Die Vorzüge einer von SOA geprägten IT-Organisation Inhalt
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- Gabriel Hartmann
- vor 8 Jahren
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1 Die Vorzüge einer von SOA geprägten IT-Organisation Inhalt Definition SOA aus dem SOA-Manifesto... 2 Die Besonderheit einer SOA-Organisation... 2 Vorzüge einer SOA-Organisation... 3 Konsequenzen für das Unternehmen... 4 Weitere Themen in einer von SOA geprägten IT-Organisation... 4 SOA-Security... 4 SOA-Governance... 4 SOA-Ownership... 4 IT-Kosten unter SOA... 5 Über die Asskura Consulting GmbH... 5 Über diesen Newsletter... 5
2 Definition SOA aus dem SOA-Manifesto SOA ist ein architekturelles Paradigma/Denkmuster für den Umgang mit Geschäftsprozessen, die in einer großen, verteilten und heterogenen Systemlandschaft implementiert und betrieben werden, wobei die einzelnen Systeme unterschiedliche Eigentümer haben [können]. 1 ) Die Besonderheit einer SOA-Organisation Die Definition aus dem SOA-Manifesto erschließt sich nicht auf den ersten Blick. Wenn man versucht, die Besonderheiten von SOA (eben einer service-orientierten Architektur ) etwas handgreiflicher oder begreifbarer zu erklären, kann man sich von folgender Aussage leiten lassen: Der entscheidende Unterschied einer SOA-Organisation zu den bisher üblichen hostbasierten monolithischen IT- Anwendungen liegt darin, dass in einer von SOA geprägten IT- Organisation die beteiligten Elemente möglichst in sich abgeschlossen, viel kleiner als bisher üblich, ggf. unterschiedlichen Eigentümern gehörend, autark lebensfähig und nach den Regeln der Objektorientierung organisiert sind. Dies gilt sowohl für die Daten- oder Informations-Elemente (den Entitäten und. den daraus generierten Datenbanktabellen) als auch für die Prozess-Elemente (den Prozesssequenzen als den kleinsten Einheiten der Prozesse). In einer IT-Organisation handelt es sich bei diesen Elementen einerseits um die fachlichen Entitäten, die in relationalen Datenbanken in Form von Datenbanktabellen verwaltet und über Beziehungen (Keys und Foreign Keys) miteinander in Beziehung gebracht werden. Andererseits handelt es sich um die dynamischen Steuerungselemente oder Services, die die Ausführung der Prozesse ermöglichen. Jedes dieser Daten- bzw. Informations-Elemente kommuniziert über Services mit anderen Elementen, um einen bestimmten Nutzen zu erzeugen (zum Beispiel eine bestimmte Eigenschaft zu einer Entität hinzuzufügen). Die Services in einer von SOA geprägten IT-Organisation stellen die entscheidenden Elemente für die dynamische Sicht auf die Anwendungen, eben die Geschäftsprozesse, dar. Man kann sie auch als den Kitt in einer SOA bezeichnen. Dabei gibt es eine Reihe unterschiedlicher Typen von Services. Auf der obersten Ebene sind die fachlichen Geschäftsprozess-Services angeordnet, die den Sachbearbeitern zur Verfügung gestellt werden, damit diese ihre Aufgaben gemäß ihrer Stellenbeschreibung erfüllen können. Diese Geschäftsprozesse müssen nicht an der Grenze des Unternehmens enden. Wenn dies im Sinne der Aufgabenerledigung sinnvoll und erforderlich ist, können sie nach dem Verständnis von SOA auch über die Grenzen des Unternehmens hinaus ausgeführt werden. Diese Geschäftsprozess-Services werden aus Teilprozess-Services zusammengesetzt ( orchestriert ), die bei Bedarf jederzeit verändert, ergänzt oder verkürzt werden können. Dabei können Teilprozess-Services erster, zweiter und ggf. auch weiterer Ordnung beobachtet werden. Im Idealfall erfolgt diese Orchestrierung on the fly im Verlauf einer Prozessausführung. Der kleinste Typ eines solchen Teilprozess-Services ist die Prozesssequenz. Sie besteht
3 stets aus einer Startaktivität, in der das Ziel beschrieben wird, das mit dem Service erreicht werden soll, aus Services, die den Zugriff auf die in der Prozesssequenz erforderlichen Instanzen von Entitäten oder Datenbank-Tabellen sowie deren Zurückschreibung durchführen, aus ein oder mehreren Prozessschritten, die als datenzentrierte Basisservices Instanzen zu Entitäten in der Datenbank anlegen, verändern oder löschen, aus einem oder mehreren Prozessschritten, die als logikzentrierte Basisservices fachliche Zusammenhänge weiterentwickeln und aus einer Endaktivität, die dafür sorgt, dass die Prozesssequenz erfolgreich und kontrolliert zum Abschluss gebracht wird. Damit dieses Organisationsprinzip sowohl aus der Sicht der Prozesse als auch aus der Sicht der Daten- bzw. Informationen optimal funktioniert, ist es sehr hilfreich, wenn die zugrunde liegende Datenbasis sowohl in Bezug auf die Tabellen als auch auf die Attribute redundanzfrei gestaltet ist. Wichtig ist, dass alle diese Aktivitäten nach den Regeln der Service-Orientierung ausgeführt werden. Vorzüge einer SOA-Organisation Warum sollte man so vorgehen? Worin liegt der Vorteil einer solchen Organisation gegenüber den bisher üblichen host-basierten Systemen? Das Zauberwort heißt Agilität. Einer der großen Nachteile von host-basierten Systemen ist, dass Änderungen aufgrund von neuen Anforderungen des Gesetzgebers oder des Marktes oder der eigenen Organisation nur schwer umgesetzt werden können. Solche Änderungen werden in der Regel zunächst einmal auf eine Wunschliste geschrieben. Nach bestimmten Zeitabläufen werden die dort erfassten Wünsche nach Wichtigkeit priorisiert, anschließend in einem Programmauftrag festgehalten, programmtechnisch umgesetzt, getestet, abgenommen und schließlich in die laufende Anwendung aufgenommen. Dabei können auf der Zeitachse Wochen oder auch Monate vergehen. In einer nach den SOA-Regeln erstellten IT-Organisation lassen sich derartige Änderungswünsche sehr viel leichter erfüllen. Die IT kann agil, das heißt schnell und ohne bürokratische und formale Hemmnisse, auf solche Änderungswünsche eingehen und den Anwendern ohne Zeitverzug diejenigen IT-Funktionen zur Verfügung stellen, die sie jeweils aktuell zur Erledigung ihrer Aufgaben benötigen. Agilität ist die Fähigkeit, auf Änderungen und Anforderungen unverzüglich reagieren zu können. Diese Fähigkeit sei an zwei Beispielen aus der letzen Zeit für die Versicherungssparte Kraftfahrt erläutert: Das Kfz-Kennzeichen dokumentiert auf dem Nummernschild des Autos kann seit einiger Zeit als Saisonkennzeichen beantragt und ausgegeben werden. Macht ein Versicherungskunde davon Gebrauch, muss er natürlich nur für die versicherte Zeit im Kalenderjahr den Versicherungsbeitrag bezahlen. Die Angaben Monat-ab und Monat-bis im jeweiligen Kalenderjahr muss in den entsprechenden Datensatz aufgenommen werden. Die Rechenregel für den Beitrag muss soweit nicht schon erfolgt von Jahresbeitragsermittlung auf Monatsbeitragsermittlung oder auf Ermittlung auf Tagesebene erweitert bzw. umgestellt werden. In einer von SOA geprägten IT-Organisation wird diese Änderung nur in die Datenbanktabelle Kfz-Kennzeichen eingepflegt. Alle anderen Datensätze bleiben von diesem Änderungswunsch unberührt.
4 Eine ähnliche Vorgehensweise lässt sich beobachten, wenn ein Kfz-Kennzeichen nicht nur mit einem, sondern mit zwei versicherten Fahrzeugen in Verbindung gebracht werden kann (das sogenannte Wechselkennzeichen ). Von denen darf zu einer bestimmten Zeit jeweils nur eines in Betrieb genommen werden. In einer SOA-Organisation wird dieses Problem dadurch gelöst, dass die Kardinalität zur Assoziation zwischen Kfz-Kennzeichen und versichertes Objekt Kraftfahrzeug von 1 auf * geändert wird. Es liegt auf der Hand: Derartige Änderungen können viel leichter und schneller ausgeführt werden, wenn sie in einer nach den SOA-Regeln erstellten IT-Organisation umgesetzt werden, als dies in einem hostbasierten IT-System herkömmlicher Art möglich ist. Eine solche IT-Organisation kann agil auf Änderungswünsche reagieren Damit ist erklärt, warum eine SOA-orientierte IT-Organisation die richtige, vielleicht sogar die einzig richtige zeitgemäße Gestaltungsform ist. Dies gilt vor allem in Zeiten, in denen die Versicherer mit der Umsetzung der Anforderungen wie zum Beispiel Solvency II oder Umstellung von Provísions- auf Honorarberatung usw. beschäftigt sind. Konsequenzen für das Unternehmen Bei der Formulierung neuer Anforderungen fragt keiner, ob die IT-Organisation sie zeitnah umsetzen kann. Der Markt entscheidet, ob ein Unternehmen agil genug ist, um diesen Herausforderungen standhalten zu können. Wer still steht, fällt zurück. Wenn die IT- Organisation diese Anforderungen nicht erfüllen kann, fällt dieser Versicherer bald im Markt zurück. Ein Werkzeuge, mit denen diese Anforderungen erfüllt werden können, steht mit dem Asskura-Modell bereit. Auch die Unterweisung der Mitarbeiter sowie die Hilfe beim Aufbau einer entsprechenden IT-Infrastruktur kann von Asskura angefordert werden. Weitere Themen in einer von SOA geprägten IT-Organisation Neben dem Erfordernis einer service-orientierten Gestaltung der Daten und Prozesse zur Steigering der Agilität gibt es noch weitere Besonderheiten, die in einer von SOA geprägten IT-Organisation beachtet und gelöst werden müssen. SOA-Security Wenn in einer von SOA geprägten IT-Organisation die Prozesse nicht mehr fest verdrahtet sind, sondern über Service lose gekoppelt ablaufen, stellt das Thema Datensicherheit eine besondere Herausforderung dar. Dies gilt sowohl für den fachlich-inhaltlichen Ablauf der Prozesse als auch für solche, die sicherstellen, dass der ausführende Sachbearbeiter über die ganze Laufzeit des Prozesses hinweg die Kontrolle darüber behält. Dieses Thema wird besonders bei Prozessen relevant, die teilweise außerhalb des eigenen Unternehmens ausgeführt werden. SOA-Governance Wenn eine von SOA geprägte IT-Organisation eingerichtet und betrieben werden soll, stellen sich ganz neue Anforderungen an die Führung und Steuerung eines solchen Vorhabens. Sowohl die leitenden als auch die ausführenden Mitarbeiter benötigen neues Wissen, neue Fertigkeiten und veränderte Regeln für die Art der Zusammenarbeit in einem solchen Projekt. SOA-Ownership In herkömmlichen host-basierten IT-Organisationen ist häufig nicht klar, wer darüber zu entscheiden hat, welche Attribute in welcher Anordnung in welchem Datensatz verwaltet und verändert werden dürfen. In einer von SOA geprägten IT-Organisation stellt sich diese Problematik wesentlich leichter. Wenn die Daten und Prozesse so wie hier beschrieben in einem Daten- und Prozessmodell fraktioniert zur Verfügung gestellt werden, kann ohne
5 Probleme festgelegt werden, welche Abteilung, welche Arbeitsgruppe bzw. welcher Sachbearbeiter für welche Gruppe von Daten zuständig ist. Diese Eigentümer entscheiden dann, wie mit den von ihnen betreuten Daten und Prozessen umgegangen werden darf. IT-Kosten unter SOA In einer von SOA geprägten IT-Organisation kann und muss die Kalkulation der IT-Kosten auf eine ganz neue Basis gestellt werden. Dies gilt insbesondere dann, wenn ein umfassendes Daten- und Prozessmodell für die Projektorganisation zur Verfügung steht. Auch der Rechenzentrumsbetrieb erfährt eine ganz neue Ausrichtung. Ziel muss es auf jeden Fall sein, durch einen solchen Paradigmenwechsel die IT-Aufwendungen für die Entwicklung und Wartung entscheidend zu senken. Über die Asskura Consulting GmbH Die Asskura Consulting GmbH ist ein spezialisierter Anbieter von Produkten und Dienstleistungen im Bereich Daten- und Prozessmodellierung für Versicherungsunternehmen. Wir helfen unseren Kunden beim Aufbau und bei der Optimierung von Prozessen, Organisationen und unterstützenden IT-Systemen. Zum Nutzen unserer Kunden stellen wir das Asskura-Modell bereit. Es besteht aus einem umfassenden Daten- und Prozessmodell. Das Asskura-Modell ist gemäß Service-orientierten Design-Prinzipien entworfen worden und auf Basis UML und BPMN formuliert. Das Modell besteht aus kleinen, konsolidierten und in sich abgeschlossenen, wiederverwendbaren Einheiten, die in 14 Prozess- und 18 Datendomänen organisiert sind. Insgesamt bilden ca Entitäten mit etwa Attributen in Prozesssequenzen alle Sparten eines Erstversicherers umfassend ab. Die Entitäten interagieren untereinander über 1900 Assoziationen. Begleitend dazu bieten wir Dienstleistungen rund um das Fachmodell an insbesondere auf den Gebieten Architekturentwicklung, Fachmodellierung, Realisierung und Projektleitung. Über diesen Newsletter Der Verteiler für diesen Newsletter besteht zurzeit aus etwa 900 Personen aus dem Management der deutschsprachigen Versicherungswirtschaft. Wenn Sie als Leser aus Ihrem privaten oder beruflichen Umfeld weitere Menschen kennen, von denen Sie annehmen, dass diese ebenfalls Interesse an dem Asskura-Newsletter haben, lassen Sie uns deren Namen wissen. Wenn Sie dieses Angebot annehmen möchten oder wenn Sie die Zusendung der geplanten Ausgaben dieses Newsletters nicht oder nicht mehr wünschen, so schreiben Sie uns an: Wir werden Ihren Namen daraufhin sofort aus unserem Verteiler herausnehmen. Neue interessierte Leser können sich auch direkt auf unserer Homepage unter anmelden. 1 ) siehe SOA-Manifesto, veröffentlicht im Internet unter diesem Titel von: Nicolai M. Josuttis, Gaussstr. 29, D Braunschweig, Germany
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