Förderverein 1 Technische Denkmale in Sachsen-Anhalt e.v.

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1 Förderverein 1 Technische Denkmale in Sachsen-Anhalt e.v. Wir, der Vorstand des Fördervereins Technische Denkmale in Sachsen-Anhalt e.v., begrüßen Sie auf unserer Homepage. Unser Verein wurde 2006 anläßlich der Schließung des Schiffshebewerks Magdeburg- Rothensee ins Leben gerufen. Seither kämpften wir um die Wiederinbetriebnahme dieses technischen Meisterwerks. Das Schiffshebewerk wird am 24. August 2013 mit einer großen Feier wiedereröffnet. Alle Freunde, Unterstützer und Interessierte sind zu dieser öffentlichen Veranstaltung der Stadt Magdeburg herzlich willkommen! Um die Stadt Magdeburg, als künftigen Betreiber des Schiffshebewerks bei den Kosten zu unterstützen, haben wir eine Spendenaktion zum Weiterbetrieb des Schiffshebewerks ins Leben gerufen. Wir wollen mit dem Erlös konkrete Projekte zur weiteren Instandsetzung des Schiffshebewerks unterstützen. Jeder Spender wird mit einer Tafel am Schiffshebewerk gewürdigt. Näheres erfahren Sie unter dem Reiter Spendenaktion. Wir hoffen auf eine Beteiligung analog der Unterschriftenaktion zum Erhalt des SHW und bedanken uns bei allen Unterstützern. Ihr Vorstand

2 Das Schiffshebewerk (SHW) Magdeburg-Rothensee 2 Entstanden ist dieses Schiffshebewerk im Zusammenhang mit dem Bau des Mittellandkanals. Eine Kanalverbindung zwischen Rhein,Weser und Elbe mit Anschluß weiter nach Osten war bereits in der 2.Hälfte des 19.Jahrhunderts von Fachleuten und Wirtschaftsverbänden gefordert worden. Ein Beschluß für den Kanalbau verzögerte sich aus vielerlei Gründen bis ins 20.Jahrhundert, als schließlich 1905 ein erstes Gesetz zur Errichtung dieses Kanals verabschiedet wurde. Der Bau erfolgte beginnend am Dortmund-Ems-Kanal (eröffnet im August 1899) in östlicher Richtung. Der erste große Abschnitt bis Hannover wurde noch während des ersten Weltkrieges im Jahre 1916 fertiggestellt. Mit der Einweihung des SHW Magdeburg-Rothensee und der neuen Schleuse Niegripp am 30.Oktober 1938 war dann die gesamte Verbindung zwischen Rhein, Weser, Elbe und darüber hinaus eröffnet. Nun war auch ohne die damals ebenfalls vorgesehene und bereits begonnene Kanalbrücke über die Elbe eine Verbindung zwischen dem industriellen Ruhrgebiet und den Agrargebieten östlich von Berlin für das 1000t-Schiff geschaffen, allerdings zunächst mit einem Umweg auf der oft Niedrigwasser führenden Elbe. Die Konstrukteure des SHW entschieden sich für ein Prinzip, das bis dahin noch nirgendwo in der Welt für ein Bauwerk derartiger Größenordnung praktisch angewendet worden war und das der Dipl.-Ing. Rudolf Mussaeus 1926 zum Patent angemeldet hatte: ein Hebewerk, dessen Trog beweglich auf nur zwei Schwimmern ruht. Durch den 2.Weltkrieg und die Teilung Deutschlands war die Fertigstellung der bereits begonnenen Kanalbrücke über die Elbe nicht möglich gewesen. Erst nach der deutschen Einheit wurde dieses Projekt endgültig in Angriff genommen und am 10.Oktober 2003 eingeweiht. Bis zu diesem Zeitpunkt mußte daher das SHW den gesamten Schiffsverkehr zwischen Ost und West in beiden Richtungen bewältigen. Diese Aufgabe hat dieses markante Bauwerk in all den Jahren ohne nennenswerte Störungen geleistet! Dies spricht für die hervorragende Ingenieurleistung und eine gute Wartung in der gesamten Zeit. Herzstück des SHW sind der Schiffstrog und die beiden ihn tragenden Schwimmer in den Schwimmerschächten. Dabei steht der durch die beiden Schwimmer erzeugte Auftrieb (2x2700t = 5400t) im Gleichgewicht mit dem darauf ruhenden wassergefüllten Trog (ebenfalls 5400t),so daß durch die Elektromotore nur die Reibung und die Massenträgheit überwunden werden muß.

3 Einige technische Daten: 3 - Schiffstrog : 85m nutzbare Länge, 12m nutzbare Breite und 2,50m Wassertiefe; - Schwimmerschächte : 60m tief und Innendurchmesser 11m, mit Wasser gefüllt; - Schwimmer : 36m hoch und Durchmesser 10m, mit Druckluft gefüllt; - Antrieb : der Antrieb erfolgt über vier Antriebsmuttern, die auf vier feststehenden Gewindespindeln ( 27,30m lang und Durchmesser 420mm) gleiten. Die gleichmäßige Drehung der Antriebsmuttern bewirkt die Auf- und Abwärtsbewegung, ohne zu verkanten. -Hubhöhe : 10,45-18,46 m, abhängig vom Elbwasserstand; -Hubdauer : ca. 3 Min, je nach Hubhöhe; Dauer eines Hebe- oder Senkvorganges einschließlich Ein- und Ausfahren des Schiffes beträgt ca. 20 Min; Für den Bau eines Hebewerkes statt einer Schleuse entschieden sich die Konstrukteure damals aus wirtschaftlichen Gründen: - ein Hebe- oder Senkvorgang geht schneller als bei einer Schleuse - die Wasserverluste bei einer Schleuse (auch bei einer Sparschleuse) sind groß und müssen durch kostspieliges Wiederhochpumpen ausgeglichen werden. Bei einem Hebewerk treten nahezu keine Wasserverluste auf.

4 Förderverein 4 Technische Denkmale in Sachsen-Anhalt e.v. Wir über uns Wie ein Donnerschlag wirkte im Jahr 2005 die Nachricht von der voraussichtlich endgültigen Schließung des Schiffshebewerks-Rothensee für die Bürger unserer Stadt. War dieses doch im Planfestellungsbeschluss für das Wasserstraßenkreuz zum Weiterbetrieb vorgesehen. Es hagelte Proteste von allen Seiten. Denn das technische Baudenkmal aus dem Jahr 1938 war bislang eine der Top-Attraktionen unserer Stadt und im Herzen der Bürger fest verankert. Doch erst als der Architekten und Ingenieurverein zu Magdeburg sich einschaltete bekam der Widerstand gegen die Schließung klare Konturen. Der AIV initiierte nach einer groß angelegten Anhörung von Fachleuten die Gründung des Förderverein Technische Denkmale in Sachsen- Anhalt e.v. am In diesem Verein fanden sich Experten, die beruflich oder aus besonderem Interesse eng mit dem SHW verbunden waren, zusammen, um Lösungswege zum Weiterbetrieb zu erarbeiten. Der Fachbeirat des Vereins entwarf Wirtschaftlichkeitsberechnungen und fundierte Stellungnahmen, die dann den Bundesdienststellen der Wasser- und Schiffahrtsbehörden bis hin zum Bundes-Verkehrsminister vorgelegt wurden. Die Landeshauptstadt Magdeburg, deren Bürger sich mit weit über Unterschriften zum Erhalt des SHWs positionierten, arbeitete in einer eigens gegründeten Projektgruppe eng verzahnt mit unserem Förderverein ebenfalls an Lösungsmöglichkeiten.

5 5 In den folgenden Jahren sah es aber eher danach aus als ob alle Vorschläge an der kompromisslosen Haltung der Schifffahrtsverwaltung abprallen würden. Erst 2012 gelang es mit einem finanziellen Kraftaufwand der Landeshauptstadt, der Landesregierung und der am SHW interessierten Landkreise und Gemeinden einen Weg zu finden, der den Weiterbetrieb ermöglichte. Dazu war es erforderlich das SHW nach jahrelangem Stillstand mit viel Geld wieder gebrauchsfähig zu machen. Es wird künftig von einer Gesellschaft betreut und soll vor allem der Freizeit- und Sportschifffahrt vorbehalten bleiben und saisonal genutzt werden. Auf diese Weise kann unser Förderverein nach nunmehr 7 Jahren intensiver Arbeit endlich den gewünschten Erfolg vermelden, der auch als persönlicher Erfolg für die Mitglieder des Vereins und seinem Vorstand zu werten ist. Ab August 2013 wird sich der Schifffahrstuhl wieder bewegen. Eine Fahrt damit wird wieder ein unvergessliches Erlebnis sein. Der Förderverein Technische Denkmale in Sachsen-Anhalt e.v. wird den Betrieb weiterhin begleiten und dafür einstehen, dass das SHW auch künftig den Ansprüchen an diese einmalige Attraktion gerecht wird. Dazu wird der Förderverein eine Spendenaktion initiieren, bei der die Spender namentlich auf Tafeln gewürdigt werden. Damit kann der Fortbestand des Denkmals wesentlich unterstützt werden. Natürlich wird die Mitarbeit unserer Mitglieder auch weiterhin erforderlich sein. Wir wünschen uns, dass unsere Mitgliederzahl weiter wächst. Jetzt macht die Zusammenarbeit wieder richtig Spass. Wir hoffen, dass dies von unseren Bürgern, aber auch von Freunden der Stadt und von technisch interessierten Menschen aus nah und fern so mitgetragen wird. Heinz Karl Prottengeier (Vorsitzender des Fachbeirats)

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