Unterrichtsmaterialien in digitaler und in gedruckter Form. Auszug aus: Stationenlernen Weimarer Republik

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2 SCHOOL-SCOUT Stationenlernen Weimarer Republik Seite 7 von 49 Stationspass: Weimarer Republik Name: Station Priorität Name der Station Erledigt Korrigiert Fragen 1 Pflicht Der Frieden von Versailles 2 Wahl Erste Schritte zur Gründung 3 Pflicht Wahlen in der Weimarer Republik 4 Wahl Die Weimarer Verfassung 5 Pflicht Die Krisenjahre 6 Pflicht Politische und gesellschaftliche Strukturen 7 Pflicht Gefahr von rechts und links 8 Wahl Die Außenpolitik 9 Pflicht Die Präsidialkabinette 10 Pflicht Der Untergang 11 Pflicht Der Völkerbund 12 Pflicht 13 Wahl 14 Wahl Frauenrechte in der Weimarer Republik Die goldenen Zwanziger Ein Plakat erstellen Wirtschaftliche Belastungen in der Weimarer Republik Eine Mindmap erstellen 15 Pflicht Bewertung der Weimarer Republik

3 SCHOOL-SCOUT Stationenlernen Weimarer Republik Seite 10 von 49 Station 1:Der Frieden von Versailles Mehr als ein halbes Jahr nach dem Ende des Ersten Weltkrieges kam es in Versailles bei Paris zur Unterzeichnung eines europäischen Friedensvertrages zwischen den Siegern und Besiegten des Krieges. Diefür beide Seiten verlustreichen Kämpfe an vielen Fronten waren am 11. November 1918 in einem Waffenstillstand beigelegt worden. Nun einigte man sich auf eine europäische Nachkriegsregelung: Vor allem Deutschland und Österreich mussten als Verlierer des Konflikts herbe Verluste und Sanktionen hinnehmen. Österreich verlor seine Herrschaft über Ungarn, Deutschland musste Gebietsabtretungen gegenüber Frankreich, Dänemark und Polen zustimmen. Sehr hoch waren auch die Reparationsforderungen der Alliierten gegenüber Deutschland. Die Weimarer Republik musste bis in die 1920er Jahre hohe Zahlungen vor allem an das vom Krieg verheerte Frankreich leisten. 1. Erörtern Sie die Frage, inwieweit Deutschland zu den Verlierern und Frankreich zu den Gewinnern des Ersten Weltkrieges gehörte. Begründen Sie Ihre Meinung! Die im Mai 1919 vorgelegten Ergebnisse des Versailler Vertrageswaren nicht nur für das Deutsche Reich, sondern auch für die breite Öffentlichkeit mehr als überraschend. Deutschland musste seine Alleinschuld am Ausbruch des Krieges anerkennen (Artikel 231: alliiertenund assoziierten Regierungen erklären und Deutschland erkennt an, dass Deutschland und seine Verbündeten als Urheber für alle Verluste und Schäden verantwortlich sind, die die alliierten und assoziierten Regierungen...infolge des Krieges, der ihnen durch den Angriff Deutschlands und seiner Verbündeten 1 ), ein Siebtel seines Territoriums mitsamt einem Zehntel der Bevölkerung abtreten (Elsass-Lothringen, Posen und Westpreußen, das Memelgebiet etc.) und hohe Reparationen zahlen. Es verlor seinen gesamten kolonialen Besitz, sein Heer wurde auf Mann beschränkt, sowie schwere Waffen und eine Luftstreitmacht verboten. Das Rheinland wurde entmilitarisiert und besetzt, das Saarland und die Stadt Danzig unter die Kontrolle des Völkerbunds gestellt. Unterzeichnung des Versailler Friedensvertrags (commons.wikimedia.org / Imperial War Museum) 2. Fassen Sie die wichtigsten Bestimmungen des Vertrages stichpunktartig zusammen. 1 Vgl. Auswärtiges Amt, Geschäftsstelle für die Friedensverhandlungen (Hg.): Friedensbedingungen, 11. Mai 1919, S. 86.

4 SCHOOL-SCOUT Stationenlernen Weimarer Republik Seite 14 von 49 Station 2: Erste Schritte zur Gründung Nach dem Ausbruch der Novemb errevolution von 1918 schien die Zukunft Deutschlands ungewiss: Bereits im Oktober 1918, als schon klar war, dass Deutschland den Krieg verlieren würde, kam es zu R efor mbestrebungen und infolgedessen zu Meinungsverschiedenheiten in der d eutschen R egierung. Die Refor men und Brüche ebneten d en Weg in eine parlamentarische Demokratie. Die verabschiedete Oktob erverfassung schränkte den Kaiser bereits in seiner Gewalt ein. Wilhelm II. widersetzte sich trotz des Wunsches der Bevölkerung nach einem Ende d es Krieges den Friedensverhandl ungen, weshalb sich Stimmen erhoben, die seine Absetzung ford erten. Ander erseits stemm te sich auch die deutsche Heeresführung dagegen, welche die Schuld für die Niederlage den demokratischen Parteien zuschreiben wollte. Der erste nun neu ernannter eichs -Kanzler Prinz Max von Baden, welcher w eitere Konflikte und G ewalt verm eiden wollte, verkündete nun am 9. November 1918 die Abdankung des Kaisers und übertrug seine eigenen Am tsgeschäfte an den SPD-Politiker Friedrich Ebert. Die Initiative zu einem revolutionären Umbruch ergriff nun die SPD, welche eine parlamentarische Demokratie schaffen wollte, aber auch die kommunistische Partei, welche für eine sozialistische Republik einstand. Der Sozialdemokrat Philipp Sc heidemann rief am also die deutsche R epublik vom Balkon des Reichstages aus: Novemberrevolution in Berlin (BundesarchivBild183-B ) Volk an Gut und Blut hat bringen müssen. Der unglückselige Krieg ist zu Ende; das Morden ist vorbei. Die Folgen des Kriegs, Not und Elend, werden noch viele Jahre lang auf uns lasten. Die Feinde des werktätigen Volkes, die wirklichen inneren Feinde, die Deutschlands Zusammenbruch verschuldet haben, sind still und unsichtbar geworden. Diese Volksfeinde sind hoffentlich für immer erledigt. Arbeiter und Soldaten! Seid euch der geschichtlichen Bedeutung dieses Tages bewußt. Unerhörtes ist geschehen! Große und unübersehbare Arbeit steht uns bevor. Alles für das Volk, alles durch das Volk! Nichts darf geschehen, was der Arbeiterbewegung zur Unehre gereicht. Seid einig, treu und pflichtbewußt! Das Alte und Morsche, die Monarchie ist zusammengebrochen. Es lebe das Neue; es lebe die deutsche Republik!" 4 Der Ko mmunist Karl Liebknecht (w elcher sich aber nicht durchsetzte) wollte eine sozialistische Republik. Mit diesen Erei gnissen (Militärische (eingestandene) Niederlage im ersten Weltkrieg, die Oktoberreformen 1918, die Aufstände der Arbeiter und Matrosen gegen eine w eitere Kriegsführung und die generelle Mehrheit der Sozialdemokraten für die Errichtung einer parlamentarisc hen Demokratie), w elche als die wesentlichen Wirkungsfaktoren bezeichnet w erden könn en, waren die Grundsteine für die erste parlamentarische Demokratie in Deutschland gelegt. 4 Vgl. Michalka, Niedhart (Hg.): Deutsche Geschichte , S. 18

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