Dusch WCs Sicherheit für das Trinkwassernetz gewährleisten
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- Kristina Hofmann
- vor 8 Jahren
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1 Geberit AquaClean Dusch WCs Sicherheit für das Trinkwassernetz gewährleisten So halten Sie alle Regelwerke sicher ein 30 Kundenmagazin Dezember 2012
2 Die Regelwerke zum Schutz des Trinkwassers haben auch Aus wirkungen auf die Installation von Dusch-WCs. Auf den ersten Blick mag es erstaunen, dass Dusch-WCs von den Normen zum Schutz des Trinkwassernetzes betroffen sind. Dabei wird übersehen, dass die Komforttoiletten über zwei unterschiedliche Wasserzuleitungen verfügen: Während das Wasser für den Spülvorgang aus einem konventionel len Auf- oder Unterputzspülkasten kommt, wird die im WC eingebaute Duschfunktion von einer separaten Wasserzufuhr versorgt. Diese Zufuhr ist es, der die Aufmerksamkeit von Gesundheitsbehörden und Wasserversorgern gilt. Ein Unglück kommt selten allein Weshalb dem so ist, soll das folgende Musterszenario etwas veranschaulichen: Der kleine Philippe ist stolz, dass er nun alleine aufs Klo gehen kann, und beschließt, fortan keine Windeln mehr zu tragen. Er wirft das noch vor wenigen Minuten getragene Exemplar spontan ins Klo, übrigens ein Dusch- WC, und betätigt die Spülung. Schon ist der Ablauf verstopft und das WC randvoll mit Wasser. Kurze Zeit später, nicht weit weg von Philippes Zuhause, ereignet sich ein Rohrleitungsbruch. Der Druck im Trinkwassernetz fällt augenblicklich zusammen, schlimmer noch, es entsteht vielerorts ein Unterdruck. So auch im Haus bei Philippe. Nun wäre es verheerend, wenn Wasser aus dem verstopften WC durch das Wassersystem des Dusch-WCs zurück ins Trinkwassernetz gesaugt werden könnte. Es ist unter Fachexperten unbestritten, dass das Trinkwassernetz immer und unter allen Umständen sauber vom Abwasser getrennt sein muss. Fäkalkeime, die natürlich im Siphonwasser des WCs vorkommen, dürfen auf keinen Fall ins Trinkwassernetz gelangen. Denn zum einen birgt eine solche Trinkwasserkontamination das Risiko von Krankheitsübertragungen oder sogar Epidemien. Zum andern ist es enorm schwierig, einmal verunreinigte Trinkwasserleitungen wieder von den teilweise sehr hartnäckigen Krankheitserregern zu befreien. Nicht umsonst wird das WC-Abwasser der gefährlichsten Schmutzwasser-Kategorie zugeordnet (siehe Kasten). 31
3 Geberit AquaClean Frisch, klar und rein bleibt das Wasser im Trinkwassersystem, wenn auch beim Dusch-WC alle Regeln und Normen eingehalten werden. Herausforderung für den Konstrukteur Mit der Trinkwassernorm DIN EN 1717 geht es also um den Schutz der menschlichen Gesundheit. In sperriger deutscher Amtssprache lautet der Zweck dieser Norm: Schutz des Trinkwassers vor Verunreinigungen in Trinkwasserinstallationen und allgemeine Anforderungen an Sicherungseinrichtun gen zur Verhütung von Trinkwasserverunreinigungen durch Rückfließen. Verschiedene Ausführungsnormen schreiben vor, welche Sicherungsvorkehrungen die Hersteller von Dusch-WCs in ihre Produkte einbauen müssen, damit eine Trinkwasserverunreinigung durch Rückfließen oder Rückspritzen von WC-Abwasser verunmöglicht wird. Heute kommen bei Dusch-WCs zwei Typen von Absicherungen zum Einsatz. Beide gewährleisten einen zuverlässigen Schutz vor einer Verunreinigung des Trinkwassernetzes. Der Typ AB ( freier Auslauf mit nicht kreisförmigem Überlauf 'uneingeschränkt' ) findet bei Dusch-WCs mit eingebautem Boiler Anwendung. Hier wird ein Luftzwischenraum von mindestens 2 cm zwischen der Wasserzuleitung und dem höchstmögli chen Wasserstand im Boiler verlangt. Der Typ AD ( freier Auslauf mit Injektor ) kommt hauptsächlich bei Dusch-WCs, in denen das Duschwasser mittels Durchlauferhitzer auf gewärmt wird, zum Einsatz. Eine freie Luftstrecke in der Wasserführung am Eintritt in 32 Kundenmagazin Dezember 2012
4 Die Tabelle aus der DIN EN 1717 zeigt auf einen Blick, welche Lösungen regel gerechte Sicherheit fürs Trinkwassernetz bieten. 33
5 Geberit AquaClean WCs mit Warmwasserboiler Durch eine mindestens 2 cm hohe Luftsperre zwischen Wasser zulauf und maximal möglichem Wasserstand im Boiler ist ge währ lei s tet, dass kein Wasser aus dem WC ins Trinkwassernetz zurücklaufen kann. (1 Wasserzulauf; 2 Luftsperre; 3 Warmwasser spei cher; 4 Überlauf; 5 Zulauf Duschdüse) Sicherungseinrichtung für Dusch-WCs mit Durchlauferhitzer Durch eine freie Luftstrecke zwi schen Wasserzulauf und Zwischen speicher wird sichergestellt, dass das Wasser im WC unmöglich zurück ins Trinkwassernetz gelangen kann. (1 Wasserzulauf; 2 Luftsperre; 3 Zwischenspeicher; 4 Überlauf; 5 Zulauf Duschdüse) das Produkt gewährleistet die vom Gesetzgeber gewünschte Sicherheit. Diese Absicherungen stellen die Hersteller von Dusch-WCs vor erhebliche Hürden in der konstruktiven Umsetzung. Jeder Hersteller ist nämlich bestrebt, seine Produkte möglichst kompakt und schlank zu gestalten. Das hat zur Folge, dass die Konstrukteure um jeden Kubikzentimeter ringen, damit all die benötigten Bauteile und Aggregate für ein Dusch-WC im Endprodukt Platz finden. Sicherheit ist keine Kür, sondern Pflicht Grundsätzlich hat der Konstrukteur zwei Möglichkeiten, um der EN 1717 gerecht zu werden: Er kann die Rückfluss-Sicherung als separate Apparatur konzipieren und empfehlen, dass diese immer irgend wo zwi schen Dusch-WC und Hauptstrang in die Trinkwasserzuleitung eingebaut wird. Oder er kann den Wasseranschluss und die Wasser führung im Gerät so auslegen, dass alle Normen erfüllt sind. Der Platz, den er für eine integrierte Systemtrennung braucht, ist jedoch eine große Herausforderung für das Design und steht im Widerspruch zum Wunsch, möglichst kompakt und schlank zu gestalten. Es ist deswegen nur allzu verlockend, die Systemtrennung gar nicht erst in das Gerät zu integrieren. Die notwendige Systemtrennung in Form einer separaten Apparatur an den Installateur zu delegieren ist für den Endkunden in aller Regel ziemlich kostspielig. Vor allem bei einer nachträgli chen Installation eines Dusch-WCs erfordert der Einbau einer solchen Trennung oftmals bauliche Eingriffe und Veränderungen. Geberit hat sich deshalb für die integrierte Sicherheit entschieden. So verfügen sämtliche Geberit AquaClean Dusch-WCs über einen rückflussgeschützten Wasseranschluss vom Typ AB zum Schutz des Trinkwassers nach EN Eine zusätzliche Absicherung außerhalb des Geräts wird nicht mehr benötigt. Damit ist sichergestellt, dass die hochwertigen Komforttoiletten keine Ver un reinigung des Trinkwassernetzes verursachen können. Diese Sicherheit schätzen Installateure, welche vom Gesetzgeber angehalten sind, die Normen zum Schutz des Trinkwassers einzuhalten. Und diese Sicherheit können sie ihren Kunden wiederum weitergeben. Nikolaus Klein, Chefredakteur RAS 34 Kundenmagazin Dezember 2012
6 Dem Lebenselixier Trinkwasser lässt der Gesetzgeber auch in der Hausinstallation besonderen Schutz zukommen. Einteilung der Flüssigkeitskategorien, die mit Trinkwasser in Berührung kommen oder kommen können (nach EN 1717) Bei normalem Gebrauch werden Flüssigkeiten, die in Kontakt mit dem Trinkwasser sind oder kommen können, in fünf Kategorien eingeteilt. Sie werden wie nachfolgend beschrieben festgelegt: Kategorie 1: Wasser für den menschlichen Gebrauch, das direkt einer Trinkwasserinstallation entnommen wird. Kategorie 2: Flüssigkeit, die keine Gefährdung der menschlichen Gesundheit darstellt. Flüssigkeiten, die für den menschlichen Gebrauch geeignet sind, einschließlich Wasser aus einer Trinkwasserinstallation, das eine Veränderung in Geschmack, Geruch, Farbe oder Temperatur (Erwärmung oder Abkühlung) aufweisen kann. Kategorie 3: Flüssigkeit, die eine Gesundheitsgefährdung durch die Anwesenheit eines oder mehrerer giftiger oder besonders giftiger Stoffe darstellt. Kategorie 4: Flüssigkeit, die eine Gesundheitsgefährdung für Menschen durch die Anwesenheit eines oder mehrerer giftiger oder besonders giftiger Stoffe oder einer oder mehrerer radioaktiver, mutagener, kanzerogener Substanzen darstellt. Kategorie 5: Flüssigkeit, die eine Gesundheitsgefährdung für Menschen durch die Anwesenheit von mikrobiellen oder virtuellen Erregern übertragbarer Krankheiten darstellt. 35
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