CAD/CAM im Modellbau. Jetzt wird gefräst. fmt-workshop
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- Ferdinand Mann
- vor 8 Jahren
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1 CAD/CAM im Modellbau 84 JOCHEN ZIMMERMANN Jetzt wird gefräst Im CAM-Teil des Workshops wird die intelligente Struktur des Spantes genutzt, um die für die Bearbeitung wichtigen Geometrien mit Informationen für den Fräsvorgang zu versehen. Nach der Simulation des Fräsvorgangs werden dann die Befehle an die Maschine geschickt. Die fertige Zeichnung unseres zweiten Workshopteils comet_ fmt2.prt fi nden Sie direkt im Downloadbereich von meganc.de oder über Dies nur zur Vorsicht, damit wir bei den weiteren Übungen auch von der gleichen Basis ausgehen. Sie erinnern sich, dass wir bei der CAD-Konstruktion peinlichst darauf geachtet haben, dass für die einzelnen Schritte der passende Stift d.h. die richtigen Elementattribute (Farbe, Strichart, Layer, ) gewählt wurde. Jetzt können wir endlich erfahren, warum das Aufbauen einer sinnvollen Zeichnungsstruktur so wichtig ist. In der Symbolleiste fi nden Sie den Schalter Gruppen ein/ausschalten, den Sie betätigen um in das Menü für das sichtbar, bzw. unsichtbar Schalten von Gruppen zu gelangen (Hotkey Shift + g). Es bieten sich zwei Darstellungsmöglichkeiten an, die über die Reiter Struktur und Ansicht (oben) schaltbar sind (Abb. 1). Die Listendarstellung zeigt die Nummer und den (einzugebenden) Namen aller Gruppen, während unter Ansicht eine kleine Diavorschau der bereits genutzten Gruppen erscheint. Auf Gruppe 11 ist unser Spant gezeichnet. Um diesen nun allein sichtbar zu machen klicken Sie bitte auf die Taste Alle am unteren Menürand. Dies bewirkt, dass der Schaltzustand (sichtbar unsichtbar) von allen Gruppen geändert wird. Damit wäre nun nichts mehr sichtbar; wir klicken mit der linken Maustaste daher auf die Zahl 11, um das graue Feld über der Zahl zu entfernen. Jetzt ist nur die Gruppe 11 und damit unser Spant 1 sichtbar. Sie können sich das Ergebnis ansehen, sobald Sie das Menü mit OK schließen. Auch der Zoombefehl Autozoom (Hotkey a) richtet sich augenblicklich danach. Mit dem gleichen Befehl könensie auch die Sichtbarkeit vonlayern beeinfl ussen (Hotkey Shift + l). Wir hatten die Mittellinie des Spantes auf Layer 2 gezeichnet. Um diesen nun auszublenden öffnen Sie das Menü und klicken Sie einfach auf die Zahl 2, die sich sofort vergraut. An diesem Beispiel werden Sie den Nutzen einer Zeichnungs-
2 Abb. 1 struktur über Layer und Gruppen erkennen. Die Masterzeichnung Nachdem wir das Zielobjekt isoliert haben, können wir es für die kommenden (Fräs-) Arbeiten einfach nutzen. Bevor wir dazu die Masterzeichnung laden, treffen wir noch Vorkehrungen, unseren Spant nicht zu verlieren. Dabei können wir die Clipboardfunktion kennen lernen, indem wir die zu fräsende Geometrie in die Zwischenablage kopieren. Wählen Sie im Pulldown- Menü Clipboard die Zeile Kopieren MegaCAD (Hotkey Strg + c). Jetzt werden Sie nach den gewünschten Elementen gefragt (siehe Statuszeile). Wählen Sie den gesamten Spant aus, indem Sie mit der linken Maustaste einmal links oberhalb (mit etwas Abstand zum Bauteil) und danach rechts unterhalb des Spantes klicken. Die gefundenen Elemente färben sich jetzt rosa. Die Auswahl brechen Sie bitte mit der rechten Maustaste ab. Wichtig ist jetzt noch die Bestimmung eines Bezugspuntes. Dies ist wieder Sie werden es bereits vermuten der Punkt, an dem das Objekt später an der Maus hängt. Hier reicht eine freie oder auf das Raster bezogene Punktwahl aus. Natürlich können Sie den Spant auch mit einer anderen Fangoption an die Maus hängen, die wir bereits kennen gelernt haben. Die Geometrie bleibt jetzt im Hauptspeicher, bis wir Sie nach dem nächsten Arbeitsschritt wieder einsetzen werden. Tipp Achten Sie bitte darauf, dass die Auswahl eines Fangs auch sinnvoll sein muss. Bei Fangen Endpunkt müssen Sie auch ein Element mit der Maus anfahren, dessen Endpunkt Sie nutzen wollen. Gleiches gilt für Schnittpunkt ; hier müssen sich zwei Elemente im Cursor-Bereich befi nden. Von CAD zum CAM Lassen Sie uns nun einen ersten Blick auf das Thema CAM werfen. Wie in Teil 1 bereits beschrieben, können wir beim Einsatz von MegaCAD mit MegaNC und der Fräsmaschine KOSY alle Arbeitsschritte aus einer Oberfl äche heraus vornehmen. Die CAD-Daten werden unmittelbar im Programm mit Frästechnologien (CAM) versehen und auch die Maschine kann direkt aus der Software heraus gesteuert werden (Handsteuerung und Start des Fräsjobs). Für den Einsatz von anderen Fabrikaten besteht die Möglichkeit, G-Code (Maschinen lesbarer Programmcode) nach DIN (Industriestandard) auszugeben. Für den Einsatz von Anlagen, die diesen nicht verarbeiten können kann der Postprozessor angepasst werden. Dies kann nur in enger Kooperation von Maschinen- und Softwarehersteller erfolgen. Eine Besonderheit bei der Ihnen vorliegenden Software ist das Anbinden von maschinenspezifi schen Daten an eine Musterzeichnung. In der Praxis bedeutet das, dass mit dem Laden einer Vorlagezeichnung alle relevanten Parameter für das Ansteuern der Anlage bekannt sind. Im Hauptmenü fi nden Sie das Icon zum Wechsel in den NC-Bereich. Hier befinden sich alle Funktionen rund um CAM. Ganz unten sehen Sie das Stopp-Schild. Sollte dieses bei Ihnen nicht sichtbar sein, sollten Sie im Windows die Aufl ösung Ihres Bildschirmes höher stellen und/ oder unter Setup Symbolmenüs in MegaCAD die Option Große Symbole abwählen. In dem hier aufklappenden Menü werden grundlegende Dinge eingestellt, die man nicht alltäglich benötigt. Die Wahl des Postprozessors und die Maschineneinstellungen werden hier vorgenommen. Darüber befi nden sich Schalter für voreingestellte Maschinentypen. In unserem Beispiel wählen Sie bitte die Maschine KOSY A3 Standard aus. Die Reaktion des Systems auf diesen Klick ist das Schließen der aktuellen Zeichnung; evtl. mit der Frage, ob der aktuelle Stand gespeichert werden soll (Um Ihre Konstruktion im momentanen Zustand zu sichern klicken Sie auf Ja ). Im Hintergrund wird die Masterzeichnung passend zur gewählten Anlage eingestellt. Diesen Schritt müssen Sie nur das erste Mal durchführen, um Ihr System richtig auf die angeschlossene Maschine einzustellen. Verlassen Sie jetzt mit einem Rechtsklick das Menü und Sie befinden sich wieder im NC-Bereich. Laden Sie nun die Masterzeichnung des A3-Tisches. Sie erkennen die Arbeitsfl äche mit den beiden Anschlägen. Über Clipboard Einfügen (Hotkey Strg + v) holen Sie sich Ihren Spant an die Maus und platzieren ihn in die linke untere Ecke des Frästisches. Natürlich stehen Ihnen wieder alle Fangoptionen im seitlichen Menü zur Verfügung. Zur Übung sei hier auch auf die Eingabe von konkreten Werten hingewiesen mit denen ein präzises Platzieren natürlich auch über Maße möglich ist. Überfahren Sie mit der Maus die linke untere Ecke des Tisches und beobachten Sie die Koordinatenanzeige rechts in der Statuszeile. Sie werden feststellen, dass sich der augenblickliche (relative) Nullpunkt des Achsensystems hier befi ndet. Zu erkennen ist das auch an dem kleinen weißen Fadenkreuz. Dieses wird bei relativer (inkrementeller) Arbeitsweise die standardmäßig voreingestellt ist mit jedem Klick in der Zeichnung mitwandern. Konkrete Maße (bezogen auf diesen Punkt) geben Sie ein, nachdem Sie mit ESC das Eingabefeld unten rechts geöffnet haben. Die erste Abfrage gilt dem Winkel W. Sie erinnern sich an die Möglichkeiten beim Platzieren von Baugruppen aus Teil 2 dieses Workshops? Wir wollen keine Drehung ausführen und springen mit der TAB-Taste in Abb. 2 85
3 86 das Eingabefeld für den X-Wert. Ist dort das richtige Maß eingetragen geht s wieder mit TAB weiter in das Y-Feld. Stimmen alle Werte wird mit Enter bestätigt und das Bauteil abgelegt (Abb. 2). CAM-Grundeinstellungen Nun wollen wir uns weiter durch die Oberfläche des CAM-Systems arbeiten. Ganz oben rechts finden Sie unter Allgemein Grundeinstellungen. Die Rohteilgröße ist mit der Tischfläche identisch, wenn nicht ein Rohteil explizit definiert wird. Die Höhe muss hier noch angegeben werden. Der z-wert, der hier gefragt wird ist das Maß von der Tischfläche bis zur Oberkante des Werkstücks. Üblicherweise setzt es sich zusammen aus der Dicke der Fräsunterlage und des Sperrholzes für den Spant. Wir geben hier ein Maß von 23 mm ein. Weitere Eingaben sind im Menü nicht zu machen. Wir schließen es mit OK. Tipp Beim Arbeiten mit einer NC- Fräse stellt sich immer wieder die Frage, wie das Werkstück fixiert wird. Auf dem Nutentisch der KOSY können Bauteile mit Exzenterspannern gegen die Anschläge gespannt werden. Soll das Werkstück durchtrennt werden, sollte eine Unterlage vorgesehen sein, in die auch schon mal hineingefräst werden darf. Billige Spanplatten haben sich dabei bewährt. Auf diesen kann das Fräsgut mittels Niederhaltern oder einfach mit Doppelklebeband befestigt werden. In manchen Fällen sind auch Vakuumspannplatten die beste Wahl. Dem Einfallsreichtum sind hier keine Grenzen gesetzt. Ein Blick in die Werkzeubibliothek (Abb. 3) wird mit dem nächsten Mausklick eröffnet. Hier können links Werkzeuge vorgegeben werden, die mit dem Schalter Übernehmen in die Bibliothek eingereiht werden. Solange die eingegebenen Werte sinnvoll zueinander sind, entsteht die Werkzeuggeometrie graphisch. Die Daten für Vorschub und Drehzahl werden beim Einsatz des Werkzeugs in der Technologievergabe als Vorschläge angezeigt. Hier müssen für die Kombination von Vorschub, Drehzahl und Zustellung Erfahrungen für den betreffenden Werkstoff gesammelt werden. Prinzipiell gilt hier die Regel, sich von konservativen Werten hin zu mutigeren zu bewegen. Für die folgenden Aufgaben können wir mit den bereits definierten Fräsern arbeiten. Schließen Sie daher das Menü wieder mit OK. Abb. 3 Abb. 4 Fräsablauf Mit dem Startpunkt ist die Stelle gemeint, an der Sie später das Bauteil ankratzen, um die Feineinstellung in Z-Richtung vorzunehmen. Klicken Sie die Funktion an und definieren Sie den Startpunkt im Bereich des Langloches. Diese Fläche wird später zu Abfall, ein Ankratzen der Oberfläche würde demnach in keinem Fall stören. Der nächste Schritt ist die Vergabe einer Technologie für den Spant. Wählen Sie dazu die Funktion Kontur. MegaNC fragt Sie nun, welche Elemente Sie zum Fräsen auswählen wollen. Ziehen Sie wieder einen Rahmen über den ganzen Spant hinweg und schließen Sie die Auswahl mit der rechten Maustaste ab. Damit machen wir zwar einen Fehler bei der Bahnkorrektur (liegt die Fräsbahn innerhalb oder außerhalb der Kontur), den wir aber anschließend leicht korrigieren können. Bei dieser einfachen Arbeitsweise haben wir auch keine Kontrolle über den Einstechpunkt des Fräsers. Auch dies nehmen wir vorerst zu Gunsten eines schnellen (Teil-) Erfolges in Kauf. Das Kontur-Menü (Abb. 4) fragt jetzt alle Parameter ab. Geben Sie dem Kind zuerst einen Namen, z. B. Spant 1. Die Auswahl des Werkzeuges erfolgt durch die Listbox, die Sie am Pfeilsymbol anklicken. Die Angaben für Vorschub und Drehzahl übernehmen Sie wie vorgeschlagen. Mit dem Wert Ebene können unterschiedliche Nullniveaus definiert werden, was wir in unserem Fall nicht benötigen. Die Tiefe betrifft das maximale Eintauchen des Fräsers und wird hier gleich mit der Dicke der Sperrholzplatte gewählt. Bei weichen Materialien kann in einem Schritt durchgefräst werden, andernfalls bestimmt die Zustellung Z die Frästiefe je Schritt. Mit Anfahrbögen kann ein sanftes Anfahren des Bauteils erreicht werden, was hier nicht vonnöten ist. Die Radiuskorrektur berücksichtigt den Durchmesser des Fräsers und versetzt die Bahn entsprechend nach innen oder außen. Dies wird bei Werkzeugmaschinen mit der Option G41/G42 erreicht. Anzahl, Zustellung X/Y und Richtung einhalten wird für unseren Spant ebenso wenig benötigt wie die Umkehrung der Fräsrichtung oder ein Wert für das Schruppaufmaß. Damit sind alle wichtigen Eingaben gemacht und Sie können diese mit OK bestätigen. Wenn Sie nun nach einem Rechtsklick zurück ins MegaNC-Menü die Werkzeugpfade anzeigen lassen, sehen Sie mit Linien und Bögen symbolisiert die Bahn des Fräsers. Diesen erkennen Sie an den Kreisen. Den Einstechpunkt zeigen die drei, die Richtung des ersten Verfahrwegs die beiden konzentrischen Kreise an. Sie erkennen sofort die Auwirkung unseres Fehlers von oben: Beide Konturen werden außen bearbeitet. Um dies nun zu korrigieren klicken Sie bitte die Schaltfläche für den Technologie- Manager an. Dies ist die zentrale Schaltstelle für die Änderung von bereits vergebenen Fräsparametern und der Bearbeitungsreihenfolge. (Abb. 5) Mit dem Auswählen einer Technologie in der Liste wird die dazugehörige Kontur rosa eingefärbt. Ändern Sie jetzt den Namen in Spant 1 innen und die Radiuskorrektur auf Innenbearbeitung. Mit Übernehmen werden die Werte gespeichert ohne das Menü zu verlassen. Sie wollen ja zusätzlich noch den Namen der Außengeometrie entsprechend abändern. Ist alles richtig eingestellt wird mit OK das Menü verlassen. Beim Anwählen von mehreren Einträgen mit der Shift-Taste können die jeweils übereinstimmenden Einträge en bloc geändert werden. Die Liste stellt auch die exakte Reihenfolge beim Fräsen dar. Entsprechend können Sie diese mit den Tasten nach oben bzw. nach unten beeinflussen. Jetzt werden die Werkzeupfade nochmals berechnet.
4 die Außenkontur, dann wird sich unser Spant auf dem Frästisch selbstständig machen, bevor die Innenkontur begonnen wird. Das Ergebnis ist Ausschuss! Verlassen Sie also den NCLyzer und nehmen Sie die notwedige Korrektur der Reihenfolge im TechnologieManager vor. Gönnen Sie sich nach dem erneuten Aufbau der Werkzeugpfade ruhig nochmals einen Blick auf die Simulation, um Sicherheit und Vertrauen zu bekommen. sich, dass die Verbindung durch das serielle Kabel besteht. Beim Klick auf das Icon für die Handsteuerung wird die Maschine kurz reagieren und damit Ihre Arbeitsbereitschaft signalisieren. Beim ersten Ansprechen der CNC-Fräse sollte eine Referenzfahrt gemacht werden. Dies ist beim Einsatz von Schrittmotoren wichtig um einen definierten Ausgangspunkt für die kommenden Arbeiten zu haben. Abb. 5 Die Darstellung auf Ihrem Bildschirm sollte wie in Abb. 6 aussehen. Wir sehen damit den Spant schon in der korrekten Form dargestellt. Abb. 6 Erste Simulation Mit ein wenig Selbstvertrauen könnten wir jetzt schon direkt auf die Fräse gehen. Doch in vielen Fällen kann es lohnenswert sein, sich das Ergebnis seiner Bemühungen vorab in der optionalen Simulatonssoftware NCLyzer anzusehen. Klicken Sie also auf das Icon im NC-Menü. Es öffnet sich ein neues Fenster, das alle Einstellungen und Parameter von MegaNC direkt übernimmt. Sie erkennen in Abb. 7 unseren Arbeitstisch und die Frässpindel unten links in Warteposition. Rechts steht der G-Code am Programmanfang. Mit dem Icon Start schnell beginnt die Simulation mit dem Sprung auf die Zeile N50 T1 M06. Hier holt sich die virtuelle Maschine das erste Werkzeug T1 (Tool 1) mit dem Befehl M06 zum Werkzeugwechsel. Bestätigen Sie den Zwischenstopp mit OK und Sie sehen die Simulation anlaufen. Auch während des Fräsens können Sie mit den Schaltflächen links oben am Rand die Szene vergrößern oder drehen. Hier ist zum ersten Mal die Leistung Ihrer Grafikkarte gefordert, da der NCLyzer ausschließlich im OPGL-Modus (Open GL) läuft. Auf einigermaßen aktueller Hardware sollte aber alles flüssig vonstatten gehen. Nach einigen Sekunden der Frässimulation sieht Ihr virtuelles Bauteil aus wie in Abb. 8 dargestellt. Spätestens nach dem Betrachten im NCLyzer wird Ihnen sicher klar, dass die Reihenfolge der Bearbeitung falsch ist. Fräst man nämlich zuerst Abb. 7 Auf der Maschine Jetzt sind alle Weichen gestellt, um das Werk auf die Maschine zu schicken. Beim Einsatz einer KOSY in unserem Falle einer A3-Standard-Maschine kann dies direkt aus der gewohnten Oberfläche heraus geschehen. Ich möchte nicht auf die Initialisierung und das Einrichten der Maschine eingehen, sondern gehe davon aus, dass die Anlage mit korrekten Werten für den Steuerungstyp, die Tischgröße und die Nullpunktposition in allen Achsen eingestellt ist. Schalten Sie also die Maschine an und vergewissern Sie Abb. 8 Während die Maschine an ihren Nullpunkt fährt ist der PC wie später beim Fräsvorgang selbst exklusiv für die Steuerung der KOSY reserviert. Jeder Tastendruck bewirkt ein Notaus der Anlage. Dieses Verhalten ist Teil des Sicherheitskonzeptes, das erforderlich ist, um auch für den offenen Betrieb der Maschine das GS-Zeichen tragen zu dürfen. Die KOSY darf demnach ohne weitere Schutzmaßnahmen eingesetzt werden, bzw. beim Betrieb in einer Umhausung (wegen der Staub- und Geräuschbelastung) muss deren Türe nicht mit einem Sicherheitsschalter versehen sein. Sie werden diese Freiheit schnell schätzen lernen. Bei geöffneter Handsteuerung kann die KOSY über die Schaltflächen für x, y und z verfahren werden (Jumpmodus). Die Schrittweite stellen Sie im Menü ein. Gebräuchlicher ist aber die direkte Bedienung mit den Cursortasten in x- und y-richtung bzw. der Bildauf-/Bildab-Taste für die z-achse. Ein kurzes Antippen der Taste bewirkt dabei ein langsames Anfahren. Weiteres Drücken der gleichen Taste beschleunigt die Achse in insgesamt 5 Schritten. Jeder andere Tastendruck wirkt wie ein Notaus. 87
5 88 Im Betrieb ist die Referenzfahrt nur einmal vor dem ersten Fräsjob auszuführen. Sollten sich irgendwelche Ereignisse einstellen, die zu Schrittverlusten führen könnten ist dieses Auf-Null-Setzen gegebenenfalls auch zwischendurch zu wiederholen. Eine Fahrt gegen einen Anschlag oder zu hohe Kräfte beim Bearbeiten quittiert die Technik mit hörbaren Schrittverlusten. Im normalen Einsatz taucht dies aber nicht auf. Verlassen Sie nun die Handsteuerung über den Schalter Abbrechen und beginnen Sie die Fertigung Ihres Spantes, indem Sie mit dem Schlüsselsymbol den Starter betätigen. Es erscheint ein Dialog, der Sie darauf hinweist, dass die Maschine in Betrieb geht. Bei gesetztem Schalter für das Aufspannen des Werkstücks würde vor dem Fräsen die Werkstückwechselposition angefahren. Diese kann per Mausklick vorab definiert werden. Die Option neues Werkzeug einsetzen muss beim ersten Fräsvorgang mit dem eingesetzten Werkzeug ausgeführt werden Sicherheit! Entfernen Sie also die obere Option und starten das Anfahren des Werkstücks mit OK. Die KOSY setzt sich in Bewegung und hält auf Sicherheitshöhe über dem definierten Startpunkt. Auf die Fräse, fertig, los... Im folgenden Dialog bekommen Sie neben Kurzinfos zur anstehenden Aufgabe die Möglichkeit, die Ausspannlänge des Fräsers zu korrigieren. Hiermit ist das Maß zwischen Unterkante Spannfutter und Fräserspitze gemeint (Abb. 9), das wir abmessen und (im Zweifelsfall) lieber zu groß angeben. Damit haben Sie vorerst immer genug Luft unter dem Flügel. Mit der Korrektur der Ausspannlänge und dem folgenden OK wird dann im nächsten Schritt die Bauteiloberfläche exakt angekratzt. Abb. 9 Die Spindel fährt nun in Z- Richtung auf das Bauteil zu und hält wenige Zehntel über der Sperrholzplatte. Wie exakt hier in der Höhe positioniert wird hängt davon ab, wie Sie die Einflussgrößen Bauteildicke und Ausspannlänge gemessen haben. Mit der Tastatur kann jetzt der Fräser abschließend verfahren werden. Die Bedienung erfolgt analog zur oben beschriebenen Handsteuerung. Es hat sich bei diesem Vorgang bewährt einen kleinen Streifen Papier zwischen Bauteil und Fräser zu legen. Mit der Bildab-Taste bewegen Sie den Fräser in kleinsten Schritten nach unten. Die Oberfläche der Platte ist exakt erreicht, wenn das Papier zu klemmen beginnt. Mit dem nun folgenden OK fährt die Maschine auf Rückzugshöhe, schaltet die Frässpindel an und beginnt ihre Arbeit. Jederzeit ist der Fräsvorgang durch einen Druck auf die Tastatur zu unterbrechen, falls etwas nicht nach Ihrem Wunsch verlaufen sollte. Kurze Zeit später ist Ihr erstes NC-Bauteil gefertigt und kann nach dem Parken der KOSY in Werkstückwechselposition entnommen werden. In unserem Beispiel sind wir davon ausgegangen, das Sperrholz mit doppelseitigem Klebeband auf der Unterlage zu befestigen. Damit kann der Spant auch nicht nach dem Fräsen herausspringen, was zu Schäden an Bauteil oder Werkzeug führen könnte. In der Praxis ist es üblich kleine Stege in der Kontur stehen zu lassen. Damit kann auch eine ganze Platte mit Spanten in einem Schritt bearbeitet werden. Ähnlich wie bei Spritzgussteilen werden hier die Bauteile aus dem Rahmen von Hand herausgetrennt. Übung macht den Meister Damit sind wir am Ende unseres Workshops angekommen. Ich hoffe, Sie hatten Spaß an unserem Einstiegskurs in die CAD/CAM-Welt. Natürlich konnten wir das Thema nur an der Oberfläche behandeln. Für die Konstruktion und für die NC-Fertigung könnten noch viele weitere Folgen des Workshops gefüllt werden. Alle Leser mit einer Testversion auf ihrem PC werden sicherlich eigene Versuche bei der 2D- und 3D-Konstruktion machen. Allen sei hiermit ein gelegentlicher Blick auf die Homepage empfohlen, wir werden hier weitere Beispiele und Übungen zur Verfügung stellen. MegaNC 2005 als FMT-Edition Im Rahmen dieses FMT-Workshops bietet die Firma 4Cam GmbH noch bis die NC-Version von MegaCAD als Sonderausgabe MegaNC 2005 fmt.edition an. Das 2D- Konstruktions- und CAM-Werkzeug können Sie zum Sonderpreis von 750,- E erwerben. Die 3D-Variante kostet als fmt.edition 999,- E. Ab dem gelten wieder die Listenpreise von 980,- E für die 2D-Version und 1.350,- E für die 3D-Version. Im Downloadbereich der FMT-Homepage ( finden Sie einen Link zum kostenlosen Download der zeitlich beschränkten Test-Version. Auf Grund der relativ hohen Datenmenge können Sie auch eine CD anfordern: 4CAM GmbH, MegaCAD Competence Center, Hauptstr. 18, Reimlingen, Tel.: , Internet:
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