 S., vdf Verlag der ETH Zürich, www.vdf.ethz.ch Literatur [1] Jakob, M., Jochem, E.: Kosten und Nutzen - Wärmeschutz bei Wohnbauten, November 2003, i.a.des Forschungsprogramms EWG des Bundesamts für Energie (BFE), Publikation, 24 S. Vertrieb: BBL (*), Art.-Nr.805.054d oder unter www.minergie.ch oder am Tagungsstand [2] Jakob,M., Jochem,E.,Christen,K.: Grenzkosten bei forcierten Energie-Effizienzmassnahmen bei Wohngebäuden, 2002, i.a. des Forschungsprogramms EWG des Bundesamts für Energie (BFE), Forschungsbericht, Vertrieb: BBL (*), Art.-Nr.805.054d oder unter www.ewg-bfe.ch [3] Jakob, M.,Jochem,E.: Erneuerungsverhalten im Bereich Wohngebäude,2003, i.a.des Forschungsprogramms EWG des Bundesamts für Energie (BFE), Forschungsbericht. Vertrieb:BBL (*), Art.-Nr.805.331d oder unter www.ewg-bfe.ch [4] Ott, W., Baur, M. Jakob, M.: Direkte und indirekte Zusatznutzen bei energie-effizienten Wohngebäuden, econcept und CEPE, Zürich. Laufendes Forschungsprojekt, erscheint 2004. Weitere Auskünfte: econcept/cepe [5] Ott, W., Jakob, M., Kaufmann, Y.: Mobilisierung der Erneuerungspotenziale bei Wohnbauten, econcept und CEPE ETH Zürich, im Auftrag des Forschungsprogramms Energiewirtschaftliche Grundlagen EWG des Bundesamts für Energie (BFE), Laufendes Forschungsprojekt, erscheint zweite Hälfte 2004. Weitere Auskünfte: econcept/cepe (*) BBL,Vertrieb Publikationen, 3003 Bern,www.bbl.admin.ch/bundespublikationen 14