Serviceagentur Ganztägig lernen in Nordrhein-Westfalen
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- Arwed Pfeiffer
- vor 8 Jahren
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1 Serviceagentur Ganztägig lernen in Nordrhein-Westfalen in Trägerschaft des Instituts für soziale Arbeit e.v. (ISA) ein gemeinsames Angebot von: Ministerium für Schule und Weiterbildung des Landes Nordrhein-Westfalen Ministerium für Generationen, Familie, Frauen und Integration des Landes Nordrhein-Westfalen Deutsche Kinder- und Jugendstiftung ggmbh Institut für soziale Arbeit e.v.
2 Hausaufgaben und gebundener Ganztag Passt das zusammen Programmvorschlag: Phase I A ) Begrüßung und Vorstellen des Programms B ) Persönliche Standortbestimmung der Teilnehmer/innen zum Stellenwert von Hausaufgaben (EA + Plenum) Phase II Einstellungen, Haltungen zu Hausaufgaben in der (Ganztags)schule: Thesen auf Wahrheitsgehalt prüfen (PA) Thesendiskussion (Gruppenplenum) Thesendiskussion im großen Plenum Phase III Input: Hausaufgaben - Erlasslage und Zusammenfassung wissenschaftlicher Ergebnisse 5 Min. 25 Min. 5 Min. 25 Min. 30 min 30 Min.
3 Hausaufgaben und gebundener Ganztag Passt das zusammen? Phase IV A ) Welche Möglichkeiten sind denkbar, um die herkömmlichen HA sinnvoll zu verändern oder sogar zu ersetzen? Welche Bedingungen, Veränderungen müssen dafür geschaffen werden? (GA) B ) Präsentation der Ergebnisse (Plenum) Phase V Abgleich mit den Ergebnissen der Thesendiskussion (s. 3.), den??? (Plenum) Phase VI Konsensfindung: Im Jahr Min. 15 Min. 15 Min. Als ein Vorschlag für die Weiterarbeit
4 Phase I - Standortbestimmung 1. Kreuzen Sie bitte die für sie zutreffenden Fächergruppen an! 2. Kleben Sie bitte für jede Fächergruppe den dazu passenden Klebepunkt als Einstufung der Skala von 1 bis 10 auf!
5 Phase II Stimmt es? - Thesendiskussion 1. Partnerarbeit: Abstimmung über 1-2 Thesen STIMMT! / STIMMT NICHT /??? 2. Gruppenarbeit: A ) Vorstellung der Ergebnisse der Partnerdiskussion und Prüfung auf Übereinstimmung! B ) Alle Thesen mit Übereinstimmung unter Stimmt oder Stimmt nicht heften. Alle Thesen ohne 100 % Übereinstimmung unter die Fragezeichen heften! C ) Vorstellung der???-thesen mit kurzer Erläuterung im Plenum mit kurzer Erläuterung Beginnen Sie bitte mit der kleinsten bis hin zur höchsten Zahl!
6 Phase IV Gruppenarbeit in den Fachschaften 1. Beispiele für herkömmliche Funktionen der Hausaufgaben nennen! 2. Gemeinsame Überlegungen: Wie lassen sich die herkömmlichen HA sinnvoll verändern oder sogar ersetzen? 3. Vorstellung eines Beispieles im großen Plenum!
7 Erlasslage Hausaufgaben BASS Nr.1 (Zusammenfassung nach Althoff u.a.: Der Ganztag in der Sekundarstufe I, SAG NRW 2009) HA sind eine Ergänzung der schulischen Arbeit. Lehrer sind nicht verpflichtet, HA zu stellen. Funktionen der Hausaufgaben: 1. Vor- und Nachbereitung des Unterrichts 2. Anleitung der SuS zu selbstständigem Arbeiten und Lernen HA müssen grundsätzlich aus dem Unterricht erwachsen und zu ihm zurückführen.
8 Erlasslage Hausaufgaben BASS Nr.1 (Zusammenfassung nach Althoff u.a.: Der Ganztag in der Sekundarstufe I, SAG NRW 2009 Angemessener Umfang und Schwierigkeitsgrad für die selbstständig und zeitlich angemessene Bewältigung ( 90 bzw. 120 Minuten ). HA müssen der Leistungsfähigkeit, der Belastbarkeit und den Neigungen der Schüler/innen entsprechen. HA müssen regelmäßig überprüft und für die weitere Arbeit ausgewertet werden. Sie müssen die nötige pädagogische Anerkennung finden. Hausaufgaben dürfen nicht zur Disziplinierung missbraucht werden.
9 Erlasslage : Prinzipien für die Planung und Stellung von Hausaufgaben: dürfen weder unter- noch überfordern. müssen Selbstständigkeit und Selbstverantwortung stärken. müssen in planvollen Zusammenhang zum Unterricht stehen. müssen verständlich gestellt und schriftlich fixiert werden. müssen den Unterricht sinnvoll vorbereiten oder ergänzen. müssen transparent sein = ihr Sinn muss SuS, Eltern und Personen der Aufgabenbetreuung einsichtig sein. müssen gewürdigt werden. dürfen nicht als Strafe missbraucht werden.
10 Erlasslage Änderungen zum Bezugserlass zu BASS Nr. 2 (gültig nur für gebundene Ganztagsschulen) (Zusammenfassung nach Althoff u.a.: Der Ganztag in der Sekundarstufe I, SAG NRW 2009) HA sind in das Ganztagskonzept zu integrieren, so dass möglichst keine (Haus)Aufgaben mehr für zu Hause bleiben. Begriff Hausaufgaben durch Lernzeiten ersetzt. Ganztagsschulen unterstützen erfolgreiches Lernen insbesondere durch - eine sinnvoll rhythmisierte Verteilung von Lernzeiten auf Vor- und Nachmittag - bedarfsgerechte Förderkonzepte und Angebote von Lernhilfen - Möglichkeiten zum Üben zur Entwicklung der Fähigkeit zum selbstständigen Lernen und Gestalten.
11 Definition Lernzeiten
12 Lernzeiten: sind Zeiten, in denen die SchülerInnen eigenständig ihre Aufgaben anfertigen können. können sowohl innerhalb als auch außerhalb des Unterrichts liegen. können unterschieden werden in Lernzeiten: am Nachmittag in der Schule (häufig genannt Hausaufgabenbetreuung ). Lernzeiten, welche die SchülerInnen zu Hause nutzen (Hausaufgabenzeit). legen die Betonung auf "Zeit = Lernzeiten sind zeitliche Faktoren und nicht die Aufgaben selbst
13 Erlasslage Änderungen zum Bezugserlass zu BASS Nr. 2 (gültig nur für gebundene Ganztagsschulen) (Zusammenfassung nach Althoff u.a.: Der Ganztag in der Sekundarstufe I, SAG NRW 2009) Ganztägiges, rhythmisiertes Lernen in der Schule ermöglicht in Unterricht und Lernzeiten eine stärkere Fokussierung auf das individuelle Lernen, Fördern und Fordern.
14 Überblick über den Forschungsstand (exemplarisch die Zusammenfassung des Forschungsstandes nach Frank Lipowski in Lernende Schule 39/2007, S. 7-9) KONFLIKTE BEI HAUSAUFGABEN (HA): SuS fühlen sich gegängelt, überfordert, HA sind lästig u. langweilige Pflichtübung... Eltern(oft): hoher Stellenwert von HA, sie sind von großem Nutzen, Eltern fühlen sich überfordert, Eltern wollen keine Hilfslehrer sein Kontroversen : HA sind wichtig für langfristiges Lernen/ Infragestellen dieser Wirkungen Aufbau einer selbstständigen Arbeitshaltung L. stöhnen über zeitlichen Aufwand für HA bleiben unkontrolliert; schlimmstenfalls Kontrolle der HA im Unterricht bleiben falsche Lösungen, Lösungswege unkorrigiert u. werden so evtl. verinnerlicht SuS erfahren keine päd. Würdigung ihrer HA Demotivation der SuS
15 Zusammenfassung Forschungsergebnisse (Lipowski) HA sind nicht geeignet zur Verbesserung / Verfestigung von Lernabsichten, Arbeitshaltungen Umfang von HA: keine oder sogar tendenziell negative Wirkung auf die Leistungsentwicklung der SuS. Mathe-HA: wichtiger als selten und umfangreich ist regelmäßig und häufig: Lieber oft als viel Lernerfolg durch HA-Kontrolle durch Lehrer nur, wenn - immer gleichzeitig inhaltliche Rückmeldungen gegeben werden - Fehler besprochen werden. Lösungen und Lösungswege besprechen, d.h. mit den HA prozessorientiert umgehen; besonders in Mathe Wenig erforscht: Wirkung der Arten von HA auf die Lernentwicklung (vorbereitende / nachbereitende HA; kognitiv anspruchsvolle / eher schematische, prozedurale Tätigkeiten)
16 Hausaufgaben und Schüler (Lipowski) Entscheidend für die erfolgreiche Wirkung von HA sind: - nicht die aufgewendete Zeit, sondern die Art und Weise der HA = Qualität statt Quantität. - Bereitschaft sich anzustrengen und ausdauernd zu arbeiten - Gewissenhaftigkeit bei der Anfertigung - Fähigkeit sich bei Schwierigkeiten durchzubeißen - wenn SuS vom Nutzen überzeugt sind = wenn die HA (vom Lehrer!) gut vorbereitet und in den Unterricht integriert sind - SuS sich zutrauen, die Aufgaben zufrieden stellend lösen zu können. -Regelmäßigkeit - intensive Auseinandersetzung mit der Aufgabe (Motivation!)
17 Hausaufgaben und Lehrer (Lipkowski) HA können wirksam sein. Es kommt aber auf die Qualität und weniger auf die Quantität der HA an: 1. Qualität der Aufgaben bzw. Aufgabenstellung beachten! Lieber oft kürzere HA geben als selten und massiert! 2. Feedback nutzen! inhaltliche/prozessorientierte Rückmeldungen sind wichtiger als Lösungskontrollen 3. Hausaufgaben sollten gut in den Unterricht integriert sein! 4. Hausaufgaben sollten dringend gewürdigt werden! 5. Qualität der Bearbeitung durch die SuS beachten! - SuS Einsicht in den Nutzen ermöglichen - Anpassung der Aufgaben an die Leistungsfähigkeit des Schülers
18 Hausaufgaben und Eltern (Lipowski) Benachteiligung für Kinder aus bildungsferneelternhäusern hinsichtlich Schulleistungen durch HA: - Eltern können oft nicht helfen (zeitlich und inhaltlich) - gleichzeitig erwarten L. oft Unterstützung und/oder Kontrolle beim Anfertigen der HA. Unterstützung durch die Eltern: Qualität ist entscheidender als Quantität!: - direktere und intensivere Einmischung und Kontrolle erhöhen Gefahr der gegenteiligen Wirkung der gut gemeinten Ratschläge. - erfolgversprechender: emotionale Formen der Unterstützung, Anregung und Förderung der Selbstständigkeit.
19 Hausaufgaben und Eltern (Lipowski) Einmischung von Eltern A ) stärkere Einmischung von Eltern leistungsschwächerer Kinder - mehr Konflikte - stärkere Einmischung untergräbt Selbstständigkeit der Schüler und hat eine eher negative Wirkung auf die Leistungsentwicklung B ) Geringere Einmischung von Eltern leistungsstärkerer Kinder - Förderung der Selbstständigkeit und Selbstbestimmtheit = positive Auswirkung auf die Leistungs- und Motivationsentwicklung der SuS.
20 Bezugsliteratur zum Artikel von Frank Lipowsky: Hausaufgaben: Auf die Qualität kommt es an! Dr. Frank Lipowsky, Professor für Erziehungswissenschaften mit dem Schwerpunkt Empirische Erziehungswissenschaften an der Universität Kassel Cooper H. / Robinson J.C./ Patell E. 2006: Does homework improve academic achievement? A synthesis of research Exeler I. / Wild. E. 2003: Die Rolle des Elternhauses für die Förderung selbstbestimmten Lernens. Haag L. Mischo C. 2002: Saisonarbeiter inder Schule einem Phänomen auf der Spur. Helmke A. u.a. 2004: Elterliche Lernunterstützung und Schulleistungen ihrer Kinder Lipowsky u.a. 2004: Hausaufgabenpraxis im Mathematikunterricht ein Thema für die Unterrichtsqualitätsforschung? Niggh A. u.a 2007: Elterliche Unterstützung kann hilfreich sein, aber Einmischung schadet: Familiärer Hintergrund, elterliches Hausaufgabenengagement und Leistungsentwicklung Schynder I. u.a. 2006: Wer lange lernt, lernt noch lange nicht viel mehr: Korrelate Hausaufgabenzeit im Fach Französisch und Effekte auf die Leistungsentwicklung. Trautwein U. u.a. 2002: Lieber oft als viel Hausaufgaben und die Entwicklung von Leistung und Interesse im Mathematikunterricht der 7. Jahrgangsstufe. Trautwein U. u.a. 2006: Predicting Homework Effort: Support for a domain-specific, multilevel homework model. Wild E. 2004: Häusliches Lernen. Forschungsdesiderate und Forschungsperspektiven.
21 Konsensfindung/ Gemeinsames Motto/ Ziel Wir suchen einen gemeinsamen Leitsatzein gemeinsames Motto- dem sich jede/r anschließen kann. Wir beginnen mit dem ersten Satz. Dieser kann ergänzt oder verändert werden. Jede/r kommt an die Reihe; so lange bis ein gemeinsamer Satz gefunden ist. Zum Beispiel:
22 Im Jahr 2014 sind HA an unserer gebundenen Ganztagsschule.
23 Kontakt Serviceagentur Ganztägig lernen in Nordrhein-Westfalen Institut für soziale Arbeit e.v. (ISA) Friesenring 32/ Münster Tel: 0251 / Fax: 0251 / serviceagentur.nrw@ganztaegig-lernen.de Internet:
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