IM NETZ VERHEDDERT: Probleme bei der Stromnetz-Regulierung
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- Hinrich Huber
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1 IM NETZ VERHEDDERT: Probleme bei der Stromnetz-Regulierung Uwe JENSEN Institut für Statistik und Ökonometrie Christian-Albrechts-Universität Kiel Januar 2010
2 Einleitung Jeder braucht Strom Jeder will diesen, bei gegebener Qualität, möglichst billig Zusammensetzung der Stromkosten: Netznutzung: 32 % Umsatz- und Stromsteuer: 26 % Erzeugung: 24 % Sonstige Abgaben: 18 %
3 Einleitung Stromnetze: Natürliches Monopol: Kein Wettbewerb (zu hohe Fixkosten) Gefahr zu hoher Preise/Gewinne Abhilfe? Wettbewerbsförderung? Aussichtslos Regulierung!
4 Anreizregulierung Deutsche Stromnetzbetreiber Energiewirtschaftsgesetz vom : Kostenregulierung zu kompliziert Anreizregulierungsverordnung vom : Vorgabe maximaler jährlicher Erlöse, berechnet mit ökonometrischen Verfahren Kosten < Erlösvorgabe Effizienzgewinn behalten Kosten > Erlösvorgabe...
5 Anreizregulierung Ziele: Marktgerechte Preise Anreiz zu Effizienzsteigerungen Begrenzung von Gewinnen aus Monopolen Durchführung: Bundesnetzagentur Berechnung: SUMICSID (Belgien, Dänemark, Schweden) Regulierungsperioden (Rp) 1 und 2 über 8/10 Jahre (Anpassungszeitraum)
6 Anreizregulierung Verbraucherverbände vs. Netzbetreiber Internationale Erfahrungen Genereller Produktivitätsfaktor zunächst festgelegt (1 1.5%), ab Rp 3 geschätzt Erweiterungsinvestitionen Erlösvorgabe Aufschläge bei besonderen Versorgungsaufgaben
7 Anreizregulierung Vereinfachtes Verfahren für kleine Netzbetreiber Versorgungsqualität durch Bonus-Malus-System (ähnliche Probleme) Garantie der Erreichbarkeit und Übertreffbarkeit Erlösvorgabe > Kosten der effizientesten Netzbetreiber 2 Verfahren günstigerer Wert Minimale Effizienz: 60%
8 Anreizregulierung Zu schätzen: Beeinflussbare Kosten c ohne Kosten vorgelagerter Netzebenen, Abgaben, Steuern, Ersatzinvestitionen, etc. Vergleichsparameter (Outputs) y j in Rp 1 und 2: Anzahl Anschlusspunkte Versorgte Fläche Leitungslänge zeitgleiche Jahreshöchstlast
9 Kostenfunktion Minimale Kosten c zur Produktion der Outputs y j (Inputpreise w k werden hier nicht betrachtet): Frontier-Kostenfunktion c = f (y j ) c = f (y j ) e v /EE mit Störgröße v und Kosteneffizienz EE 0 EE = f (y j) e v 1 c
10 Kostenfunktion Wahl einer Funktionsform, gewisse Annahmen, Logarithmierung aller Variablen Stochastische Frontier-Kostenfunktion Minimale Kosten c i = β 0 + β 1 y i β 4 y i4 + v i + u i u i = ln(ee i ) 0 u i = 0 c i = β 0 + β 1 y i β 4 y i4 + v i
11 Kostenfunktion
12 Eigene Daten 184 Strom-Verteilnetzbetreiber Kosten abgeschätzt über veröffentlichte Netzentgelte Outputs: Öffentlich zugängliche Strukturdaten bis auf Entnahmestellen statt Anschlusspunkten Datenprüfung (Fehler, Ausreißer)
13 Problem Nr. 1 LFLACHV LLANGGG LESTEGE LHOLAGE LFLACHV LLANGGG LESTEGE LHOLAGE Hohe Korrelation der Regressoren instabile Schätzungen (u.a.) eigentlich nur gut 1 Regressor
14 Problem Nr. 2 Fehlende Regressoren: Strukturelle Unterschiede der Netzbetreiber: Größe, Kundenstruktur, Versorgungsaufgabe (Land/Stadt) Zu grobe Regressoren: Viele Outputs müssten nach Spannungsebenen aufgegliedert werden: Höchstspannung,..., Niedrigspannung Aber das führt zu vielen Nullen in diesen Variablen...
15 Alternatives Problem Nr. 2a: Hebelpunkte
16 Problem Nr. 3 Minimale Kosten ĉi relativ gut schätzbar Schätzung verbessert sich mit größerer Stichprobe Kosteneffizienz ist Teil des Restglieds e i = v i + u i Restglied sehr sensitiv für Effekte durch fehlende Regressoren variable Parameter (keine identische Technologie) Messfehler Ausreißer
17 Problem Nr. 3 Ineffizienz muss, basierend auf Annahmen, aus diesem Restglied herausgefiltert werden Simulation: Z.B. 1 fehlender Regressor 10-facher Fehler in Effizienzschätzung Optimale Ineffizienzschätzung basiert nur auf 1 Beobachtung! Darstellung: 90% - Konfidenzbereich:
18 Problem Nr. 3
19 Was tun? Keine automatisierte Analyse Offenlegung der Daten, Verfahren und Ergebnisse Akzeptanz der Ungenauigkeit der Ineffizienzschätzung Zunächst Bekanntgabe der Erlösvorgabe ohne monetäre Konsequenzen Mehr Information (Variablen, Panel) Politische Einigung über größere Bandbreite der Erlösvorgabe
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