GESUNDHEITSSCHÄDLICHE MINERALPARTIKEL IN GESTEINEN: KRITISCHE BETRACHTUNG

Größe: px
Ab Seite anzeigen:

Download "GESUNDHEITSSCHÄDLICHE MINERALPARTIKEL IN GESTEINEN: KRITISCHE BETRACHTUNG"

Transkript

1 GESUNDHEITSSCHÄDLICHE MINERALPARTIKEL IN GESTEINEN: KRITISCHE BETRACHTUNG Oskar A. R. Thalhammer 1 & Gerald Doppler 1,2 1 Lehrstuhl für Rohstoffmineralogie Department Angewandte Geowissenschaften & Geophysik Montanuniversität Leoben 2 Ingenieurbüro für Angewandte Geowissenschaften/Montangeologie Leoben

2 1. Asbest 1.1. Begriffsdefinition Asbest Unter dem Begriff lungengängiger Asbest sind Mineralfasern (Abb. 1) mit einer Faserlänge von > 5µm, einer Faserbreite von < 3µm und u einemm Längen/Breiten- Asbest Verhältnis von 3: :1 zu verstehen (nach WHO). Entspreche end der Definition istt unabhängig von der Mineralart. In der industriellen Anwendung ist der Terminus Asbest, abgesehen a von der faserigen äußerlichen Form, noch durch weitere, anwendungsorientierte Eigenschaften, wie bestimmte mechanische Festigkeit, büscheliges, oder radiales Wachstum der einzelnen Fasern etc., definiert. Asbest (aus dem griechischem asbestos = unvergänglich) ist demnach kein mineralogischer Begriff, sondern kommt aus der industriellen Anwendung. Abbildung 1 Asbestfasern 1.2. Asbestarten Grundsätzlich werden zwei Typen von Asbest unterschieden: Serpentinasbest Die Mineralgruppe Serpentinn umfasst eine Reihe von Mineralien, die inn ihrer chemischen Zusammensetzung sehr ähnlich bis identisch sind, sich jedoch in ihrer Wachstumsform (Habitus) und Kristallgitter deutlich unterscheiden. Serpentin gehört zu den Phyllosilikaten (Schichtsilikaten, Abb.2) ) mit der chemischen Formel Mgg 6 (OH) 8 (Si4O 4 10 ).

3 Abbildung 2 SiO 4 -Tetraeder-Schicht als typische Grundstruktur der Kristallgitter der Phyllosilikate Es handelt sich dabei um ein 2-Schicht Phyllosilikat. Das Kristallgitter ist durch eine MgO 6 -Oktaederschicht (O) und eine SiOO 4 -Tetraederschicht (T)( gekennzeichnet. Die O-T- (van Schichtpakete sind im Kristallgitter miteinander durch schwache Bindungskräfte der Waal sche Kräfte) verbunden. In Abhängigkeit von der Art A der Krümmung innerhalb der T-Schichten (die Krümmung entsteht dadurch, da die O- O bzw. T-Schicht nicht gleich groß sind), können in der Mineralogie e zwei Arten (Wachstumsformen) von Serpentin unterschieden werden: Tritt eine Krümmung ein Mal nach oben danach wieder nach unten und so weiter auf, so entsteht daraus eine Wellblechst truktur. Derartige blätterartige Serpentine werden als Antigorit bezeichnet. Antigorit hatt einen feinschuppigen Habitus. Tritt die Krümmung der SiO 4 -Tetraeder in der T-Schichtt immer in der gleichen Richtung auf, so entsteht daraus eine spiralige Röllchenstruktur, diese Serpentine werden als Faserserpentin oder Chrysotil bezeichnet. Weisen diese Röllchen Dimensionen, wie für die Definition von Asbest zutreffend, auf, so handelt es sich um Serpentinasbest. Diese Asbestart ist durch die hohe Tenazität (Biegsamkeit) und dem nahezu reinen Chemismuss charakterisiert. Die Gehalte an FeOO und Ni liegen überwiegend unter 1 Gew.% %, bzw. unter 500 ppm. Minerale der Serpentingruppe entstehen durch Umwandlung aus Olivin ((Mg,Fe)SiO 4 ) und Pyroxenen ((Mg,Fe) 2 Si 2 O 6 = Orthopyroxen, oder Ca(Mg,,Fe)Si 2 O 6 = Klinopyroxen) in einem hydrothermalen Milieu. Dieser Alterationsprozess wird als Serpentinisierung bezeichnet und kann durch die folgende Gleichung beschrieben werden: 2Mg 2 (SiO 4 ) + CO 2 + 2H 2 O -> Mg 3 (OH) 4 (Si 2 O 5 ) + Mg( (CO 3 ) Olivin hydrothermale Serpentin Magnesit Lösung Damit ist das Vorkommen von Serpentin, und damit auch von Serpentinasbest, nahezu ausschließlich an ultramafische Gesteine (Gesteine mit dominierendem Olivinund/oder Pyroxen-Gehalt) gebunden. Als Begleitminerale der Serpentinisierung können Magnetit und Mg-reichder Primärminerale (Olivin und/oder Pyroxen) undd der Zusammensetzung der Karbonate (Magnesit) gebildet werden, in Abhängigkeit vom Fe- Gehalt hydrothermalen Lösung (CO 2 -Gehalt). Für die Ausbildung als Chrysotil bedarf es

4 besonderer Bedingungen während des Wachstums. Vor allem muss ein Wachstum in eine Richtung, also in einen in dieser Richtung offenen Raum gegeben sein. Daher kommt Chrysotil vorwiegend in Klüftenn und Gängchen vor. Abbildung 3 Ultramafisches Gestein (Dunit)) im Kern noch relativ gut erhalten, der Rand (bräunlich) ist stark in Serpentinmineralien umgewandelt und kann als Serpentinit bezeichnet werden Abbildung 4 Serpentinit, der durch feine Gängchen von vorwiegend Chrysotil (hell) Bildbreite entspricht etwa 4 cm gekennzeichnet ist.

5 Amphibolasbest Die Amphibole stellen in der systematischen Mineralogie eine umfangreiche Mineralgruppe dar. Sie gehören zu den Inosilikaten (Bändersilikate, oder Doppelkettensilikate, Abb.4). Die Grundstruktur der Amphibole lässt sich als unendliche Doppelketten (Bänder) darstellen (Abb.5). Die allgemeine chemische Formel für die Amphibole lautet: X 2 VIII Y 5 VI (OH,F) (Z 4 O 11 ) X = Ca, Na, K, untergeordnet Mn II, Fe II, Mg Y = Mg, Fe II, Fe III, Al, Mn, Ti III Z = Si, Al Abbildung 5 Doppelkette (Band) aus SiO 4 -Tetraedern als Grundstruktur des Kristallgitters der Amphibole In Abhängigkeit von der Kombination der oben angeführten Gitterbausteine, wird strukturell zwischen Orthoamphibolen (haben orthorhombische Struktur) und Klinoamphibolen (haben monokline Struktur) unterschieden. Bei den Orthoamphibolen ist die 8-Koordination (X) nicht besetzt, es treten somit keine großen Kationen wie Ca, Na, K auf. Die Klinoamphibole entsprechen der oben angegebenen allgemeinen Formel. Aufgrund der Kristallgitterstruktur (Bänder) zeigen Amphibole meist nadeligen bis stängeligen Habitus (Wachstumsform). In seltenen Fällen können die ausgebildeten Nadeln in ihrer Dimension einer Asbestfaser entsprechen, man spricht dann von Amphibolasbest. Folgende Arten von Amphibolasbest können unterschieden werden: Orthoamphibole Anthophyllit (Mg,Fe) 7 Si 8 O 22 (OH) 2 Klinoamphibole Aktinolith-Tremolit Ca 2 (Mg,Fe) 5 Si 8 O 22 (OH) 2, Tremolith ist das nahezu reine Mg- Endglied (Mg/Mg+Fe II = 0.9 bis 1.0), Aktinolith ist das Fereichere Glied (Mg/Mg+Fe II = 0.5 bis 0.9; Hawthorne 1985)

6 Cummingtonit-Grünerit Riebeckit (Krokydolith) Ca (Mg,Fe) Si 8 O22(OH) 2 2, Grünerit ist das nahezu reine Fe-Endglied d (Mg/Mg+ +Fe II = 0 bis 0.3), Cummingtonitt ist das Mg-reiche Glied (Mg/ Mg+Fe II = 0.30 bis 1.0; Hawthorne 1985) Na 2 Fe 4 (OH)) 2 (Si 8 O 22 ) Bei dem immer wieder auftauchenden Namen Amosit handelt es sich um kein eigenständiges Mineral, sondern um eine Mischung auss Aktinolith-Tremolith, bzw. Cummingtonit-Grünerit. Der Begriff Amosit wird nur mehr als industrieller Terminus für Asbest verwendet. Amphibole sind gesteinsbildende Minerale und können in nahezuu allen Gesteinen vorkommen. Minerale der Aktinolith-Tremolit-Gruppe, auftretenden Amphibole sind, kommen vorwiegend in niedrig metamorphen, überwiegend regionalmetamorphen Gesteinen (z.b. Grünschiefer, Abb. 6) vor. Aktinolith bildet sich meist aus einer Mineralreaktion mit die die häufigsten der oben genannten, selten als Amphibolasbestart Calcit (CaCO 3 ) und/oder Dolomit (CaMg(CO 3 ) 2 ), oder Ca-reichem Plagioklas (CaAl 2 Si 2 O 8 ), die als sogenannte Ca-Liferanten fungieren. Aktinolith A kann sich auch aus der metamorphen Umwandlung von Clinopyroxenen (Ca(Mg,Fe)(Si 2 O 6 )) in mafischen vulkanischen und plutonischen Gesteinen bilden, wobei in derartigen Fällen das Primärmineral Clinopyroxenn das nötigee Ca zu Bildung des Aktinolithess liefert. Für das büschelig feinnadelige Wachstum müssen ganz besondere Bedingungen herrschen. Ein derartiges Wachstum kann nur unter restriktivem Wachstum in nur einer Richtung vor sich gehen. Diese Wachstumsbedingungen könnenn nur in Gesteinen gegeben sein, die unter gerichtetem Druck stehen, woraus sich senkrecht zur maximalen Druckrichtung Dehnung ergibt. Deshalb wachsen Asbestfasern überwiegend in Gängchen, die innerhalb eines Gesteinss Dehnungserscheinungen darstellen. Abbildung 6 Grünschiefer

7 Abbildung 7 Röntgen-Diffraktogramm einess Amphibol-Asbestes 1.3. Unterschiede der Asbestartenn Serpentinasbest hat eine hohle Röllchenstruktur. Die Röllchen sind elastisch biegsam. Die chemische Zusammensetzung des Serpentinasbestess ist sehr homogen, durch geringee FeO-Gehalte charakterisiert. Die Elemente Si undd Mg dominieren eindeutig. Serpentinasbest ist weit häufiger als Amphibolasbest. Letzterer machtee etwa nur 5% der ehemals industriell genutzten Asbestminerale aus. Amphibolasbest ist bezüglich seines Habitus durch feine, spröde Nadeln, die nicht elastisch verformbar sind, charakteris iert. Die chemische ZusammensZ setzung kann sehr variabel sein, vor allem kommen, verglichen mit Chrysotilasbest, Elemente wie Fe, Ca, Na können in unterschiedlichen Mengen vertreten sein Identifikation der Asbestarten n Eine eindeutige Identifikation der unterschiedlichen Mineralarten, die als Asbest ausgebildet sein können, ist mittels RDA (Röntgen-Diffraktometer-Analyse) möglich. Auf der Basis der unterschiedlichen Kristallgitterstruktur von Chrysotil, C Antigorit, bzw. den unterschiedlichen Amphibolasbestarten, resultieren diagnostische Gitterabstände (d- der für Werte) in den jeweiligen Röntgendiffraktogrammen (Abb. 7, 8). Die Identifikationn Asbest charakteristischen Wachstumsf form (feinee Fasern) ist jedoch mittels RDA NICHT möglich.

8 Abbildung 8 Röntgen-Diffraktogramme von Serpentinasbest-Mineralphasen Eine Identifikation von Asbestmineralen, entsprechend ihrer definierten Wachstumsform, ist daher ausschließlich mittels mikroskopischer Untersuchung (> 400-fache Vergrößerung, Abb. 9),, oder mit analytischen Instrumenten, die Vergrößerungen über 1000-fach liefern, möglich. Dafür steht s das Raster-Elektronen- Mittels der EMS kann gleichzeitig die chemische Zusammens setzung der Mineralfasern Mikroskop (REM, Abb. 10), oder eine Elektronenstrahl-Mikrosonde (EMS) zur Verfügung. Abbildung 9 Mikroskopaufnahme (im Durchlicht unter gekreuzter Stellung der Polarisatoren) von Amphibol- Asbestfasern (grün). Die Bildbreite entspricht etwa 600 µm

9 Abbildung 10 REM-Aufnahme (BSE-Image, Asbestfasern back scatter electron image) von zum Teil WHO Amphibol- Abbildung 11 Chemische Analyse (Energie-dispersivess System EDS) mittels REM einer Clinoamphibol- Asbestfaser quantitativ analysiert werden. Eine chemische Analyse istt auch mittels REM, das mit einem Energie-dispersiven Detektor (EDS) ausgerüstet sein muss, möglich (Abb. 11), jedoch kann bei einer quantitativen Analyse nie die Präzision einer EMS erreicht werden.

10 1.5. Quantifizierung von Asbestmineralfasern Wurde das Vorhandensein von Asbestmineralfasern in einem Gestein,, Material, Luft etc. eindeutig mittels den unter Kapitel 1.4. genannten Methoden nachgewiesen, istt in den meisten Fällen eine Quantifizierung der Menge der Asbestfasern von entscheidender Bedeutung. Folgende analytische Methoden können derzeit d zurr Quantifizierung herangezogen werden: Bestimmung der Konzentration von Asbestfasern in i der Luft t Die Konzentrationn der Asbestfasern inn der Luft (z.b. Konzentration der Asbestfasern in der Luft am Arbeitsplatz) wird meistt mittels der Menge der Asbestfasern pro 1 m 3 bestimmt. Die Untersuchungen gehen auf M. Mattenklott (1998) zurück. Dabei werden Luftprobennahmen mit goldbeschichteten Kernporenfiltern, oder Zellulosefiltern durchgeführt. Von den beaufschlagten Filtern wird ein kleiner Teil mikroskopisch, mittels RDA, oder mit REM ausgewertet. Dabei wird die Anzahl A derr Asbestfasern pro definierter Fläche identifiziert, die chemische Zusammensetzungg semiquantitativ bestimmt (mittels REM), ausgezählt und auf die Gesamtmenge der Luftprobe interpoliert. Die mikroskopische Auswertung basiert auf der Phasenkontrastmikroskopie (Abb. 12). Dabei wird eine geringe Probenmenge auf einen Glasträger in einer Flüssigkeit mit bekanntem Brechungsindex aufgebracht. Die Identifizierungg der Asbestfasern erfolgt auf der Basis der optischen Eigenschaften der einzelnenn Asbestfasern, die einen Durchmesser von 1 µm haben müssen. Die Quantifizierung basiert auf Schätzungen der Fasermenge auf mindestens 100 Gesichtsfeldern. Die Nachweisgrenzee liegt etwa bei 0.1 bis 1.0% %; der Fehler ist relativ hoch. Abbildung 12 Phasenmikroskop

11 Die Phasenkontrastmikroskopie wirdd in der Regel zusammen mit der Infrarot-I mit Spektroskopie (Abb. 13) angewendet. Dabei wird die definierte d Probenmenge Kaliumbromid vermischt und zu einer Tablette gepresst. Die Identifizierung der Asbestfasern erfolgt anhand der charakteristischen Infrarot-Spektren der einzelnen Asbestminerale. Die Nachweisgrenze liegt bei Serpentinasbestfasern bei ca. 1 Masse%, bei Amphibolasbestfasern bei ca. 5 Masse%. Abbildung 13 Infrarot-Spektroskop Die Auswertung mittels REM verlangt, dass das Probenmate erial in Pulverform mit einer Korngröße < 1000 µm vorliegt. Gröbere Anteilee müssen abgesiebt a und mittels eines Mörsers weiter fein aufgemahlen werden. Ein repräsentativer Anteil des Pulvers wird in einer Suspensionn auf ein Filter aufgebracht und die Menge der Asbestfasern, entsprechend der definierten Abmessungen, pro mg identifiziert und berechnet. Die Nachweisgrenze wird auf ca Masse% geschätzt Bestimmung des Massenanteils von Asbestfasern in mineralischen Rohstoffen Das Vorkommen von Asbestmineralfasern ist auf ganz bestimmte Gesteinsarten beschränkt. Dazu gehören in ersterr Linie ultramafischee Gesteinee (Peridotite und Pyroxenite), mafische plutonische Gesteine (Gabbro), mafische vulkanische Gesteine (Basalte) und ultramafische bis mafische magmatische Gesteine,, die metamorph geworden sind (Diabase, Chloritschiefer, Aktinolithschiefer, Talkschiefer bis zu Amphiboliten), sieht man von den ehemals als Asbestlagerstätten klassifizierten Lokalitäten ab. Generell lassen sichh zwei Arten des Auftretens A von Asbestfasern unterscheiden: a) Asbestfasern als untergeordneter Mineralbestandteil in meist feinen Klüften, Scherzonen und Bruchzonen und b) Asbestfasern als akzessorischen Mineralgemengteil (unterr 1 Modal%) im Gestein.

12 Ähnlichh wie die quantitative Bestimmung von Asbest-Konzentrationenn in der Luft, wird heute auch die Konzentration von Asbestfasern in Gesteinen und anderen Materialien (z.b. Asphalt) nach dem BIA 7487 (BGIA 7487) Verfahren bestimmt.. Dieses Verfahren wird entsprechend TRGS 517 empfohlen und ist in Deutschland offiziell anerkannt. Dabei wird ein repräsentativer Teil einer Gesteinsprobe mittels Brecher zerkleinert und auf einee Korngröße < 100 µm vermahlen. Ein Teil des Pulvers (meist umm die 20 mg) wird in destilliertem Wasser suspendier rt, danach das Wasser filtriert und der mit Pulverkörnchen beschlagene Filter mittels REM (Abb. 14) und RDAA untersucht (auf einer Fläche von 0.5 bis 0.55 mm 2 werden die Asbestfasern gezähltt und in Volums% umgerechnet). Die Quantifizierung erfolgt über das Volumen der Asbestmineralfasern im Vergleich zum suspendierten Volumen. Die Nachweisgrenze dieserr Analytik wird mit Masse% angegeben. Abbildung 14 Raster-Elektronen-Mikroskop (REM)( Abbildung 15 REM-Aufnahme zur Abmessung und Abzählung von Asbestfasern

13 2. SiO2-Gehalt Quarz-Gehalt 2.1. Begriffsdefinition SiO 2 -Gehaltt Unter dem SiO 2 -Gehalt ist der Gehalt eines Gesteines, eines Materials (unabhängig ob es sich um Lockermaterial, oder ein verfestigtes Material handelt) am chemischen Stoff SiO 2, angegeben in Gewichts (Masse)%, zu verstehen. Grundsätzlich geht es dabei um den Gehalt eines angegeben wird. Materials am Element Si, das in der chemischenn Analyse als SiO 2 Abbildung 16 Tabelle der chemischen Zusammensetzungg von Gesteinen mit unterschiedlichem SiO 2 Gehalt 2.2. Begriffsdefinition Quarz-Geha alt Quarz, mit der chemischen Formel SiO 2, ist ein Mineral und u gehörtt systematisch zur Gruppe der Silikate (Tektosilikate). Ein Mineral ist, laut Definition, ein physikalisch- dazu chemisch einheitlicher, natürlicher Bestandteil der Erde (Abb. 19). Imm Unterschied ist ein Kristall ein homogener Körper, dessen atomaren Bestandteile eine dreidimensionale, symmetrische Anordnung aufweisen, womit ein Kristallgitter als DAS Charakteristikum des Kristalls entsteht. Kristalle müssen nicht natürlichen Ursprungs sein, sondern können auch synthetisch erzeugt werden. Bei den meisten Mineralien handelt es sich um kristalline Bestandteile, jedoch gibt es auch kryptokristalline, oder auch amorphe Minerale, die keine geordnete Kristallstruktur aufweisen. Der Quarz ist ein Mineral, das u.a. durch eine Reihe von morphologischen und strukturellen Besonderheiten gekennzeichnet ist,, wodurch sich die physikalisch-chemischen Eigenschaften (Farbe, Härte,, piezoelektrischer Effekt, Dichte, Lichtbrechung etc.) ändern können. Derartig unterschiedliche Erscheinungsformen eines e Minerales werden als Varietäten bezeichnet. Beim Quarz können folgende Varietäten unterschieden werden: a) Phanerokristalline Varietäten Bergkristall (farblos, durchsichtig, Abb. 17).

14 Milchquarz (trüb, leicht durchschein nend, Trübung ergibtt sich durchh eine Vielzahl von Flüssigkeitseinschlüssen). Rauchquarz (graue bis grau-schwarze Farbe, Letztere weird auch als Morion bezeichnet; die Farbe entsteht durch Verunreinigungen von v Al, Fe und H). Amethyst (violett, Abb. 18; die Farbe entstehtt durch Verunreinigungen an Fe 2+, Fe 3+, untergeordnet Al, H etc., wobei zusätzlich eine radioaktive Bestrahlung notwendig ist). Citrin (gelb, die Farbe beruht auf Erhitzen von Amethyst auf 450 o C) ). Rosenquarz (lichtrosa, Farbgebung g entsteht durch Verunreinigung von Mn, oder durch feine Beimengung von Rutilnadeln als feinste Einschlüsse). Blauquarz (intensiv blau, durchsichtig, Farbeindruck beruht, wie beim Rosenquarz, auf Rutileinschlüsse). Abbildung 17 Bergkristall (phanerokristalline Varietät des Minerals Quarz) Abbildung 18 Weitere phanerkristalline Varietäten des Quarzes (rechts Amethyst)

15 Abbildung 19 Mikroskopbild (Durchlicht, parallel Stellung der Polarisatoren) von Quarzkörnern (hell) in Form von Falten im Gestein (Grünschiefer) angeordnet. Bildbreite entspricht etwa 3 cm b) Kryptokristalline Varietäten Kryptokristalliner Quarz besteht aus allerfeinsten (im µm-bereich) ) Fasern und/oder Körnchen, die dichte, homogene Massen bilden. Kryptokristallinee Quarz-Varietäten entstehen durch sehr rasche Fällung (viele Kristallkeime) aus meist niedrig temperierten, SiO 2 -reichen Wässern. Entsprechend der Ausbildung (Anordnung der Fasern, Körner) und Farbe werden u.a. unterschieden: Abbildung 20 Chalcedon als kryptokristalline Varietät des Minerals Quarz

16 Abbildung 21 Schön gebänderter Achat als kryptokristalline Quarz-Varietät Chalcedon (durchscheinend, bis dicht, Abb. 20) Carneol (blutrot bis gelblich) Chrysoprass (durch Verunreinigung von Ni apfelgrün) Achat (zeigt rhythmischen, feinschichtigen Aufbau von feinsten Fasern, Lagen mit wechselnder Färbung, hervorgerufen durch Fremdeinlagerungen. Die rhythmischen Lagen entstehen durch unterschiedliche Porosität, Abb. 21) Jaspis (undurchsichtig, meist intensiv gefärbt). Abbildung 22 Opal als amorphe Varietät des Minerals Quarz

17 c) Amorphe Varietät Amorpher Quarz bedeutet, dass ess sich um einen nicht-kristallinen Quarz handelt, vergleichbar mit einer eingefrorenen Flüssigkeit (Glas). Amorphee Quarz-Varietäten entstehen meist durch thermale Zersetzung von Silikaten, wobei das SiO 2 in Lösung geht und dannn als Kieselgel wieder aus heißen Quellen gefällt wird.. Dazu gehört der Opal (mit( seinenn verschiedenen Farbvarietäten, gemeiner Opal, Edelopal etc., Abb. 22, 23), der aus hydratisiertem Kieselgel (SiO 2.nH 2 O) besteht. Der Wassergehalt kann bis zu 20 Gew..% betragen. Die Kieselgelkügelchen weisen eine Größe von Å und sind meist lagig, mit dazwischen befindlichen Wassermolekülen, angeordnet. Durch Verunreinigungen und diese feinste Wechsellagerung entstehen die bekannten Farbspiele des d Opals. Abbildung 23 Feine Gängchen von Opal im Gestein 2.3. Bestimmung des freien Quarz-Gehaltes Mikroskopische Bestimmung Der freie Quarz-Gehalt eines Gesteines wird in erster Linie mikroskopisch bestimmt. Dabei werden an petrographischen Dünnschliffen unter dem d Polarisationsmikroskop die Anzahl der erkennbarenn Quarzmineralkörner ausgezählt. Das Ergebnis ist der %- Anteil des freien Quarzes am modalen Mineralbestand (NICHT Masse% %!). Bezüglich der Korngröße der noch mikroskopisch identifizierbaren freien Quarzkörner kann eine Minimalgröße von 3-5 µm angegeben werden.

18 Abbildung 24 Mikroskopbild (Durchlicht,, gekreuzte Stellung der Polarisatoren). Helle bis hellgrauee Körner sind Quarz Semiquantitative Bestimmung des Quarz-Gehaltes mittels RDA Aus dem Gestein (Material), an dem der freie Quarzgehalt ermittelt werden soll, wird ein analysefeines Pulver hergestellt, von dem sodann eine RDA R durchgeführt wird. Im Röntgen-Diffraktogramm geben die Intensitäten der einzelnen Peaks in einer polymineralen Probe die Konzentrationen der einzelnen Minerale an.. (Abb. 25) Um ein Röntgen-Diffraktogramm semiquantitativ auswerten zu können, müssen jedoch Abbildung 25 Röntgen-Diffraktogramm einerr Quarz-reichen Probe

19 Standardproben zur Verfügung stehen, mit denen die zu untersuchenden Proben verglichen werden können (als Standardproben zurr Ermittelung des freien Quarzgehaltes sollten zumindest Diffraktogramme von 100% Quarz, 50% Quarz, 25% Quarz und 5% Quarz zur Verfügung stehen; die Genauigkeit hängt u.a. auch von der Anzahl der zur Verfügung stehenden Standards ab). Probe(n) und Standards müssen unter den gleichen Analysebedingungen aufgenommen worden sein. Der Flächeninhalt (teilweise wird auch die Höhe der Peaks herangezogen) der einzelnenn Quarz-Peaks, im Vergleich zu den Standardproben, ergibt eine semiquantitative Abschätzung des freien Quarzgehaltes. Als Genauigkeit bei Quarz kann etwa ± 1 % angegeben a werden Kalkulierter freier Quarzgehalt (= normativer Quarzgehalt) Eine weitere Möglichkeit den Gehalt ann freiem Quarz in einem Gesteinn abzuschätzen, ist auf der Basis der geochemischen Zusammensetzung (des mit der RFA analysiertem SiO 2 - Gehaltes). Die bekannteste Kalkulation ist die CIPW-Norm Berechnung, die in erster Linie für magmatische und metamorph he Gesteine angewendet wird. Als Voraussetzung für eine derartige Errechnung des normativen Quarzgehaltes ist eine vorherige Identifikation des freien Quarzes mittels Mikroskopie oder Röntgen-Diffraktometrie (RDA) nötig. Abbildung 26 Kalkulierter modaler Mineralbestand (mittels CIPW-Norm) eines Gesteines mit Gew.% SiO 2 Die aufgeführten Möglichkeiten den Quarzgehalt zu bestimmen gehen davon aus, dass der Quarz in kristallinem Zustand vorliegt. Nur dann kann der Quarz in der RDA eindeutig identifiziert werden. Bei kryptokriallinen Varietäten des Quarzes (Chalcedon) ist in den meisten Fällen eine mikroskopische Bestimmungg nicht mehr möglich, da die einzelnen Quarzfasern zu feinkörnig f sind, um diese unter dem Mikroskop, auch bei Verwendung hoher Vergrößerungen (600 bis 1000-fach), noch identifizieren zu können. Auch die Anwendung der RDA ist oft problematisch, da diese Quarzvarietät nur als schlecht kristallisiert vorliegt. In derartigen Fällen ist im i Röntgen-Diffraktogramm

20 kein richtiger Peak mehr zu erkennen. Die Identifikationn derartig kryptokristalliner Quarz-Varietäten ist mittels Raster-Elektronen-Mikroskopie (REM) möglich, eine Quantifizierung ist jedoch schwierig und sicher fehlerhaft. Bei amorphen Varietäten des Quarzes ist eine eindeutige IdentifikatiI ion mit keiner der oben angeführtenn Methode mehr durchführbar. Eine Bestimmung ist daher lediglich mittels REM möglich, eine Quantifizierung nahezu unmöglich. Abbildung 27 Chalcedon in unterschiedlicherr Ausbildung. REM-Aufnahmen. Bildbreite entspricht jeweils etwa 12 µm 3. Die gesetzliche Lage Die Eckdaten der derzeitlichen gesetzlichen Lage bezüglichh des Gefahrenpotentials und der Verwendung von Asbestt und anderen lungengängigen Mineralpart tikel stammen aus: Chemikalien-Verbotsordnung 2003 (Fassung vom , Abschnitt II) inklusive der Änderungen, entsprechen BGBl. II 158/2005, BGBl. II 114/2007, 1 BGBl. II 276/2007 und BGBl. II 361/ /2008; Grenzwerteverordnung 2011 (GKVV 2011, BGBl. II 429/2011), sowie der EU Richtlinie 83/ 477/EWG inklusive der Änderung 2003/18/EG (Schutz der Arbeitnehmer gegen Gefährdungen durch Asbest am Arbeitsplatz) Asbestarten Folgende Mineralarten werden als Asbestarten definiert: Aus der Serpentingruppe: Chrysotil, CAS-Nr Aus der Amphibolgruppe: Aktinolith, CAS-Nr Amosit, CAS-Nr CAS-Nr Anthophyllit, Krokydolith,, CAS-Nr Tremolit, CAS-Nr

21 Die Definition als lungengängige Asbestfaser bezieht sich auf a die WHO: Länge > 5 µm, Breite < 3 µm und ein Längen : Breiten-Verhältnis Kein Arbeitnehmer darf einer Asbestfaserkonzentration inn der Luft von mehr als 0.1 von > 5 : Bedingungen am Arbeitsplatz Faser pro cm 3 (= Fasern proo m 3 ) innerhalb eines Referenzzeitraumes von 8 Stundenn ausgesetzt sein Anwendung von asbesthaltigen Stoffen/Materialien Das Inverkehrsetzen und die Verwendung von natürlichen Rohstoffenn mit einem Gehalt von > 0.1 Masse% an Asbestfasern,, sowie die Herstellung von Stoffen, in denen Asbestfasern absichtlich zugesetzt worden sind, ist seit verboten Messung der Asbestkonzentration Die Asbestkonzentration in der Luft am Arbeitsplatz istt mittels eines Phasenkontrastmikroskopes, eines REM, oder eines anderen Verfahrens, das zu zumindest gleichwertigen oder repräsentativen Ergebnissen n führt, zu messen. 4. Gesundheitsaspektee Aus der signifikant unterschiedlichen Struktur der beiden Asbestmineralarten (Serpentin- und Amphibolasbest) ergeben sich deutlich unterschiedliche Auswirkungen auf die Gesundheit, obwohl der Gesetzgeber in Österreich seit 1999 hier keinen Unterschied mehr sieht. Chrysotil-Asbestfasern (Abb. 28) sindd durch ihre hohe Elastizitätt und ihrer sehr einfachen, homogenen chemischen Zusammensetzung charakterisiert. Kommen derartige Fasern in das Lungengewebe, so können diese sich praktisch nichtt in das Gewebee bohren. Weiters gibt es seit geraumer Zeit einee Reihe von internationalen Publikationen, in denen klargelegt wird, dass Serpentin-A Asbest NICHT als karziogen (krebsfördernd, Krebs verursachend) eingestuft wird! Der Grund G dafür liegt in der Abbildung 28 Serpentinasbestfasern, die biegsam elastisch sind

22 Tatsache, dass das Lungensekret des menschlichen Körpers an Si und Mg untersättigt ist. Befinden sich Serpentin-Asbestfasern in der Lunge, werden diesee im Zeitraum von Monaten aufgelöst (Hume & Rimstidt 1992, Nolan et al. 1997, Dunnigann 2007 etc.). Bei Amphibolasbest handelt es sich um feine Nadeln, die durch eine spröde Eigenschaft und sehr variablen Chemismus gekennzeichnet sind. Gelangen derartige Nädelchen durch Einatmen in das Lungengewebe (Zwerchfell, Bauchfell), so können sich diese sehr wohl festsetzen, in das Zellgewebe bohren. Ein Auflösen dieser Amphibolnadeln, wie vergleichsweise bei Chrysotilfasern, wird einerseits durch die stärkere chemische Bindung in der Amphibolstruktur, andererseits durchh den höheren Fe-Gehalt verhindert, oder zumindestt signifikant verzögert. Daher sind Amphibolasbestfasern sicherlich mit einem weit höheren Gesundheitsrisiko behaftet als Serpentinasbestfasern. Abbildung 29 Spröde Amphibol-Asbestnadelnn Trotz dieser signifikantenn Unterschiede von unterscheidet der Gesetzgeber seit 1999 nicht! Serpentin- und Amphibol-Asbest 5. Kritische Betrachtung Serpentin-Asbest tritt nahezu ausschließlich in meist feinenn Gängchen, in Klüften (Abb. 30) und Störungszonen innerhalb von ultramafischen Gesteinen (Serpentiniten) auf. Amphibol-Asbest ist ebenso überwiegend in feinen Gängchen und Klüften gebunden, jedoch kann sporadisch (Abb. 31) auch in meist schwach metamorphen Gesteinen (vorwiegend Grünschiefer, Amphibolit ten) auftreten. Aus dieser Art des Auftretens geht schon hervor, dass eine Quantifizier rung schwierig ist. Die derzeit zur Verfügung stehende Methode, die in Deutschland d zertifiziert und anerkannt ist,, ist das BIA 7487 (BGIA 7487) Verfahren. Dabei wirdd von einer genommenen Gesteinsprobe, die aufgemahlen wird, 20 mg in Suspension gebracht und davon werdenn auf einer Fläche von mmm 2 Asbestfasern unterr dem REM ausgezählt.

23 Abbildung 30 Gängchen im Serpentinit, die mit Serpentin-Asbest gefüllt sind Abbildung 31 Mikroskopbild (im Durchlich unter gekreuzter Stellung der Polarisatoren). Amphibol- 1.5 mmm Asbestnadeln als Einschlüsse im Plagioklass im Gestein. Bildbreite entspricht etwa Die folgenden Abbildungen sollen die Repräsentanz der Quantifizierung des Asbest- Gehaltes in einem Gestein kritisch betrachten.

24 Steinbruch eines Grünschiefers Mit roten Punktenn markiert sind Stellen, wo wenige Asbestfasern im Gestein nachgewiesen worden sind. Der rot umrandete Bereich kennzeichnet die Stelle, wo eine repräsentative Gesteinsprobe genommen wird.

25 Der Gesteinsprobenahmepunkt herausgezoomt. Die beiden roten Kreuze markieren Stellen, wo akzessorisch Asbestfasern auftreten. Im gelb umrandeten Bereich mit den roten Kreuzen (links) tritt t akzessorisch Asbest auf, der rechte gelb umrandeten Bereich istt asbestfrei.

26 Die aus dem asbesthältigen Bereich (Abbildung oben links) genommene Probe enthält an den mit roten Kreuzen gekennzeichneten Bereichen wenige Asbestfasern (basiert auf umfangreiche mikroskopische Untersuchungen und Analysen mittels REM, SEM). Um eine Quantifizierung der Asbestkonzentration nach dem d BIA 7487 (BGIA 7487) Verfahren vorzunehmen, wird diese etwa 4 kg Gesteinsprobee gebrochen und aufgemahlen. Vom Gesteinspulver werden 20 mg in Suspension gebracht und von den 20 mg werden Partikel auf eine Fläche von mm 2 ausgezählt und die Konzentration von Asbest auf die gesamte Probe interpoliert. Aus s diesem Ergebnis erfolgt die weiteree Schlussfolgerung (die Interpolation) auf den d gesamten Steinbruch! In diesem Zusammenhang sollten auchh die Konsequenzen in i Betrachtt gezogen werden, die aus einer derartigen analytischen Quantifizierung der AsbestkonzA zentration für den Betreiber des anfangs gezeigten Steinbruches resultieren. Wurde in der einen repräsentativen Probe eine Asbestkonzentration > 0.1 Masse% nachgewiesen, wäre, nach der derzeitigen gesetzlichen Lage, der betreffende Steinbruch zu schließen! Der so genannte repräsentative Charakter Quantifizierung ist daher zu hinterfragen! einer derartigen Untersuchung und Die derzeitige gesetzliche Lage bezüglich der Konzentration an kryptokristallinem und/oder amorphem Quarz ist ungewiss. Noch existieren keine rechtlichen Grundlagen. Jedoch soll auch bei diesem Thema hier darauf hingewiesen werden, dass schon eine eindeutige Identifizierung von nicht-kristallinem Quarz auf erhebliche Schwierigkeiten stößt. Identifikation ist nur mittels REM oder SEM möglich. Eine Identifikationn mittels Mikroskopie hängt von der Korngröße derartiger Quarzvarietätenn ab, wobei eine Korngröße von zumindest 3 µm gegeben sein müsste.

27 Abbildung 32 Bläulicher, amorpher Quarz (Opal) im Gestein als Hohlraumfüllung 6. Zusammenfassung ASBEST: Trotz signifikanter mineralogis scher Unterschiede der d Asbestarten (Serpentin- Amphibol-Asbest), macht der Gesetzgeber keinen Unterschied. Die Identifizierung von Asbest ist mittels Mikroskopi ie (> 400-fache Vergrößerung), REM und EMS möglich. Mit der RDA ist die Identifikation der Mineralart möglich, jedoch nicht, ob es sich dabei um Asbest handelt, oder nicht. Beide Asbestarten treten als sehr untergeordnet t akzessorischer Mineralgemengteil im Gestein auf, bevorzugt in feinen Gängchen, Klüften und Störungszonen. Amphibol-Asbest sehr selten auch im Gestein.. Serpentin-Asbest tritt nahezu ausschließlich in ultramafischen Gesteinen auf, während Amphibol- Asbest in mafischen magmatischen Gesteinen undd mafischen, meist schwach metamorphen Gesteinen (Grünschieferr bis Amphibolit) auftreten kann. Serpentin-Asbest ist bei weitem häufiger als Amphibol-Asbest. Eine Quantifizierung des Asbestgehaltes in einem Gestein ist äußerst problematisch. Obwohl es einee analytische Methode gibt (BIAA 7487), erscheint die Repräsentanz des analytischen Ergebnisses bezogen auf eine Gesteinsprobe, und noch viel mehr, bezogenn auf einen gesamten Steinbruchbereich sehr fragwürdigg! Zur Überprüfung eines etwaigen Asbestgehaltes in einem Steinbruch existieren derzeit keinerlei Angaben über Größe der Probe, Anzahl der Proben, sowie Probenahmeintervalll!

28 Amorpher Quarz SiO2 Der Quarz-Gehalt eines Gesteins bezeichnet den Anteil am Mineral Quarz im Gestein. Unter dem SiO 2 -Gehalt wird der Gehalt an Kieselsäure (SiO 2 ) im Gestein verstanden. Bei den als mögliche lungengängige Quarzpartikel zu verstehende Quarzvarietät, handelt es sich in erster Linie um amorphen (nicht kristallisiertem) Quarz. Amorpher Quarz tritt im Gestein akzessorisch, vorwiegend in Hohlräumen, Poren und in feinen Gängchen auf. Die Identifikation von amorphem Quarz im Gestein ist schwierig und ausschließlich mittels Mikroskopie (> 400-fache Vergrößerung), REM und EMS möglich. Eine Quantifizierung von amorphem Quarz ist bei weitem schwieriger und aufwendiger als seine Identifikation. Derzeit existiert kein zertifiziertes Verfahren. Der wesentliche Hintergrund dieser Präsentation ist einen Apell an den Gesetzgeber zu richten: Es wäre wünschenswert beim Thema gesundheitsschädliche Mineralpartikel den mineralogischen Hintergrund zu betrachten und die Konsequenzen in Richtung Realität und Praxis für den (die) Anwender (Betreiber) zu bedenken!

Enstatit Bamle, N. Kettensilikate

Enstatit Bamle, N. Kettensilikate Enstatit Bamle, N Kettensilikate Silikat-Strukturen Klassifikation nach Polymerisierungsgrad der SiO 4 -Tetraeder Kettensilikate / Inosilikate [SiO 3 ] 2- Einfachketten [Si 4 O 11 ] 6- Doppelketten Pyroxene,

Mehr

LV Mikroskopie I Kurs 7 1/7. Calcische-Amphibole (Ca >Na): Tremolit-Ferroaktinolit-Reihe, Hornblende, Kärsutit etc.

LV Mikroskopie I Kurs 7 1/7. Calcische-Amphibole (Ca >Na): Tremolit-Ferroaktinolit-Reihe, Hornblende, Kärsutit etc. LV 620.108 Mikroskopie I Kurs 7 1/7 Amphibole Inosilikate (Bandsilikate; abgeleitet von der [Si 4 O 11 -Doppelkette]. Es lassen sich zahlreiche Mischungsreihen unterscheiden. Allgemeine Formel der Amphibole

Mehr

Im Jahr 2011 überarbeiteter Vortrag aus dem Jahr 1992, damals als Asbestseminar ausgerichtet vom Materialprüfungsamt der LGA Bayern.

Im Jahr 2011 überarbeiteter Vortrag aus dem Jahr 1992, damals als Asbestseminar ausgerichtet vom Materialprüfungsamt der LGA Bayern. Asbest aus der Sicht des Mineralogen Im Jahr 2011 überarbeiteter Vortrag aus dem Jahr 1992, damals als Asbestseminar ausgerichtet vom Materialprüfungsamt der LGA Bayern. Inhalt: 1. Begriffe 2. Geschichtliche

Mehr

LV Mikroskopie I Kurs 6 1/10

LV Mikroskopie I Kurs 6 1/10 LV 620.108 Mikroskopie I Kurs 6 1/10 Olivin-Gruppe Als Vorbereitung für die Übungen sind die Kapitel über Nesosilikate (Olivin) und Inosilikate (Pyroxene) in Matthes Mineralogie (oder einem vergleichbaren

Mehr

Unterrichtsmaterial zur Stoff-Separation einer heterogenen Mischung am Beispiel von Granit

Unterrichtsmaterial zur Stoff-Separation einer heterogenen Mischung am Beispiel von Granit Unterrichtsmaterial zur Stoff-Separation einer heterogenen Mischung am Beispiel von Granit Inhalt (je 6x) Granit Schraubdeckelgläser mit Granitsplitter Quarz Alkalifeldspat Plagioklas Schraubdeckelgläser

Mehr

Klausur vom

Klausur vom Klausur vom 18.07.2006 1. Nennen sie die Mineralklassen der folgenden Minerale: Augit Azurit Halit Galenit Chromit Anhydrit 2. Warum schwankt die Dichte von Platin zwischen 15 und 21 g/cm 3? 3. Nennen

Mehr

SOROSILIKATE - ÜBERBLICK

SOROSILIKATE - ÜBERBLICK Sorosilikate 1 SOROSILIKATE - ÜBERBLICK Silikatische Gruppenstrukturen; Verknüpfung von 2 SiO 4 -Tetraedern zu [Si 2 O 7 ] 6- -Gruppe Einige Vertreter Hemimorphit Zn 4 [Si 2 O 7 ] (OH) 2 *H 2 O, o.rhombisch;

Mehr

Einführung in die Geologie

Einführung in die Geologie Einführung in die Geologie Teil 4: Minerale - Baustoffe der Gesteine Prof. Dr. Rolf Bracke International Geothermal Centre Lennershofstraße 140 44801 Bochum Übersicht Definition der Minerale Minerale und

Mehr

PHYLLOSILIKATE (SCHICHTSILIKATE)

PHYLLOSILIKATE (SCHICHTSILIKATE) Phyllosilikate 1 PHYLLOSILIKATE (SCHICHTSILIKATE) SiO 4 -Tetraeder sind zu Silikat-Tetraederschichten verbunden. Kleinste Baueinheit ist 2 [Si 2 O 5 ]. Zwischen den Tetraederschichten (Si, Al im Zentrum

Mehr

Asbest So schützen Sie sich vor Gefahren

Asbest So schützen Sie sich vor Gefahren Asbest So schützen Sie sich vor Gefahren Asbest erkennen, richtig handeln HSE Conseils SA Marina Milanovic Die Spezialisten im Umgang mit umweltschädlichen Baustoffen. N 1 in der Schweiz mit über 15 Experten,

Mehr

Asbestanalytik (von Material- bzw. Baustoffproben) Asbestanalytik 26. Januar

Asbestanalytik (von Material- bzw. Baustoffproben) Asbestanalytik 26. Januar Asbestanalytik (von Material- bzw. Baustoffproben) Asbestanalytik 26. Januar 2016 1 Besonderheit der Asbestanalytik Asbest sind natürlich vorkommende Minerale (Silikate) Zusammensetzung im Wesentlichen

Mehr

Einführung in die Geologie. Mark Feldmann Dr.sc.nat. ETH

Einführung in die Geologie. Mark Feldmann Dr.sc.nat. ETH Geologie & Tourismus Einführung in die Geologie Mark Feldmann Dr.sc.nat. ETH Ihr Profi für geo-kulturelle Führungen und Exkursionen Buchholzstrasse 58 8750 Glarus 078 660 01 96 www.geo-life.ch Inhalt Aufbau

Mehr

Richtlinie VDI 3866, Blatt 5: Nachweisgrenzen bei der Bestimmung von Asbest in technischen Produkten mit Asbestgehalten < 1 %

Richtlinie VDI 3866, Blatt 5: Nachweisgrenzen bei der Bestimmung von Asbest in technischen Produkten mit Asbestgehalten < 1 % Richtlinie VDI 3866, Blatt 5:2017-06 - Nachweisgrenzen bei der Bestimmung von Asbest in technischen Produkten mit Asbestgehalten < 1 % Einleitung Nachdem in den letzten Jahren asbesthaltige technische

Mehr

Röntgenfluoreszenz-Analytik (RFA) Auswertung von Daten

Röntgenfluoreszenz-Analytik (RFA) Auswertung von Daten Röntgenfluoreszenz-Analytik (RFA) Auswertung von Daten Gew.% SiO 2 TiO 2 Al 2 O 3 Fe 2 O 3 Hauptelemente und Nebenelemente werden in Gewichtsprozent (Gew.%, wt.%) angegeben, MnO MgO CaO Na 2 O K 2 O P

Mehr

Vom Quarz zum hochreinen Silicium

Vom Quarz zum hochreinen Silicium Vom Quarz zum hochreinen Silicium Inhalt I. Vorkommen von Silicium II. Industrielle Verwendung III. Isolierung und Reinigung 1. Technische Darstellung 2. Reinstdarstellung 3. Einkristallzucht IV. Zusammenfassung

Mehr

Silikat Strukturen. Klassifikationskriterium Polymerisierungsgrad der SiO 4 Tetraeder. [SiO 4 ] 4- Tetraeder

Silikat Strukturen. Klassifikationskriterium Polymerisierungsgrad der SiO 4 Tetraeder. [SiO 4 ] 4- Tetraeder Zirkon Silikat Strukturen Klassifikationskriterium Polymerisierungsgrad der SiO 4 Tetraeder [SiO 4 ] 4- Tetraeder Silikat Strukturen Klassifikation nach Polymerisierungsgrad der SiO 4 Tetraeder [SiO 4

Mehr

Einführung in die Geowissenschaften I Geomaterialien Teil II WS 2016/2017

Einführung in die Geowissenschaften I Geomaterialien Teil II WS 2016/2017 Einführung in die Geowissenschaften I Geomaterialien Teil II WS 2016/2017 13. Dez. Kristallchemie der Silikate Was ist ein Mineral? Was ist ein Gestein? Gesteinsbildende Minerale 20. Dez Das System Erde:

Mehr

Ergebnisse und Diskussion

Ergebnisse und Diskussion 5 Ergebnisse und iskussion 114 E F bb. 5.3.19: REM-ufnahmen des Querschliffes einer weiß gefärbten Perle ) ) /) E/F) Überblick SnO2-Partikel (hell) in der Glasmatrix (grau) Eingeschlossenes ggregat (hellgrau)

Mehr

Asbest - unzerstörbar, unvergänglich, unauslöschlich

Asbest - unzerstörbar, unvergänglich, unauslöschlich Asbest - unzerstörbar, unvergänglich, unauslöschlich Eigenschaften, frühere Verwendung und toxikologische Relevanz Dr. RAINER HARTMANN Öffentlich bestellter und vereidigter Sachverständiger für Unfälle

Mehr

Natursteinuntersuchungen

Natursteinuntersuchungen Natursteinuntersuchungen Landwehrkanal (Kottbusser Tor) Datum: 13.08.2010 Gutachter: Dr. Jörg Bowitz Dr. Angela Ehling Begutachtung und Analytik Am Landwehrkanal im Bereich des Kottbusser Tors werden Teile

Mehr

Was ist Asbest? Vorteile Werkstoff mit idealen Eigenschaften Sehr breiter Einsatzbereich

Was ist Asbest? Vorteile Werkstoff mit idealen Eigenschaften Sehr breiter Einsatzbereich Was ist Asbest? Vorteile Werkstoff mit idealen Eigenschaften Sehr breiter Einsatzbereich Was ist Asbest? Eigenschaften von Asbest nicht brennbar hitzebeständig bis 400 0 C, kurzfristig bis 1000 0 C resistent

Mehr

END B E R ICH T ÖSTERREICHISCHER TRASS VON GOSSENDORF BEI GLEICHENBERG, OSTSTEIERMARK. vorgelegt von H.Höller D.Klamrner

END B E R ICH T ÖSTERREICHISCHER TRASS VON GOSSENDORF BEI GLEICHENBERG, OSTSTEIERMARK. vorgelegt von H.Höller D.Klamrner =========== P 64/84 =========== END B E R ICH T ÖSTERREICHISCHER TRASS VON GOSSENDORF BEI GLEICHENBERG, OSTSTEIERMARK vorgelegt von H.Höller und D.Klamrner "österreichischer TRASS" VON GOSSENDORF BEI GLEICHENBERG,

Mehr

Metamorphose in ultramafischen Gesteinen

Metamorphose in ultramafischen Gesteinen Metamorphose in ultramafischen Gesteinen Protolithe der metamorphen Ultramafite Pikrit (ultramaf. Vulkanit) Racice, Cech. Republik Peridotit als Einschluss in Basalt, Laacher See, Eifel Harzburgit-Kumulat,

Mehr

Gesteinskunde. Bestimmung magmatischer Minerale. Christopher Giehl, Uni Tübingen 20.10.2011

Gesteinskunde. Bestimmung magmatischer Minerale. Christopher Giehl, Uni Tübingen 20.10.2011 Gesteinskunde Bestimmung magmatischer Minerale Christopher Giehl, Uni Tübingen 20.10.2011 Christopher Giehl (Universität Tübingen) 20.10.2011 1 / 18 1 Wiederholung 2 Klassifikation magmatischer Gesteine

Mehr

Verfahren zur analytischen Bestimmung geringer Massengehalte von Asbestfasern in Pulvern, Pudern und Stäuben mit REM/EDX

Verfahren zur analytischen Bestimmung geringer Massengehalte von Asbestfasern in Pulvern, Pudern und Stäuben mit REM/EDX Verfahren zur analytischen Bestimmung von Asbestfasern mit REM/EDX 7487 Verfahren zur analytischen Bestimmung geringer Massengehalte von Asbestfasern in Pulvern, Pudern und Stäuben mit REM/EDX 1 Kurzbeschreibung

Mehr

Silicium. Darstellung:

Silicium. Darstellung: Vorkommen: Universum: nach H, He, C, N, O und Ne an 7. Stelle Erdkruste: nach O (45,5%) das häufigste Element: 27,2% nur an O gebunden: stets tetraedrische [SiO 4 ]-Einheiten Darstellung: Silicium Technik:

Mehr

über die Untersuchung von Materialproben auf Asbesthaltigkeit mittels Rasterelektronenmikroskopie mit energiedispersivem Analysensystem (REM/EDS)

über die Untersuchung von Materialproben auf Asbesthaltigkeit mittels Rasterelektronenmikroskopie mit energiedispersivem Analysensystem (REM/EDS) PRÜFBERICHT über die Untersuchung von Materialproben auf Asbesthaltigkeit mittels Rasterelektronenmikroskopie mit energiedispersivem Analysensystem (REM/EDS) durchgeführt im Auftrag von Global 2000 Neustiftgasse

Mehr

Diskussion der Ergebnisse

Diskussion der Ergebnisse 5 Diskussion der Ergebnisse Die Auswertung der Basiseigenschaften der Gläser beider Versuchsreihen lieferte folgende Ergebnisse: Die optische Einteilung der hergestellten Gläser konnte in zwei Gruppen

Mehr

6. Temperaturbehandlung Ag/Na-ionenausgetauschter Gläser

6. Temperaturbehandlung Ag/Na-ionenausgetauschter Gläser Temperaturbehandlung Ag/Na-ionenausgetauschter Gläser 35 6. Temperaturbehandlung Ag/Na-ionenausgetauschter Gläser 6.1. Natriumsilikatglas Nach dem Ionenaustausch folgten Temperaturbehandlungen zwischen

Mehr

Mikroskopie gesteinsbildender Minerale

Mikroskopie gesteinsbildender Minerale Mikroskopie gesteinsbildender Minerale Die Indikatrix zweiachsiger Minerale Orthorhombisch Die kristallographischen Achsen sind identisch mit den Achsen der Indikatrix. z.b. Olivin: X = b, Y = c, Z =

Mehr

Übungen zur Allgemeinen Geologie, Nebenfach

Übungen zur Allgemeinen Geologie, Nebenfach zur Allgemeinen Geologie, Nebenfach Erta Ale, Afrika Übungstermine und Themen Termine Einführungsstunde Übung 26.10.2010 Einführung + Mineral- Eigenschaften Gruppeneinteilung 02.11. 2010 Minerale 1 Eigenschaften

Mehr

Tonminerale. Technische Mineralogie, J. Majzlan

Tonminerale. Technische Mineralogie, J. Majzlan Tonminerale Technische Mineralogie, J. Majzlan Tonminerale sind die Schichtsilikate, die in Partikeln kleiner als 2 µm vorkommen. Diese Denition ist operativ, d.h. dass sie auf keinen natürlichen Gesetzen,

Mehr

Metamorphose UNI BASEL

Metamorphose UNI BASEL Metamorphose UNI BASEL Das Konzept der Indexminerale Eine Abfolge metamorpher Mineralzonen wurde erstmals von Barrow (1893) im südöstlichen schottischen Hochland auskartiert. Die dabei angewandte Methode

Mehr

Nachbesprechung. Übung 6

Nachbesprechung. Übung 6 Nachbesprechung Übung 6 Mischungsdreieck Alamandin (Fe) X möglich Pyrop (Mg) X nicht möglich Spessartin (Mn) Phasendiagramm V (Andalusit) > V (Sillimanit) > V (Kyanit) S (Sillimanit) > S (Andalusit) >

Mehr

Identifizierung von Asbestfasern in Stäuben, Pulvern und Pudern mineralischer Rohstoffe

Identifizierung von Asbestfasern in Stäuben, Pulvern und Pudern mineralischer Rohstoffe Identifizierung von Asbestfasern in Stäuben, Pulvern und Pudern mineralischer Rohstoffe - Grundlagen, Daten und Struktur eines Konzeptes zur Faseridentifizierung - M. Mattenklott * Zusammenfassung Die

Mehr

Beispielklausur Geochemie I Mineralogie (Anteil Schertl)

Beispielklausur Geochemie I Mineralogie (Anteil Schertl) Beispielklausur Geochemie I Mineralogie (Anteil Schertl) 1. Wichtig zum Verständnis der Kristallchemie von Mineralen sind Wertigkeiten und Ionenradien von Elementen. a. Geben Sie die Wertigkeiten folgender

Mehr

Prüfbericht. Kieswerkstrasse Kiesort. Kieswaschschlamm gepresst. Probennahme 3. Februar Probeneingang 4. Februar 2016

Prüfbericht. Kieswerkstrasse Kiesort. Kieswaschschlamm gepresst. Probennahme 3. Februar Probeneingang 4. Februar 2016 Prüfbericht Auftraggeber Kieswerk AG Kieswerkstrasse 1 1234 Kiesort Materialtyp Kieswaschschlamm gepresst Probennahme 3. Februar 2016 Probeneingang 4. Februar 2016 Interne Probe-Nr. 160203-KWS-1 Analysedatum

Mehr

1. Systematik der Werkstoffe 10 Punkte

1. Systematik der Werkstoffe 10 Punkte 1. Systematik der Werkstoffe 10 Punkte 1.1 Werkstoffe werden in verschiedene Klassen und die dazugehörigen Untergruppen eingeteilt. Ordnen Sie folgende Werkstoffe in ihre spezifischen Gruppen: Stahl Holz

Mehr

Dr. Peter Wardenbach Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin Dortmund

Dr. Peter Wardenbach Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin Dortmund Dr. Peter Wardenbach Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin Dortmund 1 Themen 1994: Einstufung von Künstlichen Mineralfasern (KMF-TRGS 905) 2000: Empfehlung zum Allgemeinen Staubgrenzwert 2001:

Mehr

Wie entstehen Gläser? Glasbildung ist verhinderte Kristallisation. Glas ist eine eingefrorene unterkühlte Schmelze. metastabil

Wie entstehen Gläser? Glasbildung ist verhinderte Kristallisation. Glas ist eine eingefrorene unterkühlte Schmelze. metastabil 6.3 Gläser - seit 5000 Jahren - 100 Mio t/a - Deutschland: 3 Mio t Recycling-Anteil > 70% - 90% Kalk-Natron-Glas - auch metallische Gläser und andere Stoffe im Glaszustand Wie entstehen Gläser? Glasbildung

Mehr

Vorlesung. Geomaterialien. 8. Stunde Gruppen- und Ringsilikate

Vorlesung. Geomaterialien. 8. Stunde Gruppen- und Ringsilikate Vorlesung Geomaterialien 8. Stunde Gruppen- und Ringsilikate Prof. Dr. Frank E. Brenker Institut für Geowissenschaften FE Mineralogie JWG-Universität Frankfurt Gruppensilikate Sorosilikate Die wichtigsten

Mehr

Vom Ton zum Porzellan

Vom Ton zum Porzellan Vom Ton zum Porzellan Ein Streifzug vom Rohstoff zum Produkt Matthias Göbbels Historischer Überblick I Fasern 9000 Lehmziegel 0 Irdengut - Keramik 7000 Hanf 5000 Töpferscheibe 3500 Glasuren 3000 Seide,

Mehr

1 Kristallgitter und Kristallbaufehler 10 Punkte

1 Kristallgitter und Kristallbaufehler 10 Punkte 1 Kristallgitter und Kristallbaufehler 10 Punkte 1.1 Es gibt 7 Kristallsysteme, aus denen sich 14 Bravais-Typen ableiten lassen. Charakterisieren Sie die kubische, tetragonale, hexagonale und orthorhombische

Mehr

Gibbssche Phasenregel und Einführung in Phasendiagramme F = C P + 2

Gibbssche Phasenregel und Einführung in Phasendiagramme F = C P + 2 Petrologie der Magmatite und Metamorphite: Teil Metamorphite - Vorlesung 3 1/6 Gibbssche Phasenregel und Einführung in Phasendiagramme Bei Vorliegen eines thermodynamischen Gleichgewichts (thermodynamic

Mehr

Lloyd Werft Bremerhaven AG

Lloyd Werft Bremerhaven AG Lloyd Werft Bremerhaven AG Asbest im Schiffbau Ein Problem der Vergangenheit? 84. Werftentagung 17.07.2015 bis 19.07.2015 1 Was ist Asbest? Sammelbezeichnung für eine Gruppe natürlich vorkommender Silikatfasern

Mehr

VIII/H: Schichtsilicate 260

VIII/H: Schichtsilicate 260 VIII/H: Schichtsilicate 260 Eigenschaften Silicate mit Schichtstruktur: ebene, unendliche Netzwerke starke Si O- bzw. Al O-Bindungen in der Schicht schwache van-der-waals- und schwächere ionische Bindungen

Mehr

Bund/Bundesländer-Rohstoff-Forschungsprojekt St-B/23: Aufbereitungscharakteristik eines metamorphen Gesteins aus der Oststeiermark. ("Feldspat' STEG")

Bund/Bundesländer-Rohstoff-Forschungsprojekt St-B/23: Aufbereitungscharakteristik eines metamorphen Gesteins aus der Oststeiermark. (Feldspat' STEG) Bund/Bundesländer-Rohstoff-Forschungsprojekt St-B/23: Aufbereitungscharakteristik eines metamorphen Gesteins aus der Oststeiermark. ("Feldspat' STEG") Kurzfassung des Endberichtes ===========================a

Mehr

Grundlagen der Geowissenschaften

Grundlagen der Geowissenschaften Übungen zur Lehrveranstaltung: Grundlagen der Geowissenschaften Jörg A. Pfänder, TU Freiberg Die Folien (in Farbe & ungekürzt) sind auch zu finden unter: http://www.geo.tu-freiberg.de/tektono/privatesites/pfaender/index.html

Mehr

Anorganische Chemie III - Festkörperchemie

Anorganische Chemie III - Festkörperchemie Mathematisch-Naturwissenschaftliche Fakultät Institut für Chemie Abteilung Anorganische Chemie/Festkörperchemie Prof. Dr. Martin Köckerling Vorlesung Anorganische Chemie III - Festkörperchemie 1 Festkörperchemie

Mehr

Talk Apatit Feldspat Topas. Granat Halit Magnetit Turmalin Härte (Mohs): Härte (Mohs):

Talk Apatit Feldspat Topas. Granat Halit Magnetit Turmalin Härte (Mohs): Härte (Mohs): Talk Apatit Feldspat Topas mittlere Volumen Lichtbrechung: Elementarzelle:.-. Talk ist das weichste Mineral, man kann es sogar mit dem Fingernagel ritzen. Zähne und Knochen des Körpers bestehen zu einem

Mehr

K-Feldspat + Wasser + Kohlensäure Kaolinit + gelöstes Hydrogencarbonat + gelöstes Kalium + gelöste Kieselsäure

K-Feldspat + Wasser + Kohlensäure Kaolinit + gelöstes Hydrogencarbonat + gelöstes Kalium + gelöste Kieselsäure Hydrolyse 20 K-Feldspat + Wasser + Kohlensäure Kaolinit + gelöstes Hydrogencarbonat + gelöstes Kalium + gelöste Kieselsäure 2KAlSi 3 O 8 + H 2 O + 2H 2 CO 3 Al 2 Si 2 O 5 (OH) 4 + 2HCO 3 - + 2K + + 4SiO

Mehr

C.C. Milisenda, S. Koch und S. Müller, Deutsche Stiftung Edelsteinforschung (DSEF)

C.C. Milisenda, S. Koch und S. Müller, Deutsche Stiftung Edelsteinforschung (DSEF) 02/12/2016 Smaragde aus Äthiopien C.C. Milisenda, S. Koch und S. Müller, Deutsche Stiftung Edelsteinforschung (DSEF) Im Oktober 2014 konnten wir auf den Münchener Mineralientagen 2 Exemplare von Smaragden

Mehr

Methoden der Mineralogie

Methoden der Mineralogie Methoden der Mineralogie Meurig P. Jones Übersetzt von Manfred Schöttle / Ferdinand Enke Verlag Stuttgart 1997 Inhalt 1 Einführung in die angewandte Mineralogie 1 1.1 Allgemeine Grundlagen 1 1.1.1 Der

Mehr

Abschlussklausur Allgemeine und Anorganische Chemie Teil 2 (Geologie, Geophysik und Mineralogie)

Abschlussklausur Allgemeine und Anorganische Chemie Teil 2 (Geologie, Geophysik und Mineralogie) Abschlussklausur Allgemeine und Anorganische Chemie Teil 2 (Geologie, Geophysik und Mineralogie) Teilnehmer/in:... Matrikel-Nr.:... - 1. Sie sollen aus NaCl und Wasser 500 ml einer Lösung herstellen, die

Mehr

Karbonatisierung als e i n Beitrag zum CO2-Management und zur Rohstoffversorgung. P. Moser, M. Hoscher, R. Treimer

Karbonatisierung als e i n Beitrag zum CO2-Management und zur Rohstoffversorgung. P. Moser, M. Hoscher, R. Treimer Karbonatisierung als e i n Beitrag zum CO2-Management und zur Rohstoffversorgung P. Moser, M. Hoscher, R. Treimer Inhalt CCMC Karbonatisierung Definition Beispiel für natürliche Karbonatisierung Prinzipielle

Mehr

ANORGANISCHE GLASCHEMIE

ANORGANISCHE GLASCHEMIE ANORGANISCHE GLASCHEMIE Fabian Immink, Thomas Seidel, Manuel Westbomke 18.05.2012 GLIEDERUNG Was ist Glas? Eigenschaften Glassorten Färbung von Gläsern Einsatzgebiete von Glas Herstellungsprozess Zahlen

Mehr

by kiknet.ch 05 Gips / Radioaktivität / Arbeitsblatt Gips eingebettet sind. Er verwandelt sich zu Gips, wenn er unter permanenter

by kiknet.ch 05 Gips / Radioaktivität / Arbeitsblatt Gips eingebettet sind. Er verwandelt sich zu Gips, wenn er unter permanenter 1/6 Ausbildungen von Gips Sandrose aus Tunesien Kristallgebilde, das aus Sandkörnern besteht, die in einen Kristall aus Gips eingebettet sind. Marienglas aus Polen Selenit ist eine Varietät des Minerals

Mehr

Mineralogische, geochemische und farbmetrische Untersuchungen an den Bankkalken des Malm 5 im Treuchtlinger Revier

Mineralogische, geochemische und farbmetrische Untersuchungen an den Bankkalken des Malm 5 im Treuchtlinger Revier Erlanger Beitr.Petr. Min. 2 15-34 9 Abb., 5 Tab. Erlangen 1992 Mineralogische, geochemische und farbmetrische Untersuchungen an den Bankkalken des Malm 5 im Treuchtlinger Revier Von Frank Engelbrecht *)

Mehr

2. Mineralische Bestandteile der Böden

2. Mineralische Bestandteile der Böden BODENBESTANDTEILE 2. Mineralische Bestandteile der Böden S 9 Das Programm 1. Einführung BODENBESTANDTEILE 2. Mineralische Bodenbestandteile 3. Organische Bodenbestandteile BODENBILDUNG 4. Faktoren und

Mehr

Anlage zur Akkreditierungsurkunde D-PL nach DIN EN ISO/IEC 17025:2005

Anlage zur Akkreditierungsurkunde D-PL nach DIN EN ISO/IEC 17025:2005 Deutsche Akkreditierungsstelle GmbH Anlage zur Akkreditierungsurkunde D-PL-18561-01-00 nach DIN EN ISO/IEC 17025:2005 Gültigkeitsdauer: 14.02.2018 bis 13.02.2023 Ausstellungsdatum: 14.02.2018 Urkundeninhaber:

Mehr

Ktenasit, ein Zinll-Ifupfersulf'at aus Lavrion (Griecheninnd).

Ktenasit, ein Zinll-Ifupfersulf'at aus Lavrion (Griecheninnd). Aus dem Mineralogischen Institut der Universitä.t Thessaloniki, Griechenland. Ktenasit, ein Zinll-Ifupfersulf'at aus Lavrion (Griecheninnd). Abb. 1. Vermessener Kristall, 1U Xlinear. Von P. Kokkoros. Mit

Mehr

Arbeitsblatt Achat & Jaspis. (Sonderausstellung Achat & Jaspis: vom bis )

Arbeitsblatt Achat & Jaspis. (Sonderausstellung Achat & Jaspis: vom bis ) Arbeitsblatt Achat & Jaspis (Sonderausstellung Achat & Jaspis: vom 09.10.2010 bis 08.05.2011) 1. Wo sind Achat und Jaspis entstanden? Ergänze: I. In H n von Vulkaniten II. In S n, in S _ n und G n verschiedener

Mehr

Analytische Methoden in Petrologie und Geologie. XRF - X-ray fluorescence spectroscopy RFA - Röntgenfluoreszenzanalyse

Analytische Methoden in Petrologie und Geologie. XRF - X-ray fluorescence spectroscopy RFA - Röntgenfluoreszenzanalyse Analytische Methoden in Petrologie und Geologie XRF - X-ray fluorescence spectroscopy RFA - Röntgenfluoreszenzanalyse Jonas Maria Amrein Oktober 2009 Methode: Röntgenfluoreszenzanalyse ist eine relative

Mehr

Laborprotokoll Qualitative Analyse Ralph Koitz, Einzelsalz

Laborprotokoll Qualitative Analyse Ralph Koitz, Einzelsalz 1. Einzelsalz Aufgabenstellung: Nasschemische qualitative Analyse eines anorganischen Einzelsalzes. o Farblose, grobkörnige Kristalle o Flammenfärbung: leicht orange, nicht charakteristisch da vermutlich

Mehr

Einführung in die Geologie. Mark Feldmann Dr.sc.nat. ETH

Einführung in die Geologie. Mark Feldmann Dr.sc.nat. ETH Geologie & Tourismus Einführung in die Geologie Mark Feldmann Dr.sc.nat. ETH Ihr Profi für geo-kulturelle Führungen und Exkursionen Buchholzstrasse 58 8750 Glarus 078 660 01 96 www.geo-life.ch Inhalt Aufbau

Mehr

Analyse thermisch behandelten Asbestzements

Analyse thermisch behandelten Asbestzements Analyse thermisch behandelten Asbestzements M. Mattenklott Zusammenfassung Asbesthaltige Abfälle können z. B. durch thermische Behandlung verwertet werden. Es wird der Frage nachgegangen, mit welchen Analysenverfahren

Mehr

2. METALLISCHE WERKSTOFFE

2. METALLISCHE WERKSTOFFE 2. METALLISCHE WERKSTOFFE Metalle sind kristallin aufgebaut Bindung wischen den Atomen = Metallbindung Jedes Atom gibt ~ 1 Elektron aus äußerster Schale ab positiv geladene Metallionen negativ geladene

Mehr

Anlage zur Akkreditierungsurkunde D-PL nach DIN EN ISO/IEC 17025:2005

Anlage zur Akkreditierungsurkunde D-PL nach DIN EN ISO/IEC 17025:2005 Deutsche Akkreditierungsstelle GmbH Anlage zur Akkreditierungsurkunde D-PL-18561-01-00 nach DIN EN ISO/IEC 17025:2005 Gültigkeitsdauer: 24.06.2016 bis 02.04.2018 Ausstellungsdatum: 24.06.2016 Urkundeninhaber:

Mehr

Departement für Bau und Umwelt Sekretariat, Regierungsgebäude Zürcherstrasse Frauenfeld

Departement für Bau und Umwelt Sekretariat, Regierungsgebäude Zürcherstrasse Frauenfeld Departement für Bau und Umwelt Sekretariat, Regierungsgebäude Zürcherstrasse 188 8510 Frauenfeld Zürich, 2. August 2014 Stellungnahme der SP Thurgau zur Vernehmlassung zum Gesetz über die Nutzung des Untergrundes

Mehr

Wechselwirkung zwischen Licht und chemischen Verbindungen

Wechselwirkung zwischen Licht und chemischen Verbindungen Photometer Zielbegriffe Photometrie. Gesetz v. Lambert-Beer, Metallkomplexe, Elektronenanregung, Flammenfärbung, Farbe Erläuterungen Die beiden Versuche des 4. Praktikumstages sollen Sie mit der Photometrie

Mehr

Praktikum Materialwissenschaft Sol-Gel-Synthese keramischer Werkstoffe am Beispiel von SiO 2

Praktikum Materialwissenschaft Sol-Gel-Synthese keramischer Werkstoffe am Beispiel von SiO 2 Praktikum Materialwissenschaft Sol-Gel-Synthese keramischer Werkstoffe am Beispiel von SiO 2 André Schwöbel 1328037, Max Fries 1407149, Jörg Schließer 1401598, Tobias Brink 1400670 (Gruppe 17) e-mail:

Mehr

Stellungnahmen des Bundesrates: Drucksachen 62/04 (Beschluss), 361/05 (Beschluss) und 361/05 (Beschluss) (2)

Stellungnahmen des Bundesrates: Drucksachen 62/04 (Beschluss), 361/05 (Beschluss) und 361/05 (Beschluss) (2) Bundesrat Drucksache 556/09 04.06.09 Unterrichtung durch das Europäische Parlament Entschließung des Europäischen Parlaments vom 7. Mai 2009 zu dem Entwurf einer Verordnung (EG) Nr.... der Kommission vom...

Mehr

1 Einleitung. 2 Proben und Probenpräparation

1 Einleitung. 2 Proben und Probenpräparation Mikrostruktur und lokale mechanische Eigenschaften von platinmodifizierten Aluminidschichten auf Nickelbasis- Superlegierungen nach thermomechanischer Ermüdung Karsten Durst, Oliver Franke, Heinz Werner

Mehr

3 Wahr oder Falsch? = 6.67 % Werkstoffe und Fertigung I, HS 2015 Prof. Dr. K. Wegener. Seminarübung 6 Musterlösung Diffusion, Erstarrung

3 Wahr oder Falsch? = 6.67 % Werkstoffe und Fertigung I, HS 2015 Prof. Dr. K. Wegener. Seminarübung 6 Musterlösung Diffusion, Erstarrung 3 Wahr oder Falsch? a) Diamant, Graphit und Fullerene sind allotrope Modifikationen des Kohlenstoffatoms. Sie unterschieden jedoch nur in ihrem strukturellem Aufbau. Falsch: Sie unterschieden sich auch

Mehr

Bild 3.26 Bild 3.26b Bild 3.26a Bild 2.11 Bild 3.26b Bild 3.26: Bild 3.27

Bild 3.26 Bild 3.26b Bild 3.26a Bild 2.11 Bild 3.26b Bild 3.26: Bild 3.27 56 ein gleichmäßigeres und dichteres Gefüge. Ebenso wie eine Erhöhung des Düsenabstands begünstigte auch ein geringerer Gasvolumenstrom des Fördergases (Argon) die Bildung porenfreier Gefüge. Aufgrund

Mehr

3 Wahr oder Falsch? = 6.67 % Werkstoffe und Fertigung I, HS 2016 Prof. Dr. K. Wegener. Seminarübung 6 Musterlösung Diffusion, Erstarrung

3 Wahr oder Falsch? = 6.67 % Werkstoffe und Fertigung I, HS 2016 Prof. Dr. K. Wegener. Seminarübung 6 Musterlösung Diffusion, Erstarrung 3 Wahr oder Falsch? a) Diamant, Graphit und Fullerene sind allotrope Modifikationen des Kohlenstoffatoms. Sie unterscheiden jedoch nur in ihrem strukturellem Aufbau. Falsch: Sie unterschieden sich auch

Mehr

Anorganische Chemie! der unbelebten Natur keine Kohlenstoffverbindung (Kohlenstoffatome C) Metall Nichtmetallverbindungen Ionenbindung

Anorganische Chemie! der unbelebten Natur keine Kohlenstoffverbindung (Kohlenstoffatome C) Metall Nichtmetallverbindungen Ionenbindung 3 Chemie / Physik 3.1 Eigenheiten der Chemie und Physik Chemie ist die Lehre von den Stoffen, ihrer Zusammensetzung, dem Aufbau, der Struktur und ihrer Umwandlung Die Chemie untersucht und beschreibt die

Mehr

TRGS 517 Tätigkeiten mit potenziell asbesthaltigen mineralischen Rohstoffen und daraus hergestellten Zubereitungen

TRGS 517 Tätigkeiten mit potenziell asbesthaltigen mineralischen Rohstoffen und daraus hergestellten Zubereitungen TRGS 517 Tätigkeiten mit potenziell asbesthaltigen mineralischen Rohstoffen und daraus hergestellten Zubereitungen Sven Bünger, Dipl.-Chem. BZR Institut, Bonn Siebenmorgenweg 2-4 53229 Bonn 17. Asbestforum,

Mehr

Kombinierte Übungen zur Spektroskopie Beispiele für die Bearbeitung

Kombinierte Übungen zur Spektroskopie Beispiele für die Bearbeitung Im folgenden soll gezeigt werden, daß es großen Spaß macht, spektroskopische Probleme zu lösen. Es gibt kein automatisches Lösungsschema, sondern höchstens Strategien, wie beim "Puzzle Lösen"; häufig hilft

Mehr

Vorlesung. Geomaterialien. 1. Doppelstunde Chemische Grundlagen der Minerale Glossar. Prof. Dr. F.E. Brenker

Vorlesung. Geomaterialien. 1. Doppelstunde Chemische Grundlagen der Minerale Glossar. Prof. Dr. F.E. Brenker Vorlesung Geomaterialien 1. Doppelstunde Chemische Grundlagen der Minerale Glossar Prof. Dr. F.E. Brenker Institut für Geowissenschaften FE Mineralogie JWG-Universität Frankfurt AG Brenker Planetare und

Mehr

Die elastischen Eigenschaften von Flüssigkeits-Gas-Gemischen Die Ausbreitungsgeschwindigkeit elastischer Wellen in Gesteinen ex-

Die elastischen Eigenschaften von Flüssigkeits-Gas-Gemischen Die Ausbreitungsgeschwindigkeit elastischer Wellen in Gesteinen ex- Inhaltsverzeichnis Symbolverzeichnis 12 1. Petrophysik Aufgaben, Gegenstand und Methoden 15 1.1. Petrophysikalische Untersuchungen Bestandteil geowissenschaftlicher Arbeiten 15 1.2. Klassifizierung und

Mehr

Anlage zur Akkreditierungsurkunde D-PL nach DIN EN ISO/IEC 17025:2005

Anlage zur Akkreditierungsurkunde D-PL nach DIN EN ISO/IEC 17025:2005 Deutsche Akkreditierungsstelle GmbH Anlage zur Akkreditierungsurkunde D-PL-19480-01-00 nach DIN EN ISO/IEC 17025:2005 Gültigkeitsdauer: 24.08.2015 bis 26.05.2019 Ausstellungsdatum: 24.08.2015 Urkundeninhaber:

Mehr

Festkörperelektronik 2008 Übungsblatt 4

Festkörperelektronik 2008 Übungsblatt 4 Lichttechnisches Institut Universität Karlsruhe (TH) Prof. Dr. rer. nat. Uli Lemmer Dipl.-Phys. Alexander Colsmann Engesserstraße 13 76131 Karlsruhe Festkörperelektronik 4. Übungsblatt 12. Juni 2008 Die

Mehr

7) Anwendungen radioaktiver Strahlung in Wissenschaft und Technik (1) Analytische Anwendungen (Radiometrische Titration)

7) Anwendungen radioaktiver Strahlung in Wissenschaft und Technik (1) Analytische Anwendungen (Radiometrische Titration) 7) Anwendungen radioaktiver Strahlung in Wissenschaft und Technik (1) (Radiometrische Titration) Der radioaktive Stoff dient als Indikator Fällungsreaktionen Komplexbildungsreaktionen Prinzip einer Fällungstitration:

Mehr

3.6 Phosphate der Strukturfamilie M 2 O(PO 4 ) 93

3.6 Phosphate der Strukturfamilie M 2 O(PO 4 ) 93 3.6 Phosphate der Strukturfamilie M 2 O(PO 4 ) 93 Abbildung 3.29 Ti 5 O 4 (PO 4 ). ORTEP-Darstellung eines Ausschnitts der "Ketten" aus flächenverknüpften [TiO 6 ]-Oktaedern einschließlich der in der Idealstruktur

Mehr

Schwierigkeiten und Probleme bei der Bestimmung physikalischer Laborwerte in der Felsmechanik

Schwierigkeiten und Probleme bei der Bestimmung physikalischer Laborwerte in der Felsmechanik Vortrag am 20.10. 2000 15:00-15:30 Schwierigkeiten und Probleme bei der Bestimmung physikalischer Laborwerte in der Felsmechanik von E. Werthmann* Der innere Reibungswinkel und die Kohäsion sind in der

Mehr

Kristallchemie. Atome Ionen Moleküle Chemische Bindungen

Kristallchemie. Atome Ionen Moleküle Chemische Bindungen Zirkon Kristallchemie Atome Ionen Moleküle Chemische Bindungen Bohr sches Atommodell Kernteilchen: p: Proton n: Neutron Elektronenhülle: e - Elektron Nukleus: Massenzahl A = p + n, Ordnungszahl Z = p =

Mehr

Über die Geländearbeiten im Sommer 1980 liegt bereits ein eigener Tätigkeitsbericht vor. Seit 'dieser Zeit wurden folgende Untersuchungen~urchgeführt:

Über die Geländearbeiten im Sommer 1980 liegt bereits ein eigener Tätigkeitsbericht vor. Seit 'dieser Zeit wurden folgende Untersuchungen~urchgeführt: I ) - Arbeit,sbe'~icht: Der'Serpen~i'ri: vom Lärchkogel bei Trieben H.Kürzl, Institut für Hineralogie und Über die Geländearbeiten im Sommer 1980 liegt bereits ein eigener Tätigkeitsbericht vor. Seit 'dieser

Mehr

Schäden durch Alkali-Aggregat-Reaktion Einleitung

Schäden durch Alkali-Aggregat-Reaktion Einleitung Schäden durch Alkali-Aggregat-Reaktion Einleitung Unter Alkali-Aggregat-Reaktion (AAR) wird die Reaktion der Gesteinskörner mit den Alkalien der Porenlösung des Betons verstanden. Voraussetzungen für die

Mehr

Asbesthaltige Stäube auf Kabelbühnen

Asbesthaltige Stäube auf Kabelbühnen Uwe Schubert, Dipl.-Ing.Chem. Behördl. & ö.b.u.v. Sachverständiger Leiter des BZR Institutes Bonn 53229 Bonn, Siebenmorgenweg 2-4 Tel.0228 / 469589 Fax: 0228/471497 www. bzr-institut.de Asbestsanierung

Mehr

Status-Quo Asbest- Raumluftmessungen KiTa Weidenweg, Bonn. Untersuchungen der Tauw GmbH im Dezember 2016

Status-Quo Asbest- Raumluftmessungen KiTa Weidenweg, Bonn. Untersuchungen der Tauw GmbH im Dezember 2016 Status-Quo Asbest- Raumluftmessungen KiTa Weidenweg, Bonn Untersuchungen der Tauw GmbH im Dezember 2016 11. Januar 2017 4\9 Zeichen R001-1242705JLN-V01 Zeichen R001-1242705JLN-V01 Inhaltsverzeichnis

Mehr

Altlasten im Gebäude / belastete Bauteile / Sonderabfälle. Dr. Mathias Joppen Joppen & Pita AG, Basel

Altlasten im Gebäude / belastete Bauteile / Sonderabfälle. Dr. Mathias Joppen Joppen & Pita AG, Basel Altlasten im Gebäude / belastete Bauteile / Sonderabfälle Dr. Mathias Joppen Joppen & Pita AG, Basel info@joppen.ch Präsidien-Hock 2016 Fallen und Tücken bei der Sanierung Basel, 27. Oktober 2016 GEBÄUDESCHADSTOFFE

Mehr

Analytische Chemie. B. Sc. Chemieingenieurwesen. 22. September 2017, 13 bis 16 Uhr. Dr. Stephanie Möller & Prof. Dr. Thomas Jüstel.

Analytische Chemie. B. Sc. Chemieingenieurwesen. 22. September 2017, 13 bis 16 Uhr. Dr. Stephanie Möller & Prof. Dr. Thomas Jüstel. Analytische Chemie B. Sc. Chemieingenieurwesen 22. September 2017, 13 bis 16 Uhr Dr. Stephanie Möller & Prof. Dr. Thomas Jüstel Name: Matrikelnummer: Geburtsdatum: Denken Sie an eine korrekte Angabe des

Mehr

Sanierungsplanung und Begleitung der Schadstoffsanierung in der BBS-ME Haus H, Gustav-Bratke-Allee 1 in Hannover

Sanierungsplanung und Begleitung der Schadstoffsanierung in der BBS-ME Haus H, Gustav-Bratke-Allee 1 in Hannover WESSLING GmbH, Feodor-Lynen-Str. 23, 30625 Hannover Region Hannover Herr Olaf Platte Hildesheimer Straße 20 30169 Hannover Prüfbericht Geschäftsfeld: Ansprechpartner: Durchwahl: Fax: E-Mail: Immobilien

Mehr

Kristallchemie. Atome Ionen Moleküle Chemische Bindungen

Kristallchemie. Atome Ionen Moleküle Chemische Bindungen Kristallchemie Atome Ionen Moleküle Chemische Bindungen Metalle, Metalloide, Nichtmetalle Metalle: E-neg < 1.9 - e - Abgabe Kationen Nichtmetalle: E-neg > 2.1 - e - Aufnahme Anionen Metalloide: B, Si,

Mehr

Elektronenmikrosonde/ Röntgenfluoreszenzspektrometer

Elektronenmikrosonde/ Röntgenfluoreszenzspektrometer Thema 3 Elektronenmikrosonde/ Röntgenfluoreszenzspektrometer Datum: 10.Juni 2008 SS Geowissenschaften Bella Agachanjan, Denise Danek, Nadine Krabbe, Edvard Friedrich Carl Fischer und Niels Weißenberg 1.

Mehr

1. Klausur Allgemeine und Anorganische Chemie B.Sc. Chemie

1. Klausur Allgemeine und Anorganische Chemie B.Sc. Chemie 1. Klausur Allgemeine und Anorganische Chemie B.Sc. Chemie Name: Vorname: Matrikel Nr.: 15.12.2010 Die Durchführung und Auswertung der 12 Aufgaben im zweiten Teil dieser Klausur mit je vier Aussagen (a-d)

Mehr

LK Lorentzkraft. Inhaltsverzeichnis. Moritz Stoll, Marcel Schmittfull (Gruppe 2) 25. April Einführung 2

LK Lorentzkraft. Inhaltsverzeichnis. Moritz Stoll, Marcel Schmittfull (Gruppe 2) 25. April Einführung 2 LK Lorentzkraft Blockpraktikum Frühjahr 2007 (Gruppe 2) 25. April 2007 Inhaltsverzeichnis 1 Einführung 2 2 Theoretische Grundlagen 2 2.1 Magnetfeld dünner Leiter und Spulen......... 2 2.2 Lorentzkraft........................

Mehr

Vorlesung Allgemeine Chemie (CH01)

Vorlesung Allgemeine Chemie (CH01) Vorlesung Allgemeine Chemie (CH01) Für Studierende im B.Sc.-Studiengang Chemie Prof. Dr. Martin Köckerling Arbeitsgruppe Anorganische Festkörperchemie Mathematisch-Naturwissenschaftliche Fakultät, Institut

Mehr