Sehgal S. / Sehgal Y. Homöopathie-Seminar Berlin 2004 Band X
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1 Sehgal S. / Sehgal Y. Homöopathie-Seminar Berlin 2004 Band X Reading excerpt Homöopathie-Seminar Berlin 2004 Band X of Sehgal S. / Sehgal Y. Publisher: Eva Lang Verlag In the Narayana webshop you can find all english books on homeopathy, alternative medicine and a healthy life. Copying excerpts is not permitted. Narayana Verlag GmbH, Blumenplatz 2, D Kandern, Germany Tel info@narayana-verlag.com
2 Homöopathie- Seminar Berlin 2004 Dr. Sanjay Sehgal Dr. Yogesh Sehgal Band X Rubrik: Gleichgültigkeit, liegt mit geschlossenen Augen Rubrik: Wahnidee, Unrecht erlitten, er habe Arzneimittel: Hep., Hyos., Lach., Lyss., Merc., Plb., Rhus-t., Sep., jeweils anhand von Fallbeispielen Eva Lang Verlag Homöopathische Literatur
3 INHALT Vorwort Dr. Sanjay Sehgal Sep./Rhus-t.-Fall Rubrik: Gleichgültigkeit, liegt mit geschlossenen Augen...21 Sep. und die Rubrik: Gleichgültigkeit liegt mit geschlossenen Augen...23 Arg-n. und die Rubrik: Gleichgültigkeit, liegt mit geschlossenen Augen...25 Cocc. und die Rubrik: Gleichgültigkeit liegt mit geschlossenen Augen...28 Differenzialdiagnose zwischen Hyos. und Op Plb.-Fall Plb. als Mittel Plb.-Fall Merc Merc.-Fall Dr. Yogesh Sehgal Hyos.-Fall Erstbegegnung mit dem Patienten Lach.-Fall Hep.-Fall I Hep.-Fall II Hep.-Fall III Hep.-Fall IV Lyss.-Fall Rubrik: Wahnidee, Unrecht erlitten, er habe Index Deutsch Index Englisch Index Mittel
4 Berlin 04 Lach.-Fall Eines Tages saß ich in meinem Wohnzimmer und sah fern, da kam meine Frau herein und meinte, sie wolle einen Fall mit mir diskutieren. Es war ein Mädchen und ich sagte zu meiner Frau: Okay, bring das Kind ins Wohnzimmer, aber nicht die Familie. Sie kam mit dem Kind zurück. Als das Kind das Zimmer betrat, schaltete ich den Fernseher aus und legte die Fernbedienung auf den Tisch. Ich meinte zu dem Mädchen: Oh, komm und setz dich. Sie kam und setzte sich mit den Füßen auf den Stuhl, ignorierte mich, nahm die Fernbedienung und schaltete den Fernseher ein. Sie suchte nach einem Zeichentrickfilm. Ich fragte: Hey, hallo, ich spreche mit dir, wie heißt du?, und nahm sachte die Fernbedienung aus ihrer Hand, machte den Fernseher wieder aus und wiederholte den Versuch einer Gesprächs: Ich möchte mit dir sprechen. Aber das Mädchen nahm die Fernbedienung und schaltete den Fernseher wieder ein. Ich verhielt mich wie davor, sie aber auch. Okay, wie heißt du? Ich hielt dann meine Hand vor sie hin, um ihre Aufmerksamkeit auf mich zu lenken. Ihre einzige Reaktion war: Sie schaute an meiner Hand vorbei. Was soll man hier tun? Sie schenkte mir keinerlei Aufmerksamkeit und antwortete nicht auf meine Fragen. Ich steckte die Fernbedienung dann in meine Tasche. Bitte, sag mir doch deinen Namen. Wieder keine Reaktion. Ich fragte also meine Frau nach dem Problem. Sie erzählte mir: Das Problem ist, sie setzt sich nicht hin, niemals. Sie wurde wegen eines allergischen Hustens gebracht. Dieser trat gewöhnlich auf, nachdem sie Kola getrunken, Ketchup oder Kräckers in kleinen Mengen gegessen hatte. Bei mir im Wohnzimmer saß sie nur so lange auf dem Stuhl, wie der Fernseher lief. Als ich die Fernbedienung in meine Tasche steckte, stand sie auf und lief durch den Raum. Während der halben Stunde, in der ich mit meiner Frau über den Fall sprach, stöberte sie durch den ganzen Raum. Meine Frau bekundete mir auch, sie habe das Kind nie sitzen sehen. Es sei sehr schwierig für die Eltern oder für andere Angehörige zu bewirken, dass sie sich 101
5 Lach.-Fall auch nur für einen winzigen Augenblick hinsetzt. Sie habe dieses Symptom seit ihrer Geburt. Seit vier Jahren aber würde es schlimmer. Aber das Mädchen ließe sich davon nicht beeindrucken. Sie mache weiterhin was sie gerne täte. Auch während des Hustens ändere sie ihr Verhalten nicht. Sie lebe so weiter, als wäre der Husten nicht vorhanden. Sie sei immer aktiv. Sie werde ärgerlich, wenn man sie bitten würde, ihre Aktivitäten einzustellen. Manchmal, wenn sie soviel huste, würde die Mutter sie bitten sich hinzulegen. Manchmal müsse die Mutter sie zwingen ihre Aktivitäten einzustellen, aber es gäbe sozusagen keine Möglichkeit das zu tun. Wenn die Mutter sie nach ihrem Problem frage, bekäme sie nie eine befriedigende Antwort. Wenn meine Frau sie nach ihrem Namen fragte, käme nur: Name? Was Name? Welcher Name? Sie gibt etwas verrückte Antworten. Ich fragte das Mädchen: Hast du Husten? Husten? Husten? Dein Kopf ist Husten. Die Mutter erzählte: Es ist sehr schwierig sich mit ihr zu unterhalten. Sie sagt nie, was in der Schule passiert. Aber sie spricht mit ihrer Tante, mit der Schwester ihres Vaters, die im gleichen Haus im ersten Stock wohnt. Mit ihr spricht sie über alles. Ihr erzählt sie auch, was nachts bei uns zu Hause passiert, zwischen den Eltern. Die Tante weiß alles über sie und uns. Ihr erzählt sie alles, was in der Schule passiert, zu Hause, worüber wir uns unterhalten usw.. Aber das Befremdliche ist, sie spricht nicht mit mir. Sie ist sehr grob zu ihren jüngeren Schwestern. Es ist sehr schwierig, sie mit ihren Schwestern alleine zu lassen, weil sie ihre Schwestern quält. Sie ist sehr unordentlich. Sie hat kein Gefühl dafür, wie sei sich kleiden soll. Manchmal hat sie sogar unterschiedliche Schuhe an. Sie ist eifersüchtig auf ihre Schwestern. Sie ist sorglos und zieht es vor, zu Hause schweigsam zu sein. Sie schaut meist nur fern. Wenn ihr das nicht erlaubt wird, geht sie zur Tante und schaut dort fern oder spricht mit ihr oder sie geht nach draußen um zu spielen. Die Mutter muss sie dann zwingen, wieder nach Hause zu kommen. Auch bei uns zu Hause stöberte sie durch jeden Raum des Hauses und ich musste die Mutter ständig bitten, sie wieder zurückzuholen. Sie war unfähig sich auch nur für einen Moment hinzusetzen. 102
6 Berlin 04 Entweder spielt sie oder schaut fern. Sie achtet weder auf Gegenstände noch auf ihre Kleider. Sie bohrt in der Nase und beklagt sich nie über ihr Problem, obwohl es sehr schwerwiegend ist. Wenn sie eine Problem hat, spricht sie nur mit ihrer Tante darüber. Wenn ich bei einem Fall keinen Durchblick habe, aber ein wichtiges Symptom, dann schaue ich mir die Mittel in dieser Rubrik an. Das wäre für mich in diesem Fall Eifersucht. Okay, sehr gut. Ist es ein Hauptsymptom oder ein untergeordnetes? Ein Untergeordnetes. Gesund sagt, wenn sehr krank. Gleichgültig gegenüber Leiden Sitzen, Abneigung Okay. Quält andere Sehr gut. Der Fall wird durch zwei einfache Rubriken gelöst. Wenn sie nicht sitzen mag und andere quält, dann ist es Lach. Sehr gut, exzellent. Die Rubriken, die ich nahm sind folgende:... Verspielt Playful 103
7 Lach.-Fall Frivol Frivolous Das Erste, was mir auffiel, war, dass sie ständig spielte. Nichts konnte sie darin stören, weder der Husten noch die Fragen der Mutter. Das alles drang nicht in ihren Kopf. Sie spielte nur. Dann... Amüsement, Vergnügen - Verlangen nach Amusement - desire for Aktivität, Verlangen nach Activity, desires Sitzen - Abneigung zu sitzen Sitting - aversion to sit Wandern - Verlangen zu wandern Wandering - desire to wander Unbesonnen Heedless Kennt jemand den Unterschied zwischen Eigensinnig und Unbesonnen? Bei Unbesonnen hat sie nichts im Kopf. Sie hört zwar mit den Ohren, aber es dringt nicht bis zu ihrem Verstand vor. Es geht zum einen Ohr rein und zum anderen Ohr wieder hinaus. Sie schenkt weder dem Thema, noch demjenigen, der es anschneidet, Aufmerksamkeit. Sie möchte einfach mit ihrer momentanen Tätigkeit fortfahren. Bei Eigensinnig ist man sich der Dinge bewusst, die man will, ihnen schenkt man die volle Aufmerksamkeit. Die Mutter des Kindes musste oft mahnen: Sei endlich einmal still und rede nicht so viel, während die Tante ihr zuhörte ohne sie zu unterbrechen. Die Mutter klagte: Ständig muss ich schreien, sie soll dieses oder jenes nicht tun oder sie soll mir endlich einmal zuhören. Aber sie hört einfach nicht. Sie geht zur Tante, um dort von sich zu erzählen, aber nicht, um der Tante zuzuhören. Dann schaut sie fern, weil ihr das zu Hause nicht erlaubt wird. Das ist eine ganz andere Situation. 104
8 Berlin 04 Auch mir gegenüber verhält sie sich so wie zu Hause. Trotz mehrfacher Aufforderung dieses oder jenes zu unterlassen, hat sie nicht auf mich gehört. Es war so, als würden meine Wort nicht zu ihr durchdringen. Dieses Verhalten hat sich aufgrund ihrer Frivolität entwickelt. Sie will einfach spielen und hat das Verlangen nach Vergnügen, Amüsement. Aufgrund dieses Verlangens ist sie so beschäftigt, dass sie an nichts anderes denken kann. Selbst ihre körperlichen Symptome beeindrucken sie nicht, sie haben keinerlei Einfluss auf sie. Dann die Rubriken... Gesten, Gebärden, macht - lächerlich oder albern Gestures, makes - ridiculous or foolish Mitteilsam, gesprächig Communicative, expansive Was wissen wir über Lach.? Lach. ist bekannt für seine Geschwätzigkeit und seine expansive Mitteilsamkeit. In diesem Fall war das Mädchen aber mir und seiner Mutter gegenüber überhaupt nicht mitteilsam. Die Geschwätzigkeit war nicht zu erkennen und trotzdem habe ich Lach. verschrieben. Lach. kommuniziert nicht in einer sie erstickenden Atmosphäre. Lach. kann nichts Enges ertragen, das erstickt Lach. Wenn man seine Gefühle ausdrücken will, braucht man jemanden, der zuhören kann. Die Tante hatte diese Qualität, sie konnte sich die ganze Zeit das anhören, was ihr das Kind erzählte, ohne sie zu unterbrechen. Die Mutter hatte die Tante gefragt, ob ihr das nicht auf die Nerven ginge. Diese antwortete, sie würde mit ihrer Arbeit fortfahren. Das Kind würde ihr überallhin folgen und erzählen und erzählen, aber sie würde das Kind nicht unterbrechen. Sie sagt zu allem, was das Kind sagt, immer nur ja, in Ordnung. Das Kind hatte dadurch das Gefühl, die Tante würde ihm zuhören. Dann gibt es die Rubriken... Chaotisch - ordentlich machen, kann nichts Chaotic - orderly manner, cannot perform anything in Gefühllos, hartherzig Unfeeling, hardhearted Eifersucht - unwiderstehlich, so töricht sie auch ist Jealousy - irresistible as foolish as it is 105
9 Lach.-Fall Quält - andere Tormenting - others Die Eifersucht ist unwiderstehlich, sie kann sie nicht kontrollieren. Während der Eifersucht kann sie die verrücktesten Sachen machen. Sie quält dann ihre Schwester so lange bis diese weint und schreit. Sie kann einfach nicht damit aufhören. Manchmal macht sie auch verrückte Sachen ihrer Schwester gegenüber, weil sie ihre Eifersucht nicht stoppen kann. Ich gab ihr Lach. C6 und für zwei Monate Placebo. Sie hatte dann noch einen Hustenanfall und danach keinen mehr. 106
10 Sehgal S. / Sehgal Y. Homöopathie-Seminar Berlin 2004 Band X 176 pages, pb More books on homeopathy, alternative medicine and a healthy life
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