Spielsucht Konsensus - Statement State of the Art 2018 Univ. Prof. Dr. Herwig Scholz Im Auftrag der
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- Leopold Solberg
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1 Spielsucht Konsensus - Statement State of the Art 2018 Univ. Prof. Dr. Herwig Scholz Im Auftrag der Österreichischen Gesellschaft zur Erforschung nichtstoffgebundener Abhängigkeiten
2 Intentionen von Konsensus- Konferenzen Arbeitstreffen möglichst aller kompetenten Fachleute Interdisziplinäre Zusammenarbeit für notwendige Fortschritte in Prävention, Diagnostik, Therapie, Forensik,.. Basis für Öffentlichkeitsarbeit, Gesundheitspolitik Erste Konferenz der Arbeitsgruppe Wien 2005
3 Publiziert in Clinicum (Med Media )
4 Gravierende Veränderungen der Problematik gegenüber 2005 u.a. Veränderungen gesetzlicher Auflagen im Glücksspielbereich Starke Wachstumsdynamik der Glücksspielindustrie Eskalation riskanter Angebote, speziell Internet Sportwetten. Gesteigerte Defizite im therapeutischen Bereich Veränderte Aufgaben bezüglich Spielerschutz
5 Fachbereiche Psychiatrie: Klinische P. forensische P. psychiatrische Suchttherapie Jurisprudenz Neurologie Psychologie
6 Die Teilnehmer
7 Die Themenschwerpunkte Epidemiologie Psychiatrische Aspekte, Komorbiditäten Psychologische Aspekte Soziale Gesichtspunkte für Betroffene und Angehörige Arbeit mit Angehörigen Gedanken zum Spielerschutz Notwendige Standards zum Spielerschutz Erkennbare Trends, notwendige Maßnahmen
8 Die Themenschwerpunkte 2 Gutachterliche Gesichtspunkte Ressourcenorientierte Behandlung, Pharmakotherapie, Ambulante Therapie Online-Sucht - Aktuelle Trends im Internet Jugendliche Online Spieler Auswirkungen des Automatenverbots in Wien
9 Epidemiologische Aspekte u. A: Kaum vergleichbare Befunde einzelner Staaten Europa Zwischen % der Gesamtbevölkerung problematische oder pathologische Spieler Südtirol 4.1 %, Österreich 1,1% (?) Besonders gefährdet : Jugendliche, Arbeitslose, niedriger Bildungsgrad, Migrationshintergrund Therapieangebote erreichen nur 5-10 % der exzessiven Spieler!
10 Psychiatrische Aspekte Kriterien für problematisches, pathologisches und süchtiges Spielen in den Klassifikationssystemen ICD 11 und DSM V Charakteristischer phasenhafter Verlauf der Spielsucht Hinweise auf spezielle psychosoziale Hintergründe zur Motivation zu pathologische Spielen z.b: Dysphorische Stimmung, sozialer Druck, psychische Hintergrunderkrankungen
11 Psychiatrische Komorbiditäten Vergesellschaftung der Spielsucht mit : Zusammenhänge der Störungen mit gestörtem Belohnungssystem diskutiert Anderen Abhängigkeiten: Nikotin, Alkoholismus, ev. Tranquilizer, Hypnotika, Kokain. Affektiven Störungen speziell Depressionen, Bipolare Störungen, Angststörungen Posttraumatische Belastungsstörungen ADHS Bei 13 % in der Vorgeschichte
12 Psychologische Aspekte Hintergründe, Konsequenzen Fehlerhafte Kompensation von Störungen des Selbstwerts, der Gefühlsregulation und der Beziehungsgestaltung Vielfach verstärkter Aktionsdrang, Reizhunger, Sensation Seeking, Beziehungsängste, Konfliktvermeidung u.a.m. Charakteristische Informationsverzerrungen magisches Denken - unrealistische Gewinnerwartungen..
13 Psychologische Aspekte Konsequenzen, Therapieansätze Magisches Denken behindert Therapiebereitschaft Umdenken, Realität muss erst erarbeitet werden Vergegenwärtigung psychischer Vorgänge, eigener Bedürfnisse und Missverständnisse (Mentalisierung) Stabilisierung Selbstwert, selbstbestimmtes Handeln Akzeptanz- und Commitmenttherapie (ACT) Schema-therapie- Berücksichtigung emotionaler und biographischer Aspekte
14 Soziale Aspekte Soziale Eigenverantwortung setzt meist erst nach massiven Verlusten ein (Geld, Arbeit, ev. Delikte etc.) Ohne Einsicht in Glücksspielproblematik kein konsequentes Schuldenmanagement Unterstützung, Einbindung der Angehörigen Wenn möglich ohne übermäßige Belastung der Angehörigen mit Kontrollverantwortungen
15 Arbeit mit Angehörigen von Spielsüchtigen Vertrauensverluste, Konflikte durch späte Information, Rückzug und Suchtverhalten Schuldgefühle, Scham, Ängste vor Stigma, Verheimlichung, sozialer Rückzug Aufmerksamkeit auf eigene Bedürfnisse lenken! Mitverantwortung reduzieren Klären der aktuellen Situation Stressreduktion, Entlastungsprogramme!
16 Gedanken zum Spielerschutz Schwerpunkte der Aufgaben Konsumentenschutz, Existenzsicherung, Jugendschutz, Kriminalitätsprävention, sowie Suchtprävention: legislative Maßnahmen mit Überwachung der Angebote und Bekämpfung des illegalen Glücksspiels und Verhaltenspräventive Maßnahmen Besondere Bedeutung des Jugendschutzes Bundesweiter Sperrverbund für vulnerable Spieler Informationsoffensive über Risiken und Schutzfaktoren einschließlich Sportwetten
17 Notwendige Standards für einen ausreichenden Spielerschutz Ausreichende Information über Grundproblematik und Erscheinungsbilder von problematischem/ pathologischem Spielen für alle Mitarbeiter von Glücksspielanbietern (auch Sportwetten) Fundierte Grundschulung für speziell geschulte Mitarbeiter interdisziplinär nicht unter 80 Stunden Regelmäßige Nachschulungen! Schulungsinstanzen müssen betriebsunabhängig sein, mit nachgewiesenen Kompetenzen aus Arbeit mit Spielern. Regelmäßige behördliche Evidenzkontrollen der Schulungen
18 Trends, notwendige Schritte Massive Steigerung risikoreicher Online-Angebote zu erwarten Zunahme der Sportwetten bei Spielsüchtigen Erhebliche Aktivitäten illegaler Betriebe, die sich nicht am Spielerschutz beteiligen Damit weiterhin stark erhöhte Risiken für Jugendliche Erforderlich: Informationsarbeit für alle Bereiche! Spielerschutz, Jugendschutz und Betreuung der Angehörigen sollten weiter ausgebaut werden Entwicklung ausreichender therapeutische undr präventiver Ressourcen unbedingt notwendig!
19 Danke für Ihre Aufmerksamkeit!
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