Grundlagen und Voraussetzungen für die Förderung der Biodiversität im genutzten Wald

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1 Grundlagen und Voraussetzungen für die Förderung der Biodiversität im genutzten Wald Kurt Bollmann Eidg. Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft WSL ProSilva Schweiz, Mitgliederversammlung 2016 Grundlagen und Voraussetzungen für die Förderung der Biodiversität im genutzten Wald 1. Der konzeptionelle Rahmen für die Förderung der Waldbiodiversität 2. Die essentiellen Faktoren auf Bestandsebene 3. Kongruenz/Divergenz mit Dauerwaldsystem 4. Optimierungsvorschläge

2 Artenvielfalt im Schweizer Wald Der Schweizer Wald nimmt in seiner Fläche zu und er ist überdurchschnittlich artenreich Rund 42% der bekannten Arten leben im oder vom Wald (auf 31% der Landesfläche) Für artenreiche Gruppen wie Pilze, Flechten und Bockkäfer eine ausserordentliche Bedeutung (60 89%) Verantwortung und Chance Multifunktionalität Hauptfunktionen des Schweizer Waldes Quelle: LFI 4

3 0 Dominanz der Kulturlandschaft 100 Natur Einfluss Natur Einfluss Mensch Kultur Naturnaher Waldbau «Schutz durch Nutzung» NP / Naturwaldreservate (Prozessschutz) Sonderwaldreservate (Wiederherstellung) verändert nach Winter et al. 2010, Bollmann & Braunisch 2013 Leistungen des naturnahen Waldbaus Natur Einfluss Natur Einfluss Mensch Kultur Naturnaher Waldbau sichert den Wald - als typisches Landschaftselement - v.a. als relativ geschlossenen Hochwald - mit einen erheblichen Grad an Naturnähe auf grosser Fläche sichert nur selten den Lebensraum - von seltenen, gefährdeten Arten - von Arten des biologisch alten (Natur)Waldes und des lichten Waldes Bollmann 2011

4 Integration von Elementen des biologisch alten Waldes YG Pole wood Young timber Medium timber Old timber Mixed timber Old-growth stand Regeneration Zyklische Holznutzung Integration von Altholzbestände Totholz Seltene Waldhabitate Habitatbäume Schutz wichtiger Strukturen Wildtierkorridore.. Scherzinger 2006, Bollmann & Müller 2012 Waldnaturschutz und naturnaher Waldbau zyklische Holznutzung Scherzinger 1996

5 Die 10 Waldbiodiversitätsfaktoren Emberger et al Die 10 Waldbiodiversitätsfaktoren Emberger et al. 2013

6 Alt- und Totholz 20 30% der Waldfauna lebt vom oder im Totholz (Siitonen 2001) Totholz und Artenreichtum in der Schweiz Waldarten Anteil saproxylobionte Arten unter den Waldarten 57% Coleoptera 56% Macrofungi Anzahl Arten Bollmann

7 Totholzverteilung in der Schweiz Lachat et al Vollzugshilfe BAFU und Zielwerte Alt- und Totholz Totholz Jura, Mittelland, Südl. Alpen: 20 m³/ha Voralpen, Alpen: 25 m³/ha Habitatbäume 3 5 Bäume/ha Altholzinseln 2 3% Altholzinseln Naturwaldreservate 5% NWR

8 Besonders gefährdete Arten (Seibold et al. 2015) Arten der Tieflagen Arten der gross-dimensionierten Tothölzer Laubholzarten Megapenthes lugens Ceruchus chrysomelinus Lichtbedürftige Arten Dicerca berolinensis Eurythirea quercus Unterschiedliche Artengemeinschaften Fichte Hainbuche, Ahorn Ulyshen & Hanula 2009 Müller et al. 2015

9 Wiederholungsuntersuchung 1995/2011 Totholz (Naturwaldreservat) Käferarten WS-95-KPK-lieg. liegend WS-11-KPK-lieg. WS-95-KPK-steh. stehend WS-11-KPK-steh. WS-95-KPK-ges. gesamt WS-11-KPK-ges fm/0,8ha 1995 SO SO WS WS Anzahl Laubwald Nadelwald Quelle: BENSE (2012) Die 10 Waldbiodiversitätsfaktoren Emberger et al. 2013

10 Biologisch alte Bäume, Methusalems BHD 80 cm Waldtyp NWR [N/ha] LFI 3 [N/ha] Urwald [N/ha] Buchenwald 1,4 1, Nadelwald 3,6 2, ( 72cm) Andere Laubwälder 4,5 1, (Bialow.) Ø Wald Schweiz 1,5 Basierend auf Abteilungsdaten (Vollkluppierung) wo vorhanden (28 Reservate), in 7 NWR wurden KF-Daten verwendet, in 2 Stichproben. Foto: P. Rienth Heiri et al. 2012, SZF BHD und Mikrohabitatstrukturen % Bäume mit mind. einem Mikrohabitat Buche Tanne Foto: P. Rienth Emberger et al 2013, Larrieu & Cabanettes 2012

11 Dendro-Mikrohabitate im Urwald Dendro-Mikrohabitate N/ha % Bäume DHB [cm] 1. Totholz Astbruch Stammbruch Konsolenpilze Verletzung Riss Höhle Höhle mit Mull Hohler Stamm Total Commarmot et al Dendro-Mikrohabitate

12 Die 10 Waldbiodiversitätsfaktoren Emberger et al Natürliche Störungen

13 Störungsökologie Laubwald: kleinräumig Nadelwald: grossräumig NaWaRes Tariche SoWaRes Amden Lücken und Ökotone (Grenzlinien)

14 Innere und äussere Waldränder Wermelinger, Duelli et al Waldwiesenvögelchen, EN M. Dolek

15 Mikroklima und Totholz Lucanidae Platycerus caraboides Platycerus caprea Dorcus parallelipipedus Sinodendron cylindricum Ceruchus chrysomelinus* Cool Warm < 30 m 3 /ha m 3 /ha >70 m 3 /ha Lachat et al. 2012, Müller et al Mikroklima und Totholz Lucanidae Cool Warm Platycerus caraboides Prognostizierte Anzahl Arten Platycerus caprea Dorcus parallelipipedus Sinodendron cylindricum Ceruchus chrysomelinus* Mehr Totholz an beschatteten Standorten nötig! < 30 m 3 /ha m 3 /ha >70 m 3 /ha Totholzvolumen [m 3 ha -1 ] Lachat et al. 2012, Müller et al. 2014

16 Folgerungen Verbesserung der Naturschutzleistung im genutzten Wald möglich durch - Förderung der Baumartenvielfalt - Licht/Wärme-Management - Erhöhung des Bestandsalters / Umriebszeiten - Schonung des Altholzes - Förderung des Totholzes - Schaffen von Lücken und Ökotonen Nutzung und Pflege von komplexen, heterogenen Beständen Agee 1999, Scherzinger 1996, Puettmann et al. 2009, Bollmann 2011 Dauerwald

17 Würdigung des DW-Konzepts Ziele DW Standortökologie Förderung des individuellen Leistungspotenzials Ernte Elitebäume vor Wertoptimum Einzelstammnutzung, Intervalle 3-8 Jahre Verjüngung unter Schirm Natürlicher Ausleseprozess Förderung der Textur Hohe Vitalität und Stabilität Kongruenz mit Waldnaturschutz gross mässig bis gut mässig klein ~ mässig bis gut gut gering hohe Lebensraumkontinuität ± geschlossene, vorratsarme Hochwald geringe strukturelle Vielfalt und zeit./räuml. Diskontinuität Empfehlungen für integrative Naturschutzmassnahmen auf Betriebsebene Grundsatz «das Schlechte fällt zuerst» überdenken, vernichtet Habitatbaumanwärter! «Schutz trotz Nutzung» - 40 Z-Bäume pro ha, nur direkte Konkurrenten entfernen - Rest belassen - 10 H-Baumanwärter pro ha, Protzen oder Zwiesel fördern Anreicherung von Alt- und Totholz durch - Förderung starker Durchmesserklassen - Ausweisen und Fördern von Habitatbäumen (bereits bei der Durchforstung) - Belassen von Überhältern - Zopfen der Krone unterhalb des ersten grossen Astes - (partielles Ringeln oder Schaffen von Hochstümpfen) Mut zu Lücken und besonntes Totholz fördern Natürliche Störungen in Bewirtschaftung integrieren; wenn möglich Verzicht auf Räumung

18 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!

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