Konzept zur Studien- und Berufsorientierung am Ulrich-von-Hutten-Gymnasium
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- Moritz Meyer
- vor 8 Jahren
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1 Konzept zur Studien- und Berufsorientierung am Ulrich-von-Hutten-Gymnasium (Stand: , Da) 0 Präambel Die Schule bereitet auf das Leben vor. Studien- und Berufsorientierung wird an der UvH als Aufgabe und als Ziel des Fachunterrichts sowie der beruflichen Bildung gesehen. Der Schule ist bewusst, dass Studien- und Berufsorientierung nur in Zusammenarbeit mit den Familien der Schülerinnen und Schüler sowie mit Partnern aus Gesellschaft und Wirtschaft erfolgen kann. Die Schule hat dabei keine studien- oder berufsberatende Funktion im klassischen Sinn, sondern verschafft Schülerinnen und Schülern einen Überblick, indem sie individuelle Kompetenzen fördert und die vielfältigen Möglichkeiten der deutschen Bildungslandschaft und des Arbeitsmarktes exemplarisch und neutral aufzeigt. Studien- und Berufsorientierung an der UvH ermöglicht es Schülerinnen und Schülern, sich selbst zu entdecken, sich Fragen zur eigenen Zukunft zu stellen und Pläne für das Leben nach der Schule zu schmieden. 1 Inhaltliche Kriterien Das Entdecken eigener Stärken und Interessen ist Grundvoraussetzung einer erfolgreichen Berufsund Studienorientierung. Die Schülerinnen und Schüler werden in verschiedenen Übungen und durch praktische Erfahrungen angeleitet, sich ihrer individuellen Kompetenzen bewusst zu werden. Die Ergebnisse dieser Selbstreflexion können dann auf exemplarisch ausgewählte Berufsfelder unter Berücksichtigung der Interessen der Schülerinnen und Schüler angewendet werden. Ziel ist es, individuelle Orientierung zu verschaffen, das Risiko einer unpassenden Berufs- oder Studienwahl zu reduzieren sowie die Handlungs- und Entscheidungskompetenz zu fördern. Dieser Prozess wird spiralcurricular ab der 8. Jahrgangsstufe mit der Einbindung des Berufswahlpasses angebahnt und über das Betriebspraktikum bis hin zum Abitur vertieft. Bei der Gestaltung der Inhalte wird den Schülerinnen und Schülern ein hohes Maß an Eigenverantwortung übertragen. Schon bei der Wahl des Praktikumsplatzes werden Eltern aufgefordert, so wenig wie möglich Einfluss auf die Praktikumswahl ihrer Kinder zu nehmen, damit diese bereits hier erste Erfahrungen zum Bewerbungsverfahren sammeln können. Der Ergänzungskurs wird über weite Teile in Seminarform durchgeführt. So wird einerseits eine universitäre Lehr- und Lernform erprobt und andererseits die Informations- und Medienkompetenz geschult. Außerdem werden die Schülerinnen und Schüler angeleitet und aufgefordert, individuelle Veranstaltungen zur Berufs- und Studienorientierung zu besuchen und das Beratungsangebot der Agentur für Arbeit an unserer Schule wahrzunehmen. Soziale Kompetenzen spielen nicht nur in der Berufs- und Studienorientierung eine Rolle. Sie sind wesentlicher Bestandteil unseres Schulalltages. Gemeinschaftliche Aktivitäten und Projekte stärken zum einen die Schulgemeinschaft und zum anderen die Teamfähigkeit und das Verantwortungsbewusstsein. Darüber hinaus wird im Rahmen des Ergänzungskurses ein Soft-Skill- Training angeboten. Wissenschaftspropädeutik ist Schwerpunkt in allen Fächern der gymnasialen Oberstufe. Im Ergänzungskurs werden hierzu zusätzliche Angebote unterbreitet. Der Prozess des Erstellens einer wissenschaftlichen Arbeit wird von der Themenfindung über die Entwicklung einer Leitfrage und der Literaturrecherche bis hin zur korrekten Zitierweise und Quellenangabe erprobt.
2 Damit leistet das Fach sowohl einen Beitrag zur Vorbereitung der Fünften Prüfungskomponente im Abitur als auch zur Vorbereitung auf das Studium. Studien- und Berufsorientierung bedeutet auch, Kenntnisse darüber zu erwerben, in welchem gesellschaftlichen Umfeld Ausbildung, (lebenslange) Fortbildung und Erwerbstätigkeit heute stattfinden. Gesellschaftliche Themen wie Fachkräftemangel und Zukunftssicherung (Sozialversicherung) sind deshalb Bestandteile des Unterrichts. Trotz der scheinbar günstigen Rahmenbedingungen sollen unsere Schülerinnen und Schüler befähigt werden, sich auf dem Ausbildungs- und Arbeitsmarkt zu behaupten. Um den Einstieg zu erleichtern, werden deshalb in Kooperation mit außerschulischen Partner Bewerbertrainings (schriftliche Bewerbung, Online-Bewerbung, Bewerbungsgespräche, Assessment-Center) durchgeführt. Erste praktische Erfahrungen sammeln unsere Schülerinnen und Schülern im Betriebspraktikum der 9. Klasse (ab dem Schuljahr 2013/14 der 10. Klasse). Das Praktikum wird durch die Schule vorbereitet (Unterstützung bei Auswahl des Praktikumsplatzes, Bewerbungsunterlagen), betreut (Praktikumsbesuche durch Lehrerinnen und Lehrer) und gemeinsam ausgewertet (Präsentation von Berufsfeldern). Die Möglichkeit der Durchführung von Minipraktika soll den Schülerinnen und Schülern der Oberstufe weitere berufliche Perspektiven eröffnen. Im naturwissenschaftlich-mathematischen Fachunterricht wird die Schulkooperation mit der Technischen Universität Berlin gepflegt. Die Schülerinnen und Schüler erleben nicht nur interessante MINT- Projekte in den Schullaboren der TU, sondern kommen so auch frühzeitig mit den Universitäten in Berührung. Eine Stärkung der soll darüber hinaus in Zukunft durch eine bessere Vorbereitung des Girls - bzw. und Boys Day erfolgen. Im Ergänzungskurs wird die Kooperation mit der TU weiter vertieft, indem es Schülerinnen und Schülern in Zukunft ermöglicht werden soll, an von Studentinnen und Studenten der TU durchgeführten Schnuppertagen teilzunehmen. Ebenfalls über den Fachunterricht und den berufsbildenden Unterricht werden Unternehmensbesuche durchgeführt, insbesondere im Rahmen der Schulkooperation mit der en Bahn AG. Ferner werden ehemalige und ältere Schülerinnen und Schüler in den -Unterricht eingebunden, um Erfahrungen aus erster Hand fruchtbar zu machen. In Kooperation mit der VOCATIUM-Messe Berlin (Institut für Talentforschung) können die im Ergänzungskurs erworbenen Kenntnisse zur Berufsorientierung und dem Bewerbungsverfahren praktisch umgesetzt werden. Alle Schülerinnen und Schüler des 11. Jahrgangs können zum Ende des Schuljahres in drei jeweils zwanzigminütigen Informations- bzw. Vorstellungsgesprächen erste persönliche Kontakte zu Unternehmen und Hochschulen knüpfen. Seit dem Schuljahr 2012/13 werden an der UvH regelmäßig mindestens zwei Schülerfirmen eingerichtet. Im Wahlpflichtfach Sozialwissenschaften (9. Jahrgang) werden Berliner-Mauer-Touren als Sightseeing-Angebot für Klassenfahrten organisiert und im Ergänzungskurs werden eigene Geschäftsideen entwickelt und umgesetzt. Hier werden praktische Erfahrungen gesammelt und die Schülerinnen und Schüler erhalten tiefere Einblicke in Arbeits- und Wirtschaftsprozesse. 2 Organisatorische Kriterien Studien- und Berufsorientierung wird an der UvH in einem eigenen Fachbereich bestehend aus derzeit vier Lehrerinnen und Lehrern organisiert. Studien- und Berufsorientierung erfolgt an der UvH ab den Jahrgangsstufen 8 und 9 punktuell und in den Jahrgangsstufen 10 und 11 schwerpunktmäßig. Aufgrund der sehr geringen Anzahl an Schülerin-
3 nen und Schülern, die unsere Schule nach der 10. Klasse verlassen, wird in der Sekundarstufe 1 kein berufsbildendes Fach angeboten. Stattdessen gibt es eine enge Anbindung an das Fach. In der Sekundarstufe 2 wird seit dem Schuljahr 2011/12 der Ergänzungskurs angeboten. Der Unterricht ist dreistündig und wird derzeit von etwa 80 % der Schülerinnen und Schüler des 11. Jahrgangs über zwei Semester besucht. Gerade im Bereich der Berufs- und Studienorientierung ist aus unserer Sicht die Kooperation mit außerschulischen Partnern zwingend notwendig. Derzeit werden folgende Kooperationen mit und ohne Kooperationsvereinbarung gepflegt: Kooperationspartner Inhalte e Bahn AG Technische Universität Berlin AOK Nordost Junior (Institut für deutsche Wirtschaft Köln) Unternehmernetzwerk Lichtenrade - allgemeine Schulkooperation auf Leitungsebene - Sponsoring des Berufswahlpasses - Bewerbertraining für Schülerinnen und Schüler der Oberstufe - Informationsveranstaltungen zum Dualen Studium - Assessmentcenter-Training - Patenschaft für die Schülerfirma - Unternehmenspraktikum/Hospitation für Lehrer/innen - Vorstellung von akademischen Berufsbildern und Studiengängen - Angebot von Praktikumsplätzen - Unterstützung des Unterrichts durch Exkursionen - allgemeine Kooperation auf Leitungsebene - Workshops für Schülerinnen und Schüler in den n - Schnuppertage an der TU - Studienplatzberatung - Bewerbertraining - Planung und Durchführung von Schülerfirmen - Unterstützung der Schülerfirma - Praktikums- und Ausbildungsangebote Stadtteilbibliothek Lichtenrade - Literaturrecherche - wissenschaftspropädeutisches Arbeiten VOCATIUM Berlin (Institut für Talententwicklung) - Vorbereitung und Durchführung der Studien- und Ausbildungsmesse P:SW (Partner: Schule Wirtschaft) - Fortbildung der Lehrkräfte - Vernetzung unter den Schulen - Vernetzung von Schulen und Unternehmen
4 Bundesagentur für Arbeit Studenten machen Schule Förderverein des Ulrich-von- Hutten-Gymnasiums - Besuch des Berufsinformationszentrums - regelmäßige Berufs- und Studienberatung an unserer Schule - Workshops für Schülerinnen und Schülern im Bereich Wissenschaftspropädeutik - Finanzierung von Unterrichtsprojekten und -materialien Tabelle I: Kooperationspartner (Stand: August 2015) Zusammengefasst ergibt sich folgendes Bild der Studien- und Berufsorientierung am Ulrich-von- Hutten-Gymnasium: Jahrgangstufe Thema/Inhalt Fach Umfang 8 - Einführung und Arbeit am Berufswahlpass - Komm auf Tour - TU-Schülerlabore 9 - Arbeit am Berufswahlpass - Bewerbungen verfassen - Besuch des Berufsinformationszentrums - Schülerfirma (Mauertouren) - Stadtteilbibliothek Lichtenrade - TU-Schülerlabore 10 - Vorbereitung und Durchführung des Betriebspraktikums in den letzten drei Wochen des ersten Halbjahres - Auswertung des Betriebspraktikums - Stadtteilbibliothek Lichtenrade -TU-Schülerlabore Sozialwissenschaft /individuell Fachlehrer 1 Halbjahr 2 Stunden 3 Wochen 4 Stunden 11 (Auswahl) - Bewerbertraining (e Bahn AG) - Assessmentcenter (e Bahn AG) - wissenschaftliches Arbeiten (Studenten machen Schule) - Teilnahme an VOCATIUM-Berlin - Berliner Hochschulmesse (Rotes Rathaus) - Schnuppertag Technische Universität - Schülerfirma - individuelle Beruf- und Studienberatung Agentur für Arbeit 1 Nachmittag im Unterricht im Unterricht 2 Tage Im Unterricht Tabelle II: Aktivitäten in der Studien- und Berufsorientierung ohne Berücksichtigung des Fachunterrichts (Stand: August 2015)
5 3 Verfahrenskriterien Dieses Konzept stellt unsere bisherige unterrichtliche Praxis vor, wie sie sich nach Einführung des Ergänzungskurses entwickelt hat. Angesichts einer sich verändernden Schülerschaft (Abitur nach zwölf Jahren, Einschulung mit fünf) und eines sich verändernden Arbeitsmarktes muss dieses Konzept regelmäßig evaluiert werden. Um eine breites Verständnis und eine gute Zusammenarbeit erreichen zu können, wurde dieses Konzept einerseits in den Schulgremien (Schüler-, Eltern-, Lehrer- und Schulkonferenz) und andererseits mit unseren externen Partnern (Bundesagentur für Arbeit, Technische Universität Berlin, e Bahn AG, und P:SW (Partner: Schule Wirtschaft) diskutiert. Ferner wird der Unterricht am Ende des Schuljahres qualitativ evaluiert. Erste Erfolge im Hinblick auf Bewerbungsverfahren und Assessmentcenter wurden von einzelnen Schülern zurückgemeldet. Zukünftig sollte dies durch eine Evaluation bei ehemaligen Schülerinnen und Schülern ergänzt werden.
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