Berufliche Mobilität und Familie
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- Frieder Meinhardt
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1 Berufliche Mobilität und Familie Die Studie Job Mobilities and Family Lives in Europe 6. September 2010 in Berlin Katharina Becker Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung
2 Gliederung Informationen über das Projekt Ausgewählte Ergebnisse Wie mobil sind die Deutschen? In welchen Formen sind die Erwerbstätigen mobil? Wer ist mobil? Wie hängen Mobilität und Familie zusammen? Fazit Empfehlungen
3 Das Projekt Job Mobilities and Family Lives in Europe Gegenstand ist die beruflich bedingte Mobilität: Mobilität aus beruflichen Gründen über große Distanzen und/oder längere Zeiträume hinweg. Die Studie wurde in 6 europäischen Ländern durchgeführt: in Frankreich, Deutschland, Spanien, Polen, Belgien und der Schweiz; befragt wurden 7220 Menschen von 25 bis 54 Jahren Die 3 leitenden Fragestellungen waren: die Verbreitung und Vielfalt die Ursachen und Begleitumstände die Konsequenzen (z.b. im Hinblick auf Familie, subjektives Wohlbefinden und Beruf) beruflich bedingter Mobilität
4 Welche Formen beruflicher Mobilität wurden berücksichtigt? Fernpendler: Personen, die zwischen Wohn- und Arbeitsstelle (von Tür zu Tür) mindestens zwei Stunden Fahrtzeit benötigen, an mindestens drei Tagen pro Arbeitswoche. (7% der erwerbstätigen Wohnbevölkerung im Alter von Jahren) Übernachter: Personen, die innerhalb der letzten 12 Monate mindestens 60 Nächte aus beruflichen Gründen außer Haus verbracht haben. (5%). Umzugsmobile: Personen, die aus beruflichen Gründen innerhalb der letzten 3 Jahre über mindestens 50km hinweg umgezogen sind (innerhalb eines Landes oder über Landesgrenzen). (4%) Multi-Mobile: Personen, die in mindestens zwei der Formen mobil sind. (3%) 19% der erwerbstätigen Wohnbevölkerung im Alter von Jahren in Deutschland sind mobil.
5 In welchen Formen sind Erwerbstätige mobil? 45% 40% 35% 37% 41% Deutschland EU6 30% 28% 27% 25% 20% 22% 20% 15% 10% 5% 13% 13% 0% Fernpendler Übernachter Umzugsmobile Multi-Mobile Quelle: JobMob and FamLives 2008; gewichtete Daten; Deutschland (D) n= 401; nach Bevölkerungsanteilen gewichteter Durchschnitt der Länder (EU6) n= 1289
6 Wer ist mobil? Mobilität, Geschlecht, Erwerbsumfang 30% D EU6 25% 20% 22% 24% 24% 18% Männer Frauen 20% 20% 18% 15% 10% 11% 13% 10% 12% 15% 5% 0% insges.erwerbstätige Vollzeit-erwerbst. insges.erwerbstätige Vollzeit-erwerbst. Quelle: JobMob and FamLives 2008; gewichtete Daten; EU6: nach Bevölkerungsanteilen gewichteter Durchschnitt der Länder, bezogen auf die Wohnbevölkerung
7 Mobile Frauen und Männer in verschiedenen Lebensformen 40% 35% 34% Mobile Männer Mobile Frauen 30% 25% 22% 27% 26% 23% 20% 15% 10% 5% 13% 11% 6% 0% kinderlose Singles Kinderlose mit Partner Alleinerziehende mit Partner und Kindern Quelle: Silvia Ruppenthal/Detlev Lück 2009: Jeder fünfte Erwerbstätige ist aus beruflichen Gründen mobil. Berufsbedingte räumliche Mobilität im Vergleich. Informationsdienst Soziale Indikatoren (ISI), 42. Mannheim: Gesis.
8 Mobilität, Geschlecht und Familie Männer sind nicht per se mobiler als Frauen. Unter Berücksichtigung der Lebensform verändern sich die Anteile. Die Lebensform hat für Männer keinen so großen Einfluss auf ihre Mobilität wie für Frauen. Zur Familienplanung: Von den Erwerbstätigen geben 8% der Menschen ohne Mobilitätserfahrungen an, weniger Kinder als geplant zu haben, bei den derzeit Mobilen sind es 13%. Größer ist die Differenz bei der Frage, ob die Kinder später kamen, als geplant war (9% vs. 18%). Die Zusammenhänge von Familie und Mobilität wirken in beide Richtungen! Man kann, insbesondere für Frauen/Mütter, von einem Vereinbarkeitsproblem sprechen.
9 Fazit Nahezu jede/r fünfte Erwerbstätige in Deutschland ist aktuell mobil; jede/r zweite ist mobil oder hat zumindest in der Vergangenheit Erfahrungen mit beruflich bedingter Mobilität gesammelt. Jüngere Erwerbstätige sind mobiler als ältere. Mobilität nimmt höheren Bildungsabschlüssen zu. Männer sind mobiler als Frauen. Die Unterschiede nehmen jedoch mit steigendem Erwerbsumfang ab; für Frauen variiert Mobilität in höherem Umfang in Abhängigkeit ihrer Lebensform, es gibt ein größeres Vereinbarkeitsproblem mit Familie. Mobilität begünstigt tendenziell traditionelle Arbeitsarrangements. Mobilität hat in den vergangen zwei bis drei Jahrzehnten zugenommen.
10 Empfehlungen Mit der zunehmenden Mobilität sind vielfältige Herausforderungen verbunden: Politik muss sich an allen Erscheinungsformen orientieren. Es müssen, (auch seitens der Arbeitgeber) geeignete Maßnahmen entwickelt werden, z.b.: Formen finanziellen Ausgleichs, Ausbau der Infrastruktur (Verkehrsnetze), Ausbau öffentlicher Kinderbetreuung zur besseren Vereinbarkeit von Mobilität und Elternschaft, Verzicht auf unnötige Mobilitätsanforderungen, Einräumen flexibler(er) Arbeitszeiten oder gelegentlicher Heimarbeit.
11 Weitere Informationen Norbert F. Schneider / Gerardo Meil (eds.) 2008: Mobile Living Across Europe I. Relevance and Diversity of Job-Related Spatial Mobility in Six European Countries. Opladen/Farmington Hills: Barbara Budrich Publishers. Norbert F. Schneider / Beate Collet (eds.) 2010: Mobile Living Across Europe II. Causes and Consequences of Job-Related Spatial Mobility in Cross-National Perspective. Opladen: Barbara Budrich Publishers. Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!
12 Für weitere Informationen wenden Sie sich bitte an Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung Friedrich-Ebert-Allee Wiesbaden Tel.: Fax:
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