Zürich-City. N o

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1 N o velostation Europaplatz Zürich-City Neubau September 2017 Mit der neuen «Velostation Europaplatz» verhält es sich wie mit einem «Eisberg»: Oberirdisch ist an einem der neuralgischsten Punkte der Stadt nur ein Bruchteil zu sehen. Unterirdisch jedoch, zwischen der Südpforte des Hauptbahnhofes und den Neubauten der Europaallee, bietet sie zentralen Abstellplatz für rund 1600 Zweiräder. Die Bauphase glich einer logistischen Meisterleistung, die trotz Pendlerströmen und umliegender Bautätigkeiten fristgerecht fertiggestellt werden konnte.

2 Velostation Europaplatz Zürich-City 1 Der Hauptbahnhof Zürich ist die wichtigste ÖV-Drehscheibe der Stadt sowie Ziel und Ankunftsort von zahlreichen Velofahrenden. Das Bedürfnis nach zentral gelegenen und gut erschlossenen Zweiradabstellplätzen soll mit mehreren Velostationen in unmittelbarer Nähe zum Hauptbahnhof abgedeckt werden. Verankert im Masterplan des städtischen Tiefbauamts und eingetragen im kommunalen Verkehrsplan Velo, bildet die unterirdische Velostation ein zentrales Element zur Veloförderung der Stadt Zürich. Sie ist direkt am ungenutzten Stadttunnel gelegen, der in Zukunft die Veloverbindung zwischen Nord und Süd unter dem Hauptbahnhof hindurch anbieten soll. Die Velostation bietet einen Mehrwert, der auch für Pendlerinnen und Pendler sehr attraktiv ist und den hohen Bedarf nach zentral gelegenen, überdachten und bewachten Zweiradabstellplätzen in der Nähe von Stadtbahnhöfen deckt. Die neue «Velostation Europaplatz» mit rund Zweiradabstellplätzen befindet sich direkt unter dem Europaplatz und ist damit Bestandteil des neuen Bahnhofquartiers «Europaallee» zwischen der Perronanlage des Hauptbahnhofs und dem ehemaligen Sihlpostgebäude. Der unterirdische Standort lässt an der Oberfläche zudem einen attraktiven, fussgängerfreundlichen Platz entstehen. Seit der Inbetriebnahme der neuen Durchmesserlinie im Juni 2014 hat die Bedeutung der Passage Sihlquai als zusätzliche Umsteigeachse markant zugenommen, was den Standort der neuen Velostation an der Schnittstelle zwischen Tiefbahnhof und oberirdischen Gleisanlagen zusätzlich attraktiv macht. Die «Velostation Europaplatz» wird für den Veloverkehr über eine Zufahrtsrampe und für den Fussverkehr über zwei Treppenaufgänge (einer davon mit Schieberampe) erschlossen. Die flach ausgebildete Zufahrtsrampe dient via Kasernenstrasse als Haupterschliessung für Velofahrende. Sie führt durch den elektronisch geregelten Nachtabschluss zur Empfangs-

3 1 Zugang Rampe Kasernenstrasse / Blick Richtung Empfangsloge 2 Blick Aufgang Europaplatz 2 Eine optimale Orientierung und damit auch ein entsprechendes Sicherheitsgefühl im unterirdischen, hallenartigen Raum der Velostation soll durch die klare Anordnung und Hierarchiloge mit Informationsdesk und kleinem Werkstattbereich. Von den Perrons erreichen die Bahnfahrenden die Velostation zudem auf kurzen Wegen direkt über die Passage Sihlquai. Wichtiges architektonisches Gestaltungselement sind die Tageslichtbezüge bei den beiden Treppenaufgängen. Durch raumhohe Glasabschlüsse wird Tageslicht in die unterirdische Halle geleitet, was die Orientierung erleichtert und den Bezug zur Oberfläche herstellt. Zudem ist die Loge als Arbeitsort der Betreuenden der Anlage so angeordnet, dass ein Blick zum Licht im Tagesverlauf möglich ist und das Arbeiten im Untergrund somit möglichst angenehm wird. Von der während den Öffnungszeiten durchgängig besetzten Loge führt eine breite und übersichtliche Hauptfahrgasse zum hinteren Aufgang «Europaallee». Quer dazu sind die doppelstöckigen Veloständer in kurzen Seitengassen angeordnet. Für Spezialvelos wie Fahrräder mit integrierten Anhängern oder Liegevelos ist ein gesonderter Bereich vorgesehen. E-Bikes können an Steckdosen während der Standzeit aufgeladen werden. sierung von Haupt- und Sekundärerschliessungen sowie durch eine signaletische Unterstützung erreicht werden. Die künstliche Beleuchtung mit einfachen LED-Balkenleuchten unterstützt dabei mittels differenzierter Leuchtdichte die Hierarchie der Erschliessungsachsen. Die Materialisierung der Oberflächen ist insgesamt einfach und robust gehalten: Boden, Wände und Decken sind aus Recycling-Beton; Wände und Decken in einem lichten Weiss gestrichen, die Installationen allesamt auf Putz. In den Sichtbeton-Treppenaufgängen ist der Boden mit hellem Granit belegt, der den optischen Anschluss an selbiges Material in

4 3 Zugang Passage Sihlquai 3 der Passage Sihlquai bildet. Die grosszügig verglaste, zentrale Empfangsloge ist kombiniert mit einem Werkstattbereich, in dem kleine Reparaturen für Kundinnen und Kunden der Velostation ausgeführt werden können. Daran angegliedert befinden sich für das Personal Räumlichkeiten wie Aufenthalt, Garderobe, Besprechungsraum, Toilette und Putzraum. In der kompakt gehaltenen Technikzentrale sind die für die Hygienelüftung und die elektrischen Anlagen notwendigen Installationen und Geräte untergebracht. Für die Entsorgung des Abwassers der Velostation und der Rampenanlagen wurde eine eigene Hebeanlage erstellt. Da der feuerpolizeilich vorgeschriebene mechanische Rauch- und Wärmeabzug aufgrund der hohen Ansprüche an die Aussenraumgestaltung des Europaplatzes keine sichtbaren Kaminaufbauten und Nachströmöffnungen aufweisen durfte, musste eine diskrete Lösung im Brüstungsbereich der Treppenaufgänge gefunden werden. Im Zuge der «Quartierentwicklung Europaallee» war die Bauphase der «Velostation Europaallee» unter erschwerten Bedingungen zu realisieren: Unter Berücksichtigung enormer Pendlerströme, wenig Platz und hoher Sicherheitsvorkehrungen galt es, die Logistik einer unterirdischen Baustelle reibungslos am Laufen zu halten. Dies war nur möglich durch eine flexible Planung und dank einem Planerteam, das fachkompetent und Hand in Hand arbeitete. Davon profitieren nun die Velofahrerinnen und Velofahrer in Zürich. Text: Alain Roserens, Zürich Fotos: Theodor Stalder, Zürich

5 4 Längsschnitt Querschnitt Grundriss 1:700 MASSS MASSSTAB 1:600 PRÄSENTATIONSPLAN PRÄSENTATIONSPLAN MASSS MASSSTAB 1:600 4

6 5 Situationsplan 1:2 000 Titelbild: Blick in die Velostation Grundmengen nach SIA 416 (2003) SN Funktionseinheit Velo Gebäudevolumen m Geschossfläche m Hauptnutzfläche (SIA d 0165) m Europaplatz Erstellungskosten BKP 1-9 inkl. MwSt. 1 Vorbereitungsarbeiten CHF Gebäude CHF Betriebseinrichtungen CHF Umgebung CHF Nebenkosten CHF Ausstattung CHF Erstellungskosten BKP 1-9 CHF Erstellungskosten BKP 0-9 CHF Sihlpost Kasernenstrasse Gebäudekosten BKP 2 inkl. MwSt. 20 Baugrube CHF Rohbau 1 CHF Rohbau 2 CHF Elektroanlagen CHF Wärmeerzeugung CHF Wärmeverteilung (inkl. Dämmung) CHF Lüftungsanlage CHF Sanitäranlagen CHF Kücheneinrichtung (Grossküche in BKP 3) CHF Ausbau 1 CHF Ausbau 2 CHF Honorare (nur für BKP2) CHF Gebäudekosten CHF Objekt Velostation Europaplatz Kasernenstrasse 100, 8004 Zürich Projektorganisation Eigentümerin Vertreten durch Architektur Bauleitung Bauingenieure Elektroingenieure HLKS-Ingenieure Bauphysik Stadt Zürich, Tiefbauamt, Roman Weber Stadt Zürich, Amt für Hochbauten Sascha Fässler Baumann Roserens Architekten AG, Zürich dierealisatorin.ch gmbh, Zürich MWV Bauingenieure AG, Baden; Hans H. Moser AG, Zürich Riesen Elektroplanungs GmbH, Volketswil Haerter & Partner AG, Zürich Bakus Bauphysik und Akustik GmbH, Zürich Kostenkennwerte inkl. MwSt. BKP 1-9 Erstellungskosten / Gebäudevolumen CHF / m Erstellungskosten / Geschossfläche CHF / m Erstellungskosten / Hauptnutzfläche CHF / m Erstellungskosten / Velo CHF / Velo BKP 2 Gebäudekosten / Gebäudevolumen CHF / m Gebäudekosten / Geschossfläche CHF / m Gebäudekosten / Hauptnutzfläche CHF / m Gebäudekosten / Velo CHF /Velo Energiekennwerte Energiebezugsfläche m Wärmeerzeugung Wärmepumpe Termine Gemeinderatsbeschluss Februar 2014 Baubeginn April 2015 Bezug September 2017 Kostenstand Kostenstand Datum der Prognose Raumprogramm Velostation für rund Velos, E-Bikes und Spezialvelos, Empfangsloge, Velowerkstatt, Personal- und Technikräume. Herausgeberin: Stadt Zürich, Amt für Hochbauten Redaktion: Franziska Martin, Anette Höller (AHB) Layout: Gabriella Cristaldi (AHB) Gestaltungskonzept: blink design, Zürich Druck: LITHOP Electronic Media AG, Zürich Auflage: 500 Exemplare gedruckt auf Munken Lynx, FSC Bezugsquelle: Stadt Zürich, Amt für Hochbauten, Lindenhofstrasse 21, 8021 Zürich, Zürich, Dezember 2017