Vaterschaft: familiale Geschlechterordnung im Fokus

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1 Vaterschaft: familiale Geschlechterordnung im Fokus Cornelia Behnke, Diana Lengersdorf und Michael Meuser Inhalt 1 Einleitung Vaterschaft im Kontext der bürgerlichen Familie Vaterschaft im gesellschaftlichen, politischen und sozialwissenschaftlichen Diskurs Forschungsfelder und Befunde aus der sozialwissenschaftlichen Väterforschung Fazit... 7 Literatur... 7 Zusammenfassung Im Fokus des Beitrags stehen Forschungen, die Vaterschaft mit Rekurs auf die Kategorie Geschlecht thematisieren. Vier Forschungsfelder werden hervorgehoben: Vaterschaft und Care, Vaterschaft im Machtfeld von Familie und Partnerschaft, Väter und Elternzeit sowie Vaterschaft und Männlichkeit. Schlüsselwörter Vaterschaft Männlichkeiten Familie Care Elternzeit C. Behnke (*) Katholische Stiftungsfachhochschule München, München, Deutschland cornelia.behnke@ksfh.de D. Lengersdorf Fakultät für Soziologie, Bielefeld, Deutschland diana.lengersdorf@uni-bielefeld.de M. Meuser Institut für Soziologie, Technische Universität Dortmund, Dortmund, Deutschland michael.meuser@tu-dortmund.de # Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH 2017 B. Kortendiek et al. (Hrsg.), Handbuch Interdisziplinäre Geschlechterforschung, 1

2 2 C. Behnke et al. 1 Einleitung Gesellschaftlicher Wandel und Modernisierung wirken sich in vielfältiger und uneinheitlicher Weise auf die Position des Vaters in der Familie und die damit zusammenhängenden Geschlechterbeziehungen aus. Ebenso uneinheitlich, zum Teil auch widersprüchlich wird Vaterschaft in modernen spätkapitalistischen Gesellschaften thematisiert und diskutiert. Zusätzlich gilt es zu reflektieren, dass das jeweilige Verständnis von Vaterschaft von dem durch unterschiedliche soziale Zugehörigkeiten (soziales Milieu, Generation, religiöse Orientierung u. a.) bestimmten Standort in der sozialen Welt abhängig ist. Damit hängt zusammen, in welchen gesellschaftlichen Verhältnissen Vaterschaft überhaupt (forschend) in den Blick kommt. In modernen spätkapitalistischen Gesellschaften, die in diesem Beitrag fokussiert werden, stehen wirkmächtige Vaterschaftsmodelle, insbesondere die Figur des Vaters als Ernährer, aber auch als Oberhaupt der Familie in der spezifischen Tradition der bürgerlichen Geschlechterordnung. Daher erfolgt zunächst ein kurzer historischer Abriss über Vaterschaft im Kontext der bürgerlichen Familie des 18. und 19. Jahrhunderts (2). Die tradierten Leitbilder von Männlichkeit und Vaterschaft verlieren ab dem letzten Drittel des ausgehenden 20. Jahrhunderts zunehmend an Bedeutung und an Legitimität. Sowohl ein autoritäres Vaterkonzept als auch eine einseitige Erwerbszentrierung geraten in die Kritik. Seit den 1970er-Jahren steigt die Anzahl von wissenschaftlichen und populärwissenschaftlichen Veröffentlichungen über Väter und Vaterschaft. Vaterschaftsdiskurse werden sowohl familien- wie auch geschlechterpolitisch gerahmt. Neben der Diskussion der Bedeutung, die Väter für ihre Kinder haben, wird die Vaterrolle auch vor dem Hintergrund von Geschlechtergleichheit und Geschlechtergerechtigkeit diskutiert. Forschungsinteressen gelten sowohl veränderten Vaterschaftsdiskursen als auch veränderten Vaterschaftspraxen, wobei das Verhältnis von Diskursen und vorgefundenen Praxen durchaus divergieren kann. Nach einem Überblick über dominante Vaterschaftsdiskurse und Forschungslinien des ausgehenden 20. und des 21. Jahrhunderts (3) werden Forschungsfelder und Befunde aus der sozialwissenschaftlichen Väterforschung (4) in den Blick genommen. Im Fokus stehen dabei nicht so sehr die Generationen-, sondern vielmehr die Geschlechterbeziehungen. 2 Vaterschaft im Kontext der bürgerlichen Familie Prägend für die Position des Vaters in der Familie war lange Zeit, bis ins 19. Jahrhundert hinein, die Figur des pater familias, der als Oberhaupt mit uneingeschränkten Machtbefugnissen seinem Hausverband vorstand (Mühling und Rost 2007a). Die Idee des Hauses (oikos), in welchem der Hausvater seine HausgenossInnen schützt, pflegt, verwaltet und regiert, wurde erst in der Wende zum 19. Jahrhundert sukzessive von einem sentimentalen Familienbegriff abgelöst (Schmidt 1998). Es ist sinnvoll, zwischen der frühen, noch von subsistenzieller Hauswirtschaft

3 Vaterschaft: familiale Geschlechterordnung im Fokus 3 geprägten bürgerlichen Familie und der bürgerlichen Repräsentationsfamilie, in welcher der Vater primär von seiner außer Haus angesiedelten Berufsarbeit in Anspruch genommen wird, zu unterscheiden. In der familialen Hausgemeinschaft des späten 18. und des frühen 19. Jahrhunderts ist der Mann noch immer Hausvater; er wird im Zuge der Aufklärung Adressat der neuen, von Rousseau formulierten Erziehungsziele. Die Ausdifferenzierung von Berufs- und Familiensphäre war noch nicht vollständig vollzogen, der Vater sah sich durchaus mit der Forderung konfrontiert, seinen Ehe- und Familienpflichten ebenso intensiv nachzukommen wie seinen Amtspflichten (Hausen 1988, S. 112). Auch Martschukat und Stieglitz (2005, S. 115) verweisen darauf, dass bürgerliche Väter bis in die Mitte des 19. Jahrhunderts hinein an der frühkindlichen Entwicklung interessiert und an der Erziehung beteiligt waren. In der frühen bürgerlichen Familie gehört der Vater also noch in den familialen Binnenraum hinein. Erst mit der Ausweitung von Industrie und Verwaltung wird die Trennung von Erwerbs- und Familienleben schärfer (Schütze 1988). Der Vater wird mehr und mehr zum Berufsmenschen, während der Frau infolge des Verlustes ihrer Funktionen in der häuslichen Produktion nun hauptsächlich die Pflege und Erziehung der Kinder obliegt. In dem Maße, in dem die Mutter-Kind- Beziehung sentimentalisiert wird, rückt der Vater an den Rand der auf Emotionalität gegründeten bürgerlichen Repräsentationsfamilie. Er ist der täglichen Mühe mit den Kindern enthoben und tritt primär als Normenvollstrecker und Disziplinierer auf (Schütze 1988). Der Vater gerät zunehmend zur strenge[n], unnahbare[n] Autorität im Hintergrund der Familie (Trepp 1996, S. 47). Die Ausgrenzung des Vaters aus der Mutter-Kind-Dyade erweist sich Schütze zufolge als ein noch langlebigeres Element der Konstruktion polarer Geschlechtscharaktere [...] als die Ausgrenzung der Frau aus öffentlichen Bereichen und Karrieremustern (Schütze 1988, S. 126). Erst seit Ausgang des 20. Jahrhunderts zeichnen sich im Zuge der Kritik eines einseitigen autoritären und berufszentrierten Vaterbildes Tendenzen ab, den Vater wieder in das familiale Binnengefüge zu integrieren. 3 Vaterschaft im gesellschaftlichen, politischen und sozialwissenschaftlichen Diskurs Eine die Kategorie Geschlecht berücksichtigende Thematisierung von Vaterschaft hat sich, nach zögerlichen Anfängen in den 1980er-Jahren, seit Anfang des 21. Jahrhunderts in größerem Maße entwickelt. Anfang der 1980er-Jahre erschienen in Deutschland die ersten Väterbücher auf dem Sachbuchmarkt. Diese waren Teil eines seinerzeit auflebenden Männlichkeitsdiskurses, der sich kritisch mit der tradierten gesellschaftlichen Position des Mannes auseinandersetzte (Meuser 2005). Hermann Bullinger (1983) zufolge, Autor eines damals sehr populären Buches über Vaterschaft, impliziert eine Neudefinition der Vaterrolle, die gesamte männliche Geschlechtsidentität infrage zu stellen. Auch im Rahmen der in diesem Zeitraum entstehenden Men s Studies entwickelte sich ein Interesse an der Position des Mannes in der Familie (Lewis und Salt 1986). Das wissenschaftliche Interesse war mit der geschlechterpolitisch motivierten Erwartung verknüpft, eine Beteiligung des

4 4 C. Behnke et al. Vaters an Kinderbetreuung und Familienarbeit generell könne eine nichthegemoniale Männlichkeit befördern. Eine solche Erwartung findet sich in weiten Teilen der rezenten, Vaterschaft und Väterlichkeit in einem geschlechtersoziologischen Rahmen thematisierenden Väterforschung (z. B. Doucet 2006; Johansson 2011). Damit verknüpft ist die Annahme, ein intra-familiales Engagement des Vaters trage zur Verwirklichung von Geschlechtergleichheit und zu einem Wandel der geschlechtlichen Arbeitsteilung bei (z. B. Haas und Hwang 2008; Thomas und Hildingsson 2009; Meil 2013; Trappe 2013). Das wissenschaftliche Interesse an der Figur des Vaters steht in einem engen Zusammenhang mit gesellschaftlichen und politischen Diskursen. Seit dem Ende des 20. Jahrhunderts hat sich ein Vaterschaftsdiskurs durchgesetzt, der die tradierte Position des Vaters als Ernährer der Familie delegitimiert zumindest eine ausschließliche Definition von Vaterschaft über diese Position und eine Konzeption von Vaterschaft forciert, die mit Begriffen wie involvierter, engagierter, aktiver, oft auch mit dem unbestimmten Begriff der neuen Vaterschaft bezeichnet wird. Die Uneinheitlichkeit der Bezeichnungen und auch die Vagheit dieser Begriffe verweisen darauf, dass das derzeit anerkannte Verständnis von Vaterschaft vor allem über eine Abgrenzung von dem, was es nicht ausmachen soll eine alleinige Fokussierung auf die Ernährerposition bestimmt ist, während der positive Gegenhorizont weniger deutlich markiert ist. Dies betrifft insbesondere auch die Frage, welche Balance zwischen der Aufgabe des Versorgers und der des Fürsorgers anzustreben ist. In geschlechtersoziologischer Perspektive ist des Weiteren bedeutsam, dass der Wandel des Verständnisses von Vaterschaft mit einer De-Institutionalisierung von Vaterschaft einhergeht. Die Position des Vaters ist immer weniger durch die für die bürgerliche Familie charakteristische, geschlechtlich konnotierte Trennung der öffentlichen und der privaten Sphäre bestimmt. In dem Maße, in dem Vaterschaft nicht mehr oder nicht mehr allein durch das berufliche Engagement für die Familie, sondern durch das Engagement in der Familie definiert ist, wird das, was einen (guten) Vater ausmacht, Gegenstand von Aushandlungen zwischen den Partnern. Dies betrifft nicht zuletzt das Ausmaß und die Form der väterlichen Beteiligung an der Kinderbetreuung. Ein wesentlicher Impuls für die empirische Väterforschung, insbesondere für eine die geschlechtliche Dimension von Vaterschaft thematisierende Forschung, ist von der Einführung des Bundeselterngeld- und Elternzeitgesetzes (BEEG) im Jahr 2007 ausgegangen. Die politische Intention war und ist u. a. einen finanziellen Anreiz für Väter zu schaffen, sich an der Elternzeit zu beteiligen. Seit der Einführung des Gesetzes ist eine deutliche Zunahme von Studien zum väterlichen Engagement in der Familie generell und zur Elternzeitnahme von Vätern im Besonderen zu verzeichnen (z. B. Ehnis 2009; Pfahl und Reuyß 2009; Behnke 2012; Possinger 2013; Trappe 2013; Peukert 2015). Noch 2005 konnte die Zeitschrift für Familienforschung mit einem Themenheft Männer das vernachlässigte Geschlecht in der Familienforschung (Tölke und Hank 2005) erscheinen. Eine deutlich längere Tradition hat die Forschung zu Vaterschaft vor allem in den skandinavischen Ländern, in denen allerdings auch die familienpolitische Adressierung von Vätern bereits in den 1970er-Jahren begonnen hat.

5 Vaterschaft: familiale Geschlechterordnung im Fokus 5 4 Forschungsfelder und Befunde aus der sozialwissenschaftlichen Väterforschung Dementsprechend weist die Väterforschung inzwischen ein breites Spektrum von Themen auf. Dazu gehören, ohne Anspruch auf Vollständigkeit zu erheben: Vaterschaftsdiskurse und -konzepte, mediale Repräsentationen von Vaterschaft, Vaterschaftspraxen, Zeitverwendung von Vätern, alleinerziehende Väter, Väterrechtsbewegung, Vater-Kind-Beziehung, Kinderwunsch von Vätern, Vereinbarkeit von Beruf und Familie u. v. m. (für einen Überblick: Mühling und Rost 2007b; Oechsle et al. 2012). Aus geschlechtersoziologischer Perspektive erscheinen insbesondere die im Folgenden skizzierten Fragestellungen als bedeutsam. Sie stehen im Fokus einer an der Kategorie Geschlecht ausgerichteten Väterforschung. 4.1 Vaterschaft und Care Ein zentrales Feld der Geschlechterforschung ist nach wie vor die Frage nach der Grenzziehung zwischen männlicher Erwerbsarbeit und weiblicher Sorgearbeit und damit eng verknüpft die Frage der Verteilung von Positionen, Aufgaben und Tätigkeiten von Vater und Mutter innerhalb und außerhalb der Familie (einführend: Aulenbacher et al. 2015). Diese bis dato als relativ stabil erlebte Grenze gerät ins Wanken. Dies fordert insbesondere das Modell des männlichen Haupternährers der Familie heraus (Koppetsch und Speck 2015; Lengersdorf und Meuser 2010). Im internationalen Vergleich wird deutlich, dass die Bedeutung, die dem Ernährermodell zukommt, in Abhängigkeit vom jeweils dominanten wohlfahrtsstaatlichen Regime steht (Blossfeld und Drobnič 2001). Insbesondere in den skandinavischen Ländern bestimmt es die Familienstrukturen in geringerem Maße als in Deutschland (Mellström 2007) wobei sich auch in Deutschland Unterschiede zeigen, da Ostund Westdeutschland im Hinblick auf partnerschaftliche und familiale Arrangements in unterschiedlichen Traditionen stehen (Behnke et al. 2013). Auch scheint die jeweilige familiale Geschlechterordnung bedeutsam zu sein. Das väterliche Engagement ist höher in Ländern mit einem Dual Earner/Dual Career Regime, wie es in den skandinavischen Ländern vorherrscht, als in einem Male Breadwinner Regime wie in Spanien, Griechenland oder Portugal (Nordenmark 2016). Die Veränderungen betreffen aber nicht nur die Position des Vaters als Ernährer der Familie. Umfragestudien zeigen, dass davon auch das Vaterbild und die Haltung des Vaters erfasst werden: Deutsche Väter äußern ein starkes Interesse, an der Betreuung ihrer Kinder teilzuhaben (Gille 2009; Zerle und Krok 2009). Studien zur zeitlichen Verteilung des väterlichen Engagements in der Familie weisen darauf hin, dass Väter Zeit für die Familie vor allem am Wochenende aufbringen (Döge 2006, S. 82; Grunow 2007, S. 63; Zerle und Keddi 2011, S. 63). Dies zeigt, wie das gewachsene Interesse an den fürsorglichen Aspekten von Vaterschaft mit der fortbestehenden Verpflichtung auf die Ernährerrolle zu vereinbaren versucht wird.

6 6 C. Behnke et al. 4.2 Väter und Elternzeit Der Boom der Väterforschung ist sowohl in Deutschland als auch international nicht unerheblich durch eine familienpolitische Adressierung von Vätern in Gang gesetzt worden. Insbesondere die inzwischen in vielen Ländern existierenden rechtlichen Regelungen zu väterlicher Elternzeitnahme stehen gegenwärtig im Zentrum einer Forschung, die Vaterschaft im Rahmen der Kategorie Geschlecht thematisiert. Die Existenz eines rechtlich verbürgten Anspruchs auf Elternzeit scheint ein wichtiger Faktor für eine (stärkere) Involvierung des Vaters in Familienarbeit und Kinderbetreuung zu sein (Meil 2013, S. 568). Allerdings impliziert väterliche Elternzeitnahme nicht zwangsläufig eine egalitäre Arbeitsteilung zwischen den Eltern. Sie erfolgt oft auch im Rahmen traditioneller Muster der Arbeitsteilung (Possinger 2013, S ). Einen entscheidenden Einfluss darauf, ob die väterliche Elternzeitnahme das intrafamiliale Geschlechterarrangement verändert, haben die Geschlechterideologien der Eltern, die in den meisten Familien von einer hegemony of mothercare (Lammi-Taskula 2008, S. 145) bestimmt sind. Über das Maß und die Art, in der Väter in Sorgearbeiten involviert sind, entscheiden nicht die Väter alleine, dies wird im Paar ausgehandelt. Darüber gibt es noch wenig empirisch fundiertes Wissen (McKay und Doucet 2010; Schmidt et al. 2015). 4.3 Vaterschaft im Machtfeld von Familie und Partnerschaft Vaterschaft steht in einem relationalen Verhältnis zu Mutterschaft, Männern und Frauen werden qua Geschlecht differente Kompetenzen und Fähigkeiten im Umgang mit Kindern zugesprochen. Vor diesem Hintergrund weisen Untersuchungen auf das Phänomen des Vaters als secondary caregiver (Lupton und Barclay 1997) hin. Der Vater wird zum Juniorpartner der Mutter. In eine ähnliche Richtung weist auch der Befund des maternal gatekeeping (Gaunt 2008), das als nicht zwingend intentional zu deutendes weibliches Bemühen verstanden werden kann, die Deutungshoheit in der Sphäre des Hauses zu wahren. Die tradierte geschlechtliche Arbeitsteilung erscheint vor diesem Hintergrund als natürlich und wird durch den Rekurs auf die weibliche Fähigkeit des Stillens und den hiermit verbundenen Diskurs zur Kindergesundheit noch weiter verstärkt (Ehnis 2009; McKay und Doucet 2010). Maternal Gatekeeping ist allerdings keine einseitige Strategie der Mütter. Bei der Mehrzahl auch der Paare, in denen der Vater an der Kinderbetreuung beteiligt ist, gibt es ein stillschweigendes Einverständnis, dass die Mutter über eine größere Kompetenz in Betreuungs- und Erziehungsfragen verfügt (Doucet 2006). Verbindet der Vater sein Engagement im Binnenraum der Familie allerdings mit dem Anspruch auf eigene Deutungsmacht, entstehen neue Konfliktlinien (Behnke und Meuser 2013). Der familiale Binnenraum wird so potenziell zu einem Ort der Verhandlung von geschlechtlichen Zuschreibungen und Geschlechterordnungen zwischen Männern und Frauen.

7 Vaterschaft: familiale Geschlechterordnung im Fokus Vaterschaft und Männlichkeit In dem Maße, in dem der familiale Binnenraum an Bedeutung für Vaterschaftskonzepte und -praxen gewinnt, stellt sich die Frage, inwiefern in diesen Entwicklungen auch eine abnehmende Bedeutung von Erwerbsarbeit für dominante Männlichkeitsmuster und eine Aufwertung des familialen Binnenraums als Ort der Herstellung von Männlichkeit erkennbar werden. Aus männlichkeitssoziologischer Perspektive interessieren daher gegenwärtig insbesondere die Ambivalenzen einer involvierten Vaterschaft (u. a. Meuser 2014; Crespi und Ruspini 2015). Väter, die in größerem Umfang und längerfristig ihre Kinder betreuen, sehen sich mit der Herausforderung konfrontiert, die Kompatibilität von Care und Männlichkeit zu bewerkstelligen. Die Strategien, dieser Herausforderung zu begegnen, bewegen sich zwischen einer Rahmung ihres familialen Engagements als Teil eines Bemühens um eine alternative Männlichkeit und einer Integration dieses Engagements in konventionelle Muster von Männlichkeit (Merla 2008, S. 127 f. (Kommentar: So entspricht es der zitierten Stelle). Hierbei handelt es sich nicht um einander ausschließende Strategien (Meuser 2014, S. 169). 5 Fazit Diskursiv ist der Vater in den Binnenraum der Familie zurückgekehrt, aus dem er sich im Verlauf des 19. Jahrhunderts mehr und mehr zurückgezogen hatte. Inwiefern allerdings die unterschiedlich starke Übernahme von Familienarbeiten durch den Mann geeignet ist, Geschlechtergleichheit und Geschlechtergerechtigkeit voranzutreiben, kann nicht so einfach beantwortet werden. Das Tätigsein des Mannes im traditionellen Einfluss- und Kompetenzbereich der Frau ist auch geeignet, für neue Konfliktlinien zu sorgen. Dies ist eine weitere Dimension der Ambivalenzen einer involvierten Vaterschaft. Anders als die an die Rückkehr des Vaters geknüpften Egalitätserwartungen ist das darin liegende Spannungspotenzial allerdings noch wenig in der Väterforschung thematisiert worden. Literatur Aulenbacher, Brigitte, Birgit Riegraf, und Susanne Völker Feministische Kapitalismuskritik. Münster: Westfälisches Dampfboot. Behnke, Cornelia Partnerschaftliche Arrangements und väterliche Praxis in Ost- und Westdeutschland. Paare erzählen. Opladen: Verlag Barbara Budrich. Behnke, Cornelia, und Michael Meuser Aktive Vaterschaft. Geschlechterkonflikte und Männlichkeitsbilder in biographischen Paarinterviews. In Dokumentarische Methode. Grundlagen, Entwicklungen, Anwendungen, Hrsg. Peter Loos, Arnd-Michael Nohl, Aglaja Przyborski und Burkhard Schäffer, Opladen: Verlag Barbara Budrich. Behnke, Cornelia, Diana Lengersdorf, und Michael Meuser Egalitätsansprüche vs. Selbstverständlichkeiten: Unterschiedliche Rahmungen väterlichen Engagements bei Paaren aus den westlichen und den östlichen Bundesländern. In GENDER. Zeitschrift für Geschlecht, Kultur

8 8 C. Behnke et al. und Gesellschaft, 2. Sonderband, Hrsg. Alessandra Rusconi, Christine Wimbauer, Mona Motakef, Beate Kortendiek und Peter A. Berger, Opladen: Verlag Barbara Budrich. Blossfeld, Hans-Peter, und Sonja Drobnič Careers of couples in contemporary societies: From male-breadwinner to dual-earner families. Oxford: Oxford University Press. Bullinger, Hermann Wenn Männer Väter werden. Reinbek bei Hamburg: Rowohlt. Crespi, Isabella, und Elisabetta Ruspini Transition to fatherhood: New perspectives in the global context of changing menʼs identities. International Review of Sociology 25(3): Döge, Peter Männer Paschas und Nestflüchter? Zeitverwendung von Männern in der Bundesrepublik Deutschland. Opladen: Verlag Barbara Budrich. Doucet, Andrea Do men mother? Fathering, care, and domestic responsibility. Toronto/ Buffalo/London: University of Toronto Press. Ehnis, Patrick Väter und Erziehungszeiten: Politische, kulturelle und subjektive Bedingungen für mehr Engagement in der Familie. Salzbach/Ts.: Ulrike Helmer. Gaunt, Ruth Maternal gatekeeping. Antecedents and consequences. Journal of Family Issues 29: Gille, Martina Familien- und Lebensmodelle junger Männer. In Vaterwerden und Vatersein heute. Neue Wege neue Chancen! Hrsg. Karin Jurczyk und Andreas Lange, Gütersloh: Verlag Bertelsmann Stiftung. Grunow, Daniela Wandel der Geschlechterrollen und Väterhandeln im Alltag. In Väter im Blickpunkt. Perspektiven der Familienforschung, Hrsg. Tanja Mühling und Harald Rost, Opladen: Verlag Barbara Budrich. Haas, Linda, und Philip C. Hwang The impact of taking parental leave on fathers participation in childcare and relationships with children: Lessons from Sweden. Community, Work & Family 11: Hausen, Karin eine Ulme für das schwankende Efeu. Ehepaare im deutschen Bildungsbürgertum. Ideale und Wirklichkeiten im späten 18. und 19. Jahrhundert. In Bürgerinnen und Bürger: Geschlechterverhältnisse im 19. Jahrhundert, Hrsg. Ute Frevert, Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht. Johansson, Thomas The construction of the new father. How middle-class men become present fathers. International Review of Modern Sociology 37: Koppetsch, Cornelia, und Sarah Speck Wenn der Mann kein Ernährer mehr ist. Geschlechterkonflikte in Krisenzeiten. Berlin: Suhrkamp. Lammi-Taskula, Johanna Doing fatherhood: Understanding the gendered use of parental leave in Finland. Fathering 6(2): Lengersdorf, Diana, und Michael Meuser Wandel von Arbeit Wandel von Männlichkeiten. Österreichische Zeitschrift für Soziologie 35(2): Lewis, Robert A., und Robert E. Salt Men in families. Beverly Hills: Sage. Lupton, Deborah, und Lexley Barclay Constructing fatherhood. Discourses and experiences. London: Sage. Martschukat, Jürgen, und Olaf Stieglitz Es ist ein Junge!. Einführung in die Geschichte der Männlichkeiten in der Neuzeit. Tübingen: edition diskord. McKay, Lindsey, und Andrea Doucet Without Taking Away Her Leave : A Canadian Case Study of Couplesʼ decisions on fathersʼ use of paid parental leave. Fathering 8(3): Meil, Gerardo European menʼs use of parental leave and their involvement in child care and housework. Journal of Comparative Family Studies 44: Mellström, Ulf The intersection of gender, race and cultural boundaries, or why is computer science in Malaysia dominated by women? Social Studies of Science 39: Merla, Laura Determinants, costs, and meanings of Belgian stay-at-home fathers. An international comparison. Fathering 6: Meuser, Michael Vom Ernährer der Familie zum involvierten Vater. Zur ambivalenten Modernisierung von Männlichkeit. figurationen. gender literatur kultur 6(2): Meuser, Michael Care und Männlichkeit in modernen Gesellschaften Grundlegende Überlegungen illustriert am Beispiel involvierter Vaterschaft. In Sorge: Arbeit, Verhältnisse,

9 Vaterschaft: familiale Geschlechterordnung im Fokus 9 Regime. Soziale Welt, Sonderband 20, Hrsg. Brigitte Aulenbacher, Birgit Riegraf und Hildegard Theobald, Baden-Baden: Nomos. Mühling, Tanja, und Harald Rost. 2007a. Einleitung. In Väter im Blickpunkt. Perspektiven der Familienforschung, Hrsg. Tanja Mühling und Harald Rost, Opladen: Verlag Barbara Budrich. Mühling, Tanja, und Harald Rost. 2007b. Väter im Blickpunkt. Perspektiven der Familienforschung. Opladen: Verlag Barbara Budrich. Nordenmark, Mikael Gender Regime, Attitudes towards Childcare and Actual Involvement in Childcare among Fathers. In Fatherhood in the Nordic Welfare States. Comparing care policies and practice, Hrsg. Guony Eydal und Tine Rostgaard, Bristol: Policy Press. Oechsle, Mechtild, Ursula Müller, und Sabine Hess Fatherhood in late modernity. Cultural images, social practices, structural frames. Opladen: Verlag Barbara Budrich. Peukert, Almut Aushandlungen von Paaren zur Elternzeit. Arbeitsteilung unter neuen Vorzeichen? Wiesbaden: Springer VS. Pfahl, Svenja, und Stefan Reuyß Das neue Elterngeld Erfahrungen und betriebliche Nutzungsbedingungen von Vätern. In Gender, Familie und Beruf, 239. Hans-Böckler-Stiftung: Düsseldorf. Possinger, Johanna Vaterschaft im Spannungsfeld von Erwerbs- und Familienleben. Neuen Vätern auf der Spur. Wiesbaden: Springer VS. Schmidt, Heinrich Richard Hausväter vor Gericht. Der Patriarchalismus als zweischneidiges Schwert. In Hausväter, Priester und Kastraten, Hrsg. Martin Dinges, Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht. Schmidt, Eva-Maria, Irene Rieder, Ulrike Zartler, Cornelia Schadler, und Rudolf Richter Parental constructions of masculinity at the transition to parenthood: The division of parental leave among Austrian couples. International Review of Sociology 25(3): Schütze, Yvonne Mutterliebe Vaterliebe. Elternrollen in der bürgerlichen Familie des 19. Jahrhunderts. In Bürgerinnen und Bürger: Geschlechterverhältnisse im 19. Jahrhundert, Hrsg. Ute Frevert, Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht. Thomas, Jan E., und Ingegerd Hildingsson Whoʼs bathing the baby? The division of domestic labour in Sweden. Journal of Family Studies 15: Tölke, Angelika, und Karsten Hank Männer Das vernachlässigte Geschlecht in der Familienforschung. Zeitschrift für Familienforschung, Sonderheft 4. Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften. Trappe, Heike Väterzeit das Elterngeld als Beschleuniger von Gleichstellung? Zeitschrift für Familienforschung 25: Trepp, Anne-Charlott Männerwelten privat: Vaterschaft im späten 18. und beginnenden 19. Jahrhundert. In Männergeschichte Geschlechtergeschichte. Männlichkeit im Wandel der Moderne, Hrsg. Thomas Kühne, Frankfurt a. M.: Campus. Zerle, Claudia, und Barbara Keddi Doing care im Alltag Vollzeit erwerbstätiger Mütter und Väter. Aktuelle Befunde aus AID:A. GENDER. Zeitschrift für Geschlecht, Kultur und Gesellschaft 3(3): Zerle, Claudia, und Isabelle Krok Null Bock auf Familie!? Schwierige Wege junger Männer in die Vaterschaft. In Vaterwerden und Vatersein heute. Neue Wege neue Chancen! Hrsg. Karin Jurczyk und Andreas Lange, Gütersloh: Verlag Bertelsmann Stiftung.

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