Neujahrsempfang des Hamburg Center for Ultrafast Imaging, HCUI 16. Januar 2014, 18 Uhr, Hauptgebäude der Universität Hamburg, Hörsaal A

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1 Seite 1 von 8 Freie und Hansestadt Hamburg Behörde für Wissenschaft und Forschung DIE SENATORIN Neujahrsempfang des Hamburg Center for Ultrafast Imaging, HCUI 16. Januar 2014, 18 Uhr, Hauptgebäude der Universität Hamburg, Hörsaal A Es gilt das gesprochene Wort. Sehr geehrter Herr Prof. Graener, sehr geehrter Herr Prof. Sengstock, sehr geehrter Herr Prof. Weller, meine sehr verehrten Damen und Herren, vielen Dank für die Einladung zum Jahresempfang des Hamburg Center for Ultrafast Imaging. Im Namen des Senats wünsche ich Ihnen allen ein gutes, gesundes

2 Seite 2 von 8 und erfolgreiches Jahr 2014! Gestatten sie mir, dass ich mein Grußwort mit der Empfehlung für eine Ausstellung beginne, die Sie als Expertinnen und Experten für ganz kleine Dinge sicher faszinieren wird: Die Ausstellung Kleine Welten im Museum für Kunst und Gewerbe zeigt bis Mitte März Mini-Skulpturen des britischen Nanobildhauers Willard Wigan: Skulpturen, die in ein Nadelöhr oder auf einen Stecknadelkopf passen und nur mit dem Mikroskop sichtbar sind. Wigans Minifiguren erregen weltweit Aufsehen, nicht nur in der Kunst, sondern auch in der Wissenschaft - vor allem dort, wo kleinste Strukturen erforscht werden. Denn diese Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler teilen die Faszination Wigans für eine Welt, die mit bloßem Auge nicht sichtbar ist. Er spricht ihnen aus dem Herzen, wenn er sagt:

3 Seite 3 von 8 Wenn wir auf den Boden schauen, denken wir, da ist nichts. Aber nichts existiert nicht. Da ist immer etwas. Wigan macht dieses Etwas sichtbar. Er will zeigen, dass die kleinen Dinge die größten sein können. Meine Damen und Herren, ich nehme an, diese Haltung ist Ihnen sehr vertraut. Seit 2009 erforschen Sie winzigste Strukturen: zunächst unter anderem im Landesexzellenzcluster Frontiers in Quantum Photon Science ; seit einem guten Jahr im Exzellenzcluster Center for Ultrafast Imaging. Über Ihre Forschungsergebnisse wurde mehrfach ausführlich in renommierten Fachmagazinen wie Science und Nature berichtet. Die Professorinnen und Professoren im HCUI erhielten zahlreiche Auszeichnungen, darunter den Helene-Lange-Preis, den Max-Born-Preis und den Charles Hard Townes Award. Sie wurden als Outstanding Referee, in die Commission on International Freedom of Scientists und

4 Seite 4 von 8 in die Materials Research Society berufen. Sie haben sehr erfolgreich Forschungsgelder im Rahmen der prestigeträchtigen Ausschreibungen des Europäischen Forschungsrates eingeworben. Kurz: Auch Sie zeigen mit Ihrer Arbeit, dass die kleinen Dinge möglicherweise die größten in unserer Welt sind. Ihre Erkenntnisse erweitern unser Verständnis von Physik, Chemie und Biologie. Sie wecken die Hoffnung, dass sich künftig etwa neue Anwendungen im Bereich der Medizin sowie neuartige Materialien für die Hochtechnologie entwickeln lassen. Darüber hinaus geben Sie Ihre Erkenntnisse und Ihre Begeisterung für die Strukturforschung an den wissenschaftlichen Nachwuchs weiter: So bietet die Graduiertenschule des Exzellenzclusters ein komplett neuartiges Ausbildungsprogramm mit interdisziplinären Modulen, speziell abgestimmt auf die fächerübergreifenden Forschungsthemen.

5 Seite 5 von 8 Außerdem haben die Doktorandinnen und Doktoranden die Möglichkeit, sich an der Weiterentwicklung der Graduiertenschule zu beteiligen. Ein wichtiges Instrument zur Frauenförderung am HCUI ist die Mildred-Dresselhaus-Gastprofessur. Diese wurde speziell für Frauen eingerichtet und lädt nationale und internationale Spitzenwissenschaftlerinnen dazu ein, am Center for Ultrafast Imaging zu forschen. Es hat schon jetzt Vorbildwirkung, wenn junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler gewahr werden, dass der Frauenanteil in den Naturwissenschaften in anderen Ländern teilweise durchaus höher ist als in Deutschland. Das wollen wir auch erreichen. Daher wird auch das Thema Elternschaft und Karriere an beiden Exzellenzclustern in Hamburg sehr ernst genommen.

6 Seite 6 von 8 Meine Damen und Herren, die Erfolge des Hamburg Center for Ultrafast Imaging in nur einem Jahr als Exzellenzcluster sind beeindruckend. Sie bestätigen die Freie und Hansestadt in ihrer Entscheidung, den Cluster nachhaltig zu fördern. Hamburg unterstützt das HCUI bis zum Ende der DFG-Förderung im Jahr 2017 mit 7,4 Millionen Euro. Damit die Förderung danach nicht abrupt abbricht und damit der Cluster schrittweise in die Universität integriert werden kann, geben wir bis 2022 noch einmal 17,7 Millionen Euro. Das sind enorme Summen, die die Stadt stemmt. Wir wissen um die Einzigartigkeit des Campus Bahrenfeld und seine weltweite Sichtbarkeit. Wir wissen um die einzigartige Kombination von Universität Hamburg, Deutschem Elektronen-Synchrotron, Max-Planck- Gesellschaft, European XFEL, European Molecular Biology Laboratory und bald auch Zentrum für Strukturelle Systembiologie.

7 Seite 7 von 8 Der Campus Bahrenfeld ist eine kostbare, in Jahrzehnten gewachsene Struktur der Universität und außeruniversitärer Forschungseinrichtungen. Das Geheimnis seines Erfolges liegt meiner Überzeugung nach in der Zusammenarbeit gleichberechtigter Partner. Alle hier beteiligten Institute und Institutionen können sich der Wertschätzung der Stadt gewiss sein. Unser Ziel ist es, die gleichberechtigte Zusammenarbeit der Universitäten mit den außeruniversitären Einrichtungen zu stärken. Nur durch den Zusammenschluss herausragender Gruppen und Institutionen ist es möglich, ebenso herausragende Ergebnisse zu erzielen und international sichtbare und konkurrenzfähige Forschungseinrichtungen am Universitätsstandort Hamburg zu etablieren. Meine Damen und Herren, unsere Faszination für Kleine Welten ist also nicht

8 Seite 8 von 8 ganz uneigennützig. Ich hoffe aber, Sie fühlen sich jetzt nicht zu sehr unter Erwartungsdruck. Ich kenne die Arbeitspensen in der Forschung. Lassen Sie sich gesagt sein: Ein Ausstellungsbesuch sollte im Neuen Jahr ab und zu allemal drin sein! Vielen Dank.