Handreichung für Betreuungslehrkräfte an bayerischen Gymnasien. Hier: fachspezifische Hinweise für das Fach Geographie
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- Samuel Ursler
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1 Handreichung für Betreuungslehrkräfte an bayerischen Gymnasien Hier: fachspezifische Hinweise für das Fach Geographie
2 Liebe Kolleginnen und Kollegen, wir bedanken uns für die Übernahme der Betreuung einer Studienreferendarin bzw. eines Studienreferendars im Fach Geographie. Wir sind uns der Tatsache bewusst, dass diese Betreuung eine zusätzliche zeitliche Belastung für Sie darstellt. Dennoch bitten wir Sie, diese anspruchsvolle Aufgabe verantwortungsbewusst wahrzunehmen und Ihre eigenen Erfahrungen einzubringen, denn die Tätigkeit der Betreuungslehrkräfte ist überaus wichtig für den Ausbildungsfortschritt der jungen Kolleginnen und Kollegen. Die folgenden Hinweise sollen Sie bei Ihrer Betreuungstätigkeit unterstützen. Hilfreiches Begleitmaterial zu allgemeinen Aspekten Ihrer Betreuungsaufgabe und zur Dokumentation Ihrer Beobachtungen finden Sie auch online unter dem Menüpunkt Zukunft im Blick - Begleitung im Einsatzjahr vor allem in den Materialpaketen 2 und 3 der Webseite: 1. Ausbildungsstand zu Beginn des Einsatzjahres Am Ende des ersten Ausbildungsabschnitts haben die Referendare in maximal zehn Wochen zusammenhängenden Unterrichts sowie in den Fachsitzungen des Seminars folgende Erfahrungen gesammelt: Lehrplan, Fachlehrplan: Aufbau, Inhalte und Grundprinzipien, thematischregionale Sichtweise, d.h. Verknüpfung von physischer Geographie und Kulturgeographie langfristige Unterrichtsplanung: Unterrichtssequenzen, Halbjahrespläne, Schwerpunktbildung und Grundwissenssicherung Konzeption, Durchführung und Reflexion von Einzelstunden: Unterrichtsgrundsätze, Gliederung und Zielorientierung, Sicherung Aktions- und Sozialformen: geographische Arbeitstechniken und Arbeitsweisen; Beschaffung, Aufbereitung und Einsatz von Medien Feststellen des Lernfortschritts: Leistungserhebungen, Korrektur, Bewertung 2. Allgemeine Aufgaben der Betreuungslehrkraft Die Betreuungslehrkraft ist der wichtigste Ansprechpartner der Referendarinnen und Referendare in der Einsatzschule. Gerade in den ersten Wochen des zweiten Ausbildungsabschnitts sollten Sie dem Referendar in besonderer Weise begleitend und beratend zur Seite stehen. Verbindliche Vorgaben sind mindestens drei Unterrichtsbesuche pro Halbjahr, die gleichmäßig verteilt sein sollen (erster Besuch möglichst zu Beginn des Einsatzes), zeitnahe, ausführliche und konstruktive Besprechung der besuchten Stunden, Zusammenfassung der Beobachtungsergebnisse und fachspezifischer Aktivitäten für die Schulleitung (vgl. Materialpaket 3 (Kriterienkataloge), Anlage 3.2). Wünschenswert wären Einrichtung eines regelmäßigen Informationsaustauschs (wöchentlicher Termin, ggf. auch per Telefon, ), Abklärung der Modalitäten der Unterrichtsbesuche.
3 3. Einführung in die Schule Fachspezifisch besonders wichtige und hilfreiche Aspekte: Einführung in Schule und Fachräume gemeinsame Sichtung und Nutzung der Medien und Verbrauchsmaterialien Gepflogenheiten der Heftführung Information über Festlegungen der Fachschaft (z. B. Grundwissenskatalog, Methodenlehrplan, Wettbewerbe) schul- und fachspezifische Besonderheiten Information über eingeführte Schulbücher, Atlanten, Wandkarten, digitale Medien etc. Hospitationsangebote und andere Formen der Zusammenarbeit, z.b. mit Kollegen der Fachschaft 4. Geographieunterricht Fachspezifisch besonders wichtig und hilfreich sind Informationen über die zu übernehmenden Klassen, insbesondere zum Halbjahr, am jeweils gültigen Lehrplan orientierte Halbjahres-Planungen inklusive schriftlicher Leistungserhebungen, Umgang mit Grundwissen bzw. den grundlegenden Kompetenzen und mit fachschaftsinternen Beschlüssen, z. B. Grundwissenskatalog, Kurzarbeiten, angesagte Leistungserhebungen, Unterstützung beim Erproben der wichtigsten Unterrichts- und Arbeitsformen sowie ihrer Vor- und Nachteile: Information durch Lehrer/Schüler, Lehrervortrag/Lehrererzählung, Schülerreferat, entwickelndes bzw. offenes Unterrichtsgespräch, entdeckendes und problemorientiertes Lernen, Diskussion, Still-/ Partner- und Gruppenarbeit, Spiel, Projektarbeit, Lernen durch Lehren, offene Unterrichtsformen (z. B. Lernzirkel, Lernen an Stationen, Lerntheke, Lernen durch Lehren, Gruppenpuzzle, eigenverantwortliches Arbeiten, Schülerübungen und Experimente), Lernen vor Ort (z. B. Exkursion, Betriebserkundung, Museumsbesuch), computergestützter Unterricht, Bewertung individueller Lernfortschritte, Regelungen zur Notenbildung und -verwaltung, Informationen zu Schülerinnen und Schülern mit besonderem Förderbedarf. Einsatz in der Oberstufe: Beratung und Absprachen zwecks Planung der Halbjahresthemen Beratung zur Konzeption, Dauer und Bewertung von Klausuren in Anlehnung an das schriftliche Abitur Beratung bei der Festlegung abiturrelevanter Themenfelder aus Theorie und Praxis für das Kolloquium Hinweis auf die Dokumentation der Unterrichtssequenzen durch die Referendarin bzw. den Referendar, Möglichkeit der Hospitation im Kolloquium sowie in W- und P-Seminar.
4 5. Leistungserhebungen Die Beratung bei der Anlage, der Korrektur und der Bewertung von schriftlichen Leistungserhebungen hat besondere Bedeutung, weil die Studienreferendarinnen und - referendare für die Leistungserhebungen einerseits voll verantwortlich sind, andererseits aber noch wenig praktische Erfahrung besitzen. Gleichzeitig soll ihnen eine gewisse Selbstständigkeit zugestanden werden, um die Kontinuität der Ausbildung zu gewährleisten. Information über die Aufgabenkultur an der Schule Überwachung der Art und Anzahl mündlicher/schriftlicher Leistungsnachweise Frühzeitige Überprüfung der Aufgabenerstellung im Hinblick auf schriftliche Leistungsnachweise o Berücksichtigung der Formalia o Einhaltung der Anforderungsbereiche bzw. Kompetenzstufen o konsequente Verwendung der Operatoren o materialgestützte Aufgabenanteile o Grundwissenssicherung zeitnahe Überprüfung der Korrekturleistung und Bewertung Begleitung bei der Erstellung der formal notwendigen Unterlagen für die Respizienz Konzeption und Erprobung innovativer Aufgabenformate 6. Geographie und Schulleben Zur Schulung des fachlichen und pädagogischen Engagements, der Kreativität und des Verantwortungsbewusstseins der Referendarinnen und Referendare wären folgende Aspekte besonders hilfreich: Begleitung und Hilfe bei der Organisation von geographischen Unterrichtsgängen und Tagesexkursionen, z. B. Stadt- und Betriebserkundungen, Geländearbeit, geologisch-morphologische und hydrologische Untersuchungen, Kartierungen, Erhebung der agrarischen Nutzung, Durchführung von Interviews Initiierung fachübergreifender und fächerverknüpfender Unterrichtsvorhaben mit geographischem Schwerpunkt Unterstützung bei Expertengesprächen oder -vorträgen Engagement innerhalb der Fachschaft, z.b. am Tag der offenen Tür, bei Projekttagen, Forschungsprojekten, Wettbewerben und Ausstellungen Unterstützung bei der Präsentation von Arbeitsergebnissen: Schaukasten, Schautafeln, Ausstellung, Berichterstattung in Medien, Öffentlichkeitsarbeit Ermunterung zur Teilnahme an schulinternen Veranstaltungen 7. Erzieherische Kompetenz Besonders wichtig und hilfreich im Hinblick auf die noch geringe Unterrichtserfahrung der Referendarinnen und Referendare sind folgende Aspekte:
5 Unterstützung des Lehrerverhaltens bei schwierigen Klassen bzw. Schülern, ggf. Ermunterung zum schnellen Reagieren und konsequentem Handeln Beratung bei der Durchsetzung geeigneter Ordnungsmaßnahmen Hilfestellung bei der Beobachtung von Begabung, Neigung und Haltung der Schüler Angebot der Begleitung bei Elterngesprächen und Unterstützung bei der Lernberatung: individuelle Hilfen bei Lernstrategien, Zeitmanagement, Lernverhalten 8. Besondere Hinweise Bitte beachten Sie: Im Rahmen der Konzeption der Lehrprobe sollte sich die Rolle der Betreuungslehrkraft auf organisatorische und fachliche Beratung beschränken. Die Inhalte der Lehrprobenbesprechungen sind vertraulich zu behandeln. Die Konzeption der schriftlichen Hausarbeit liegt allein im Verantwortungsbereich der Referendarin bzw. des Referendars. Wir bedanken uns noch einmal für Ihre Mitwirkung bei der Ausbildung der Referendarin bzw. des Referendars und hoffen auf weiterhin gute Zusammenarbeit. Mit kollegialen Grüßen Die Geographie-Seminarlehrkräfte an den bayerischen Gymnasien
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