Verhütung gesundheitlicher Gefahren bei der Desinfektion von Flächen und Instrumenten in Spital und Praxis
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- Marta Kranz
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1 Verhütung gesundheiticher Gefahren bei der Desinfektion von Fächen und Instrumenten in Spita und Praxis
2 Suva Abteiung Arbeitsmedizin Postfach, 6002 Luzern Auskunft Te Fax E-Mai: Besteungen Fax Te Verhütung gesundheiticher Gefahren bei der Desinfektion von Fächen und Instrumenten in Spita und Praxis Autoren Dres. Marce Jost, Martin Rüegger, Bernard Liechti Titebid S. Märki, H. Utzinger, Departement Innere Medizin, USZ Das Mode Suva Die Suva ist mehr as eine Versicherung: sie vereint Prävention, Versicherung und Rehabiitation. Die Suva wird von den Soziapartnern geführt. Die ausgewogene Zusammensetzung im Gremium aus Arbeitgeber-, Arbeitnehmer- und Bundesvertretern ermögicht breit abgestützte, tragfähige Lösungen. Gewinne gibt die Suva in Form von tieferen Prämien an die Versicherten zurück. Die Suva ist sebsttragend; sie erhät keine öffentichen Geder. Nachdruck mit Queenangabe gestattet. 1. Aufage , überarbeitete Aufage Februar Aufage August bis Exempare Bestenummer 2869/23.d 2
3 Gefährdung durch Desinfektionsmitte Die Desinfektion von Gegenständen, Instrumenten, Geräten und Fächen eines Raumes erfogt meist mit chemischen Verfahren. Zu den verwendeten Wirkstoffen gehören Adehyde (Formadehyd, Gutaradehyd, Gyoxa), Sauerstoffabspater, Akohoe, Phenoe, Amphotere, quaternäre Ammoniumverbindungen, Peroxidverbindungen, Akyaminderivate sowie Biguanide. Das Arbeiten mit Desinfektionsmitten kann unerwünschte Nebenwirkungen mit sich bringen: Hauterkrankungen: Ekzemartige Reiz- und Abnutzungserscheinungen der Haut können durch die reizende und entfettende Wirkung von Desinfektionsmitten entstehen. Verursacht werden diese Hautunverträgichkeiten vor aem durch unsachgemässe Anwendung (z. B. fasche Konzentration), durch die Anwendung an sich (z. B. häufiges Händewaschen mit einer Detergensösung) sowie begünstigt durch eine agemeine Überempfindichkeit der Haut (beispiesweise atopische Disposition). Einige Desinfektionsmitte führen auch zu eigentichen aergischen Kontaktekzemen. Atemwegserkrankungen: Desinfektionsmittedämpfe und -aerosoe können eine Reizwirkung auf die oberen und unteren Atemwege ausüben. Geringgradige Einwirkungen führen nur zu vorübergehenden Beschwerden, während das ungeschützte Einatmen hoher Konzen trationen etwa im Rahmen von Pannen schwere Scheimhautentzündungen hervorrufen kann. Sensibiisierende Inhatsstoffe, vor aem Formadehyd, können zudem zu aergisch bedingten Atemwegserkrankungen, z. B. zu einem Asthma bronchiae, führen. Reizerscheinungen sowie aergisch bedingte Beschwerden können auch an den Augenbindehäuten auftreten. Wie andere Arbeitsstoffe sind auch Wirkstoffe von Desinfektionsmitten bezügich ihrer krebserzeugenden Wirkung geprüft worden. Formadehyd steht unter dem Verdacht, im Tierversuch eine krebserzeugende Wirkung zu entfaten. Bei diesen Versuchen sind aerdings Expositionen gewäht worden, weche das Mehrfache des getenden Grenzwertes betragen und bei denen geichzeitig auch schwerste Nasenscheimhaut entzündungen aufgetreten sind. Dagegen haben die bei formadehydexponierten Arbeitnehmenden bisher durchgeführten epidemioogischen Untersuchungen kein erhöhtes Krebsrisiko ergeben. 3
4 Schutzziee zur Vermeidung von gesundheitichen Risiken 1. Die Arbeitsabäufe sind so zu gestaten, dass der Hautkontakt mit Desinfektionsmitten auf das unerässiche Minimum reduziert wird. 2. Das Einatmen von Dämpfen und Aerosoen von Desinfektionsmitten ist, soweit mögich, durch geeignete Massnahmen zu verhindern. Die arbeitshygienischen Grenzwerte (*MAK Werte) sind dabei in jedem Fae einzuhaten. As Voraussetzung zum Erreichen der Schutzziee ist es wichtig, dass die Desinfektionsmitte entsprechend den Vorschriften des Hersteers angewendet werden. Die Desinfektion von Fächen ist auf das erforderiche Mass zu beschränken (Einordnung der Krankenhausund Praxisbereiche nach hygienischen Gesichtspunkten zu empfehen). *MAK Werte (maximae Arbeitspatzkonzentration) sind der periodisch erscheinenden Pubikation der Suva «Grenzwerte am Arbeitspatz» zu entnehmen. Zum Zeitpunkt der Druckegung geten beispiesweise fogende Werte: Formadehyd 0,3 ppm (Kurzzeitgrenzwert 0,6 ppm; 4 x 15 Minuten pro Arbeitsschicht) Gutaradehyd 0,05 ppm (Kurzzeitgrenzwert 0,1 ppm; 4 x 15 Minuten pro Arbeitsschicht) Ethano 500 ppm (Kurzzeitgrenzwert 1000 ppm; 4 x 15 Minuten pro Arbeitsschicht) 2 Propano 200 ppm (Kurzzeitgrenzwert 400 ppm; 4 x 15 Minuten pro Arbeitsschicht) 4
5 Empfehungen für den Umgang mit Desinfektionsmitten A Bestandesaufnahme Ermitten Sie, weche Desinfektionsmitte mit wechen Inhatsstoffen in Ihrem Arbeitsbereich verwendet werden. B Umgang mit Desinfektionsmitten Haten Sie sich an die Vorschriften der Lieferanten und Hersteer sowie des zuständigen Spitahygienikers. Verzichten Sie ganz auf Sprühdesinfektion. Desinfizieren Sie Fächen im Scheuer-Wisch- Verfahren. Haten Sie die vorgeschriebenen Konzentrationen der Desinfektionsmitte strikte ein. Setzen Sie adehydhatige Desinfektionsmitteösungen nicht mit heissem Wasser an und spüen Sie diese nicht mit heissem Wasser ab. Schützen Sie sich mit Handschuhen, wenn ein entsprechender Hautkontakt mögich ist. Beachten Sie Hautschutzmassnahmen wie das Auftragen eines Hautschutzmittes vor und während der Arbeit sowie die schonende Hautreinigung und Rückfettung nach der Arbeit. Wähen Sie Handschuhe aus einem geeigneten Materia (z. B. Nitri), das chemiebeständig ist, wenn die direkte Anwendung einer chemischen Substanz über ängere Zeit andauert. Achten Sie darauf, dass bei Verwendung füchtiger Desinfektionsmitte Fächendesinfektionen bei guter Lüftung durchgeführt werden. Betreiben Sie die Ventiationsanage während dieser Arbeiten auf der höchsten Stufe. Bei Anwendung füchtiger Desinfektionsmitte kann die Raumuftkonzentration durch die Verwendung von Reinigungsmaschinen mit Absaugung des überschüssigen Desinfektionsmittes verringert werden. Tragen Sie eine Schutzbrie, wenn Spritzer in die Augen mögich sind (offener Umgang mit Desinfektionsmittekonzentraten, manuee Endos kop- und Instrumentenreinigung). 5
6 Setzen Sie für die Endoskop- und Instrumentendesinfektion mögichst automatisierte Verfahren ein. Decken Sie bei der Instrumentendesinfektion die Desinfektionswannen ab. Bei der ausnahmsweisen Anwendung hoher Konzentrationen von Desinfektionsmitten ist das Tragen von Atemschutzmasken notwendig. C Einsatz weniger gefährdender Verfahren Prüfen Sie bei der Instrumentendesinfektion den Einsatz eines thermischen anstee eines chemischen Verfahrens. Bei der Beschaffung von Geräten, weche desinfiziert werden müssen, sind soche zu bevorzugen, deren Teie hitzebe-ständig sind. D Messungen Raumuftmessungen von füchtigen Desinfektionsmitten können durchgeführt werden, wenn Sie unsicher sind, ob die arbeitshygienischen Grenzwerte (MAK Werte) eingehaten werden. Raumuftmessungen können zudem angezeigt sein, wenn bei der Anwendung füchtiger Desinfektionsmitte Scheimhautirritationen auftreten. E Massnahmen nach Kontamination mit Desinfektionsmitten Spüen Sie die Augen während 10 bis 15 Minuten mit fiessendem Wasser, wenn Konzentrat eines potentie scheimhautreizenden Desinfektionsmittes auf die Augenbindehäute geangt ist. Suchen Sie im Zweifesfa anschiessend den Arzt auf. Spüen Sie die Haut sofort mit vie Wasser, wenn eine Benetzung mit Desinfektionsmittekonzentraten stattgefunden hat. Vergessen Sie nicht, grossfächig mit Konzentrat benetzte Keidungsstücke zu wechsen. 6
7 F Brennbarkeit akohoischer Desinfektionsmitte Bei der Anwendung akohoischer Desinfektionsmitte entstehen Dämpfe mit mögicher Brand- und Exposionsgefahr. Beachten Sie insbesondere: Wegen der Brand- und Exposionsgefahr soten akohoische Desinfektionsmitte nur für keine Fächen (wie Geräte, Tischpatten) eingesetzt werden, nicht hingegen für Fussböden und Wände. Wenden Sie akohoische Desinfektionsmitte nie auf heissen Fächen oder an heissen Geräten/Instrumenten an. Achten Sie darauf, dass während der Desinfektion mit Akohoösungen keine eektrischen Schatvorgänge oder Laserbehandungen vorgenommen werden. Wenden Sie sich in Zweifesfäen bezügich der Brand- und Exposionsgefahr an die zuständigen Behörden. 7
8 Weitere Informationen Wenden Sie sich bei Fragen im Zusammenhang mit der Verhütung gesundheiticher Gefahren beim Umgang mit Desinfektionsmitten an: Suva, Abteiung Arbeitsmedizin, Postfach, 6002 Luzern Te , Fax , E-Mai: Suva, Division médecine du travai, case postae, 1001 Lausanne Te , Fax , E-Mai: Suva, Abteiung Arbeitssicherheit, Bereich Chemie, Postfach, 6002 Luzern Te , Fax , E-Mai: Für praktische Fragen in Bezug auf die Anwendung von Desinfektionsmitten verweisen wir Sie auf die jeweiigen Hersteer, auf die Schweizerische Geseschaft für Spitahygiene und auf die Interessengruppe der BeraterInnen für Infektionsprävention und Spitahygiene (dibis). Weitergehende Informationen finden Sie in: «Sicherer Umgang mit Desinfektionsmitten im Gesundheitswesen», Herausgeber Internationae Sektion der IVSS für die Verhütung von Arbeitsunfäen und Berufskrank heiten im Gesundheitswesen,
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