I N F O R M A T I O N
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- Damian Bösch
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1 I N F O R M A T I O N zum Pressefoyer mit Agrar-Landesrat Max Hiegelsberger am 17. März 2014 zum Thema "PlanerInnentag 2014 Raum_Boden_Planung Unsere wertvolle Ressource verdient Beachtung"
2 LR Hiegelsberger Seite 1 Wir müssen dem Bodenschutz zum Durchbruch verhelfen. Dazu braucht es neue ganzheitliche Ansätze und Bewusstseinsstärkung. Denn mit Boden schonender Raum- und Verkehrsplanung im Heute machen wir das Klima von morgen und gestalten damit die Zukunft unserer Kinder. Agrar-Landesrat Max Hiegelsberger Ressource Boden: Zersiedelung heißt Versiegelung 92 % der oberösterreichischen Landesfläche sind Äcker, Wiesen und Wälder. In Oberösterreich ist aber auch mehr als die Hälfte der Landesfläche potenziell als Dauersiedlungsraum geeignet. Täglich werden in Österreich mehr als 20 Hektar an Boden für Verkehr, Gebäude, Infrastruktur und Freizeitzwecke verbraucht. In Oberösterreich sind es 4 Hektar pro Tag. Dabei gehen alle biologischen Funktionen verloren. Seit 1950 sind die bewirtschafteten Ackerflächen pro Kopf um ein Drittel gesunken. Jahr Landw. Nutzfläche in ha Wald/forstl. Flächen in ha Quelle: Statistik Austria, Zahlen für OÖ Im Zeitraum von 1970 bis 2010 nahm die Waldfläche in Oberösterreich um ha zu (eher auf Grenzertragsböden, für Umwidmungen eher nicht geeignet). Im Zeitraum von 1970 bis 2010 sind ha landwirtschaftliche Nutzfläche der Produktion entzogen und anderen Nutzungen zugeführt worden.
3 LR Hiegelsberger Seite 2 Der Mensch nutzt den Boden in verschiedener Art und Weise. Neben der Nutzung für landwirtschaftliche Urproduktion, die zur Lebensmittelproduktion oder als Grundstoffe zur Weiterverarbeitung dienen (landwirtschaftliche Nutzfläche) und der Holznutzung (Wald) wird zunehmend Boden für Siedlungen und Verkehrswege verbraucht. Das Regenwasser verschwindet rasch in der Kanalisation, statt zu verdunsten oder im Boden gespeichert zu werden. So führen Bauwerke, die den Boden undurchlässig machen zur Bodenversiegelung. Wenn der Boden nicht mehr ausreichend Niederschlag aufnehmen kann und so werden viele der dort normalerweise ablaufenden Prozesse gestoppt werden. Lebensraum für Bodenlebewesen und Pflanzen geht verloren, erinnert Agrar-Landesrat Max Hiegelsberger. Denn unsere Böden sind unsere Lebensgrundlage und erfüllen viele lebensnotwendige Funktionen: Sie sind Grundlage für Nahrung, Futtermittel und Energie, so der Agrar-Landesrat. Die vielfältige außeragrarische Nutzung verursacht in der Regel den Verlust besonders ertragreicher Böden. Die in den letzten Jahren aufgetretene deutliche Zunahme an Siedlungsgebiet, Verkehrs- und Betriebsflächen geht in erster Linie auf Kosten von Acker- und Grünlandflächen. Diese Böden sind auch wichtige Kohlendioxid- und Wasserspeicher sowie Lebensraum. Das Fehlen von Versickerungsfläche hat neben der erhöhten Hochwassergefahr auch deutliche Auswirkungen auf unser Klima. Die Grundwasserbelastung und Stoffkonzentration steigt, da bei punktueller Versickerung des Niederschlages weniger Nähr- und
4 LR Hiegelsberger Seite 3 Schadstoffe im Boden gefiltert werden. Der natürliche Wasserkreislauf ist gestört. Auch der natürliche Kohlenstoff-Kreislauf ist damit unterbrochen, der Boden geht als Kohlenstoff-Speicher verloren. Zudem werden die verbleibenden landwirtschaftlichen Flächen einem steigenden Nutzungsdruck zwischen Lebensmittel-, Futtermittel- und Biomasseanbau ausgesetzt. Ein Flächen sparender und Ressourcen schonender Umgang mit den Böden ist daher auch aus Sicht des Klimaschutzes erforderlich. Der langfristige Trend der letzten 60 Jahre zeigt einen deutlichen Rückgang der landwirtschaftlich genutzten Fläche. Wenn wir diese Entwicklung nicht stoppen, ist bereits in einem Jahr so viel wie die gesamte landwirtschaftliche Fläche Wiens (7.300 ha) und in 35 Jahren so viel wie die gesamte Fläche Vorarlbergs ( ha) verbaut. Das wäre dramatisch, betont Agrar-Landesrat Max Hiegelsberger. Und ohne Bodenschutz droht dramatischer Verlust von fruchtbarem Boden als wichtiger Klimaschutzfaktor. Baulandentwicklung in OÖ Wenn derart große Flächen des CO 2 -Speichers Boden' versiegelt werden, wird der Klimawandel beschleunigt. Kurz gesagt: Boden ist ein wichtiger Klimaschutzfaktor. Deshalb ist es wichtig, dass diese Entwicklung verlangsamt wird. Daher unterstützen wir alle Maßnahmen auf Länder- und Bundesebene, die zu einer spürbaren Reduktion des Bodenverbrauchs führen, betont Agrar-Landesrat Max Hiegelsberger weiter. Obwohl die Bevölkerungsanzahl nur geringfügig steigt, nimmt die bebaute Fläche pro Person in Österreich zu. Gleichzeitig wächst die
5 LR Hiegelsberger Seite 4 Zahl ungenutzter, bereits bebauter Flächen, das sind Industrie-, Gewerbe- und Wohnbrachflächen. Die Zunahme des Baulandes seit 2007 um ha entspricht Fußballfeldern (Fußballfeld länderspieltauglich: m 2 ). Argumente, die für eine Verlangsamung des Bodenverbrauchs sprechen Die jährliche Flächeninanspruchnahme ist in Österreich im EU- Vergleich überdurchschnittlich hoch, so etwa um 50 % höher als in Deutschland. Boden ist in der Regel für die Futter- und Lebensmittelproduktion - und das bei stetem Bevölkerungswachstum verloren. Der Bodenverbrauch gefährdet daher nachhaltig die Lebensmittelversorgung. Dabei soll es keinen Entwicklungsstopp, sondern eine geordnete Raumentwicklung geben. So könnten etwa vorhandene Baulandreserven durch in Nutzung bringen und Sanierung leerstehender Gebäude verstärkt werden. Umwidmungen besonders Widmungssplitter beeinflussen die Infrastrukturkosten der Gemeinden. Sie haben aber auch enormen Einfluss auf die Produktionskosten der landwirtschaftlichen Betriebe (z.b. Auflagen bei Stallneubau Lärm, Staub, Geruch...). In der Umsetzung dieses Zieles wäre die Möglichkeit zur Ausweisung von agrarischen Vorrangzonen auf jeden Fall im örtlichen Entwicklungskonzept äußerst hilfreich. Bodenschutzgesetz Die Erhaltung der Bodengesundheit und Bodenqualität (nicht jedoch die der Quantität) ist u. a. im Bodenschutzgesetz geregelt. Um dies
6 LR Hiegelsberger Seite 5 zu gewährleisten, wurde u. a. die Boden.Wasser.Schutz.Beratung geschaffen. Beim Bodenschutzgesetz hat Oberösterreich im Jahr 1991, lange vor den anderen Bundesländern, die Vorreiterrolle übernommen. Mit seinen Novellierungen ist es bundesweit immer noch vorbildlich. Stärkung einer nachhaltigen ländlichen Entwicklung Der ländliche Raum macht Oberösterreich so lebenswert. 70 Prozent der Oberösterreicherinnen und Oberösterreicher leben im ländlichen Raum. Leider gibt es in den Regionen verschieden starke Abwanderungstendenzen. Um dem entgegenzuwirken ist es oberstes Ziel die ländliche Entwicklung auszubauen und den ländlichen Raum zu stärken. Dazu gehört ein gezielter Ausbau des Angebots an Arbeitsplätzen und die Weiterentwicklung bestehender Strukturen, aber auch die Attraktivierung und verstärkte Nutzung aufgebauter Infrastruktur oder die Auffüllung von Baugründen in den Ortsgebieten. "Insgesamt wollen wir den ländlichen Raum noch lebenswerter machen. Der Erhalt der wertvollen Bodenflächen ist eine wichtige Grundlage dafür", so Hiegelsberger
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