LLP/ERASMUS ERFAHRUNGS BERICHT
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- Ida Koenig
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1 LLP/ERASMUS 2012/13 Zeitraum: ganzes Jahr Gastland: Groß Britannien Gastuniversität: Exeter University Programm: Erasmus via Fachbereich 10 studierte Fächer an Gasthochschule: Deutsch, Englisch, Spanisch (* Angaben werden vor Veröffentlichung auf unserer Webseite gelöscht.) Datum: Juli 2013 LLP/ERASMUS ERFAHRUNGS BERICHT Vorbereitung (Planung, Organisation und Bewerbung bei der Gasthochschule) Ich studiere Englisch auf Lehramt und habe mich unteranderem deshalb dazu entschlossen, für ein Jahr nach England zu gehen. Die University of Exeter war meine erste Wahl. Zum Einen aufgrund des guten Platzes im University Ranking in Groß Britannien, zum Anderen wegen des großen Angebots an Sport und sonstigen Aktivitäten und auch die Lage und die Größe der Stadt haben meine Entscheidung beeinflusst. Die Planung und Organisation hat einige Zeit in Anspruch genommen, aber das Personal in Exeter ist sehr freundlich und hilfsbereit. Auf s bekommt man immer sehr schnell eine Antwort. Natürlich hatte ich in meinem vorläufigen Learning Agreement angegeben, dass ich gerne Englisch Kurse belegen würde, das hat letztendlich jedoch nicht geklappt bei keinem Erasmus Student. Angeblich waren keine Plätze mehr frei, die Vermutung war jedoch, dass die Uni das Niveau in den Kursen hoch halten möchte. Zuerst war ich etwas enttäuscht, dann aber doch froh, als ich von den Essays die mein Mitbewohner (Englischstudent) schreiben musste, hörte. Außerdem habe ich so die Möglichkeit genutzt Spanisch, mit dem Modern Language Center zu lernen, was wirklich Spaß gemacht hat. Das Learning Agreement ändert sich also sowieso noch einmal, deshalb sollte man sich hierüber vorher nicht allzu viele Gedanken machen. Der persönliche Tutor in Exeter ist bei der Erstellung des neuen Learning Agreements sehr hilfsbereit. Außerdem habe ich Englischkurse im INTO Center belegt. Diese sind viel Arbeit, aber haben letztendlich recht viel für die Sprache gebracht. Reading&Writing und Listening &Speaking- (man bekommt hierfür auch Credits) heißen die Kurse. Man muss sich im Vorhinein um noch nichts kümmern, dies kann man vor Ort in der ersten Woche tun. Am besten bietet es sich an von Frankfurt nach London zu fliegen (es gibt auch in Exeter einen Flughafen, wird aber von Ffm aus nicht angeflogen) und dann mit dem Zug oder Bus nach Exeter zu
2 fahren. (Mit dem Zug ca. 3,5h, mit dem Bus ca. 5h). Wichtig ist, dass man früh bucht, und entweder früh morgens oder spät abends, dann sind Bus und Bahn viel günstiger. Ich habe mir gleich am Anfang am Bahnhof (St. Davids Station) eine Railcard ausstellen lassen. Kostet 20Pfund und man bekommt auf jeden Fahrtpreis 25%. Das hat sich für mich wirklich gelohnt, obwohl ich eigentlich nur ein paarmal von London nach Exeter damit gefahren bin. (Und wenn ihr 3 Personen oder mehr seid, beim Karten kaufen im Bus und Zug nach einem Discount fragen) Das erste Mal bin ich nach London Heathrow geflogen und habe von da einen Meet&Greet Bus für Internationale Studenten genommen, den ich vorher über die Exeter Homepage gebucht habe. Das war relativ teuer (wie ich im Nachhinein feststellen muss) aber andererseits habe ich auch gleich dort meine zwei besten Freundinnen aus Exeter kennengelernt. Wir saßen im Bus neben einander, und haben uns spontan für den gleichen Abend zum Pizza essen im Old Firehouse verabredet. Dort gibt es wohl die beste und größte! Pizza in Exeter, allerdings immer erst ab 9Uhr. Bis dahin warten alle hungrigen Studenten mit einem Pint of Beer or Cider (in Devon hergestellt) in den sehr gemütlichen Räumen. Was sich außerdem als sehr nützlich erwiesen hat, ist das sogenannte Essential Pack (von ClickCampus), in dem eine Decke, Kissen, Bettbezüge, Handtücher, und sämtliche Küchenutensilien die man braucht, enthalten sind. Dieses Paket hatte ich im Vorhinein online bestellt und es stand bei meinem Einzug schon in meinem Zimmer! Sehr praktisch!! Will man dies nicht machen, bekommt man sehr günstige Küchenutensilien auch bei Wilkinson (in der Guildhall auf der Highstreet) oder bei Poundland (Sidwell Street) Erste Wochen, Formalitäten wie Einschreibung, Behördengänge etc. Ich bin an einem Samstagsabend angekommen. Die erste Woche war die sogenannte Fresher s Week, eine Willkommenswoche für alle neuen Studenten. In dieser Zeit muss man sein Learning Agreement mit seinem persönlichen Tutor besprechen, sich beim Health Center anmelden, und ein paar sonstige Organisatorischen Dinge erledigen. Hauptsächlich ist die Woche allerdings dazu da, erste Bekanntschaften zu knüpfen und bei Taster Sessions der verschiedenen Clubs und Societies teilzunehmen. Das Angebot an diesen ist wirklich toll. Am Ende der Woche gibt es dann eine große Fair auf der alle Clubs /Societies einen Stand haben zu dem man gehen kann und sich anmelden kann. Außerdem ist die Woche gut um die zahlreichen Pubs, Bars und Clubs kennenzulernen. Und natürlich den sehr schönen Campus zu erkunden. Damit man weiß, wo welche Veranstaltungen stattfinden gibt es eine App für Smartphones. In dieser App findet man auch Karte vom Campus, später seinen Stundenplan und sonstige nützliche Dinge. Wohnsituation und tipps, Job-Möglichkeiten
3 Ich habe lange überlegt, ob ich in einem Wohnheim, einem privaten Haus, oder vielleicht in einer Familie wohnen sollte. Da ich (falscherweise) dachte es wäre kompliziert ein Haus/Wohnung zu finden, habe ich mich für das Wohnheim entschieden. Ich kenne einige die sich gegen diese Option entschieden haben, da sie nicht nur mit Freshers zusammen leben wollten. Denn in England ist es üblich, dass alle 1st years in Halls (Wohnheimen) wohnen, und dann im zweiten Jahr mit ihren Freunden in ein Haus ziehen. Es war tatsächlich der Fall, dass die britischen Studenten in der Regel 1 bis 2 Jahr jünger waren als ich (22). Was mich aber gar nicht gestört hat. Im Gegenteil, in ein Wohnheim zu ziehen war die beste Entscheidung die ich treffen konnte. Ich hatte sehr, sehr viel Glück mit den Leuten, mit denen ich zusammen gewohnt habe und es sind sehr enge Freundschaften entstanden. Kurz nach dem ich die Zusage für Exeter bekommen habe, habe ich online meine drei Präferenzen für ein Wohnheimplatz angegeben. Und bin dann in das Wohnheim Lafrowda gekommen. Ein Block hier besteht aus 4 Wohnungen, in jeder Wohnung wohnen 12 Leute. Das klingt sehr viel. Hat aber einfach so viel Spaß gemacht. Es war immer was los. Hatte man da aber gerade keine Lust drauf, konnte man sich einfach in sein Zimmer zurückziehen. Die Leute waren zur Hälfte aus der UK, Hälfte International, davon die meisten Erasmus. Zum Central Campus musste ich nur 5min laufen, in die Innenstadt + Lebensmittel kaufen ca 15min. Die Lage ist also sehr gut. Lafrowda ist sehr social, es ist viel los, relativ viele Partys, St. German ist (was ich gehört habe) zum Beispiel etwas ruhiger. Einen Job zu finden hat sich als schwierig herausgestellt. Ich wollte eigentlich gerne arbeiten und habe mich bei einigen Pubs beworben, habe aber von keinem etwas gehört (was mir in Frankfurt noch nie passiert ist) auch von den anderen Erasmus Studenten hat keiner gearbeitet. Das Carreer Center der Uni hilft einem aber, wenn man dringend etwas sucht. Man kann sich dort anmelden und bekommt dann Job Angebote, auf die eigenen Interessen zugeschnitten, zu geschickt. Es bietet sich an vorher etwas zu sparen, da das Leben dort relativ teuer ist. Angeblich ist die Umgebung Exeter nach London wohl die teuerste Gegend in der UK. Studium an der Gasthochschule inkl. Bibliotheken und Fachbereichs-Infos Studium hat mir gut gefallen, es gibt kleine Seminargruppen und gute Betreuung. Alle duzen sich und sprechen sich mit Vornamen an. Was mir besonders gut gefallen hat ist, dass man immer persönliches Feedback auf Texte die man geschrieben hat, bekommt. So kann man sich wirklich schnell verbessern. Ich hatte das Gefühl, dass die Dozenten wirklich daran interessiert sind, dass man gut ist. Man muss allerdings auch recht viel für die Seminare vorbereiten und meist formative sowie assessed Essays während des Semesters schreiben. Da die einzelnen Seminare mehr Credits wert sind als ein Seminar in Ffm, hat man weniger Anwesenheitsstunden in der Woche. Dadurch hat man tatsächlich auch die Chance, alle Texte für die nächste Veranstaltung zu lesen und vorzubereiten.
4 Man muss sich um viel weniger selbst kümmern, bekommt für alles Erinnerungsmails Die Uni ist viel kleiner als in Ffm, was eigentlich auch ganz schön ist, weil man sowohl auf dem Campus als auch in der Stadt immer jemanden trifft, den man kennt. Auch die Bibliothek ist viel kleiner und weniger gut ausgestattet. Etwas befremdend ist am Anfang, dass Essen (auch Chips) und trinken nicht verboten ist. Auch wird relativ laut geredet. Wie oben schon gesagt, konnte ich keine Englischkurse belegen. Ich konnte stattdessen z.b. Geschichtskurse oder Sprachkurse belegen. Studentische Vergünstigungen, Transportmittel Oft bekommt man in Bekleidungsläden 10% Student Discount, wenn man danach fragt. Auch lohnt es sich eine Railcard für den Zug oder eine Bus Mitgliedskarte zu kaufen. Alltag und Freizeit: Sehenswürdigkeiten, Kurztrips, Restaurants, Kneipen, Kinos Da man wie oben schon erwähnt weniger Stunden in der Uni verbringt als normalerweise in Deutschland, hat man recht viel Zeit sich die Stadt und Umgebung anzuschauen. In Exmouth oder Sidmouth (leicht mit der Bahn zu erreichen) gibt es zum Beispiel schöne Strände. Auch Torquay ist ein schönes Ausflugsziel. Exeter liegt direkt am Nationalpark, der ist jedoch ohne Auto etwas schwieriger zu erreichen. Viele der Societies bieten aber Ausflüge oder Wanderungen. Tritt man der Erasmus Society bei, bietet diese Kurztrips nach zum Beispiel Liverpool, Edinburgh oder Newquay an. Es gibt ein Campus Kino, in dem etwas ältere Filme günstiger gezeigt werden, ansonsten gibt es in der Stadt drei weitere Kinos. Kneipen gibt es sehr viele. Mein Favorit ist das Old Firehouse, in dem es leckere Pizza und Cidre gibt. Auch das The Vic, Black Horse (besonders um Fußball zu schauen), The monkey suit und Pitcher und Piano (etwas schicker und moderner) sind schöne Kneipen. Die mainstream Clubs sind Arena und Timepiece, im Cavern und Cellar Door wird etwas alternativere Musik gespielt. Verglichen mit Frankfurter Preisen sind hier die Eintritts- und Getränkepreise ziemlich günstig. Ein sehr schönes Café ist Boston Tea Party, in einer Seitenstraße von der Highstreet gelegen. In Restaurants war ich nicht viel essen, da es relativ teuer ist. Man kann gut Indisch essen und es gibt auch die typischen Englischen Ketten, wie Wagga Mamma, Nando s und Pizza Express. Auch das Essen auf dem Campus ist recht teuer. Studentenleben Allgemein kann man sagen, dass das Studentenleben in Exeter großgeschrieben wird und sich im Grunde alles hierum dreht. Fast jeder Student lebt mit seinen Freunden direkt in Exeter und ist Teil
5 einer Society oder eines Clubs, mit dem man sich nachmittags trifft und abends feiern geht. Besonders beliebt sind Fancy Dress Parties, also Motto Parties. Mittwochs nachmittags hat man normalerweise keine Seminare, da diese Zeit für die Spiele der Sportclubs reserviert ist, bei denen man auch zuschauen kann, wenn man möchte, abends wird dann ins Timepiece zum Tanzen gegangen. Jeden Sonntagnachmittag gibt es ein Nettball-Fun-Tunier, zu dem man sich mit einer Mannschaft anmelden kann- macht sehr viel Spaß!! Die Geschäfte haben größtenteils (bis auf die Supermärkte) nur bis 17.30Uhr offen, dafür aber auch an Sonn-und Feiertagen. Auch die Clubs und Bars schließen bereits gegen 2Uhr, was aber auch gut ist, da viel unter der Woche ausgegangen wird - dann ist man am nächsten Morgen nicht so müde. Eine gute Alternative zu Sainsbury s und Tesco zum Lebensmitteleinkaufen ist Morrisons, der zwar etwas außerhalb liegt, aber eine tolle Auswahl hat und günstiger ist. Reisekosten/-Empfehlungen, Gepäcktipps, Diebstahlwarnung in bestimmten Ich habe 97Pfund pro Woche für das Wohnheim bezahlt, und noch einmal ca. 400Pfund pro Monat für Lebensmittel, Ausgehen, Surfen etc. (Das kann sicherlich auch gut weniger sein, wenn man nicht Surfen geht und weniger abends weggeht.) Allgemein wurde uns immer gesagt, dass Exeter eine sehr sichere Stadt ist und so habe ich es eigentlich auch erlebt. Dennoch sind im Laufe des Jahres viele Handys und Kameras verschwunden. Ich hatte eine extra Auslandskrankenversicherung noch hier in Deutschland abgeschlossen, was sich dann aber als umsonst herausgestellt hat, da alle Studenten über die Uni krankenversichert werden. (Geschieht in der Fresher s Week). Die Uni hat ein eigenes Health Center, zu dem man gehen kann wenn man krank ist, Physio Therapie oder sonstiges braucht. Persönliches Fazit (beste und ggf. schlechteste Erfahrung) Die zwei Terms, die ich in Exeter verbracht habe, waren einfach super!!! Ich habe so viele neue Freunde gefunden, neue Hobbies angefangen, mein Englisch sehr verbessert und rundum eine tolle Zeit verbracht. Ich würde jedem empfehlen offen zu sein und eine der vielen Societies beizutreten, da man so wirklich schnell Leute kennenlernt (besonders auch Engländer- die wirklich sehr offen, freundlich und interessiert sind) und sich mit der Uni verbunden fühlt.
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