Schlafstörungen Abhängigkeitsstörungen. DIPS-Seminar HS 2014 Dr. Esther Biedert, Universität Fribourg
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- Hansi Förstner
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1 Schlafstörungen Abhängigkeitsstörungen DIPS-Seminar HS 2014 Dr. Esther Biedert, Universität Fribourg
2 Übersicht Primäre Schlafstörungen I } Dyssomnien } Ein- und Durchschlafstörungen oder eine ausgeprägte Müdigkeit. Veränderung der Dauer, Qualität oder Abfolge des Schlafs } Parasomnien } Abweichendes Verhalten oder physiologische Ereignisse, die im Zusammenhang mit Schlaf, bestimmten Schlafstadien oder Übergang vom Schlaf zum Wachsein auftreten Folie 2
3 Übersicht Primäre Schlafstörungen II } Dyssomnien } Primäre Insomnie } Primäre Hypersomnie } Narkolepsie } Atmungsgebundene Schlafstörung } Schlafstörung mit Störung des Zirkadianen Rhythmus } Nicht Näher Bezeichnete Dyssomnie } Parasomnien } Schlafstörung mit Alpträumen } Pavor Nocturnus } Schlafstörung mit Schlafwandeln } Nicht Näher Bezeichnete Parasomnien Folie 3
4 Übersicht Sekundäre Schlafstörungen } Schlafstörung im Zusammenhang mit einer anderen psychischen Störung } Schlafstörung aufgrund eines medizinischen Krankheitsfaktors } Substanzinduzierte Schlafstörung Folie 4
5 DSM-IV-TR Kriterien für Primäre Insomnie (307.42) Ein- und Durchschlafschwierigkeiten oder nicht erholsamer Schlaf seit mindestens einem Monat Klinisch bedeutsames Leiden oder Beeinträchtigungen Das Störungsbild tritt nicht im Verlauf einer Narkolepsie, einer Atemgebundenen Schlafstörung, einer Schlafstörung mit Störung des Zirkadianen Rhythmus oder einer Parasomnie auf Das Störungsbild tritt nicht im Verlauf einer anderen psychischen Störung auf Das Störungsbild geht nicht auf die direkte körperliche Wirkung einer Substanz oder eines medizinischen Krankheitsfaktors zurück Folie 5
6 Differentialdiagnostische Überlegungen Die primäre Insomnie ist abzugrenzen gegenüber: } Kurzschläfer } Insomnie bei psychischen Störungen Folie 6
7 DSM-IV-TR Kriterien für Primäre Hypersomnie (307.44) Übermässige Schläfrigkeit seit mindestens einem Monat (verlängerte oder täglich am Tage auftretende Schlafepisoden) Die Schläfrigkeit verursacht in klinisch bedeutsamer Weise Leiden oder Beeinträchtigung Die Schläfrigkeit kann nicht besser durch eine Insomnie erklärt werden, tritt nicht im Verlauf einer anderen Schlafstörung auf und kann nicht durch eine unzureichende Schlafdauer erklärt werden Die Störung tritt nicht im Verlauf einer anderen psychischen Störung auf Das Störungsbild geht nicht auf die direkte körperliche Wirkung einer Substanz oder eines medizinischen Krankheitsfaktors zurück Folie 7
8 DSM-IV-Kriterien für Primäre Hypersomnie } Rezidivierend: wenn Perioden übermässiger Schläfrigkeit mindestens 3 Tage anhalten und einige Male im Jahr seit wenigstens 2 Jahren auftreten. Folie 8
9 Differentialdiagnostische Überlegungen Die primäre Hypersomnie ist abzugrenzen gegenüber: } Langschläfer } Unzureichendem nächtlichen Schlaf } Andere Schlafstörungen } Hypersomnie bei psychischen Störungen } Hypersomnie bei medizinischem Krankheitsfaktor } Drogenkonsum Folie 9
10 Abhängigkeitsstörungen Einteilung psychoaktive Substanzen nach DSM-IV-TR (11 Gruppen): Alkohol, Amphetamine, Cannabis, Halluzinogene, Inhalantien, Koffein, Kokain, Nikotin, Opiate, Phencyclidine, Sedativa, Hypnotika oder Anxiolytika Folie 10
11 Psychoaktive Substanzen: Einteilung } Zentral dämpfende Substanzen } Alkohol, Opiate, Hypnotika/Sedativa/Anxiolytika } Stimulantien } Kokain, Amphetamine, Koffein, Nikotin } Halluzinogene } Cannabis, Psychedelische Drogen Folie 11
12 DIPS: Übersicht der erfassten Bereiche } Alkoholmissbrauch und -abhängigkeit } Alkohol-Entzugssyndrom } Substanz- und Medikamentenmissbrauch } Substanz- und Medikamentenabhängigkeit } Nikotinscreening Zur Spezifizierung charakteristischer Entzugssyndrome verschiedener Substanzen müssen über das DIPS hinausgehende Informationen (z.b. durch DIA-X, Diagnostisches Expertensystem für ICD-10 und DSM-IV; Wittchen und Pfister, 1997) hinzugezogen werden. Folie 12
13 DSM-IV-TR Kriterien für Substanzmissbrauch Unangepasstes Muster von Substanzkonsum führt in klinisch bedeutsamer Weise zu Beeinträchtigungen oder Leiden, wobei sich mindestens eines der folgenden Kriterien innerhalb desselben 12-Monats-Zeitraums manifestiert: Wiederholter Substanzkonsum, der zu einem Versagen bei der Erfüllung wichtiger Verpflichtungen bei der Arbeit, in der Schule oder zu Hause führt Wiederholter Substanzkonsum in Situationen, in denen es aufgrund des Konsums zu einer körperlichen Gefährdung kommen kann Wiederholte Probleme mit dem Gesetz in Zusammenhang mit dem Substanzkonsum Fortgesetzter Substanzkonsum trotz ständiger oder wiederholter sozialer oder zwischenmenschlicher Probleme, die durch die Auswirkungen der psychotropen Substanz verursacht oder verstärkt werden Die Symptome haben niemals die Kriterien für die Substanzabhängigkeit der jeweiligen Substanzklasse erfüllt. Folie 13
14 DSM-IV-TR Kriterien für Substanzabhängigkeit I Unangepasstes Muster von Substanzkonsum führt in klinisch bedeutsamer Weise zu Beeinträchtigungen oder Leiden, wobei mindestens drei der folgenden Kriterien zu irgendeiner Zeit in demselben 12-Monats-Zeitraum auftreten: Toleranzentwicklung Verlangen nach ausgeprägter Dosissteigerung, um die gewünschten Effekte zu erzielen Deutlich verminderte Wirkung bei fortgesetzter Einnahme derselben Dosis Entzugssymptome Charakteristisches Entzugssymptom der jeweiligen Substanz Einnahme der Substanz, um Entzugssymptome zu vermeiden oder zu lindern Folie 14
15 DSM-IV-TR Kriterien für Substanzabhängigkeit II Substanz wird häufig in grösseren Mengen oder länger als beabsichtigt eingenommen Anhaltender Wunsch oder erfolglose Versuche, den Substanzkonsum zu verringern oder zu kontrollieren Viel Zeit für Aktivitäten, um die Substanz zu beschaffen, sie einzunehmen oder sich von ihrer Wirkung zu erholen. Wichtige soziale, berufliche oder Freizeitaktivitäten werden aufgrund des Substanzkonsums aufgegeben oder eingeschränkt Fortgesetzter Substanzkonsums trotz Kenntnis eines anhaltenden oder wiederkehrenden körperlichen oder psychischen Problems, das wahrscheinlich durch die Substanz verursacht oder verstärkt wurde Zusätzliche Bestimmung, ob: mit körperlicher Abhängigkeit: Toleranzentwicklung oder Entzugserscheinungen (Kriterium A oder B ist erfüllt) ohne körperliche Abhängigkeit: kein Vorliegen von Toleranzentwicklung oder Entzugserscheinungen Folie 15
16 DSM-IV-TR Kriterien für Substanzentzug (nicht erfasst mit DIPS) } Entwicklung eines substanzspezifischen Syndroms, das auf die Beendigung von übermässigem und langandauerndem Substanzgebrauch zurückzuführen ist } Das substanzspezifische Syndrom verursacht in klinisch bedeutsamer Weise Leiden oder Beeinträchtigung } Die Symptome gehen nicht auf einen medizinischen Krankheitsfaktor zurück und können nicht durch eine andere psychische Störung besser erklärt werden Folie 16
17 DSM-IV-TR Kriterien für Alkoholentzug (analog Substanzentzug) Mindestens 2 Symptome innerhalb einiger Stunden oder Tage, nach Beendigung oder Reduktion von übermässigem und langandauerndem Alkoholkonsum: 1. Vegetative Hyperaktivität 2. Erhöhter Handtremor 3. Schlaflosigkeit 4. Übelkeit oder Erbrechen 5. Vorübergehende Halluzinationen 6. Psychomotorische Agitiertheit 7. Angst 8. Grand-Mal Anfälle Folie 17
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