Schulinterner Lehrplan: Geographie Vereinbarungen für die Einführungsphase
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- Stephan Boer
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1 Schulinterner Lehrplan: Geographie Vereinbarungen für die Einführungsphase Stand: Rahmenbedingungen der fachlichen Arbeit Das Gymnasium der Gemeinde Kreuzau ist ein noch recht junges Gymnasium in einer Gemeinde im ländlichen Raum mit einem relativ großen Einzugsbereich im südlichen Teil des Kreises Düren, das in einem Schulzentrum gemeinsam mit einer Sekundarschule (im Aufbau) beheimatet ist. Als solche ist die Schule geprägt von einem engagierten Kollegium und einer auch in der Eltern- und Schülerschaft hohen Identifikation und vielfältigem Engagement. Die Schule will für alle an einer gymnasialen Bildung Interessierten in der Gemeinde Kreuzau sowie in den angrenzenden Städten und Gemeinden und den südlichen Stadtteilen Dürens ein qualitativ hochwertiges und breit gefächertes Bildungsangebot bereitstellen und ist bemüht, unter Nutzung aller vorhandenen Potentiale seinen Schülerinnen und Schülern den Weg zum Abitur zu ebnen oder adäquate Alternativen zu eröffnen. Das Gymnasium Kreuzau verzichtet bewusst auf die Ausrichtung an einem besonderen fach- oder aufgabenfeldbezogenen Profil. Die Schule ist in der Sekundarstufe I drei- bis vierzügig. In der Oberstufe gehören den einzelnen Jahrgangsstufen in der Regel zwischen 80 und 100 Schülerinnen und Schüler an, darunter auch bis zu 20 Zugänge von anderen Schulen der Sekundarstufe I. Mit der im Aufbau befindlichen Sekundarschule Kreuzau-Nideggen besteht ein Kooperationsvertrag. Das Gymnasium Kreuzau legt besonderen Wert auf eine sehr individuelle Beratung und Begleitung und auf die gezielte Förderung. Durch die Umstellung auf das 70-Minuten-Raster und diverse Fortbildungen hat sich das Kollegium in den letzten Jahren besonders um eine Verbesserung der Unterrichtsqualität bemüht und dabei vor allem Wert auf das kooperative Lernen gelegt. Den außerunterrichtlichen Aktivitäten (Vielfalt von Arbeitsgemeinschaften, Exkursionen, Schulfahrten und Partnerschaften) und der Öffnung von Schule (Kooperation mit externen Partnern) kommt am Gymnasium Kreuzau eine hohe Bedeutung zu. Diese werden vielfältig mit dem Fachunterricht verknüpft. Der Fachgruppe Geographie/ Erdkunde gehören im laufenden Schuljahr fünf Kolleginnen und Kollegen. Für die Arbeit im Fach Geographie/ Erdkunde ergeben sich aus der allgemeinen Ausrichtung der Schule folgende Besonderheiten: Geographie-Leistungskurse gibt es in jedem Schuljahr entsprechendes Wahlverhalten vorausgesetzt Erdkunde ist Teil des Differenzierungsfachs Geschichte/ Erdkunde/ Politik (GEP), das ab Klasse 8 gewählt werden kann Das Fach Erdkunde wird in der Oberstufe zu Geographie. Die Begriff werden in diesem Lehrplan synonym verwandt. Unterrichtsvorhaben und fachspezifische Entscheidungen zum Unterricht Die Darstellung der Unterrichtsvorhaben im schulinternen Lehrplan besitzt den Anspruch, sämtliche im Kernlehrplan angeführten Kompetenzen abzudecken. Dies entspricht der Verpflichtung jeder Lehrkraft, alle Kompetenzerwartungen des Kernlehrplans bei den Lernenden auszubilden und zu entwickeln. Im Übersichtsraster unten wird die für alle Lehrerinnen und Lehrer gemäß Fachkonferenzbeschluss verbindliche Verteilung der Unterrichtsvorhaben dargestellt. Das Übersichtsraster dient dazu, den Kolleginnen und Kollegen einen schnellen Überblick über die Zuordnung der Unterrichtsvorhaben zu den einzelnen Jahrgangsstufen sowie den im Kernlehrplan genannten Kompetenzen, Inhaltsfeldern und inhaltlichen Schwerpunkten zu verschaffen. Um Klarheit für die Lehrkräfte herzustellen und die Übersichtlichkeit zu gewährleisten, werden in der Kategorie Kompetenzen an dieser Stelle nur die übergeordneten Methoden- und Handlungskompetenzen ausgewiesen, während die Sach- und Urteilskompetenzen erst auf der Konkretisierungsebene Berücksichtigung finden. Dies ist der Tatsache geschuldet, dass im Kernlehrplan keine konkretisierte Zuordnung von Methoden- und Handlungskompetenzen zu den Inhaltsfeldern bzw. inhaltlichen Schwerpunkten erfolgt.
2 Der ausgewiesene Zeitbedarf versteht sich als grobe Orientierungsgröße, die nach Bedarf über- oder unterschritten werden kann. Um Spielraum für Vertiefungen, besondere Schülerinteressen, aktuelle Themen bzw. die Erfordernisse anderer besonderer Ereignisse (z.b. Praktika, Kursfahrten o.ä.) zu erhalten, wurden im Rahmen dieses schulinternen Lehrplans nur ca. 75 Prozent der Bruttounterrichtszeit verplant. Während der Fachkonferenzbeschluss zu den unten dargestellten Unterrichtsvorhaben zur Gewährleistung vergleichbarer Standards sowie zur Absicherung von Lerngruppenübertritten und Lehrkraftwechseln für alle Mitglieder der Fachkonferenz Bindekraft entfalten soll, besitzt die exemplarische Ausweisung thematische Schwerpunkte und Raumbeispiele eher empfehlenden Charakter. Abweichungen von den vorgeschlagenen Vorgehensweisen bezüglich der konkretisierten Unterrichtsvorhaben sind im Rahmen der pädagogischen Freiheit der Lehrkräfte jederzeit möglich. Sicherzustellen bleibt allerdings auch hier, dass im Rahmen der Umsetzung der Unterrichtsvorhaben insgesamt alle Sach- und Urteilskompetenzen des Kernlehrplans Berücksichtigung finden und die jeweils gültige Obligatorik der Abiturvorgaben erfüllt wird.
3 Grundkurs der Einführungsphase Obligatorische Inhalte in Bezug auf den Kernlehrplan. () Fakultative Inhalte sind durch Sternchen gekennzeichnet. Sach- und Urteilskompetenzen laut Kernlehrplan Sek. II Thematische Schwerpunkte und Raumbeispiele Inhaltsfeld 1: Lebensräume und deren naturbedingte sowie anthropogen bedingte Gefährdung Landschaftszonen als räumliche Ausprägung des Zusammenwirkens von Klima und Vegetation sowie Möglichkeiten zu deren Nutzung als Lebensräume (6 Wochen 12 Stunden à 70min) Zwischen Ökumene und Anökumene Lebensräume des Menschen in unterschiedlichen Landschaftszonen Charakterisieren der Landschaftszonen der Erde anhand der Geofaktoren Klima und Vegetation Darstellen von Gunst- und Ungunstfaktoren von Lebensräumen sowie von Möglichkeiten zur Überwindung natürlicher Grenzen zwischen Ökumene und Anökumene Bewerten der Eignung von Wirtschafts- und Siedlungsräumen anhand verschiedener Geofaktoren Bewerten von Maßnahmen zur Überwindung natürlicher Nutzungsgrenzen unter ökologischen und ökonomischen Gesichtspunkten Naturlandschaften Kulturlandschaften Globale naturgeographische Zonen Das Klima eine natürliche Grundlage von Lebensräumen Die Tropen ein vielfältiger Lebensraum Die Subtropen und ihr Nutzungspotenzial Die gemäßigten Breiten eine kontrastreiche Landschaftszone Die polare und subpolare Zone an der Grenze zur Anökumene Hochgebirge und Weltmeere als Wirtschaftsräume Klima- und Vegetationszonen der Erde Gefährdung von Lebensräumen durch geotektonische und klimaphysikalische Prozesse (5 Wochen 10 Stunden à 70min) Leben mit den endogenen Kräften der Erde Potenziale und Risiken Erklären der Entstehung und Verbreitung von Erdbeben, Vulkanismus und tropischen Wirbelstürmen als Ergebnis von naturgeographischen Bedingungen Naturgefahren, Naturkatastrophen Blick in das Erdinnere Beurteilen des Gefährdungspotenzials von Erdbeben, Vulkanausbrüchen und tropischen Wirbelstürmen für die Wirtschafts- und Siedlungsbedingungen der betroffenen Räume unter Berücksichtigung der Besiedlungsdichte Leben in Risikogebieten Die Eifel ein Hot Spot Natürliche Gefahrengebiete Erläutern anthropogener Einflüsse auf gegenwärtige Klimaveränderungen und deren möglicher Auswirkungen, u. a. im Zusammenhang von Hitzeperioden, Waldbränden sowie Starkregen- und Sturmereignissen Beurteilen Möglichkeiten zur Begrenzung des globalen Temperaturanstiegs vor dem Hintergrund der demographischen und ökonomischen Entwicklung Globaler Klimawandel und Treibhauseffekt Ozonloch und -problematik Mögliche Folgen der globalen Erwärmung inklusive Anstieg des Meeresspiegels
4 Sach- und Urteilskompetenzen Thematische Schwerpunkte und Raumbeispiele laut Kernlehrplan Sek. II Leben mit dem Risiko von Wassermangel und Wasserüberfluss (4 Wochen 8 Stunden à 70min) Lebensgrundlage Wasser zwischen Dürre und Überschwemmung Darstellen von Hochwasserereignissen als natürlicher Prozess im Rahmen des Wasserkreislaufes, der durch unterschiedliche menschliche Eingriffe in seinen Auswirkungen verstärkt wird Überschwemmungsgefährdete Gebiete Lebensgrundlage Wasser Beurteilen von Maßnahmen der Hochwasservorsorge aus der Perspektive unterschiedlich Betroffener Erläutern von Ursachen und Folgen der anthropogen bedingten Bedrohung von Lebensräumen am Beispiel der Desertifikation Wasserressourcen unserer Erde Gewinnung und Verbrauch von Süßwasser Trinkwasser knapp und teuer Erörtern von Möglichkeiten und Grenzen der Anpassung an Dürren in besonders gefährdeten Gebieten Erläutern der Kopplungen von ökologischer, sozialer und technischer Vulnerabilität am Beispiel von Dürren Dürre eine weitere Gefährdung der Lebensgrundlage Boden und Wasser (am Beispiel der Sahelzone) Wüsten die Trockenräume in den Subtropen Inhaltsfeld 2: Raumwirksamkeit von Energieträgern und Energienutzung Fossile Energieträger als Motor für wirtschaftliche Entwicklungen und Auslöser politischer Auseinandersetzungen (8 Wochen 16 Stunden à 70min) Förderung und Nutzung fossiler Energieträger im Spannungsfeld von Ökonomie und Ökologie / Neue Fördertechnologien Verlängerung des fossilen Zeitalters mit kalkulierbaren Risiken? Darstellen der Verfügbarkeit fossiler Energieträger in Abhängigkeit von den geologischen Lagerungsbedingungen als wichtigen Standortfaktor für wirtschaftliche Entwicklung Erläutern ökonomischer, ökologischer und sozialer Auswirkungen der Förderung von fossilen Energieträgern Beurteilen der Bedeutung fossiler Energieträger für die Entwicklung von Räumen aus ökonomischer und ökologischer Perspektive Fossile Energieträger Entstehung, Lagerstätten und Verbrauch Kohle Rohstoff mit Zukunft? Braunkohlentagebau Energiegewinnung mit vielen Auswirkungen Ökologische Probleme, Umsiedlungen Erläutern der Zusammenhänge zwischen welt-weiter Nachfrage nach Energierohstoffen, Entwicklungsimpulsen in den Förderregionen und innerstaatlichen sowie internationalen Konfliktpotenzialen Beurteilen der räumlichen Voraussetzungen und Folgen verschiedener Maßnahmen zur Senkung des Energieverbrauchs Erdöl und Erdgas Anteil am Energiemarkt, Preisbildung und Handel Nigeria Erdölexporte um jeden Preis? (oder vergleichbares Raumbeispiel) Verlängert Fracking die fossile Zukunft? Weltenergiekonsum ein Umweltproblem in Folge globalen Wirtschaftswachstums Analysieren der Entwicklung des globalen Energiebedarfs in regionaler und sektoraler Hinsicht Energiewende in Deutschland: Kernenergie ein Auslaufmodell?
5 Sach- und Urteilskompetenzen laut Kernlehrplan Sek. II Thematische Schwerpunkte und Raumbeispiele Möglichkeiten und Grenzen der Nutzung regenerativer Energien als Beitrag eines nachhaltigen Ressourcen- und Umweltschutzes (7 Wochen 14 Stunden à 70min) Regenerative Energien realistische Alternative für den Energiehunger der Welt? Beschreiben unterschiedlicher Formen regenerativer Energieerzeugung und deren Versorgungspotenzials Regenerative Energiequellen Erörtern der Auswirkungen der Ausweitung von Anbauflächen für nachwachsende Energierohstoffe im Zusammenhang mit der Ernährungssicherung für eine wachsende Weltbevölkerung Erklären des Einflusses fossiler Energieträger auf den Klimawandel sowie der Bedeutung regenerativer Energien für einen nachhaltigen Ressourcen- und Umweltschutz Bewerten der Möglichkeiten und Grenzen von regenerativer Energieerzeugung unter Berücksichtigung von wirtschaftlichen Interessen und Erfordernisses des Klimaschutzes Kritisches Bewerten des hohen Energieverbrauchs von Industrienationen unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit Bioenergie eine erneuerbare Energie wirft Fragen auf Die Folgen des steigenden Energierohstoffbedarfs Weltenergiekonsum ein Umweltproblem Nachhaltigkeit in der Energiewirtschaft Im Rahmen dieses schulinternen Kernlehrplans wird darauf verzichtet, die in fast jeder Unterrichtseinheit relevanten Elemente der Methodenkompetenz und deren Weiterentwicklung jeweils bestimmten Kapiteln zuzuordnen. Dies obliegt der pädagogischen Entscheidung der Unterrichtenden. Innerhalb der Kurssequenzen der Jahrgangsstufe EF werden folgende Methodenkompetenzen zu berücksichtigen sein: Die Schülerinnen und Schüler... orientieren sich unmittelbar vor Ort und mittelbar mithilfe von physischen und thematischen Karten (MK1), identifizieren problemhaltige geographische Sachverhalte und entwickeln entsprechende Fragestellungen (MK2), analysieren unterschiedliche Darstellungs- und Arbeitsmittel (Karte, Bild, Film, statistische Angaben, Graphiken und Text) zur Beantwortung raumbezogener Fragestellungen (MK3), arbeiten aus Modellvorstellungen allgemeingeographische Kernaussagen heraus (MK4), recherchieren mittels geeigneter Suchstrategien in Bibliotheken und im Internet Informationen und werten diese fragebezogen aus (MK5), stellen geographische Sachverhalte mündlich und schriftlich unter Verwendung der Fachsprache problembezogen, sachlogisch strukturiert, aufgaben-, operatoren und materialbezogen dar (MK6), belegen schriftliche und mündliche Aussagen durch angemessene und korrekte Materialverweise und Materialzitate (MK7), stellen geographische Informationen graphisch dar (Kartenskizzen, Diagramme, Fließschemata/Wirkungsgeflechte) (MK8).
6 Dasselbe gilt für die Handlungskompetenz der Schülerinnen und Schüler (SuS), die im Rahmen der Jahrgangsstufe EF folgende sechs Teilkompetenzen erwerben sollen: Die Schülerinnen und Schüler... präsentieren Arbeitsergebnisse zu raumbezogenen Sachverhalten im Unterricht sach-, problem- und adressatenbezogen sowie fachsprachlich angemessen (HK1), nehmen in Raumnutzungskonflikten unterschiedliche Positionen ein und vertreten diese (HK2), übernehmen Planungsaufgaben im Rahmen von Unterrichtsgängen oder Exkursionen (HK3), vertreten in Planungs- und Entscheidungsaufgaben eine Position, in der nach festgelegten Regeln und Rahmenbedingungen Pläne entworfen und Entscheidungen gefällt werden (HK4), entwickeln Lösungsansätze für raumbezogene Probleme (HK5), präsentieren Möglichkeiten der Einflussnahme auf raumbezogene Prozesse im Nahraum (HK6). Kompetenzbereiche repräsentieren die Grunddimensionen des fachlichen Handelns. Sie dienen dazu, die einzelnen Teiloperationen entlang der fachlichen Kerne zu strukturieren und den Zugriff für die am Lehr-Lern-Prozess Beteiligten zu verdeutlichen. Inhaltsfelder systematisieren mit ihren jeweiligen inhaltlichen Schwerpunkten die im Unterricht der gymnasialen Oberstufe verbindlichen und unverzichtbaren Gegenstände und liefern Hinweise für die inhaltliche Ausrichtung des Lehrens und Lernens. Kompetenzerwartungen führen Prozesse und Gegenstände zusammen und beschreiben die fachlichen Anforderungen und intendierten Lernergebnisse, die auf zwei Stufen bis zum Ende der Sekundarstufe II erreicht werden sollen. Kompetenzerwartungen beziehen sich auf beobachtbare Handlungen und sind auf die Bewältigung von Anforderungssituationen ausgerichtet, stellen im Sinne von Regelstandards die erwarteten Kenntnisse, Fähigkeiten und Fertigkeiten auf einem mittleren Abstraktionsgrad dar, ermöglichen die Darstellung einer Progression vom Anfang bis zum Ende der Sekundarstufe II und zielen auf kumulatives, systematisch vernetztes Lernen, können in Aufgabenstellungen umgesetzt und überprüft werden. Insgesamt ist der Unterricht in der Sekundarstufe II nicht allein auf das Erreichen der aufgeführten Kompetenzerwartungen beschränkt, sondern soll es Schülerinnen und Schülern ermöglichen, diese weiter auszubauen und darüber hinausgehende Kompetenzen zu erwerben (vgl. Kernlehrplan Seite 14/15).
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