HERAuSfORdERndES JAHR für die STRAffällIgEnHIlfE. report InHAlT

Größe: px
Ab Seite anzeigen:

Download "HERAuSfORdERndES JAHR für die STRAffällIgEnHIlfE. report InHAlT"

Transkript

1 HERAuSfORdERndES JAHR für die STRAffällIgEnHIlfE Es gibt Alternativen zur Haft ein erfolgreiches Modell bietet die Sozialnetz-Konferenz. Auch gemeinnützige Arbeit und der Tatausgleich sind sozial konstruktive Varianten der Haftvermeidung. Das bisherige Jahr 2013 war stark durch kriminalpolitische Debatten und Veränderungen geprägt. Nach der Verschärfung der Voraussetzungen für den elektronisch überwachten Hausarrest für Sexualstraftäter im Jänner ist die Fußfessel mehr und mehr aus dem medialen Fokus verschwunden. In der Praxis erweist sich der elektronisch überwachte Hausarrest als sinnvolles und erfolgreiches Alternativmodell zur Haft. Wie sich die Fußfessel für eine Betroffene anfühlt, lesen Sie auf Seite 4. Im Februar hat eine von der Bundesministerin für Justiz beauftragte Reformgruppe ihre Tätigkeit aufgenommen. Ziel ist eine Modernisierung des Strafgesetzbuches bis InHAlT Arbeiten statt ins gefängnis Seite 3 Eine fußfesselträgerin erzählt Seite 4 Konfliktregelung Seite 5 Sozialnetz-Konferenz Seite 6 Hilfe 2012 in Oberösterreich Seite 7 Schulsozialarbeit Seite 8

2 Insbesondere sollen auch Strafrahmen auf deren Aktualität untersucht werden. NEUSTART begrüßt dieses Projekt und bringt sich aktiv in die Debatte ein. Im Juni erschütterte der Fall eines 14-jährigen Untersuchungshäftlings, der in der Zelle auf brutale Weise misshandelt wurde, die Fach- und Medienwelt. Weitere Fälle in den Medien und Erzählungen von Klienten, die uns im Rahmen der Betreuung unter dem Siegel der Verschwiegenheit übermittelt werden, lassen befürchten, dass es sich hier nur um die Spitze des Eisbergs handelt. NEUSTART fordert und schafft seit langem Alternativen zu Haft und Untersuchungshaft. im Vorfeld vermieden werden kann, schildern wir anhand der Geschichte des 13-jährigen Jonas auf Seite 8. Bleibt nur noch, Ihnen abwechslungsreiche und interessante Lektüre zu wünschen. Bei Fragen, Wünschen und Anregungen wenden Sie sich bitte an mich. Die von der Bundesministerin einberufene Task Force ist ein wichtiger Schritt dazu. In den Bundesländern gilt es nun, adäquate Lösungen zu erproben. Als hilfreich stellt sich dabei das aus dem Projekt Sozialnetz-Konferenz erworbene Know-how dar. So fanden in Oberösterreich bereits die ersten von NEUSTART koordinierten Konferenzen mit dem Ziel einer Entlassung aus der Untersuchungshaft statt. Wie Sozialnetz- Konferenzen ablaufen und welche Erfolge bisher erzielt werden konnten lesen Sie auf Seite 6. Dass es gar nicht zu einer Inhaftierung kommt ist das primäre Ziel der von NEUSTART angebotenen Dienstleistungen im Bereich der sozial konstruktiven Maßnahmen und der Prävention. Wie im Rahmen eines Tatausgleichs Verantwortungsübernahme befördert und zukunftstaugliche Lösungen erarbeitet werden können, lesen Sie auf Seite 5. Auf Seite 3 lesen Sie, wie gemeinnützige Einrichtungen die Zusammenarbeit mit den Beschuldigten erleben. Und wie Straffälligkeit durch sozialarbeiterische Interventionen schon Mag. (FH) Lukas Schmid Leiter NEUSTART Oberösterreich Kollegiumgasse Linz TEL lukas.schmid@neustart.at 2

3 VERläSSlICH SEIn und TATKRäfTIg MITARBEITEn Interview zu gemeinnütziger leistung und Integration bei der Volkshilfe Wels Seit 2004 haben insgesamt 154 Personen bei der Volkshilfe Wels gemeinnützige Leistungen anstelle eines Strafverfahrens oder des Vollzugs einer Ersatzfreiheitsstrafe erbracht. Abteilungsleiter Harald Felbermair sprach mit dem Geschäftsführer der Volkshilfe Wels, Rudolf Schwarzbauer, über seine Erfahrungen. NEUSTART: Warum bietet die Volkshilfe Wels die Möglichkeit der Erbringung gemeinnütziger Leistungen an? Schwarzbauer: Die Volkshilfe sieht es als ihren Auftrag, für Menschen am Rande der Gesellschaft da zu sein. Dazu verpflichtet uns unser Leitbild und daher war es naheliegend, dass wir auch Menschen, die mit dem Gesetz in Konflikt geraten sind, eine zweite Chance geben. Die größte Herausforderung ist die Integration in ein bestehendes Team. Die größte Herausforderung ist sicher die Integration der Personen, die eine gemeinnützige Leistung erbringen, in unser bestehendes Team. Das heißt, sie werden bei uns wie als Mitarbeiter behandelt und nicht als Straftäter. Wir versuchen den Personen zu vermitteln, dass wir im Gegenzug aber auch die Erwartung haben, dass sie verlässlich zu den vereinbarten Einsätzen erscheinen und tatkräftig mitarbeiten. Wenn sich andere Einrichtungen bei Ihnen erkundigen, ob sie sich ebenfalls als Einsatzstelle zur Verfügung stellen sollen, wie lautet Ihre Empfehlung? Unter m Strich überwiegen die positiven Erfahrungen bei weitem und ich kann auf fast zehnjährige gute Zusammenarbeit mit NEUSTART verweisen. Voraussetzung ist aus meiner Sicht auch, dass es unter den Mitarbeitern einer Einrichtung die grundsätzliche Bereitschaft gibt, Personen die Möglichkeit gemeinnütziger Leistungen anzubieten. Nur von der Chefetage verordnet würde das vermutlich nicht funktionieren. Wenn ich zur Volkshilfe zur Erbringung gemeinnütziger Leistungen vermittelt werde, wo bin ich dann eingesetzt? Es gibt bei uns verschiedenste Einsatzmöglichkeiten wie zum Beispiel in der Aufbereitung von Alttextilien für den Wiederverkauf in unserem Shop, dem Einsatz bei Möbeltransporten im Zuge von Wohnungsräumungen oder im Lebensmitteltransport für unseren Soma-Markt; aber auch alle sonst anfallenden Hilfstätigkeiten in und um unserer Einrichtung. Mit welchen Herausforderungen und Schwierigkeiten sind Sie dabei konfrontiert und wie gehen Sie damit um? Rudolf Schwarzbauer Geschäftsführer der Volkshilfe Wels 3

4 fussfessel IST ganz KlAR HAfT Seit 1. September 2010 sieht das Strafvollzugsgesetz unter bestimmten Voraussetzungen vor, dass freiheitsstrafen auch in form des elektronisch überwachten Hausarrests verbüßt werden können. Die 22-jährige Ulrike K. hat einen Teil ihrer dreijährigen Freiheitsstrafe im Hausarrest verbracht. Im Gespräch mit Mag. (FH) Lukas Schmid erzählt sie über ihre Erfahrungen. NEUSTART: Sie wurden 2011 zu einer dreijährigen unbedingten Freiheitsstrafe verurteilt. Wie kam es dazu? ulrike K.: Ich wurde beim Dealen mit Cannabis erwischt. Gemeinsam mit zwölf anderen, da ging es um insgesamt 46 Kilogramm. Als Mitglied einer kriminellen Vereinigung wurde ich zu drei Jahren verurteilt. Die ersten elf Monate habe ich dann in Linz abgesessen, neun Monate davon in Untersuchungshaft. Dann kam ich in die Schwarzau. Eine Justizwachebeamtin riet mir dort, einen Antrag auf elektronisch überwachten Hausarrest zu stellen. Und schon nach drei Monaten kam ich wieder nach Linz und konnte den Hausarrest antreten. Sicher, ich hatte mich im Gefängnis schon sehr bemüht, dass es nichts gibt, aber war dann überrascht, dass mein Antrag so schnell positiv erledigt wurde. Man braucht viel Selbstdisziplin. Im Gefängnis ist die Tür einfach zu. Wie haben Sie den Vollzug im Hausarrest erlebt? Ich weiß nicht, ob ich das wieder machen würde. Zumindest, was die ersten Monate angeht. Da wohnte ich mit meiner Mutter und meinem Bruder auf engstem Raum zusammen. Außer den 30 Stunden Arbeit, kurzer Bewegung im Freien war ich so gut wie immer zuhause, schlief auf der Couch, hatte keine Privatsphäre. Rundherum gehen die Freunde fort und selbst sitzt man vor der offenen Tür, darf aber nicht raus. Das hat mir teilweise mehr zu schaffen gemacht als das Leben im Gefängnis, dort war die Tür eben einfach zu, da braucht man nicht so viel Selbstdisziplin. Im achten Monat bin ich dann in eine eigene Wohnung gezogen, das war dann besser. Wie groß war die Versuchung, wieder an Drogen zu kommen? Das hätte ich mich nie getraut. Ich musste wöchentlich Harntests in der Justizanstalt machen. Außerdem habe ich eine Suchttherapie gemacht. Mit dem Kapitel habe ich abgeschlossen. Wie haben Sie die Betreuung durch NEUSTART erlebt? Mit meiner Sozialarbeiterin habe ich mich wöchentlich zur Erstellung des nächsten Aufsichtsprofils, also wann ich wo sein muss, getroffen. Mit ihr kann man gut reden, sie ist jetzt auch meine Bewährungshelferin. Wir haben viel darüber gesprochen, wie es zu meinem Delikt kam, über die Auswirkungen und wie ich es künftig schaffe, so etwas nicht mehr zu tun. Dass wir das immer wieder durchgehen, finde ich gut. Arbeit, Wohnung und so habe ich mir alles selbst gecheckt, da brauche ich keine Hilfe. Apropos Arbeit: Sie arbeiten ja wieder in einem Kleinbetrieb. Wie hat Ihre Chefin damals reagiert, als Sie aus der Haft angerufen haben, ob Sie wieder arbeiten können? Zuerst war sie skeptisch. Einer ihrer Lehrlinge war vor kurzem an einer Überdosis gestorben und sie wusste ja, dass ich auch wegen Drogen verurteilt war. Weil sie aber immer zufrieden war mit meiner Arbeit hat sie mir eine Chance gegeben. Und nicht bereut. Ich kann mich jetzt sogar auf Firmenkosten zur Lehrlingsausbildnerin ausbilden lassen. Gibt es noch etwas, das Sie zum Thema elektronisch überwachter Hausarrest sagen wollen? Ich finde, dass die Leute im Gefängnis viel zu wenig über die Fußfessel wissen. Manche glauben, das ist ein Guzi, es ist aber ganz klar Haft. Man kann nicht einmal die Wäsche in den Waschkeller bringen, ohne Alarm auszulösen. Andere wissen gar nicht, dass es den elektronisch überwachten Hausarrest gibt. NEUSTART oder die Justizanstalt sollte hier mehr aufklären. 4

5 VERAnTWORTung übernehmen Ein strafrechtlicher Vorwurf wird von Beschuldigten in einer ersten Reaktion oft geleugnet und bestritten. für die Tat einzustehen ist aber eine Voraussetzung für den Rücktritt von der Verfolgung ( 204 Strafprozessordnung). Wie letztlich doch Verantwortung übernommen und überdies ein lange schwelender Konflikt geklärt werden konnte, zeigt der Fall, der NEUSTART nach einer Diebstahls-Anzeige zum Tatausgleich zugewiesen wurde: Ein Landwirt wurde beschuldigt, seinem Nachbarn einen vom Sturm geknickten Baum umgesägt und zu sich nach Hause transportiert zu haben. Dem Nachbarn entstand ein Schaden in Höhe von rund 50,- bis 100,- Euro. Gemeinsam mit einer Kollegin übernahm ich die Mediation und lud beide Beteiligte zu einem Erstgespräch. Von Beginn an teilte der Geschädigte mit, dass ein persönliches Zusammentreffen mit dem Beschuldigten keinesfalls erwünscht sei. Wir klärten daher beide in getrennten Gesprächen über die Grundsätze der Mediation im Strafrecht auf. Die aktive Mitwirkung beider Parteien ist eine wichtige Voraussetzung die Entscheidung über die Lösung liege in ihren Händen. Die Teilnahme ist freiwillig getroffene Vereinbarungen würden beide binden. Nicht zuletzt wurde hingewiesen, dass neben der Schadenswiedergutmachung die Verantwortungsübernahme des Beschuldigten eine absolut notwendige Bedingung ist. Mit der Konfliktregelung konnten die Kontrahenten wieder miteinander reden. Beide erklärten ausdrücklich, wegen der Sache nicht vor Gericht gehen zu wollen. Allerdings wollte der Beschuldigte keine Verantwortung für die ihm vorgeworfene Straftat übernehmen. Für ihn wäre nicht ersichtlich gewesen, wem der geknickte und so lange liegen gelassene Baum gehörte. Er hätte sowohl ihm, als auch seinem Nachbarn, aber auch einem anderen gehören können: Das sehe ich gar nicht ein, dass ich hier der Beschuldigte sein soll, das will ich mit meinem Anwalt besprechen.... Bei den Gesprächen stellte sich heraus, dass die beiden Männer früher Freunde waren, inzwischen aber eine Feindschaft pflegten. Nach einer vierzehntägigen Nachdenkpause und anwaltlicher Beratung teilte der Beschuldigte mit, dass er es nach wie vor nicht so sehe, dass er sich unrechtmäßig bereichern habe wollen. Eine Regelung mit dem Nachbarn wolle er dennoch. Dieser jedoch wollte nach wie vor kein persönliches Gespräch mit ihm führen. Der Konflikt belaste ihn nervlich nach wie vor zu sehr. Wir Konfliktregler schlugen daraufhin beiden vor, sie zwar zu einem gemeinsamen Gespräch zu laden, in dem sie aber nicht selber miteinander sprechen sollten. Wir würden stellvertretend für sie den Konflikt besprechen und Lösungen erarbeiten. Dieser Vorschlag wurde von beiden angenommen. Lange und eindrucksvoll spiegelten wir ihnen ihr gemeinsames Miteinander beziehungsweise Gegeneinander vor. Letztendlich war das Eis so weit gebrochen, dass beide Konfliktparteien gar nicht mehr anders konnten, als sich auch einzubringen. Lange zurückliegende Vorkommnisse, die zu der gegenwärtigen verfahrenen Situation geführt hatten, wurden thematisiert und besprochen. Nach dieser Aussprache konnte auch wieder in die Zukunft geblickt werden: Vereinbart wurde (neben der Baumrückgabe), dass beide künftig bei Problemen telefonisch Kontakt aufnehmen und das Gespräch suchen würden. Gleichzeitig wurde ein anderes, schon lange bei ihren Anwälten anhängiges Problem gelöst. Als Friedensangebot verzichtete der Beschuldigte auf die Instandsetzung eines Weges, der angeblich vom Opfer beschädigt worden war. Ein jahrelanger Konflikt konnte bereinigt werden. Der Beschuldigte konnte schließlich Verantwortung dafür übernehmen, dass er mit seiner Handlungsweise das Gesetz verletzt hatte. franz.hoermedinger@neustart.at 5

6 netzwerk STATT VEREInzElung Oberösterreich ist einer von vier Projekt-Standorten des NEUSTART Projekts Sozialnetz-Konferenz. das bis Ende 2013 laufende und von der universität Wien wissenschaftlich begleitete Projekt basiert auf den Erfahrungen international bereits erprobter Conferencing-Modelle. Oberösterreich blickt derzeit auf zwölf durchgeführte Sozialnetz-Konferenzen zurück. Die ersten Erfahrungen deuten auf eine Erfolgsgeschichte hin. Bisher verloren geglaubte Ressourcen in Familie und sozialem Nahbereich können durch deren bewusste Einbeziehung in den Hilfeprozess wieder nutzbar gemacht werden. Diese (re-)aktivierte Unterstützung aus dem Sozialnetz scheint oft mehr und Nachhaltigeres leisten zu können als jede Form der institutionalisierten Hilfe. Kaum ein Lebensbereich, in dem es rund läuft. Dieser Eindruck drängt sich auf, als die Bewährungshelferin ihre Sorgen über ihren 19-jährigen Klienten Andreas H. vor der versammelten Konferenz berichtet. Ein Einkommen unterhalb des Existenzminimums, drohender Wohnungsverlust wegen Mietzinsrückständen, Schulden bei diversen Gläubigern, problematischer Substanzkonsum, Antriebs- und Perspektivenlosigkeit. Wer in der Konferenz dabei sein soll, hat Herr H. selbst bestimmt. Bei vielen Sorgen kann das Netz aus Familie und Freunden mithelfen. Der NEUSTART Koordinator hat daraufhin die getrennt lebenden Eltern, den Onkel und die Großeltern eingeladen. Alle sind gekommen. Sie sitzen nun mit Andreas H., seiner Bewährungshelferin und dem NEUSTART Koordinator an einem Tisch. Die Stimmung ist angespannt, gegenseitige Vorwürfe werden laut. Der Koordinator stellt klar, dass nun die Zukunft von Andreas H. im Mittelpunkt stehen soll und es nicht darum geht, einen Schuldigen zu finden. Die Konferenz dauert drei Stunden. Eineinhalb Stunden verbringt die Familie alleine, die Profis verlassen während dieser Family-Only-Phase den Raum. Im Anschluss hat sich nicht nur die Stimmung merkbar gebessert. Was der Koordinator nun als Vereinbarung zu Papier bringen kann, überrascht selbst Optimisten. Der Vater erklärt sich bereit, den Sohn bei sich zu Hause aufzunehmen, gegen ein Kostgeld und mit dem Ziel, möglichst bald die Kaution für eine neue Wohnung anzusparen. Er wird Andreas H. täglich mit dem Auto in den Kurs des Arbeitsmarktservice bringen. Die Mutter nimmt Kontakt mit der Vermieterin von Andreas H. auf und bemüht sich um eine Regelung hinsichtlich der Mietrückstände. Andreas H. verpflichtet sich, mit der Bewährungshelferin die in seiner Wohnung gehortete Post, darunter viele Mahnungen und Zahlungsaufforderungen, zu sichten und die Schuldenregulierung aktiv anzugehen. Ab kommender Woche nimmt er eine Drogenberatung in Anspruch und bringt der Bewährungshelferin laufend dahingehende Bestätigungen. Als die Beteiligten die Unterschrift unter die schriftliche Vereinbarung setzen, ist in der Familie eine Aufbruchstimmung und ein neues Miteinander zu spüren. Alle sind sich einig, dass ein Folgetermin in sechs Monaten stattfinden soll. Dann sollen die Vereinbarungen auf den Prüfstand kommen. 6

7 HIlfE 2012 In OBERÖSTERREICH... Bewährungshilfe betreute Klienten (durchschnittlicher Stand 2012), davon 30 Prozent ehrenamtliche Betreuungen... Tatausgleich zugewiesene Beschuldigte... Vermittlung gemeinnütziger leistungen 427 Klienten... Haftentlassenenhilfe 434 Klienten... Vermittlung gemeinnütziger leistung statt Ersatzfreiheitsstrafe 609 Klienten... Elektronisch überwachter Hausarrest 100 Erhebungen, 77 Betreuungen... Prävention An fünf Schulen wird Schulsozialarbeit durchgeführt AuS der u-haft An den ARBEITSPlATz Mehrere Anzeigen wegen verschiedener Eigentumsdelikte haben den 17-jährigen Akkan F. in große Schwierigkeiten gebracht. Seit mehreren Tagen sitzt er nun in Untersuchungshaft. Auf Vorschlag seines Bewährungshelfers möchte Herr F. eine Sozialnetz-Konferenz einberufen. Der Einladung der beiden NEUSTART Koordinatoren folgen der Vater (der sich auf Revers aus dem Krankenhaus entlassen ließ), der Lehrlingsausbildner von Akkan F., die Leiterin des Sozialen Dienstes der Justizanstalt und der Bewährungshelfer von Herrn F. Mutter und Tante sind wegen eines Todesfalls in der Familie verhindert. Die Anspannung und der Ernst der Lage ist den Beteiligten ins Gesicht geschrieben, als der Gefangene Akkan F. schließlich vorgeführt wird. Die Enttäuschung über die Delikte durchmischt sich mit dem unbedingten Willen der Beteiligten, Akkan F. dabei zu unterstützen, wieder auf einen rechtschaffenen Weg zu kommen. Entsprechend konstruktiv verläuft dann auch die Konferenz. Der Vater wird in seiner selbstständigen Tätigkeit kürzer treten und sich verstärkt um seinen Sohn kümmern. Die Mutter und Tante melden sich per Telefon und sagen ebenso zu, ihm künftig mehr Zeit zu widmen und ein Auge... Wohnen 26 Wohnplätze mit 92,2 Prozent Auslastung... Arbeitstraining geleistete Klientenstunden... Prozessbegleitung neun Klienten auf ihn zu haben. Auch wird Akkan F. seitens der Familie zugesichert, nach der Entlassung wieder zu Hause wohnen zu dürfen. Der Klient erklärt sich bereit, ab sofort an der Wiedergutmachung des von ihm verursachten Schadens zu arbeiten. Die Leiterin des Sozialen Dienstes wird ihn beim Verfassen von Entschuldigungsschreiben unterstützen. Der Klient verpflichtet sich, wöchentlichen Kontakt mit dem Bewährungshelfer zu halten. Nachdem der Lehrlingsausbildner von den Bemühungen Akkan F. s und seines Umfelds überzeugt wird, erklärt er sich bereit, Akkan F. wieder an seine Lehrstelle zurückzulassen. Eine Kooperationsvereinbarung zwischen Lehrwerkstätte und Bewährungshelfer wird unterzeichnet. Wenige Tage darauf entscheidet die zuständige Richterin in der Haftverhandlung, dass Akkan F. unter der Weisung, eine sozialversicherungspflichtige Beschäftigung nachzuweisen, aus der U-Haft entlassen wird. lukas.schmid@neustart.at 7

8 SCHulInTERVEnTIOn durch die Koordination verschiedener Systeme konnten nachhaltige lösungen für einen 13-jährigen Schüler geschaffen werden. NEUSTART bietet derzeit an fünf oberösterreichischen Schulen Schulsozialarbeit an. Wöchentlich vor Ort und täglich telefonisch erreichbar stellen die NEUSTART Schulsozialarbeiter ihr Knowhow zur Verfügung. Die Interventionen sind so vielfältig wie unsere jungen Klienten: Beratung im Einzelsetting, soziale Gruppenarbeit und Konfliktregelung. Der 13-jährige Jonas, Schüler der 3. Klasse der Neuen Mittelschule, kam bereits in der ersten Klasse zu mir in die Beratung, damals auf Anregung seines Vaters. Jonas sei verhaltensauffällig, aggressiv und laut, die Mutter überfordert. Dem Lehrkörper fiel auf, dass Jonas häufig in Raufereien verwickelt war und schon bei der geringsten Provokation zuschlug. Überdies sekkierte er schwächere Kinder durch grobe verbale Attacken. Als Schulsozialarbeiterin führte ich zuerst mehrere Gespräche mit Jonas. Sein Verhalten in der Schule, familiäre Probleme und Möglichkeiten des Umgangs mit seinen Aggressionen wurden thematisiert. Weiters erfolgten Besprechungen mit Jonas Eltern, seinem Betreuungslehrer und der Direktorin. Es wurde eine intensive individuelle Auseinandersetzung des Betreuungslehrers mit Jonas vereinbart. Die Mutter sollte regelmäßig zu mir in die Beratung kommen. Kontinuierliche Arbeit und Abstimmung erreicht positives Verhalten. In der Beratung wurde mit Jonas Mutter ein Aufgaben- und Konsequenzenplan erstellt und mögliche Reaktionen auf Jonas Verhalten besprochen. Ich legte ihr auch eine Beratung durch die Jugendwohlfahrt nahe. Das lehnte die Mutter aus Angst vor Interventionen jedoch ab. Durch die kontinuierliche Arbeit mit Jonas und die gute Abstimmung der Akteure in der Schule veränderte sich Jonas Verhalten in der Klasse zum Positiven. Außerhalb der Schule wurde Jonas jedoch immer wieder gewalttätig. Aufgrund Jonas intensiven Betreuungsbedarfs wurde nach einiger Überzeugungsarbeit nun mit dem Einverständnis der Mutter die Jugendwohlfahrt verständigt. Ziel war, eine Einzelbetreuung für Jonas zu organisieren. Weiters organisierte ich einen Beratungstermin bei der Männerberatung. Aktuell hat Jonas einen Einzelbetreuer und nimmt regelmäßige Beratung bei der Männerberatung in Anspruch. Jonas Mutter nimmt laufende Erziehungsberatung in Anspruch. Das Klima in der Schule ist merklich besser geworden. Alle Beteiligten unterstützen Jonas (Lehrer, Betreuungslehrer, Direktorin, Schulsozialarbeit) und haben gleichzeitig ein Auge auf ihn und sein Verhalten. Auch seine Mitschüler wissen, dass sie sich bei Übergriffen jederzeit an die Schulsozialarbeiterin wenden können. Laufend bearbeite ich mit Jonas Klasse die Themen Mobbing, Gewalt und Teamarbeit. Es sind nicht alle Probleme gelöst, aber im Sinne der Prävention konnten weitere Eskalationen nachhaltig gestoppt werden. Abgestimmte Vorsorge-, Notfall- und Aktionspläne wurden entwickelt und haben die Situation soweit entspannt, dass alle Beteiligten ungestört ihren Aufgaben nachkommen können. liebe leserin, lieber leser, bei NEUSTART arbeiten mehr Frauen als Männer. Bei den von NEUSTART betreuten Menschen sind die Männer in der Mehrheit. Im report Oberösterreich 2013 wird die (kürzere) männliche Schreibweise nur aus Gründen der leichteren Lesbarkeit verwendet und ist als geschlechtsneutral zu verstehen. Danke für Ihr Verständnis! Wir bedanken uns bei allen Zuweisern und Kooperationspartnern sowie bei allen Subventionsund Fördergebern für das erwiesene Vertrauen! Spenden: IBAN: AT BIC: OPSKATWW Impressum Medieninhaber, Hersteller: NEUSTART Castelligasse 17 I 1050 Wien Redaktion: Mag. (FH) Lukas Schmid Endredaktion und Produktion: Mag. Dorit Bruckdorfer Fotos: Felicitas Matern NEUSTART Johannes Puch Layout: Werbeagentur Rubikon I 8010 Graz Grafische Gestaltung: Wolfgang Grollnigg I 1210 Wien Druck: GröbnerDruck I 7400 Oberwart

Einbindung der Zivilgesellschaft

Einbindung der Zivilgesellschaft KÄRNTEN 2012 Einbindung der Zivilgesellschaft Jeder Mensch verdient unabhängig von seinem Vorleben eine zweite Chance im Leben. Ein Leben ohne Kriminalität schaffen viele aber nur mit intensiver sozialarbeiterischer

Mehr

NEUSTART Täter-Opfer-Ausgleich ermöglicht eine faire Lösung außerhalb des Gerichtssaals.

NEUSTART Täter-Opfer-Ausgleich ermöglicht eine faire Lösung außerhalb des Gerichtssaals. Leben ohne Kriminalität. Wir helfen. Täter-Opfer-ausgleich NEUSTART Täter-Opfer-Ausgleich ermöglicht eine faire Lösung außerhalb des Gerichtssaals. DER TÄTER-OPFER-AUSGLEICH Der Täter-Opfer-Ausgleich ist

Mehr

VERNETZT ARBEITEN. report 2015 INHALT. Der Gesetzgeber war 2015 im Bereich des Strafrechts außerordentlich. bereits beschlossenen Strafgesetzbuch

VERNETZT ARBEITEN. report 2015 INHALT. Der Gesetzgeber war 2015 im Bereich des Strafrechts außerordentlich. bereits beschlossenen Strafgesetzbuch VERNETZT ARBEITEN Der Gesetzgeber war 2015 im Bereich des Strafrechts außerordentlich aktiv. Neben einem bereits beschlossenen Strafgesetzbuch 2015 wird auch das Jugendgerichtsgesetz umfassend novelliert.

Mehr

KRIMInaLPOLITISChE MEILEnSTEInE

KRIMInaLPOLITISChE MEILEnSTEInE KRIMInaLPOLITISChE MEILEnSTEInE Schwerpunkte unserer arbeit in diesem Jahr: mit dem Delikt auseinandersetzen, anti-gewalt-trainings und helferkonferenzen. In diesem report Tirol 2013 informiere ich Sie

Mehr

... LEBEN OHNE KRIMINALITÄT. WIR HELFEN. Wir geben Auftrieb, damit niemand untergeht.

... LEBEN OHNE KRIMINALITÄT. WIR HELFEN. Wir geben Auftrieb, damit niemand untergeht. ... LEBEN OHNE KRIMINALITÄT. WIR HELFEN. Wir geben Auftrieb, damit niemand untergeht. NEUSTART trägt dazu bei, die Gesellschaft vor Kriminalität und ihren Folgen zu schützen. Unser Auftrag ist es, Menschen

Mehr

Kann er sich noch ändern?

Kann er sich noch ändern? Kann er sich noch ändern? Neustart mit Unterstützung Nikolaus Tsekas Verein NEUSTART Bewährungshilfe, Konfliktregelung, Soziale Arbeit NEUSTART Leben ohne Kriminalität. Wir helfen Vision Wir sind eine

Mehr

Ich habe meine Haftstrafe abgesessen. Wo kann ich unterkommen?

Ich habe meine Haftstrafe abgesessen. Wo kann ich unterkommen? Unterstützung für Menschen, die straffällig geworden sind und deren Angehörige Ich habe meine Haftstrafe abgesessen. Wo kann ich unterkommen? Wie komme ich an eine Wohnung in Bielefeld? Ich bin ab und

Mehr

SOZIALES NETZ EINBINDEN. report 2014 INHALT. Seit dem letzten report 2013 hat sich das Feld der Straffälligenhilfe

SOZIALES NETZ EINBINDEN. report 2014 INHALT. Seit dem letzten report 2013 hat sich das Feld der Straffälligenhilfe SOZIALES NETZ EINBINDEN Seit dem letzten report 2013 hat sich das Feld der Straffälligenhilfe dynamisch weiterentwickelt. Die wohl grundlegendste Neuerung ist die Übernahme der Sozialnetz- Konferenz in

Mehr

Straffälligenhilfe wird immer vielfältiger

Straffälligenhilfe wird immer vielfältiger OBERÖSTERREICH 2012 Straffälligenhilfe wird immer vielfältiger besonderen Angeboten im Rahmen der Bewährungshilfe und Haftentlassenenhilfe beschäftigen. Wir ergänzen die Einzelfallbetreuung in diesen Bereichen

Mehr

Gemeinnütziger Verein seit 1957 Start als private Initiative für auffällige Jugendliche Heute arbeiten wir nach dem Motto:

Gemeinnütziger Verein seit 1957 Start als private Initiative für auffällige Jugendliche Heute arbeiten wir nach dem Motto: 1 Mediation im Strafrecht VEREIN NEUSTART DSA Maria Goldmann-Kaindl 2700 Wr. Neustadt, Ungargasse 8/2. Stock, Tel: 02622/23294-124 Zentrale: Castelligasse 17, 1050 Wien; Tel: 01/ 5459560 18. Nov. 2011

Mehr

ProMann. Beratungsstelle gegen Männergewalt. Beratung von Tätern

ProMann. Beratungsstelle gegen Männergewalt. Beratung von Tätern Beratung von Tätern Entstehung der Beratungsstelle! 1996 erste Forderungen nach täterorientierter Arbeit in Sachsen-Anhalt! 1997 Entwicklung der Konzeption! 1998 Einbringen der Konzeption in den Landtag!

Mehr

Bei uns steht der Mensch im Mittelpunkt.

Bei uns steht der Mensch im Mittelpunkt. Bei uns steht der Mensch im Mittelpunkt. Bewährungs- und Gerichtshilfe Baden-Württemberg (BGBW) Die BGBW berät auf der Grundlage hoher Qualitätsstandards jährlich circa 17 600 Klienten in der Bewährungshilfe.

Mehr

ZUSAMMENARBEITEN UND VERNETZEN

ZUSAMMENARBEITEN UND VERNETZEN ZUSAMMENARBEITEN UND VERNETZEN Wirksame Sozialarbeit mit Straffälligen heißt Rückfallsprävention. Strafe und Haft alleine haben keine Auswirkungen auf die Kriminalitätsentwicklung. Eine gute und opferorientierte

Mehr

MENSCHENRECHTSBEIRAT. Gewalt in Einrichtungen für Menschen mit Behinderung

MENSCHENRECHTSBEIRAT. Gewalt in Einrichtungen für Menschen mit Behinderung MENSCHENRECHTSBEIRAT DER VOLKSANWALTSCHAFT Leichte Sprache Gewalt in Einrichtungen für Menschen mit Behinderung Informationen über den Text: Der Menschen rechts beirat hat diesen Bericht geschrieben. In

Mehr

Notaufnahmegruppe für Jugendliche NAG. Schlossmatt Kompetenzzentrum Jugend und Familie

Notaufnahmegruppe für Jugendliche NAG. Schlossmatt Kompetenzzentrum Jugend und Familie Notaufnahmegruppe für Jugendliche NAG Schlossmatt Kompetenzzentrum Jugend und Familie Allgemeine Informationen Die Notaufnahmegruppe für Jugendliche NAG ist ein Angebot des Kompetenzzentrums Jugend und

Mehr

ZUSAMMENARBEIT AUF VIELEN EBENEN

ZUSAMMENARBEIT AUF VIELEN EBENEN ZUSAMMENARBEIT AUF VIELEN EBENEN Das Miteinander zwischen Justiz und NEUSTART wird in der täglichen Arbeit stark spürbar. Gerade bei neuen Angeboten wie zum Beispiel den Sozialnetz-Konferenzen sind wir

Mehr

Kindernotaufnahmegruppe Kinosch. Schlossmatt Kompetenzzentrum Jugend und Familie

Kindernotaufnahmegruppe Kinosch. Schlossmatt Kompetenzzentrum Jugend und Familie Kindernotaufnahmegruppe Kinosch Schlossmatt Kompetenzzentrum Jugend und Familie Allgemeine Informationen Die Kindernotaufnahmegruppe Kinosch ist ein Angebot des Kompetenzzentrums Jugend und Familie Schlossmatt.

Mehr

RÜCKFÄLLE VERMEIDEN. report 2019 INHALT

RÜCKFÄLLE VERMEIDEN. report 2019 INHALT RÜCKFÄLLE VERMEIDEN Der Blick auf die längerfristige Entwicklung der Kriminalstatistik zeigt eine rückläufige Kriminalitätsentwicklung. Im Gegensatz zur medialen Berichterstattung ist sowohl die Anzahl

Mehr

LEBEN OHNE KRIMINALITÄT. WIR HELFEN. Online-Beratung:

LEBEN OHNE KRIMINALITÄT. WIR HELFEN. Online-Beratung: LEBEN OHNE KRIMINALITÄT. WIR HELFEN. Online-Beratung: WILLKOMMEN BEI NEUSTART! Kriminalität betrifft uns alle. Sei es in der Sorge um uns selbst oder in der Sorge um unsere Angehörigen, Freunde und Bekannte.

Mehr

Jugend ohne Haft: Was haben wir erreicht, was ist noch zu tun?

Jugend ohne Haft: Was haben wir erreicht, was ist noch zu tun? Jugend ohne Haft: Was haben wir erreicht, was ist noch zu tun? Bundesanstalt für Erziehungsbedürftige zur Unterbringung schwer erziehbarer Kinder und Jugendlicher Schloss Kaiserebersdorf 1 1 Ausgangssituation

Mehr

den sozialen Zusammenhalt der Gesellschaft zu wahren gilt.

den sozialen Zusammenhalt der Gesellschaft zu wahren gilt. SICHERHEIT ERHÖHEN Die kriminalpolitischen Positionen von NEUSTART beinhalten folgende Sätze: Eine gesellschaftliche Reaktion auf Straftaten ist für den sozialen Zusammenhalt und als friedensstiftende

Mehr

Das Jahr der Veränderungen

Das Jahr der Veränderungen NIEDERÖSTERREICH UND BURGENLAND 2011 Das Jahr der Veränderungen Neue Organisation 2010 wurde vom Aufsichtsrat des Vereins NEUSTART das Startsignal zu einer Organisationsänderung gegeben. Das Ziel: die

Mehr

NEUE WEGE MIT ALTEN STÄRKEN. report 2016

NEUE WEGE MIT ALTEN STÄRKEN. report 2016 NEUE WEGE MIT ALTEN STÄRKEN Die diesjährige Fachtagung für ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter stand unter dem Motto Neue Wege mit alten Stärken. Persönlich erachte ich diesen Leitsatz für sehr

Mehr

Wie man eine Knöchelmanschette in Österreich verwaltet

Wie man eine Knöchelmanschette in Österreich verwaltet Zwischen Deliktbearbeitung, Betreuung und Kontrolle Der Elektronisch überwachte Hausarrest (EÜH) in Österreich EÜH ist in Österreich keine Sanktion sondern findet immer freiwillig und auf Antrag statt.

Mehr

11771/AB. vom zu 12286/J (XXV.GP)

11771/AB. vom zu 12286/J (XXV.GP) 11771/AB vom 08.05.2017 zu 12286/J (XXV.GP) BMJ-Pr7000/0066-III 1/2017 1 von 6 REPUBLIK ÖSTERREICH DER BUNDESMINISTER FÜR JUSTIZ Museumstraße 7 1070 Wien Tel.: +43 1 52152 0 E-Mail: team.pr@bmj.gv.at Frau

Mehr

Neue Leistungen und gelebte Verantwortung

Neue Leistungen und gelebte Verantwortung KÄRNTEN 2011 Neue Leistungen und gelebte Verantwortung Die relativ hohe Anzahl an Fällen im elektronisch überwachten Hausarrest in Kärnten und vor allem die bisher positiv abgeschlossenen Fälle zeigen,

Mehr

Neue Wege und alte Stärken : Unter diesem Motto stand die diesjährige gesamtösterreichische. ehrenamtlichen Bewährungshelferinnen

Neue Wege und alte Stärken : Unter diesem Motto stand die diesjährige gesamtösterreichische. ehrenamtlichen Bewährungshelferinnen TRADITION UND NEUES Mit Beginn 2016 trat das neue Jugendgerichtsgesetz in Kraft und brachte einige positive Veränderungen für Jugendliche und junge Erwachsene. Eine davon ist die Verankerung der Sozialnetz-Konferenz

Mehr

Der Täter-Opfer-Ausgleich. Vermittlung, Chancen und Folgen

Der Täter-Opfer-Ausgleich. Vermittlung, Chancen und Folgen Der Täter-Opfer-Ausgleich. Vermittlung, Chancen und Folgen www.justiz.nrw Allgemeines Ein Täter-Opfer-Ausgleich bietet Täterinnen bzw. Tätern und Opfern die Gelegenheit, unter Beteiligung einer Vermittlerin

Mehr

Haftentlastungspaket.

Haftentlastungspaket. Haftentlastungspaket. Mehr Sicherheit durch weniger Haft Pressekonferenz am 28.2.2007 Bundesministerin für Justiz Dr. Maria Berger 1. Ausgangslage Starker Anstieg des Belags, Überlastung der Anstalten

Mehr

KRIMINALPOLITIK UND SOZIALARBEIT IM WANDEL. report 2015 INHALT

KRIMINALPOLITIK UND SOZIALARBEIT IM WANDEL. report 2015 INHALT KRIMINALPOLITIK UND SOZIALARBEIT IM WANDEL Als Meilensteine der Straffälligenhilfe gelten die Diversion, der elektronisch überwachte Hausarrest oder die Sozialnetz-Konferenz statt Untersuchungshaft für

Mehr

KEINE (U-)HAft für JUgENdlIcHE

KEINE (U-)HAft für JUgENdlIcHE KEINE (U-)HAft für JUgENdlIcHE Sozial konstruktive Alternativen zur Haft wirken und vermeiden neue Kriminalität. Haftvermeidung ist kurzfristig mit Angst besetzt, weil die Täter frei sind; langfristig

Mehr

Sozialnetz-Konferenz in der Bewährungshilfe für Jugendliche und junge Erwachsene

Sozialnetz-Konferenz in der Bewährungshilfe für Jugendliche und junge Erwachsene Sozialnetz-Konferenz in der Bewährungshilfe für Jugendliche und junge Erwachsene Man hilft den Menschen nicht, wenn man für sie tut, was sie selbst können (Abraham Lincoln) 1 Worum geht es bei der Sozialnetz-Konferenz!

Mehr

report 2013 INhAlT Schaden wiedergutmachen, Verantwortung übernehmen daran orientiert sich NEUSTART bei der Arbeit mit Tätern.

report 2013 INhAlT Schaden wiedergutmachen, Verantwortung übernehmen daran orientiert sich NEUSTART bei der Arbeit mit Tätern. VERANTwoRTuNg übernehmen Schaden wiedergutmachen, Verantwortung übernehmen daran orientiert sich NEUSTART bei der Arbeit mit Tätern. Ich darf Sie auch heuer wieder über die Entwicklungen in den verschiedenen

Mehr

Unser Kind lebt in einer Pflegefamilie

Unser Kind lebt in einer Pflegefamilie Unser Kind lebt in einer Pflegefamilie Freistaat Sachsen Sächsisches Landesamt für Familie und Soziales IMPRESSUM Herausgeber: Sächsisches Landesamt für Familie und Soziales Abteilung 4 - Landesjugendamt

Mehr

ab abend Abend aber Aber acht AG Aktien alle Alle allein allen aller allerdings Allerdings alles als Als also alt alte alten am Am amerikanische

ab abend Abend aber Aber acht AG Aktien alle Alle allein allen aller allerdings Allerdings alles als Als also alt alte alten am Am amerikanische ab abend Abend aber Aber acht AG Aktien alle Alle allein allen aller allerdings Allerdings alles als Als also alt alte alten am Am amerikanische amerikanischen Amt an An andere anderen anderer anderes

Mehr

Wortformen des Deutschen nach fallender Häufigkeit:

Wortformen des Deutschen nach fallender Häufigkeit: der die und in den 5 von zu das mit sich 10 des auf für ist im 15 dem nicht ein Die eine 20 als auch es an werden 25 aus er hat daß sie 30 nach wird bei einer Der 35 um am sind noch wie 40 einem über einen

Mehr

Leben ohne Kriminalität. Wir helfen. ELEKTRONISCH ÜBERWACHTER HAUSARREST. In Zusammenarbeit mit

Leben ohne Kriminalität. Wir helfen. ELEKTRONISCH ÜBERWACHTER HAUSARREST. In Zusammenarbeit mit Leben ohne Kriminalität. Wir helfen. ELEKTRONISCH ÜBERWACHTER HAUSARREST In Zusammenarbeit mit WAS IST ELEKTRONISCH ÜBER- WACHTER HAUSARREST? Der Vollzug von Strafhaft in Form des elektronisch überwachten

Mehr

Jahresbericht Täter-Opfer-Ausgleich (TOA) Konfliktregelung in Strafsachen

Jahresbericht Täter-Opfer-Ausgleich (TOA) Konfliktregelung in Strafsachen Verein Bewährungshilfe e.v. Fachstelle für Täter-Opfer-Ausgleich Entenpfuhl 14 56068 Koblenz Tel.: 02 61 / 1 33 06 94 und 1 33 49 30 Fax: 02 61 / 1 00 47 52 Jahresbericht 2012 Täter-Opfer-Ausgleich (TOA)

Mehr

Was wirkt in der Unterstützung der Gewalt miterlebenden Kinder? Kooperations- und Vernetzungsstrukturen

Was wirkt in der Unterstützung der Gewalt miterlebenden Kinder? Kooperations- und Vernetzungsstrukturen Was wirkt in der Unterstützung der Gewalt miterlebenden Kinder? Kooperations- und Vernetzungsstrukturen Henrike Krüsmann Master Soziale Arbeit, Diplom-Sozialarbeiterin/-pädagogin Tätig bei: BIG e.v. Koordinierung,

Mehr

PATENFAMILIEN FÜR KINDER PSYCHISCH BELASTETEr ELTERN

PATENFAMILIEN FÜR KINDER PSYCHISCH BELASTETEr ELTERN PATENFAMILIEN FÜR KINDER PSYCHISCH BELASTETEr ELTERN Ein Projekt von Miteinander leben Organisation für Betreutes Wohnen GmbH in Kooperation mit der Diakonie de La Tour Kinder Psychisch Belasteter Eltern

Mehr

Leit-Bild in leichter Sprache. In diesem Leit-Bild stehen die Regeln der Lebenshilfe Freising. An diese Regeln sollen sich alle halten.

Leit-Bild in leichter Sprache. In diesem Leit-Bild stehen die Regeln der Lebenshilfe Freising. An diese Regeln sollen sich alle halten. Leit-Bild in leichter Sprache In diesem Leit-Bild stehen die Regeln der Lebenshilfe Freising. An diese Regeln sollen sich alle halten. 1. Warum gibt es dieses Leit-Bild? 1. Seite 4 2. Wie sehen wir die

Mehr

Niederschrift Interview Mohammad: Interviewerin Frau Hergt, geführt am Fragekomplex: Beschreibung der gegenwärtigen Lebenssituation

Niederschrift Interview Mohammad: Interviewerin Frau Hergt, geführt am Fragekomplex: Beschreibung der gegenwärtigen Lebenssituation Anlage 8 Niederschrift Interview Mohammad: Interviewerin Frau Hergt, geführt am 06.12.2010 1. Fragekomplex: Beschreibung der gegenwärtigen Lebenssituation Beschreibe bitte deine gegenwärtige Lebenssituation

Mehr

Maßnahmen der Untersuchungshaft- und Ersatzfreiheitsstrafenvermeidung in der JVA Bielefeld-Brackwede. Jahresbericht 2011

Maßnahmen der Untersuchungshaft- und Ersatzfreiheitsstrafenvermeidung in der JVA Bielefeld-Brackwede. Jahresbericht 2011 Maßnahmen der Untersuchungshaft- und Ersatzfreiheitsstrafenvermeidung in der JVA Bielefeld-Brackwede Jahresbericht 2011 Kontakt Information Motivation Soziale Arbeit e.v. v. Bodelschwinghsche Stiftungen

Mehr

SOZIAL KONSTRUKTIVE ANTWORTEN

SOZIAL KONSTRUKTIVE ANTWORTEN SOZIAL KONSTRUKTIVE ANTWORTEN Dschihadisten ins Gefängnis? Nicht nur. Wir brauchen sozial konstruktive Antworten auf Radikalisierung. Die besorgniserregenden Ereignisse im Namen des Dschihad auf der ganzen

Mehr

Konzept für ein Pilotprojekt Sozialnetz-Konferenz bei Maßnahmenuntergebrachten

Konzept für ein Pilotprojekt Sozialnetz-Konferenz bei Maßnahmenuntergebrachten Konzept für ein Pilotprojekt Sozialnetz-Konferenz bei Maßnahmenuntergebrachten NEUSTART hat von Jänner 2012 bis Dezember 2013 das Projekt Sozialnetz-Konferenz im Auftrag des Bundesministeriums für Justiz

Mehr

Jugendgerichtshilfe. Bärsch

Jugendgerichtshilfe. Bärsch Jugendgerichtshilfe Bärsch Jugendgerichtshilfe Essen StA 51-10-18 Maxstr. 56 in 45127 Essen 10 pädagogische Stellen 3 Verwaltungskräfte Was ist die JGH? Jugendgerichtshilfe ist eine gesetzlich vorgeschriebene

Mehr

Mediation im Strafrecht

Mediation im Strafrecht Tatausgleich ediation im Strafrecht VEREIN NEUSTART DSA aria Goldmann-Kaindl 2700 Wr. Neustadt, Ungargasse 8/2. Stock, Tel: 02622/23294-124 Zentrale: Castelligasse 17, 1050 Wien; Tel: 01/ 5459560 18. Nov.

Mehr

Präsentation von Barbara Petri. Kreisjugendamt Cochem-Zell

Präsentation von Barbara Petri. Kreisjugendamt Cochem-Zell Präsentation von Barbara Petri Kreisjugendamt Cochem-Zell 18.02.08 www.ak-cochem.de 1 Mitarbeiter der Beratungsstellen Richter Anwaltschaft Gutachter Sozialarbeiter/ -pädagogen der Jugendämter 18.02.08

Mehr

Weg-Weiser. Kinder- und Jugend-Hilfe. Hinweise in Leichter Sprache. Ein Ein Rat-Geber für für behinderte und und chronisch kranke Eltern

Weg-Weiser. Kinder- und Jugend-Hilfe. Hinweise in Leichter Sprache. Ein Ein Rat-Geber für für behinderte und und chronisch kranke Eltern Weg-Weiser Kinder- und Jugend-Hilfe Hinweise in Leichter Sprache Ein Ein Rat-Geber für für behinderte und und chronisch kranke Eltern Wer hat das Heft geschrieben? Martina Müller hat den Text geschrieben.

Mehr

Mit 1. März 2006 soll der Modellversuch im Bereich der Landesgerichtssprengel Wien, Graz, Linz, Wels und Innsbruck beginnen.

Mit 1. März 2006 soll der Modellversuch im Bereich der Landesgerichtssprengel Wien, Graz, Linz, Wels und Innsbruck beginnen. Erlass vom 20. Februar 2006 zum Modellversuch Gemeinnützige Leistungen statt Ersatzfreiheitsstrafe im Bereich der LG Sprengel Wien, Graz, Linz, Wels und Innsbruck Im Bundesministerium für Justiz werden

Mehr

Rechte stehen für Dinge, die jedes Kind auf der Welt, auch du, tun darf oder haben sollte.

Rechte stehen für Dinge, die jedes Kind auf der Welt, auch du, tun darf oder haben sollte. 1 Allgemeinen Begriffe Was sind Rechte? Rechte stehen für Dinge, die jedes Kind auf der Welt, auch du, tun darf oder haben sollte. Zum Beispiel: Alle Kinder sollten zur Schule gehen dürfen, allen Kindern

Mehr

wird vertieft werden.

wird vertieft werden. NEUSTART WIRKT Ein Ziel unserer Arbeit ist, unsere Klientinnen und Klienten von der Begehung weiterer Straftaten abzuhalten. So lautet unser gesetzlicher Auftrag im Bewährungshilfegesetz, das die Basis

Mehr

Grußwort. beim. diözesanen Gottesdienst am Tag der Gefangenen. am 6. November Würzburg

Grußwort. beim. diözesanen Gottesdienst am Tag der Gefangenen. am 6. November Würzburg Der Bayerische Staatsminister der Justiz Prof. Dr. Winfried Bausback Grußwort beim diözesanen Gottesdienst am Tag der Gefangenen am 6. November 2016 in Würzburg Telefon: 089/5597-3111 e-mail: presse@stmj.bayern.de

Mehr

Verband BSW, Hauptstr. 28, Stuttgart Achim Brauneisen

Verband BSW, Hauptstr. 28, Stuttgart Achim Brauneisen Verband BSW, Hauptstr. 28, 70563 Stuttgart Vorsitzender: Geschäftsführerin: Generalstaatsanwalt Achim Brauneisen Dipl. Sozialarbeiterin Hilde Höll Pressemitteilung Tel. (0711) 2155-510 Mobil 01792157325

Mehr

Die Werkstatt für Demokratie in Oberösterreich. 11. April 2016 Nr. 17. So funktioniert Demokratie in Oberösterreich

Die Werkstatt für Demokratie in Oberösterreich. 11. April 2016 Nr. 17. So funktioniert Demokratie in Oberösterreich Die Werkstatt für Demokratie in Oberösterreich 11. April 2016 Nr. 17 So funktioniert Demokratie in Oberösterreich Wir haben gelernt, dass Gesetze wichtig sind! Das hat uns heute sehr viel weitergebracht.

Mehr

Verordnung über die Bewährungshilfe Basel-Landschaft

Verordnung über die Bewährungshilfe Basel-Landschaft 6.5 Verordnung über die Bewährungshilfe Basel-Landschaft Vom. März 0 (Stand. April 0) Der Regierungsrat des Kantons Basel-Landschaft, gestützt auf 4 des Verwaltungsorganisationsgesetzes vom 6. Juni 98

Mehr

Jugendgruppe Level. Schlossmatt Kompetenzzentrum Jugend und Familie

Jugendgruppe Level. Schlossmatt Kompetenzzentrum Jugend und Familie Jugendgruppe Level Schlossmatt Kompetenzzentrum Jugend und Familie Allgemeine Informationen Die Jugendgruppen Level 1 und 2 sind Angebote des Kompetenzzentrums Jugend und Familie Schlossmatt. In dieser

Mehr

Maßnahmen der Untersuchungshaft- und Ersatzfreiheitsstrafenvermeidung in der JVA Bielefeld-Brackwede I. Jahresbericht 2008

Maßnahmen der Untersuchungshaft- und Ersatzfreiheitsstrafenvermeidung in der JVA Bielefeld-Brackwede I. Jahresbericht 2008 Maßnahmen der Untersuchungshaft- und Ersatzfreiheitsstrafenvermeidung in der JVA Bielefeld-Brackwede I Jahresbericht 2008 Kontakt Information Motivation Soziale Arbeit e.v. v. Bodelschwinghsche Anstalten

Mehr

Was Sie über den Täter-Opfer- Ausgleich wissen sollten. Klare Antworten auf Ihre Fragen

Was Sie über den Täter-Opfer- Ausgleich wissen sollten. Klare Antworten auf Ihre Fragen Was Sie über den Täter-Opfer- Ausgleich wissen sollten. Klare Antworten auf Ihre Fragen www.justiz.nrw.de Wozu Täter-Opfer-Ausgleich? Geschädigte können durch eine außergerichtliche Konfliktschlichtung

Mehr

MEDIENSERVICE der Stadt Linz

MEDIENSERVICE der Stadt Linz der Stadt Linz www.linz.at Informationsunterlage zur Pressekonferenz von Sozialreferentin Vizebürgermeisterin Karin Hörzing zum Thema Gefragte Kompass- Sozialberatung Bilanz 2017 am Montag, 5. Februar

Mehr

Gleichbehandlungs-Folder Land Steiermark

Gleichbehandlungs-Folder Land Steiermark Gleichbehandlungs-Folder Land Steiermark Werden Sie diskriminiert? Wir helfen weiter. Wir kennen uns aus. Wir sind verschwiegen. LL Impressum Text und Gestaltung: capito Graz Heinrichstraße 145 8010 Graz

Mehr

Begleitetes Wohnen. Leben, wie es mir gefällt.

Begleitetes Wohnen. Leben, wie es mir gefällt. Begleitetes Wohnen Leben, wie es mir gefällt. Selbständig in der eigenen Wohnung Das Begleitete Wohnen von Pro Infirmis unterstützt Menschen mit Behinderung beim selbstbestimmten Wohnen. Möchten Sie den

Mehr

Kinderfreundliche Justiz: Zentrale Begriffe

Kinderfreundliche Justiz: Zentrale Begriffe Kinderfreundliche Justiz: Zentrale Begriffe Was sind Rechte?....3 Was bedeutet Kindeswohl?....4 Was bedeutet Schutz vor Diskriminierung?....5 Was ist Schutz?.......................................................

Mehr

Umgang mit Konflikten und Aggressionen im Rahmen der psychologischen Tätigkeit im Strafvollzug. Mag. a Tamara Zawadzki BÖP, Wien 2017

Umgang mit Konflikten und Aggressionen im Rahmen der psychologischen Tätigkeit im Strafvollzug. Mag. a Tamara Zawadzki BÖP, Wien 2017 Umgang mit Konflikten und Aggressionen im Rahmen der psychologischen Tätigkeit im Strafvollzug Mag. a Tamara Zawadzki BÖP, Wien 2017 1 Arbeiten im Zwangskontext Gefängnis Wie kann jemandem geholfen werden,

Mehr

Kind sein. Trotz Diabetes. Eine tolle Idee.

Kind sein. Trotz Diabetes. Eine tolle Idee. IM INTERVIEW: EINE DIANIÑO NANNY Kind sein. Trotz Diabetes. Eine tolle Idee. Es gibt Momente, die das Leben einer Familie auf einen Schlag für immer verändern. So ein Moment ist Diagnose Diabetes. Nichts

Mehr

Eingliederung und Nachsorge

Eingliederung und Nachsorge Eingliederung und Nachsorge Auf der Suche nach dem Platz zurück in die Gesellschaft. Darstellung der aktuellen Situation und Problematik bei der Entlassungsvorbereitung von Untergebrachten, die in eine

Mehr

Umgang mit straffälligen Personen in Österreich

Umgang mit straffälligen Personen in Österreich Leicht Lesen Umgang mit straffälligen Personen in Österreich 1. Einleitung Der österreichische Staat will mit Gefängnis-Strafen erreichen, dass Täterinnen und Täter erkennen, dass sie etwas Falsches getan

Mehr

Netzwerk Straffälligenhilfe in Baden-Württemberg

Netzwerk Straffälligenhilfe in Baden-Württemberg Nachsorgeprojekt Chance Änderung Konzeption / Aufgabenspektrum der Koordinatoren Im Rahmen der letzten Qualitätswerkstatt wurde die Schnittstelle Sozialdienst im Vollzug und den Koordination untersucht.

Mehr

Lehrpersonenbefragung zur Schulsozialarbeit

Lehrpersonenbefragung zur Schulsozialarbeit Instrument S128 Lehrpersonenbefragung r Schulsozialarbeit Dieser Fragebogen kann als Item-Pool für die Erstellung eines eigenen bedürfnisgerechten Fragebogens r Befragung von Lehrpersonen eingesetzt werden.

Mehr

Öffentliche Ausschreibung

Öffentliche Ausschreibung Öffentliche Ausschreibung ASH e.v. Alkoholiker-Strafgefangene-Hilfe Erasmusstraße 17 10553 Berlin Öffentliche Ausschreibung zur Beratung und Unterstützung von Inhaftierten mit einer Alkoholproblematik

Mehr

DIE SOZIALNETZ-KONFERENZ KOMMT

DIE SOZIALNETZ-KONFERENZ KOMMT DIE SOZIALNETZ-KONFERENZ KOMMT Die Bewährungshilfe ist eine sehr persönliche Angelegenheit. Im Zentrum der Betreuung steht die Arbeitsbeziehung zwischen Bewährungshelferin oder -helfer und Klientin oder

Mehr

LEITBILD. Internationale Projekte

LEITBILD. Internationale Projekte LEITBILD Internationale Projekte Caritas Caritas (lateinisch für Hochachtung und Liebe) ist das engagierte und uneigennützige Handeln der Christen für Menschen in Not. Die Caritas Österreich ist als Teil

Mehr

Es gilt das gesprochene Wort!

Es gilt das gesprochene Wort! Die haben uns behandelt wie Gefangene Auftaktveranstaltung zur Anerkennung der Opfer von Gewalt und Unrecht in der Behindertenhilfe und der Kinder- und Jugendpsychiatrie Dr. Dirk Mellies (BASFI) Es gilt

Mehr

Rede des Fraktionssprechers für Rechts- und Verfassungsfragen

Rede des Fraktionssprechers für Rechts- und Verfassungsfragen Rede des Fraktionssprechers für Rechts- und Verfassungsfragen Ulf Prange, MdL zu TOP Nr. 35 Erste Beratung Angemessene Unterstützung der Betreuungsvereine für eine gute rechtliche Betreuung Antrag der

Mehr

Allgemeiner Sozialer Dienst des Jugendamtes. Unterstützung für Familien

Allgemeiner Sozialer Dienst des Jugendamtes. Unterstützung für Familien Allgemeiner Sozialer Dienst des Jugendamtes Unterstützung für Familien Allgemeiner Sozialer Dienst des Jugendamtes Wer wir sind n Wir n sind ein Team von Sozialpädagoginnen und -pädagogen, n sitzen in

Mehr

Niederschrift Interview Sven: Interviewerin Frau Spitzner, geführt am Fragekomplex: Beschreibung der gegenwärtigen Lebenssituation

Niederschrift Interview Sven: Interviewerin Frau Spitzner, geführt am Fragekomplex: Beschreibung der gegenwärtigen Lebenssituation Anlage 9 Niederschrift Interview Sven: Interviewerin Frau Spitzner, geführt am 06.12.2010 1. Fragekomplex: Beschreibung der gegenwärtigen Lebenssituation Wie alt bist du. Wohnst du noch zu Hause bei deinen

Mehr

Entlassungsmanagement in der Bewährungshilfe Hessen

Entlassungsmanagement in der Bewährungshilfe Hessen Hessisches Ministerium der Justiz Entlassungsmanagement in der Hessen Einstieg für den Thementisch Marco Laub Bewährungshelfer im Entlassungsmanagement 5. Bewährungshelfertag, Berlin 17./18. März 2016

Mehr

Ambulant Betreutes Wohnen in leichter Sprache

Ambulant Betreutes Wohnen in leichter Sprache Ambulant Betreutes Wohnen in leichter Sprache 1. Informationen zum Ambulant Betreuten Wohnen der Lebenshilfe Kusel Selbstständig in einer eigenen Wohnung wohnen. Sein Leben selbst organisieren. Das, was

Mehr

Länderübersicht. Bewährungshilfe / Soziale Dienste der Justiz: Struktur Aufgaben

Länderübersicht. Bewährungshilfe / Soziale Dienste der Justiz: Struktur Aufgaben Länderübersicht Bewährungshilfe / Soziale Dienste der Justiz: Struktur Aufgaben Gliederung / Übersicht Ausbildung Struktur in Deutschland Gesetzliche Aufgaben Rechtlich Aufgabengebiete Beispielhafte Aufgaben-Erfüllung

Mehr

Eine moderne Strafjustiz braucht die Kooperation mit der Zivilgesellschaft!

Eine moderne Strafjustiz braucht die Kooperation mit der Zivilgesellschaft! Pressekonferenz 24.5.2013 Eine moderne Strafjustiz braucht die Kooperation mit der Zivilgesellschaft! Eine erfolgreiche Strafjustiz braucht wirksame sozial konstruktive Alternativen zum bloßen Strafen

Mehr

Justizvollzugsanstalt Werl

Justizvollzugsanstalt Werl Optimierung der Entlassungsvorbereitungen in der Justizvollzugsanstalt Werl - Aufbau eines Netzwerkes mit Kooperationspartnern - Datentelegramm der JVA Werl zweitgrößte Anstalt des geschlossenen Vollzuges

Mehr

Kooperationsvereinbarung

Kooperationsvereinbarung Nachsorgeprojekt Chance Kooperationsvereinbarung Stuttgart 19.9.2017 Horst Belz Nachsorgeprojekt Chance seit 2005 Netzwerk Straffälligenhilfe in Kooperation mit Nachsorgeprojekt Chance Zielgruppe Inhaftierte

Mehr

Häusliche Gewalt: was macht das Bundesamt für Justiz?

Häusliche Gewalt: was macht das Bundesamt für Justiz? Häusliche Gewalt: was macht das Bundesamt für Justiz? Laufende und künftige Projekte Bundesamt für Justiz Privatrecht : Zivilgesetzbuch (ZGB) Strafrecht : Strafgesetzbuch (StGB) Strafprozessordnung (StPO)

Mehr

FRAUENSTIMME (fiktive Klientin): Ich weiß gar nicht, was ich sagen soll. Ich kann mit dem Kollegen nicht mehr reden und arbeiten.

FRAUENSTIMME (fiktive Klientin): Ich weiß gar nicht, was ich sagen soll. Ich kann mit dem Kollegen nicht mehr reden und arbeiten. KONFLIKTE LÖSEN IM BÜRO Wenn es am Arbeitsplatz Konflikte gibt, leiden oft nicht nur die betroffenen Personen darunter, sondern auch andere Kollegen. Die Stimmung ist schlecht und manche Mitarbeiter verlassen

Mehr

Auswertung der Fragen

Auswertung der Fragen Auswertung der Fragen Anmerkungen: Die folgenden Fragen wurden jeweils auf einer Skala von 1 bis 5 beantwortet. Dabei entspricht der Skalenpunkt 1 stets der geringsten Ausprägung ( trifft nicht zu ), während

Mehr

Vorname: Nachname: geb.:

Vorname: Nachname: geb.: Magistrat der Stadt Wien Amt für Jugend und Familie Arbeitsvereinbarung UdE RS: Datum: Vorname: Nachname: geb.: wh.: Obsorgeberechtigte/r: Weiters anwesend: Frau Name SozialarbeiterIn hat mit mir am ausführlich

Mehr

Leitbild nph deutschland e. V.

Leitbild nph deutschland e. V. Leitbild nph deutschland e. V. »Wenn man die Welt verändern will, muss man bei den Kindern anfangen.«gründervater Padre Wasson (1923 2006) Mission Prä ambel Das Leitbild zeigt, wofür nph deutschland e.

Mehr

Psychosoziale Prozessbegleitung. Wir begleiten Sie. bmjv.de

Psychosoziale Prozessbegleitung. Wir begleiten Sie. bmjv.de Psychosoziale Prozessbegleitung Wir begleiten Sie bmjv.de PSYCHOSOZIALE PROZESSBEGLEITUNG Wir begleiten Sie Sie oder Ihr Kind ist Opfer einer Gewalt- oder Sexualstraftat geworden oder Sie haben einen nahen

Mehr

Straffälligenhilfe wird immer vielfältiger

Straffälligenhilfe wird immer vielfältiger WIEN 2012 Straffälligenhilfe wird immer vielfältiger Die Reaktion auf Kriminalität soll dem Opfer helfen, die Folgen der Tat zu verarbeiten, Entschädigung zu bekommen und sich in seiner Welt wieder sicher

Mehr

JUGENDLICHE RAUS AUS DEM GEFÄNGNIS

JUGENDLICHE RAUS AUS DEM GEFÄNGNIS JUGENDLICHE RAUS AUS DEM GEFÄNGNIS Wir müssen dran bleiben. Eine Reihe von Maßnahmen zur Verbesserung der Situation von jugendlichen Untersuchungshäftlingen hat schon gegriffen. Es war im Frühjahr 2013

Mehr

Vorsorgevollmacht: Die 5 wichtigsten Tipps, wie Sie sich und Ihre Familie im Notfall absichern

Vorsorgevollmacht: Die 5 wichtigsten Tipps, wie Sie sich und Ihre Familie im Notfall absichern ! 1 Vorsorgevollmacht: Die 5 wichtigsten Tipps, wie Sie sich und Ihre Familie im Notfall absichern Jeder von uns kann plötzlich in eine Situation gelangen, seine persönlichen Angelegenheiten nicht mehr

Mehr

Wir planen unsere Unterstützung mit!

Wir planen unsere Unterstützung mit! Wir planen unsere Unterstützung mit! Informationen über den Integrierten Teil-Habe-Plan Hessen Ein Heft in Leichter Sprache NEU 02 Impressum Diese Menschen haben das Heft gemacht. In schwerer Sprache heißt

Mehr

Fragebogen zur Bedarfs- und Befindlichkeitsanalyse zur männlichen Vereinbarkeit von Beruf und Familie

Fragebogen zur Bedarfs- und Befindlichkeitsanalyse zur männlichen Vereinbarkeit von Beruf und Familie 1 (trifft nicht zu) bis 5 (trifft voll zu) Unterstützung am Arbeitsplatz Fragebogen zur Bedarfs- und Befindlichkeitsanalyse zur männlichen Vereinbarkeit von Beruf und Familie Die Lösungen, die meine Firma

Mehr

54 Systematische Rückfalluntersuchung Materialband II Instrumente und Grunddaten

54 Systematische Rückfalluntersuchung Materialband II Instrumente und Grunddaten 54 Systematische Rückfalluntersuchung Materialband II Instrumente und Grunddaten II.3b Kodierschema zur Auswertung des zweiten qualitativen Interviews Prinzipiell: Bei Rückfälligkeit werden nur die Informationen

Mehr

Vorbereitung auf s Praktikum Klaas Hülsebeck Ausbildungsstellenvermittlung

Vorbereitung auf s Praktikum Klaas Hülsebeck Ausbildungsstellenvermittlung Vorbereitung auf s Praktikum 1 2 Ausbildungsstellenvermittlung der IHK Köln Unternehmen Bewerber Ausbildungsstellenvermittlung 3 Was bieten wir? aktuelle und passende Ausbildungsplatzangebote Check der

Mehr

mit seinen hohen Miet- und Lebenshaltungskosten die Lebensumstände immer schwieriger werden.

mit seinen hohen Miet- und Lebenshaltungskosten die Lebensumstände immer schwieriger werden. GUTE KRIMINALPOLITIK Das subjektive Sicherheitsgefühl sinkt. Die Polarisierung nimmt zu. Der Ruf nach Strafverschärfung wird lauter und die soziale Schere wird größer. Dieses gesellschaftliche Klima hat

Mehr

Was suchst du? Predigt zu Joh 1,35-42 (GrE, 13. So n Trin, )

Was suchst du? Predigt zu Joh 1,35-42 (GrE, 13. So n Trin, ) Was suchst du? Predigt zu Joh 1,35-42 (GrE, 13. So n Trin, 10.9.17) Gnade sei mit euch und Friede von Gott, unserm Vater, und dem Herrn Jesus Christus. Amen. Liebe Gemeinde, die vier Evangelien des Neuen

Mehr

Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg Ausziehen, flügge werden, abnabeln vom Elternhaus: Jeder kennt das. Auch Roland Pischorn wagt nun den Sprung ins

Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg Ausziehen, flügge werden, abnabeln vom Elternhaus: Jeder kennt das. Auch Roland Pischorn wagt nun den Sprung ins Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg Ausziehen, flügge werden, abnabeln vom Elternhaus: Jeder kennt das. Auch Roland Pischorn wagt nun den Sprung ins kalte Wasser und zieht aus. Wer hinter dem 40-jährigen

Mehr

663/AB XXII. GP. Dieser Text ist elektronisch textinterpretiert. Abweichungen vom Original sind möglich.

663/AB XXII. GP. Dieser Text ist elektronisch textinterpretiert. Abweichungen vom Original sind möglich. 663/AB XXII. GP - Anfragebeantwortung (textinterpretierte Version) 1 von 5 663/AB XXII. GP Eingelangt am 05.09.2003 Am 19.11.2014 erfolgte eine vertraulichkeits-/datenschutzkonforme Adaptierung BM FÜR

Mehr