LLP/ERASMUS Erfahrungsbericht
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- Ulrich Heintze
- vor 8 Jahren
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1 LLP/ERASMUS 2012/13 Zeitraum: SoSe 2013 Gastland: Portugal Gastuniversität: Universidade de Lisboa Programm: ERASMUS via Fachbereich Erziehungswissenschaften studierte Fächer an Gasthochschule: Estatistica e Investigação em Educação, Psicologica da Arte, Psicologica da Educação, Neuropsicologica, Educação Comparada Sprachkurs: Level A1/A2 Name:* * (* Angaben werden vor Veröffentlichung auf unserer Webseite gelöscht.) Datum: LLP/ERASMUS Erfahrungsbericht Vorbereitung: Bevor man mit Erasmus ins Ausland gehen möchte, sollte man sich Gedanken über das passende Land und die jeweilige Stadt machen. Ich für meinen Teil wusste bereits vor der Bewerbung, dass ich gerne ein halbes Jahr in Lissabon studieren möchte. Da ich bereits vor meines Auslandssemesters zwei Mal nach Lissabon gereist bin, kannte ich die Stadt ein wenig und konnte somit gut einschätzen, ob mir die portugiesische Kultur zusagt. Die Bewerbungsunterlagen mussten bis Anfang Februar eingereicht werden und nur kurze Zeit später wurde einem die Zusage von dem Programmbeauftragten mitgeteilt. Da ich erst im Sommersemester ins Ausland gegangen bin, hatte ich fast ein Jahr zur Vorbereitung Zeit. Ich habe mich daher rechtzeitig im Internet über Wohnungen und die Universität informiert. Bei Unklarheiten in Bezug auf die Universität habe ich die Erasmus Koordinatorin der Gasthochschule via kontaktiert, die mir stets alle Fragen beantwortet hat. Ich empfehle außerdem einen Sprachkurs bereits in Deutschland zu besuchen, um zunächst einen Eindruck von der Sprache zu bekommen. Ich hatte bereits 3 Semester vor Anreise portugiesisch gelernt, daher fiel mir der Sprachkurs in Lissabon mit dem vorhandenen Vorwissen deutlich einfacher als anderen Studenten. Anreise: Da das Sommersemester 2013 bereits Mitte Februar in Portugal begonnen hat, bin ich für ca. 150 mit der Airline TAP Portugal anfang Februar nach Lissabon geflogen. Den Zeitraum für die Anreise hat mir die Erasmus Koordinatorin der Gasthochschule empfohlen
2 und mir außerdem versichert, dass ich so keine der Informationsveranstaltungen verpassen würde. Nachdem man angekommen ist, sollte man Kontakt mit dem International Office der Gasthochschule aufnehmen. Von der Koordinatorin erhält man dann auch ein Willkommenspaket mit einer portugiesischen SIM-Karte, Informationen zum Erasmus-Leben sowie zur Universität und ein Formular für den Antrag der Metrokarte. Da man in Lissabon für fast alles Passbilder benötigt, sollte unbedingt genügend mitbringen. Unterkunft: Die Universität selbst bietet leider keine Unterkunft für Studenten an (Studentenwohnheim), daher muss man sich diesbezüglich selbst auf die Suche machen. Der Wohnungsmarkt in Lissabon ist jedoch groß und man findet relativ leicht ein preiswertes Zimmer (ca. 260 ) mit anderen Erasmusstudenten in der Innenstadt. Die meisten Austauschstudenten wohnen in der Nähe von Marquês de Pombal, ich für meinen Teil habe sehr zentral zwischen Bairro Alto und Cais do Sodré gewohnt. Daher konnte ich immer zu Fuß in die Innenstadt sowie zu allen Nachtclubs laufen. Aufgrund der Kriminalität würde ich Gegenden (bzw. Metro-Haltestellen) wie Martim Moniz, Intendente und Restauradores versuchen zu vermeiden. Besonders nachts sollten vor allem Frauen nicht ohne Begleitung unterwegs sein. Gefunden habe ich meine Wohnung bereits in Frankfurt über das Internet. Ich habe Kontakt mit einem der Mitbewohner aufgenommen und sie direkt nach meiner Ankunft besichtigt. Daher kann ich folgende Links empfehlen: Studium an der Gasthochschule: Die Universidade de Lisboa befindet sich im Norden Lissabons, an der Metro-Haltestelle Cidade Universitaria. Anders als in Deutschland, teilt sich die Universität in verschiedene Institute ein, die wie eigenständige Universitäten verwaltet werden. Ich war während meines Erasmusaufenthaltes an der Faculdade de Psicologia e Instituto de Educação. Da die Fakultät nicht besonders groß ist, kannte ich mich bereits nach einer Woche mit all den wichtigen Räumlichkeiten (Bücherei, Kantine, Computerraum) aus. In der Kantine gibt es immer kostenloses Wasser und außerdem stehen Mikrowellen zur Verfügung, sodass man nicht immer gezwungen ist in der Uni zu speisen. Die Bücherei ist zwar relativ klein, dafür sehr gut organisiert und strukturiert.
3 Nach der Anreise sollte man sich mit dem Programmbeauftragten der Gastuniversität in Verbindung setzen und das Learning Agreement unterschreiben lassen. Für das Learning Agreement empfiehlt es sich lieber mehr Kurse einzutragen als man eigentlich wirklich machen will, da man dann immer noch welche abgeben kann bzw. muss, weil es zu Überschneidungen im Stundenplan kommen kann. Die Kurssprache war ausschließlich portugiesisch, ich durfte meine Prüfungen jedoch alle auf Englisch schreiben. Die Professoren waren insgesamt sehr freundlich und konnten auch gut Englisch sprechen, allerdings ist mir sehr stark aufgefallen, dass die Fakultät sehr wenig Erfahrung mit Erasmusstudenten bisher hat. Außer mir gab es nur wenige Erasmusstudenten, weshalb die Professoren nicht wirklich auf diese eingestellt waren. Die portugiesischen Studenten waren zwar alle sehr nett, aber eher verschlossen und nur wenige wollten Englisch sprechen, was natürlich die etlichen Gruppenarbeiten erschwert hat. Insgesamt habe ich festgestellt, dass mir die Fakultät nicht besonders zugesagt hat, da sie für mich eher wie eine Schule statt Universität wirkte. Die Kurse waren teilweise sehr unorganisiert und es wurden mehrmals Klausuren verschoben. Vor der Anreise habe ich mir keine großen Sorgen bezüglich der Universität gemacht, allerdings gab es innerhalb meines Aufenthaltes einige Schwierigkeiten sowohl in Bezug auf die Kommunikation mit den Professoren und Studenten als auch mit der Koordinatorin der Gasthochschule. Andere Erasmusstudenten haben da positivere Erfahrungen mit ihren Fakultäten gemacht. Transport: Das Metro-Verkehrsnetz in Lissabon ist sehr leicht zu überblicken. Es gibt insgesamt 4 Linien (eingeteilt in 4 verschiedene Farben), die durch ganz Lissabon fahren. Des Weiteren gibt es etliche Busse (die im Gegensatz zur Metro leider nur sehr sporadisch auftauchen) und genügend Trams, die auch etwas außerhalb von Lissabon (z.b. Belém) fahren. Wer mobil sein will, sollte sich daher eine Monatskarte (35 - gültig für alle Transportmittel, außer Züge) zulegen. Leben Kultur Freizeit: Die Lebenshaltungskosten in Lissabon sind ähnlich wie in Deutschland. Die öffentlichen Verkehrsmittel, die Unterkunft und vor allem die Gastronomiebranche sind günstiger als in Deutschland, Lebensmittel sowie Kosmetikartikel sind jedoch deutlich teurer. Da es keine Drogerien in Portugal gibt, muss man mit deutlich höheren Preisen als in Deutschland rechnen (z.b. Shampoo für 3 aufwärts). Das Nachtleben in Lissabon startet meistens im Bairro Alto, was ein altes Stadtviertel ist gekennzeichnet durch enge Gassen und einer Menge verschiedener Bars und Clubs, die
4 zumindest teilweise ziemlich preiswert sind. Anschließend bietet die Umgebung um Cais do Sodré eine Vielzahl an Clubs und Discotheken, in denen es meistens erst ab 2:00 Uhr morgens losgeht (also nach Schließung des Bairro Altos). Im größeren Umkreis von Lissabon befinden sich zudem Strände, sowohl nördlich als auch südlich vom Fluss Tejo. Vom Bahnhof Cais do Sodré kommt man ab ca. 2 an den Strand Carcavelos oder Cascais. Von der Metro-Haltestelle Praça da Espanha fährt wiederum der Bus zur Costa da Caparica für 3,5 ab. Das Wasser im Atlantik ist jedoch sehr kalt, daher ist es nicht sehr ideal zum Baden gehen. Daher empfehle ich jedem sich vorort einen Neoprenanzug und ein Surfbrett für ca. 15 zu leihen und mit dem Surfen zu beginnen. Im Internet findet man jedoch auch gute Angebote von Surfschulen, falls man sich erst mal nicht allein ins Wasser traut. Auf das Kulturangebot von Lissabon möchte ich ganz besonders hinweisen, da es sehr vielseitig ist und viele Veranstaltung oder Museen sogar umsonst sind. Sicherlich kann man sich zu Anfang an einem Reiseführer orientieren um die Stadt kennenzulernen. Auf diese Sehenswürdigkeiten möchte ich aber an dieser Stelle nicht eingehen, sondern vor allem auf die Feste, Fado-Abende und die vielen Open-Air Konzerte hinweisen. Auf diese Events wird man durch Radiosender hingewiesen, aber man kann sich auch Veranstaltungskalender an den Ständen für Touristeninformationen besorgen. Auch einige gut erreichbare Reiseziele hält Portugal bereit und so sind nördlich von Lissabon Vor allem Santiago de Compostela (in Galizien, Spanien), Porto und Coimbra (vor allem zu dem großen Studentenfest Queima das Fitas im Mai) zu nennen. In den Süden Portugals lohnt es sich vor allem mit dem Auto (eventuell Mietwagen) runter zu fahren und die schönen Strände zu erkunden, die nicht immer an das öffentliche Verkehrsnetz angebunden sind. Fazit: Insgesamt hat mir das Auslandssemester in Lissabon sehr gut gefallen und ist für mich innerhalb der 5 Monate eine zweite Heimat mit vielen Freunden aus der ganzen Welt geworden. Ich persönlich kann einen Auslandsaufenthalt für alle Studenten empfehlen, die ihre interkulturellen und akademischen Kompetenzen erweitern und gerne für längere Zeit im Ausland leben möchten. Der Aufenthalt in Lissabon hat mir aufgrund der Nähe zum Meer, des Klimas und der Kultur sehr zugesagt. Das Leben in Portugal läuft jedoch insgesamt langsamer ab als in Deutschland. Das ist mir besonders in Bezug auf Einkäufe, öffentliche Verkehrsmittel und bürokratische Angelegenheiten aufgefallen. Alles dauert etwas länger als in Deutschland, was manchmal nervig ist, wenn man es eilig hat. Ist man jedoch ausreichend geduldig, steht einem unvergesslichen Aufenthalt in Lissabon nichts mehr im Weg.
5 Links: Erasmus Student Network: Erasmus Life Lisboa: Metro: Bus (Carris): Miradouro Santa Luzia Praça de Rossio Torre de Bélem.
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