Bielefeld Informationen für Eltern Mein Kind ist krank Stand: August 2013
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- Barbara Dunkle
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1 Bielefeld Informationen für Eltern Mein Kind ist krank Stand: August 2013 Amt für Integration und Interkulturelle Angelegenheiten Geschäftsstelle Kommunale Gesundheitskonferenz im Gesundheits-, Veterinär- und Lebensmittelüberwachungsamt
2 Impressum Herausgeber: Stadt Bielefeld Geschäftsstelle für die Kommunale Gesundheitskonferenz und Amt für Integration Redaktion: Annegret Grewe und Cornelia Petzold, Stadt Bielefeld Dr. Michael Müller, Kinder- und Jugendmediziner Bielefeld Stand: August 2013
3 Liebe Eltern, die vorliegende Broschüre möchte Ihnen helfen, richtig zu reagieren, wenn Ihr Kind krank ist, wenn Sie unsicher sind oder nicht wissen, an wen Sie sich z. B. im Notfall oder am Wochenende wenden können. Sie gibt auch Informationen zu Vorsorgeuntersuchungen und Schutzimpfungen, die alle Kinder erhalten sollten. Mit diesem Heft möchten wir Ihnen aber auch Tipps geben, wie Sie Krankheiten vorbeugen und Ihr Kind unterstützen können. Wir hoffen, dass Ihr Kind gesund bleibt und im Krankheitsfall diese Informationen für Sie hilfreich sind. Mit freundlichen Grüßen! Dr. Michael Müller Kinderarzt u. Jugendmediziner A. Grewe Integrationsbeauftragte Cornelia Petzold Geschäftsführung Kommunale Gesundheitskonferenz
4 Woran erkenne ich, dass mein Kind krank ist? Stellen Sie fest, was sich an Ihrem Kind verändert hat Fieber? gemessen im After, Mund oder Ohr Hautflecken? wo, wie, seit wann, Juckreiz etc.? Husten? seit wann, schleimig, trocken, Schmerzen, Atemnot, tagsüber oder nachts etc.? Stuhlgang? fest, breiig, dünn, wässrig, welche Farbe und wie oft? Erbrechen? seit wann, wie oft und was? Schnupfen? welche Farbe hat der Schnupfen, oder ist die Nase verstopft, aber ohne Schnupfen? Wie ist der Gesamteindruck des Kindes? Wirkt es krank oder ist es trotz Fieber noch relativ munter? Isst und trinkt es wie sonst? Oder isst und trinkt es weniger, bricht aber nicht, hat auch keinen Durchfall und klagt nicht über Schmerzen? Oder ist das Kind plötzlich ganz anderes als sonst, wirkt es zunehmend kränker, schlapp, schläfrig, schreit, wimmert oder stöhnt?
5 Was kann ich tun? Ruhe bewahren! Ihr Kind braucht Sie - wenn Sie in Unruhe und Panik verfallen, hilft das Ihrem Kind nicht! Bei hohem Fieber über 40 Grad Celsius können Sie ein Fiebermittel geben (Achtung: Die Temperatur steigt gegen Abend meistens noch an). Ingesamt nicht öfter als drei- bis viermal in 24 Stunden ein Mittel geben. Fieber an sich stellt keine Gefahr da, achten Sie aber auf den Gesamteindruck des Kindes. Im Zweifel den Arzt/die Ärztin befragen. Gegen Erbrechen helfen Zäpfchen, wie z. B. Emesan, Vomacur oder Vomex. Auch etwas Traubenzucker, Wasser oder Tee ist gut, aber bitte keine Milch! Bei Durchfall soll die Ernährung umgestellt werden, der Darm erholt sich bei normaler Kost schneller. Muttermilch ist immer gut! Schnupfen kann mit salzhaltigen Nasentropfen behandelt werden (nicht auf Rezept), sie sollten allerdings nicht länger als drei bis vier Tage angewendet werden. Bei Husten nur vom Arzt oder von der Ärztin verschriebene Tropfen verwenden. Die oft verwendeten Hustensäfte sind so gut wie unwirksam. Gut sind Kamilledampfbäder (Vorsicht: Gefahr der Verbrühung!), feuchtwarme Brustwickel und vorsichtiges Abklopfen (je nach Alter des Kindes). Wichtig ist es bei Erkältungen auch, viel zu trinken.
6 Was gehört in die Hausapotheke? Fieberthermometer Mittel gegen Fieber und Schmerzen und gegen Erbrechen (Saft, Tabletten, Zäpfchen) salzhaltige Nasentropfen Verbandsmaterial und Pflaster Alles dem Alter Ihres Kindes entsprechend! Wer kann helfen? Wenn Sie den Eindruck haben, dass Sie mit den Beschwerden Ihres Kindes nicht mehr alleine fertig werden, sollten Sie sich an Ihre Ärztin/Ihren Arzt bzw. die Kinderärztin/den Kinderarzt wenden, die bzw. der auch sonst Ihr Kind betreut. Die Arztpraxen sind von Uhr und von Uhr geöffnet. Am Mittwochnachmittag, Freitagnachmittag, Samstag und Sonntag sind die meisten Arztpraxen geschlossen. Merken Sie sich die Öffnungszeiten Ihrer Haus- oder Kinderarztpraxis, die Sie regelmäßig besuchen. Bitte schildern Sie die Beschwerden Ihres Kindes möglichst sachlich und ausführlich. Um sich als Ärztin/Arzt eine Meinung über die Krankheit bilden zu können, gehört die Vorgeschichte dieser Krankheit dazu. Bitte dramatisieren Sie nicht die Beschwerden, um möglichst schnell behandelt zu werden.
7 Wenn sich allerdings der Zustand der Patientin/des Patienten während der Wartezeit verschlimmern sollte, dann melden Sie sich bitte bei dem Praxispersonal. Bringen Sie eine sprachkundige Bekannte/einen sprachkundigen Bekannten mit, die/der gut übersetzen kann, falls Sie selber nicht ausreichend Deutsch sprechen. Wann handelt es sich um einen Notfall? Ein Notfall ist ein plötzlich einsetzendes Ereignis, das die Gesundheit des Kindes erheblich beeinträchtigt und evtl. das Leben bedroht, z. B. ein epileptischer Anfall, Asthmaanfall, Erstickungsanfall durch Fremdkörper, Verbrennungs-, Verbrühungswunden, Vergiftungen, Knochenbruch und Gehirnerschütterung. Aber auch bestehende Erkrankungen, die sich plötzlich verschlimmern können zum Notfall werden. Von Uhr ist in der Notfallpraxis neben dem Städtischen Krankenhaus eine/ein Kinderärztin/-arzt anwesend, wie auch am Mittwoch und Freitag von Uhr. Am Wochenende und an Feiertagen sind Sprechzeiten von Uhr. Die Notfallpraxis Bielefeld erreichen Sie unter der Telefonnummer: Ärztliche Notrufzentrale, Tel.: (Mo. - Do Uhr, Mi. u. Fr Uhr, Sa., So. u. feiertags 24 Stunden). Bei lebensbedrohlichen Notfällen verständigen Sie die Feuerwehr, Tel: 112.
8 Welche Impfungen und Vorsorgeuntersuchungen muss ich beachten? Impfungen dienen dem Schutz der Kinder. Für die Gesundheit Ihres Kindes sollten Sie darauf achten, dass Ihr Kind ausreichend geimpft wird. Sie sind selbst verantwortlich, denn Impfungen sind freiwillige Leistungen Ihrer Krankenkasse.: Ab Ende des zweiten Monats (= achte Lebenswoche) kann der Säugling geimpft werden! Diptherie, Tetanus (Wundstarrkrampf), Kinderlähmung (Polio), Keuchhusten (Pertussis), HiB (Hämophilus B Influenza (Hirnhautentzündung), Hepatitis-B, Pneumokokken. Diese Impfungen mit insgesamt sieben Impfstoffen erhält der Säugling dreimal im ersten Lebensjahr und das vierte Mal zur Auffrischung im zweiten Lebensjahr ab dem 15. Lebensmonat. Mit zwölf Monaten erhält der Säugling die erste Impfung gegen Masern, Mumps und Röteln und Windpocken. Auffrischung dieser Impfung nach frühestens vier Wochen. Die Impfung gegen Meningokokken, die Auslöser einer eitrigen Hirnhautentzündung, soll einmal im 2. Lebensjahr erfolgen.
9 Die Impfungen werden gut vertragen, an Nebenwirkungen können eine Rötung und/oder eine Schwellung auftreten. Meist ist der Säugling etwas müder als sonst, Fieber und Unruhe sind sehr seltene Nebenwirkungen. Eine Auffrischung der Impfung gegen Tetanus, Diphterie und Keuchhusten sollte mit ca. 6 7 Jahren erfolgen, eine weitere Auffrischung der Impfung gegen Tetanus, Diphterie, Keuchhusten und Kinderlähmung mit ca Jahren. Für Mädchen ab dem 13. Lebensjahr wird die Impfung gegen HPV (Gebärmutterhalskrebs) empfohlen. Die Impfungen können auch im Rahmen der Vorsorgeuntersuchungen erfolgen. Bei der Geburt Ihres Kindes erhalten Sie ein gelbes Vorsorgeuntersuchungsheft.
10 Folgende Untersuchungen sind vorgesehen: U1: bei der Geburt U2: in der Geburtsklinik U3: Lebenswoche U4: Monat U5: Monat U6: Monat U7: Monat U7a: Monat U8: mit dem 4. Lebensjahr U9: nach dem 5. Lebensjahr U10: Lebensjahr U11: Lebensjahr J1: mit dem 13. Lebensjahr J2: Lebensjahr Sprechen Sie Ihre/Ihren Kinderärztin/-arzt und Ihre Krankenkasse auf die neuen Vorsorgeuntersuchungen (U7a, U10, U11 und J2) an. Sie werden jedoch noch nicht von den Krankenkassen übernommen. Auch die Impfempfehlungen werden immer wieder neueren Erfordernissen angepasst. Fragen Sie deswegen Ihren Kinderarzt oder -ärztin. Sie können sich auch wegen der Impfungen im Internet sachkundig machen unter Dies ist die amtliche und seriöse Internetseite des Robert-Koch-Instituts, das für die aktuellen Impfinformationen verantwortlich ist.
11 Wie kann ich die Gesundheit meines Kindes Zuhause fördern? Durch entsprechendes Verhalten im Haushalt können Sie die Gesundheit Ihres Kindes unterstützen: Rauchen Sie möglichst nicht und lüften Sie gut. Tagsüber sollte die Raumtemperatur 21 Grad betragen, nachts Grad. Achten Sie auf eine der Witterung angemessene Kleidung! Die Ernährung sollte ausgewogen sein mit vielen frischen Produkten wie Obst und Gemüse, wenig Fertiggerichte, Limonade und Saft. Wenn das Kind durstig ist, geben Sie ihm Leitungswasser oder zuckerfreien Tee. Ihr Kind sollte sich viel im Freien bewegen! Ebenso braucht es viel Zeit zum Spielen. Fernsehen, Computer und Spielekonsolen können der geistigen Entwicklung und Gesundheit Ihres Kindes schaden und sollten nur selten und nicht ohne Aufsicht von Erwachsenen zugelassen werden. Kinder unter zehn Jahren sollen nicht ohne Begleitung eines Erwachsenen im Internet surfen (Informationen dazu bei der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung). Geh-Frei und Babyhopser hemmen die motorische Entwicklung, anstatt sie zu fördern. Babyschwimmen kann Spaß machen, ist aber keine Maßnahme zur Entwicklungsförderung. Seien Sie vorsichtig mit heißen Dingen, wenn ein kleines Kind in der Nähe ist. Verschließen Sie alle Reinigungsmittel und giftigen Substanzen in Schränken, die für Kinder unzugänglich sind. Steckdosen sollten gesichert sein. Beim Autofahren achten Sie bitte darauf, dass Ihr Kind immer angeschnallt ist.
12 Wichtige Adressen und Telefonnummern Meine Haus- oder Kinderarztpraxis: Notfallpraxis für Kinder am Städt. Krankenhaus Bielefeld-Mitte Teutoburger Straße Bielefeld Telefon: Mo., Di., Do Uhr Mi. und Fr Uhr Sa., So., Feiertage Uhr Kinderzentrum im Ev. Krankenhaus Bielefeld-Bethel Grenzweg Bielefeld Telefon: Arztrufzentrale Telefon: Mo., Di., Do. Mi. und Fr. Sa., So., Feiertage Uhr am Folgetag Uhr am Folgetag Uhr am Folgetag
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