Frauen in Arbeit!? Viel erreicht, vieles offen
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- Krista Schmid
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1 Frauen in Arbeit!? Viel erreicht, vieles offen
2 Frauen in Arbeit!? Viel erreicht, vieles offen Prof. Dr. Miriam Beblo Universität Hamburg Viel erreicht, vieles offen, Stellschrauben Zusammenhänge
3 Viel erreicht 3
4 Viel erreicht: Erwerbstätigenquote Frauen Männer Quelle: Destatis 2012, eigene Darstellung 4
5 Viel erreicht: Erwerbstätigenquote 5
6 Viel erreicht: Schulabschlüsse 6
7 Viel erreicht: Schulbesuche Quelle: Anteil der Schülerinnen nach Schulart, Destatis
8 Etwas erreicht: Vorstände in den Top-200-Unternehmen 8
9 Etwas erreicht: Frauenanteil in Aufsichtsräten und Vorständen 9
10 vieles offen 10
11 Vieles offen: Was ist Arbeit? 11
12 Vieles offen: auch unbezahlte Arbeit Quelle: Zeitbudgeterhebung, Statistisches Bundesamt 12
13 Vieles offen: Teilzeitarbeit Beblo
14 Vieles offen: Berufe 4 Mio. 6 Mio. Quelle: BPB (2013): Datenreport 2013: Ein Sozialbericht für die Bundesrepublik Deutschland:123 14
15 Vieles offen: Stundenlöhne 30,0% Deutschland (insgesamt) Früheres Bundesgebiet Neue Länder Verdienstabstand in Prozent 25,0% 20,0% 15,0% 10,0% 24% 24% 24% 24% 24% 24% 24% 23% 23% 23% 23% 23% 23% 22% 22% 22% 22% 22% 9% 8% 8% 7% 7% 6% 6% 6% 6% 5,0% 0,0% Quelle: Statista, basierend auf Daten der Verdienststrukturerhebung, Statistisches Bundesamt 15
16 Zusammenhänge 16
17 Zusammenhänge Berufseinstieg Asymmetrische berufliche Weiterentwicklung Lohnunterschiede Arbeitsteilung und Spezialisierung im Haushalt Beblo
18 Zusammenhänge Berufs(wieder)einstieg Asymmetrische berufliche Weiterentwicklung Lohnunterschiede Arbeitsteilung und Spezialisierung im Haushalt Beblo
19 Zusammenhänge Beblo
20 Zusammenhänge Beblo 2016 Quelle: Institut der deutschen Wirtschaft
21 Stellschrauben 21
22 Stellschrauben 1. Ex-post : Nachträgliche Korrektur des wirtschaftlichen Ungleichgewichts zwischen Frauen und Männern 2. Ex-ante : Entgegenwirken einer asymmetrischen Entwicklung im Vorhinein Beblo
23 Stellschrauben-Ansatzpunkte Berufs(wieder)einstieg Asymmetrische berufliche Weiterentwicklung Lohnunterschiede Arbeitsteilung und Spezialisierung im Haushalt Beblo
24 Stellschraube Elterngeld Regeln Einkommensabhängige Kompensationsleistung (Partnermonate) Seit 2015 Elterngeld Plus: Bei Teilzeitnutzung bis 28 Monate Wirkungen gemäß Programmevaluation (DIW Berlin) Erwerbsquote der Mütter im ersten Lebensjahr des Kindes: 6,3PP davon: 9,1PP Ost, 5,7PP West, 8,1PP Niedrigeinkommen Erwerbsquote der Mütter im zweiten Lebensjahr des Kindes: 6PP (Niedrigeinkommen) Väter in Elternzeit: Zwischen 8% (Soep u. FiD) 25% und Familienministerium); Ø 3,4 Monate Elternzeit-Väter betreuen ihre Kinder (7h 3h) Partnerinnen von Elternzeit-Vätern sind eher erwerbstätig (36% 17%) schnellerer Wiedereinstieg in die (Vollzeit-)Erwerbstätigkeit Beblo
25 Stellschraube Kinderbetreuung Regeln Bundesweiter Ausbau der Betreuungseinrichtungen Gesetzlicher Anspruch seit (3-Jährige) und (1-Jährige) Zusätzlich: Ausbau von Ganztagesschulen und Horte Wirkungen gemäß Programmevaluation (CESifo München) Kausaler positiver Effekt auf das Arbeitsangebot von Müttern, deren jüngstes Kind drei oder vier Jahre alt ist 10 PP Inanspruchnahme von öffentlicher Kinderbetreuung führt zu höherer Erwerbsquote der Mütter: 3,7 PP (in Westdeutschland) Beblo
26 Stellschraube Ganztagesbetreuung Regeln Seit 2003 intensiver bundesweiter Ausbau von Ganztagesschulen Zusätzlich Horte zur Nachmittagsbetreuung insb. in Ostdeutschland In Grundschulen häufig Konzept der offenen Ganztagesschule, bei dem keine Pflicht zur Teilnahme an der Ganztagesbetreuung besteht Wirkungen gemäß Programmevaluation (DIW Berlin) Frauenerwerbstätigkeit bei Ganztagesbetreuung 7,5 PP Mütter die vor Schuleintritt nicht erwerbstätig waren 11,4 PP Mütter die davor schon erwerbstätig waren 5,4 PP Zusätzlich: Arbeitszeit von bereits erwerbstätigen Müttern um durchschnittlich 2 ½ Wochenstunden erhöht Beblo
27 Stellschraube Ehegattensplitting Regeln Für verheiratete Paare Summe des zu versteuernden Einkommens wird ermittelt und zu gleichen Teilen auf die Ehepartner übertragen Steuerersparnis bei großen Einkommensunterschieden der Ehepartner Wirkungen gemäß Mikrosimulation (ZEW Mannheim) Partizipation von Frauen insgesamt 2,72 PP Ohne Kinder 2,32 PP, mit Kindern 2,24 PP Frauen mit Kindern arbeiten im Schnitt 0,49 Wochenstunden weniger, Männer (unabhängig von Kindern) 0,14 Wochenstunden mehr Vollzeitäquivalente bei Frauen und bei Männern Beblo
28 Stellschraube Wiedereinstieg Regeln Modellprogramm zur Förderung des beruflichen Wiedereinstiegs von Frauen (und Männern) nach Erwerbsunterbrechungen über 3 Jahren Voraussetzung: Berufs- oder Hochschulabschluss und nicht arbeitssuchend gemeldet (stille Reserve) Maßnahmen: Klärung von Kompetenzen und Familiensituation, Berufsorientierung, Vermittlung und Nachbereitung Wirkungen gemäß Programmevaluation (IAB Nürnberg) Mehr Teilnehmerinnen kurzfristig in Voll- und Teilzeitstellen Mittelfristig kein Unterschied mehr erkennbar Aber: Höheres Selbstwertgefühl und höhere Zufriedenheit unter den Teilnehmerinnen Beblo
29 Informelle Institutionen Regeln / Normen Staatssozialistische Prägung als Arbeiter-Arbeiterin-Paar in der DDR gegenüber Einverdiener-Hausfrauenmodell in der BRD Nachhaltig unterschiedliche Überzeugungen zur Erwerbsbeteiligung von Müttern in Ost- und Westdeutschland Wirkungen auf dem Arbeitsmarkt (Beblo/Görges 2014): Männer West Frauen West Differenz West (F-M) Männer Ost Frauen Ost Differenz Ost (F-M) Beblo
30 Fazit Viel erreicht, vieles offen, Stellschrauben Zusammenhänge Herzlichen Glückwunsch an BeFF!
31 Referenzen Beblo, Miriam und Christina Boll (2014), Ökonomische Analysen des Paarverhaltens aus der Lebensverlaufsperspektive und politische Implikationen, DIW-Vierteljahrshefte zur Wirtschaftsforschung 1/2014, Beblo, Miriam und Luise Görges (2014), Breaking down the wall between Nature and Nurture: An exploration of gendered work preferences in East and West Germany, WiSo-HH Working Paper 26, Universität Hamburg. Beblo, Miriam und Evelyn Korn (2015), Mütterliche Erwerbsbeteiligung eine Glaubensfrage?, Manuskript für den Band Wo steht die Familienpolitik?, in der Reihe Wirtschafts- und Sozialpolitik, Rolf G. Heinze, Werner Sesselmeier und Josef Schmid (Hg.), Nomos. sowie amtliche Statistiken sowie diverse Evaluationsstudien zur Wirkung familienpolitischer Leistungen Beblo
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