VON NEUEN VÄTERN UND SUPERMÜTTERN
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- Christel Biermann
- vor 7 Jahren
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1 Prof. Dr. Johanna Possinger VON NEUEN VÄTERN UND SUPERMÜTTERN Eine Herausforderung für Familien, Politik und Unternehmen
2 Agenda 1. Wünsche von Eltern und ihre Realität 2. Lücke Wunsch und Wirklichkeit 3. Konsequenzen für den Familienalltag 4. Handlungsbedarfe
3 Starker Wunsch nach Partnerschaftlichkeit 60% der Eltern mit Kindern U3 wünschen sich, dass beide Eltern im gleichem Umfang erwerbstätig sind und sich gleichermaßen um Haushalt und Familie kümmern (Müller/Neumann/Wrohlich 2013) Leitbild neuer aktiver Vaterschaft ist bei 79% der Männer zwischen 20 und 39 Jahren vorherrschend (BIB 2013)
4 Leitbild neuer Vater nach Bildungsabschluss Ein Vater sollte genauso stark in die Erziehung und Pflege eines Kindes einbezogen sein, wie eine Mutter (Zustimmungen in %) Hauptschule 55,3% 25,2% 13,8% 5,7% Mittlere Reife 50,6% 29,2% 15,7% 1,8% (Fach)Abitur 49,8% 32,8% 11,6% 4,4% 11,4% 18,7% 18,7% 8,1% 19,5% 23,6% 5,7% 8,4% 2,6% 5,9% 11,7% 18,4% 8,8% 11,1% 19,0% 16,0% 40,4% 52,0% Stimmt voll und ganz zu Stimmt überhaupt nicht Datenquelle: DJI AID:A-II, Li/Zerle-Elsäßer 2015
5 Arbeitszeitwünsche von Vätern 60,0% 50,0% 40,0% Vollzeitnahes Arbeiten 40,9% 30,0% 20,0% 10,0% 0,0% 20,5% 19,4% 7,1% 2,9% 3,1% 3,6% 2,4% 0h - 20h 21h - 25h 26h - 30h 31h - 35h 36h - 40h 41h - 45h 46h - 50h 51h+ Gewünschte Arbeitszeit Quelle: AID:A II in Li/Zerle-Elsäßer/ Entleitner-Phleps/ Schier (2015)
6 Arbeitszeitrealität von Vätern 60,0% 50,0% 40,0% 40,9% 37,0% Überlange Vollzeit 30,0% 20,0% 10,0% 0,0% 20,5% 19,4% 22,0% 17,3% 12,9% 7,1% 3,6% 2,9% 0,6% 2,4% 4,1% 3,1% 3,6% 2,4% 0h - 20h 21h - 25h 26h - 30h 31h - 35h 36h - 40h 41h - 45h 46h - 50h 51h+ Gewünschte Arbeitszeit Tatsächliche Arbeitszeit Quelle: AID:A II in Li/Zerle-Elsäßer/ Entleitner-Phleps/ Schier (2015)
7 Väter arbeiten mehr als Kinderlose Wochenarbeitszeit von Männern mit und ohne Kinder Quelle: Bujard (2015); Mikrozensus
8 Ernährer-Zuverdienerin-Modell Quelle: AID:A II in Li/Zerle-Elsäßer/ Entleitner-Phleps/ Schier (2015)
9 Nutzung der Vätermonate 34,2 % der Väter nutzen das Elterngeld (Statistisches Bundesamt 2016) Spitzenreiter Bayern und Sachsen 80% aber nur für 2 Monate 45% sehen Elterngeld als Karrierekiller Quelle: Statistisches Bundesamt 2016
10 Ökonomische Hürden Geschlechtliche Einkommensunterschiede schon vor der Geburt Verschärfen sich durch Teilzeitstelle der Mutter nach Geburt eines Kindes Steuerliche Anreize für traditionelle Modelle der Arbeitsteilung
11 Hindernis Arbeitgeber Steigender Leistungs- und Zeitdruck Anwesenheitskultur Verfügbarkeitskult Entgrenzung von Arbeit Norm der traditionellen Männlichkeit
12 Arbeitsteilung Kinderbetreuung Quelle: Gerum/Zerle 2015
13 Konsequenzen für den Familienalltag Dreifachbelastung Mütter Schuldgefühle Väter 54% haben zu wenig Zeit für Familie (Forsa 2013) Keine Zeit für Partnerschaft Keine Zeit für Erholung Erschöpfungskrankheiten Quelle: Danielle Guenther Photography
14 Väterfreundliche Unternehmen? Auch hier Lücke zwischen Wunsch und Wirklichkeit Quelle: Erfolgsfaktor Familie: Einschätzungen von Personalverantwortlichen zur Väterorientierung in deutschen Unternehmen, 2014.
15 Handlungsbedarfe Arbeitgeber 1. Familienbewusste Maßnahmen implementieren Am Sorgebedarf orientierte Arbeitszeiten Mobiles Arbeiten Festgelegte Familienzeiten Befristete Teilzeitmodelle Mehr Vollzeit light (30-35h) Kommunikationsstrategien mit Männern entwickeln
16 Handlungsbedarfe Arbeitgeber 2. Familienbewusste Kultur leben Ergebnis- statt Präsenzkultur Anreize für familienbewusste MA-Leitung z.b. in Führungskräftebeurteilung Zahlen, Fakten und Vorbilder kommunizieren Kollegiale Beratung von Vätern für Väter Hinterfragung starrer Karrierewege: Karriere auch nach 45
17 Was kann die Politik tun? 1. Steuerliche Anreize für partnerschaftliche Vereinbarkeit 2. Verlängerung Partnermonate im Elterngeld 3. Förderung von Quantität und Qualität der Kindertagesbetreuung im Ganztag 4. Befristete Teilzeitmodelle 5. Familienarbeitszeit Stunden und Familiengeld
18 Ich freue mich auf Ihre Fragen Kontakt: Prof. Dr. Johanna Possinger Evangelische Hochschule Ludwigsburg
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