Schriftliche Kleine Anfrage
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- Monica Buchholz
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1 BÜRGERSCHAFT DER FREIEN UND HANSESTADT HAMBURG Drucksache 21/ Wahlperiode Schriftliche Kleine Anfrage des Abgeordneten Dennis Thering (CDU) vom und Antwort des Senats Betr.: Aktueller Stand des Handy-Tickets des HVV und Zukunft des eticketing im ÖPNV Ende 2012 startete die Smartphone-Application (App) des Hamburger Verkehrsverbundes (HVV), die es ermöglicht, sogenannte mobiltickets direkt über das Mobiltelefon zu erwerben. Allerdings hat der HVV zugleich im Juni 2014 seine Mitarbeit am bundesweiten Projekt HandyTicket im beendet. Trotzdem hält der HVV sein elektronisches Angebot des Kartenverkaufs weiter aufrecht und zieht in einer eigenen Broschüre ein positives Fazit. Der Onlineshop sowie das eticket seien als Erfolg zu verbuchen. Es stellt sich die Frage, wie ernst der HVV die rasanten Entwicklungen dieser Sparte verfolgt, um so den Komfort vor allem für die Kunden des HVV stetig zu verbessern. Neben dem Angebot des HVV gibt es inzwischen verschiedene andere Anbieter auf dem Markt, wie zum Beispiel Touch&Travel, zu deren Partnern der HVV bis jetzt aber noch nicht gehört. Vor diesem Hintergrund frage ich den Senat: Der Senat beantwortet die Fragen auf der Grundlage von Auskünften des Hamburger Verkehrsverbundes (HVV) und der Hamburger Hochbahn AG (HOCHBAHN) wie folgt: 1. Warum hat der HVV seine Mitarbeit im bundesweiten Projekt Handy- Ticket im Juni 2014 beendet? Wer hat dies aufgrund welcher Informationen entschieden und welche anderen Verkehrsverbünde haben ihre Mitarbeit ebenfalls beendet? Der Vertrag mit HandyTicket-Deutschland (HTD) lief zum Juni 2014 aus. Allen Verkehrsunternehmen beziehungsweise -verbünden wurde angeboten, sich an einer Neuausschreibung zu beteiligen. Der HVV hat Alternativen zu diesem Angebot geprüft und sich für ein Konkurrenzprodukt der Firma EOS UPTRADE GmbH entschieden, über das bereits die HVV-Auskunft per App angeboten wurde. Hauptgrund für diese Entscheidung waren die wesentlich besseren Verknüpfungsmöglichkeiten zwischen Fahrplanauskunft und Fahrscheinkauf. Die großen Verkehrsverbünde im Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) haben sich entschieden, aus dem HTD auszuscheiden. Sie entwickeln jeweils eigene Apps und werden eine deutschlandweite Vernetzung organisieren. So bieten die Regionen Freiburg, Nürnberg und Stuttgart mobile Tickets über eigene Apps an. Siehe Anlage Wie viel haben die Entwicklung und der Betrieb der HVV-App, welche 2012 veröffentlicht wurde, bis jetzt gekostet? Wie setzen sich die Kosten zusammen und welche Erlöse wurden durch die App seit der Einführung über diese eingenommen? Bitte monatsweise aufschlüsseln.
2 Drucksache 21/2147 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg 21. Wahlperiode 3. Wie viel haben die Entwicklung und der Betrieb des HVV-Onlineshops bis jetzt gekostet? Welche Erlöse wurden seit Eröffnung des Onlineangebotes durch den Onlineshop eingefahren? Bitte aufschlüsseln nach: a) Zeitkarten, b) Einzelkarten, c) Tageskarten und d) Gruppenkarten. Siehe Anlage 2. Die Aufschlüsselung nach Art der Karten ist systembedingt nicht möglich. 4. Wie viel haben speziell die Entwicklung und der Vertrieb des etickets des HVV bis jetzt gekostet? Wie setzen sich die Kosten zusammen und welche Erlöse wurden seit der Einführung des HVV-E-Tickets über diesen Vertriebsweg in den jeweiligen Monaten erzielt? Für den Aufbau der technischen Infrastruktur des eticketing zunächst in der Pilotregion Harburg wurden etwa 4 Millionen Euro aufgewandt. Damit wurden drei Hintergrundsysteme für die Kundenverwaltung, 300 Busdrucker, 60 Fahrkartenautomaten sowie Servicestellen und Kontrollgeräte aufgerüstet. Dazu kamen je 0,5 Millionen Euro für Systembetrieb beziehungsweise Marketing. Von diesen Investitionen wurden 2,6 Millionen Euro durch Fördermittel von Bund, Ländern und der Metropolregion abgedeckt. Die Umsätze im Pilotgebiet liegen bei circa Euro monatlich (Nutzer von Einzel- und Tageskarten). Derzeit sind rund Kunden registriert. Inzwischen wurde die HVV-weite Einführung des eticketing beschlossen. Dafür laufen die technischen Vorbereitungen zur Ausrüstung aller Systeme. Der Marktstart für Gelegenheitskunden ist für Mitte 2016 geplant. Ab 2017 erhalten dann Abonnenten und Nutzer der ProfiCard die elektronische Kundenkarte. 5. Ist die App Touch&Travel dem Senat beziehungsweise der zuständigen Behörde bekannt? Wenn ja, wie beurteilt der Senat beziehungsweise die zuständige Behörde das Angebot und wann wurde dieses von wem im Auftrag des Senats beziehungsweise der zuständigen Behörde getestet? Welche Vor- beziehungsweise Nachteile hat diese App im Vergleich zur aktuellen HVV-App? Touch&Travel ist eine App der Deutschen Bahn AG für ein Check-in/Check-out- System, welches vom Kunden manuell an seinem eigenen Smartphone durchgeführt wird. Der Vorteil von Check-in/Check-out-Systemen ist, dass der Kunde keine Tarifkenntnisse besitzen muss, da die zurückgelegte Strecke per Smartphone erfasst und im Nachgang dem Kunden berechnet wird. Ebenso vorteilhaft ist die Tatsache, dass diese Systeme über Smartphones angeboten werden, sodass der HVV keine kostenintensiven statischen Zugangskontrollgeräte wie Schranken oder Ähnliches an jedem Schnellbahnzugang aufbauen sowie Terminals in den Bussen für das Ein- und Auschecken bereitstellen müsste. Nachteilig bei Touch&Travel ist, dass der Kunde auch beim Auschecken aktiv eine Handlung am Smartphone durchführen muss. Dieses führt zu häufigem Vergessen des Vorgangs. Die Kundenakzeptanz von Touch&Travel ist sehr gering. Die Deutsche Bahn AG hat deswegen angekündigt, das Produkt Ende nächsten Jahres einzustellen. 6. Ab wann wird es möglich sein, auch HVV-Karten über diese App zu kaufen? Wenn dieses zeitnah nicht der Fall sein sollte, warum? Bitte genau begründen. Da die Deutsche Bahn das Produkt nicht mehr anbieten will, ist die Einrichtung einer Verkaufsmöglichkeit von HVV-Fahrkarten nicht sinnvoll. 2
3 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg 21. Wahlperiode Drucksache 21/ Welche weiteren vergleichbaren Apps sind dem Senat beziehungsweise der zuständigen Behörde bekannt und wie werden diese im Vergleich zur HVV-App beurteilt? Über welche App wird man zeitnah auch HVV- Karten kaufen können? Dem HVV sind mehrere andere Anbieter bekannt, die ähnliche Produkte entwickeln. Aus Sicht der HVV GmbH sind in diesem Zusammenhang insbesondere sogenannte Be-in/Be-out-Verfahren von Interesse, die eine (teil-)automatische Erfassung der Nutzermedien ermöglichen und so den Kunden die manuellen Check-in/Check-out- Vorgänge ersparen. Aufgrund des wesentlich höheren Komforts im Vergleich zu Touch&Travel wird eine größere Kundenakzeptanz vermutet. Der HVV GmbH ist derzeit nur ein Anbieter (Firma Hop-on) bekannt, der eine entsprechende App bereits im Markt in diesem Fall für Tel Aviv realisiert hat. Derzeit wird die technische Leistungsfähigkeit dieses Angebotes im Hinblick auf eine mögliche Anwendung im HVV geprüft. Die HVV GmbH rechnet mit weiteren Markteintritten in den nächsten Jahren. 3
4 Drucksache 21/2147 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg 21. Wahlperiode Anlage 1 Kosten und Umsätze im Zusammenhang mit dem MobilTicket KOSTEN (in EUR netto) Sep 15 Gesamt Personalkosten 6.137, , , , ,25 EDV , , , , ,19 davon Entwicklung , , , , ,00 davon Betrieb 980, , , , ,19 Gesamt , , , , ,44 Umsatz (in Euro brutto) Monat monatlich jährlich Monat monatlich jährlich Jan 12 Jan ,67 Feb 12 Feb ,11 Mrz 12 Mrz ,78 Apr 12 Apr ,53 Mai 12 Mai ,10 Jun 12 Jun ,99 Jul 12 Jul ,37 Aug 12 Aug ,29 Sep 12 Sep ,16 Okt 12 Okt ,89 Nov ,10 Nov ,79 Dez , ,50 Dez , ,64 Jan ,80 Jan ,00 Feb ,75 Feb ,77 Mrz ,94 Mrz ,20 Apr ,43 Apr ,81 Mai ,95 Mai ,93 Jun ,06 Jun ,48 Jul ,52 Jul ,13 Aug ,78 Aug ,69 Sep ,94 Sep 15 * Okt ,44 Okt 15 * Nov ,57 Nov 15 * Dez , ,89 Dez 15 * ,01 GESAMT ,04 * Die Daten sind noch nicht erfasst worden. 4
5 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg 21. Wahlperiode Drucksache 21/2147 Anlage 2 Kosten für Online (Stationäres Internet), bis einschließlich September 2015 KOSTEN (in EUR netto) Personalkosten 5.519, , , , , , , ,01 EDV 0, ,00 davon Entwicklung davon Betrieb Servicespauschale Gesamt 5.519, , , , , , , ,01 KOSTEN (in EUR netto) Sep 15 Gesamt Personalkosten , , , , , , ,35 EDV , , , , , , ,38 davon Entwicklung , , , , , , ,01 davon Betrieb 6.849, , , , , ,37 Servicespauschale , , , , ,50 Gesamt , , , , , , ,23 Kosten für Online und Mobil, bis einschließlich September 2015 KOSTEN (in EUR netto) Diensleistungen 4.103, , , , , , , ,39 KOSTEN (in EUR netto) Sep 15 Gesamt Diensleistungen , , , , , , ,44 5
6 Drucksache 21/2147 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg 21. Wahlperiode Umsatz für Online (Stationäres Internet), bis einschließlich September 2015 Umsatz (EUR brutto) Internet Einzelkarten (Print) davon Versand (ZK) Umsatz (EUR brutto) Sep 15 Gesamt Internet davon Printticket Zeitkarten (Print) Einzelkarten (Print) davon Versand (ZK)
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