Titel: Lavigo_Waldmann_S.34. Licht und Mensch. Büro. Forum. Lichtplanung PORTRÄT OVI. Interview: Knut S. Rusten. Das Fachmagazin der Lichtbranche
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- Martha Schreiber
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1 K45886_8 09/ Das Fachmagazin der Lichtbranche Forum Licht und Mensch Lichtplanung Büro PORTRÄT OVI Titel: Lavigo_Waldmann_S.34 Interview: Knut S. Rusten
2 Effizienz und Ergonomie vereinen Allianz Suisse Im neu entwickelten Richti-Areal am Rande von Zürich eröffnet die Allianz Suisse ihren neuen Hauptstandort, der zusammen mit Genf die sieben vorherigen Standorte der Deutschschweiz ersetzt. Für den Neubau für etwa Mitarbeiter waren die Ergonomie in der Arbeitsplatzbeleuchtung sowie die Energieeffizienz der Innenbeleuchtung von großer Bedeutung. Dem Beleuchtungskonzept von Kardorff Ingenieure vorausgegangen ist eine umfangreiche Tageslichtanalyse, die die Grundlage für die Kunstlichteinschaltzeiten und die Tageslichtautonomie bildet. Fotos: Allianz Suisse Immobilien AG Nach langer Vorbereitungszeit konnte das Richti-Areal bei Zürich in einer gemischten Nutzung entwickelt werden. Neben Wohn- und weiterer gewerblicher Nutzung stellt das Gebäude der Allianz Suisse einen städtebaulichen Ankerpunkt dar. Das polygonale Gebäudeensemble aus der Feder von Wiel Arets Architects prägt das Gesicht des neuen Stadtquartiers im Richti-Areal, einem neuen Viertel mit einer ausgeprägten Mischnutzung am Rande der Innenstadt von Zürich. Auch unter dem Namen Vierbrückenhaus bekannt, besteht das Allianz Hauptquartier aus einem fünfstöckigen Blockrandbau, der über vier Brücken und zahlreiche innere Freiräume mit dem 18-stöckigen Büroturm sowie einer Dachterrasse verbunden ist. Der durchgehend verglaste Bürokomplex sticht besonders durch seine markante Fassade im neuen Stadtteil hervor, welche durch den Siebdruck eines Marmormusters strukturiert wird. Die Lichtplanung der Innenbereiche für den Allianz Hauptsitz setzt auf moderne Lichttechnik mit dem höchsten Wirkungsgrad in der Energieausbeute. Dadurch konnten die strengen Minergie-Anforderungen der Schweiz und gleichzeitig die geforderten Beleuchtungsstärken erreicht werden. Das richtige Licht Die Qualität eines Arbeitsplatzes wird durch das Licht maßgeblich bestimmt: Das wechselnde Tageslicht ist der Zeitgeber des Menschen und hat Einfluss auf unsere Stimmung, Produktivität und vor allem Gesundheit. Daher kommt der Integration des Tageslichtes in die Arbeitsplatzbeleuchtung ein wichtiges Qualitätsmerkmal nicht nur in der Bürobauplanung zu. Die Gratis-Lichtquelle Sonne verbessert bei durchdachter Planung und Steuerung zudem die Energiebilanz eines Gebäudes. Zu hohe Tageslichtanteile haben jedoch in den Sommermonaten eine höhere Kühlung der Räume zur Folge. Bei Gebäuden mit einer Großraumbüro-Nutzung, wie dem Allianz Hauptquartier und Arbeitsplätzen in der Gebäudetiefe, sind diese Büroflächen hinsichtlich der Tageslichtversorgung oft problematisch. Mittels einer Tageslichtanalyse untersuchten Kardorff Ingenieure im Vorfeld der Planung den Anteil des natürlichen Lichts 22 HIGHLIGHT
3 Im Foyer sorgen abgependelte Leuchten für eine zusätzliche Definition des Raumes. Die Abhängung nimmt dabei das Deckenraster wieder auf. HIGHLIGHT 23
4 im Allianz Neubau. Hierin beschreibt der Tageslichtquotient die Performance, die ein Gebäude bezüglich der Raumgeometrie, den gewählten Innenraummaterialien und der Fassade besitzt. Die Werte zeigen deutlich auf, an welchen Stellen Optimierungsbedarf in der Planung besteht und welche Bereiche durch eine unterdurchschnittliche Tageslichtversorgung besonders im Kunstlichtentwurf zu berücksichtigen sind. Auf Basis der gewonnenen Erkenntnisse konnte die Platzierung von Möbeln und die Anordnung von Arbeitsplätzen sinnvoll hinsichtlich Blendung und Tageslichtverteilung festgelegt werden. Entsprechende Anforderungen an den Blendschutz in Abhängigkeit zur Fassadenausrichtung und der Verschattungssituation wurde formuliert. Ebenfalls wurden Aussagen zur Verglasungsqualität hinsichtlich Transmission des sichtbaren Spektrums und der Farbwiedergabeeigenschaften getroffen. Flexible Lichtsysteme in flexiblen Arbeitswelten Das entwickelte Lichtkonzept ist hochwertig und reduziert: Alle verwendeten Leuchten nehmen sich in der formalen Gestaltung zurück und verhalten sich zur Architektur angemessen. Die umgesetzten Lichtlösungen betonen die von Wiel Arets Architects entwickelte dreidimensionale Struktur der Deckenpaneele. Es werden in allen Sonderbereichen Leuchten eingesetzt, die neben dem direkten auch einen indirekten Anteil besitzen und somit die Decke aufhellen. PROJEKTDATEN Nutzer: Allianz Suisse Immobilien AG Architekt: Wiel Arets Architects Lichtplanung: Kardorff Ingenieure Lichtplanung GmbH Büroplaner: Congena GmbH Elektroplaner: R+B engineering ag Nutzfläche: m 2 Bürofläche: m 2 Hersteller: LED-Stehleuchte in Sonderausführung zu Einbindung in die KNX-Gebäudesteuerung: Regent Beleuchtungskörper AG Wand- und Deckenleuchten in LED: XAL GmbH Steh- und Pendelleuchten mit Leuchtstofflampen: Prandina Srl Dekorative Pendelleuchte: Moooi BV Wandanbauleuchte (mit HIT): Interferenz Lichtsysteme GmbH Die von den Architekten eingeplante dreidimensionale Struktur der Decke wird durch die direkt-indirekte Lichtverteilung der verwendeten Leuchten sichtbar gemacht. 24 HIGHLIGHT
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6 Eine präzise Lichtverteilung war ebenfalls Maßgabe in den Besprechungsräumen. Als ästhetisch verbindendes Moment wurde eine Pendelleuchte spezifiziert, die den Leuchtenkopf der Stehleuchte verwendet. Die Lobby dient zugleich als Foyer für Besucher. Dekorative Pendelleuchten mit Chromschirm sorgen für einen gehobenen Empfang, der Arbeits- wie Wartebereiche und Gastronomie leuchtend überfängt. Die Anordnung der Pendelleuchten bezieht sich streng auf das Deckenraster. Schlichte kubische Leuchten in paariger Anordnung finden sich an den Lobbywänden. In den Abmessungen der Fassadenprofile gewährleisten sie die funktionale Grundbeleuchtung und hellen über eine Indirektkomponente die Decke auf. In den Handläufen integrierte Leuchten sorgen neben runden Wandleuchten für die Belichtung der Treppenanlagen. Schweizer Standards: Minergie Die Innenraumbeleuchtung der verschiedenen Gebäudebereiche berücksichtigt die aktuellen Schweizer Normen und Richtlinien und erfüllt die strengen Standards der Minergieregelung mit zulässigen 8 Watt auf den Quadratmeter der Bruttogeschossfläche. Als Schweizer Marke bezeugt sie den effizienten und nachhaltigen Energieeinsatz zur Steigerung der Lebensqualität nicht nur hinsichtlich der Lichtqualität und des ergonomischen Komforts. Stichworte wie Blendbegrenzung, Reflexionsgrade, Farbwiedergabeindex, Temperaturmodulation spielten bei der Lichtkonzeption eine entscheidende Rolle. Die Umsetzung der neuen Arbeitswelt ist auch in der Nachtansicht deutlich zu sehen. Objekthafte Leuchten, Vorhänge und farbliche Akzentuierungen in der Ausstattung transportieren den wohnlichen wie lebendigen Charakter der Architektur. Die in den Bürobereichen eingesetzten Stehleuchten sind mit Sensorik ausgestattet, die die Lichtmenge genau nach Bedarf zur Verfügung stellt, um die Vorgaben des schweizerischen Minergie-Standards einzuhalten. 26 HIGHLIGHT
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