Väter in den Frühen Hilfen was tut sich?
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- Irma Frei
- vor 5 Jahren
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1 Väter in den Frühen Hilfen was tut sich? Berlin, Armut & Gesundheit, Andreas Eickhorst & Christoph Liel Deutsches Jugendinstitut Fachgruppe Nationales Zentrum Frühe Hilfen
2 Aktuelle Relevanz des Themas Väter Lange Zeit wenig Interesse an der Rolle von und Arbeit mit Vätern in Wissenschaft und Gesellschaft Das spiegelt sich auch im Sozialen Bereich wider (Familienbildung, Jugendhilfe, Frühe Hilfen, ) Seit den 80er Jahren beginnende Vaterforschung in Deutschland, inzwischen deutlich ansteigend, viele aktuelle Veröffentlichungen Auch in der Öffentlichkeit ist das Thema angekommen und wird kontrovers und mit vielen Erwartungshaltungen diskutiert Einflüsse des Vaters wissenschaftlich nachgewiesen, aber gesellschaftlich gewünschte Bedeutung und notwendige Konsequenzen umstritten
3 Positive Wirkungen engagierter Väter Entwicklungspsychologische Belege für mögliche positive Einflüsse des Vaters auf die Familie Väter sind (mehr als) eine potentielle Stütze für die Mütter Väter und Mütter haben gleiche Fähigkeiten und Möglichkeiten in ihrer Beziehung zu Kindern Eigenständige Vater-Kind-Bindung vorhanden Spielfeinfühligkeit als bedeutsamer väterlicher Schwerpunkt Link zu sozioemotionalen Kompetenzen der Kinder Rollenvorbild, unterschiedlich für beide Geschlechter Verhinderung negativer Effekte (Forschung über abwesende Väter) Vertiefend z.b. in Eickhorst & Röhrbein, 2016
4 Väter als Risiko Väter mit hohen psychosozialen Belastungen können (wie auch Mütter) Probleme verursachen Insbesondere die Kumulation von Belastungen birgt erhöhte Gefahren in Bezug auf Kindeswohlgefährdung Väter können auch durch die Vaterschaft (zusätzlich) belastet werden Manchmal benötigen sie Unterstützung, sich adäquat in ihre Rolle einfinden zu können Nicht immer können sie Hilfe gut suchen bzw. annehmen Siehe auch z.b. Liel & Eickhorst, 2016
5 Väterspezifische Risikofaktoren für Misshandlung/Vernachlässigung (Literaturanalyse von Kuntz, Metzner & Pawils, 2012) Risikofaktoren Fehlender Vater, Stiefvater, geringe Bildung, Arbeitslosigkeit, sehr jung Schutzfaktoren Hauptverdiener Gewalterfahrung als Kind Suchtmittelabhängigkeit Psych. Belastung/Stress Partnergewalt, Konflikte Geringe Selbstwirksamkeit Erziehung Selbstwirksamkeit Erziehung Geringe Sensivität gegenüber kindl. Emotionen Rigides Erziehungsklima Aggressivität, Explosivität Änderungssensivität Beteiligung an Erziehung u. Haushalt
6 Väterspezifische Risikofaktoren für Misshandlung/Vernachlässigung (Literaturanalyse von Kuntz, Metzner & Pawils, 2012) Risikofaktoren Fehlender Vater, Stiefvater, geringe Bildung, Arbeitslosigkeit, sehr jung Schutzfaktoren Hauptverdiener Gewalterfahrung als Kind Suchtmittelabhängigkeit Psych. Belastung/Stress Partnergewalt, Konflikte Geringe Selbstwirksamkeit Erziehung Selbstwirksamkeit Erziehung Geringe Sensivität gegenüber kindl. Emotionen Rigides Erziehungsklima Aggressivität, Explosivität Änderungssensivität Beteiligung an Erziehung u. Haushalt
7 Persönliche Balance von Belastungs- und Schutzfaktoren Schutz Belastung 7
8 Die Rolle der Frühen Hilfen Arbeiten an der gezeigten Balance: Stärkung der Schutz- und Abmilderung der Belastungsfaktoren Weichenstellung in einer sensiblen und bedeutsamen Phase der Familienentwicklung: Potential nutzen statt Risiken zuzulassen! Notwendigkeit der generellen Betrachtung von Vätern als Adressatengruppe der Frühen Hilfen Status Quo Gestiegenes Interesse, insbesondere in den kommunalen Netzwerken der Frühen Hilfen (Workshops; Entwicklung von Handlungsoptionen, ) Thema aufseiten des NZFH Allerdings bisher wenig Etablierung konkreter Maßnahmen Bisher wenig Routine im Konzipieren der Angebote für beide Geschlechter gleichermaßen
9 Ein Vorschlag Es gibt eine Angebots-Szene für Väter im Sozialen Bereich, aber außerhalb der Frühen Hilfen Möglichkeit: Kooperation mit der wachsenden Zahl der freien Anbieter im Bereich der Väterarbeit (Beratungsstellen; Vereine; Väterzentren ; Väter- Netzwerke; Männergruppen ) Nutzung des hier vorhandenen Potentials auch für die Frühen Hilfen, sofern inhaltliche Ausrichtung und Altersgruppe kompatibel sind
10 Praxisbeispiel aus dem Väterzentrum Berlin Crashkurse für werdende Väter
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16 Résumé: Die Zukunft der Väter in den Frühen Hilfen Zeitpunkt der gezielten Adressierung von Vätern in den Frühen Hilfen ist da Notwendigkeit differenzierter Betrachtung von Belastungsfaktoren und Ressourcen der Väter Notwendigkeit der Auslotung von Möglichkeiten, aber auch Grenzen des Einbezugs und der gezielten Stärkung von Vätern Keine (unrealistische) Etablierung zahlreicher komplett neuer Angebote, sondern kooperative Nutzung und Ausbau vorhandener Angebote außerhalb der Frühen Hilfen wissenschaftliche Evaluation der Möglichkeiten und Grenzen dieses Vorschlags
17 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! Dr. Andreas Eickhorst Fachgruppe Nationales Zentrum Frühe Hilfen Deutsches Jugendinstitut, München
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